meiſter Fr. Biſſinger. Anſcheinend in einem Tobſuchtsanfalle ſchnitt ſich der Unglückliche mit einem Metzgermeſſer beide Pulsadern durch. Der durch furchtbaren Blutverluſt vollſtändig entkräftete Mann wurde mittelſt Sanitätswagen in das Krankenhaus verbracht. — Schwetzingen, 10. Aug. Heute nach⸗ mittag um 4 Uhr traf der Erbgroßherzog hier ein, um als Vertreter des Großherzogs die Teil⸗ nehmer des gegenwärtig in Heidelberg verſammelten Mathematiker⸗Kongreſſes im Schloß zu empfangen. Nach dem Empfang am Bahnhof durch Oberamt⸗ mann Wenz überreichten Schülerinnen ein pracht⸗ volles Bouquet. Vor dem Bahnhof hatten die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Geiſtlichkeit, Schulvorſtände, Bezirksräte, der Gemeinderat und das Militärvereins⸗Gaupräſidium Aufſtellung genommen. Nach dem Austritt aus dem Bahnhof wurde der Erbgroßherzog durch Bürgermeiſter Wipfinger mit einer Anſprache be⸗ grüßt, worauf er ſich mit den vorgeſtellten Per⸗ ſonen leutſeligſt unterhielt. Sodann erfolgte die Fahrt zum Schloß, wo inzwiſchen die Feſtgäſte in zwei Extrazü zen von Heidelberg eingetroffen waren. Auf dem Weg zum Schloß bildeten die Feuerwehren, die militäriſchen und Turnvereine nd die Schuljugend Spalier. In den Zirkel⸗ älen des Schloſſes waren Buffets aufgeſtellt. m Schloßgarten konzertierte die Kapelle des Mannheimer Grenadier⸗Regiments. Der Eebgroß⸗ erzog unterhielt ſich mit den Gäſten längere Zeit n leutſeligſter Weiſe. Dieſelben traten nach ein⸗ gehender Beſichtigung des Schloßgartens in zwei Extrazügen um 8.10 Uhr und 8.25 Uhr die Rückfahrt nach Heidelberg an. Der Erbgroßherzog verließ Schwetzingen um 8.55 Uhr. — Altlußheim, 9. Aug. Nachdem erſt ürzlich unſere Octſchaft durch ein Großfeuer, dem 7 Scheuern und 6 Wohnhäuſern zum Opfer fielen, ſchwer heimgeſucht wurde, brach geſtern nachmittag gegen 3 Uhr in dem Anweſen des Landwirts Büchner abermals Feuer aus, das ein Doppelwohnhaus, zwei gefüllte Scheuern, Ställe und Schuppen verzehrte. Das Vieh konnte nur mit Mühe gerettet werden. Die Feuerwehr und Einwohner von hier ſollten ſich aber nicht lange ihrer wohlverdienten Ruhe erfreuen, denn ſchon um halb 10 Uhr ertönte abermals Feuerlärm und wieder war ein Großfeuer ausgebrochen. Es brannte nieder: 5 Wohnhäuſer und 5 mit Frucht die Frauen edle Männer geheiratet. Hat mein Vater wirklich eine Abenteuerin zu ſeiner Gattin erhoben, dann iſt er der Erſte, der Unehre über uns bringt.“ Dann begann ſie über die Möglichkeit eines ſtattgehabten Betrugs nachzudenken. Sir Arthur hatte ſichtlich ſehr auf des Mädchens Namen — Valerie D'Eſte — gebart. Die D'Eſte's waren eine edle Familie, ſie hatte ſchon viel über ſie ge⸗ hört und geleſen. „Sie denken an mich, Vivien,“ ſagte Lady Neßlis plötzlich eines Morgens, als ſie beide ſich im Bibliothetzimmer befanden. „Ich weiß es, weil ſie mich ganz unbewußt mit Ihren dunklen Augen faſt durchbohrten.“ „Sie haben Recht, Lady Neßlie. Ich dachte darüber nach, zu welchem Zweig der D'Eſte⸗Familie Sie wohl gehörten.“ Mylad lyachte. Nichts zerſtörte jemals ihre gute Laune, nichts machte ſie böſe; ſie lachte obſchon ihr Autlitz heiß errötete. „Dies könnte ich Ihnen kaum ſagen,“ erwiederte ſte. „Bei meiner Erziehung lehrte man mich nicht, ſo yiel an Name und Stammbaum zu denken, wie Sie dies tun. führte.“ hauſen und Hockenheim, Der Name den ich jetzt trage, iſt mir mehr, als der, den ich vor meiner Veeheiratung i „Es gibt D'Eſte's in Italien und in Frank⸗ reich,“ ſagte Vivien. „Gehören Sie zu der italie⸗ gefüllten Scheuern, ſowie Schuppen und Ställe. Auch in dieſem Falle konnte das Großvieh gerettet werden, aber einiges Federvieh kam in den Flammen um. Leider erlitten 2 Männer von hier, welche ſich an den Löſcharbeiten beteiligten, ſchwere Brand⸗ wunden. Die Wehren von Neulußheim, Rhein⸗ die alarmirt- wurden beteiligten ſich tat- waren bald zur Stelle und b kräftig an den Kettungsarbeiten. Trotz aller aufgebotenen Mühe brannten die Gebäude voll⸗ Es wird bei beiden Fällen Brand⸗ Geſtern nachmittag wurde Burſche von hier, der Brand⸗ in Haft genommen. — Ilsfeld, 10. Aug. Der bei dem furcht⸗ baren Brande ums Leben gekommene Gemeinde⸗ rat Gemmrig iſt nicht Geldeswertes wegen ins brennende Haus geſprungen, ſondern mit dem verzweifelten Rufe: „Rösle“! Er ſuchte ſeine Frau, die aber ſchon gerettet war. Herford, 5. Auguſt. Ein wirkliches Kleinbahn⸗Idyll illustriert eine Strafverfügung die ein hieſiger Bürger von der Eiſenbahnbehörde erhielt. Es heißt darin: Sie ſind während der Fahrt von Saljuflen⸗Kleinbahn und Kurpark aus dem Eiſenbahnwagen heraus- und wieder hineinge⸗ ſprungen.“ Der Reiſende hatte nämlich ſeinen Hut wiedergeholt, der ihm entfallen war. — Glogau, 10. ug. Vor dem Kriegs⸗ gericht der 9 Dioſſion hatte ſich geſtern der Unteroffizier Emanual Lux und der Gefreite Stanislaus Kwasnig von der 7. Kompagnie des dortigen 58. Infanterie-Regiments wegen einer großen Anzahl Soldaten⸗Mißhandlungen zu ver⸗ antworten. Die Mißhandlungen wurden durch die Unterſuchung eines Selbſtmordes aufgedeckt, den der Musketier Klemmt am 25 März dadurch begangen hatte, daß er ſich von einem Eiſenbahn⸗ zuge übefahren ließ. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Unglückliche durch die ſyſtematiſchen Quälereien der beiden Angeklagten in den Tod getrieben worden iſt. Nach langer Beratung verkündete der Gerichtshof folgendes Urtheil: Der Unter⸗ offizir Lux wird wegen Miß handlung Untergebener in mindeſtens 229 Fällen, wegen vorſchriftswidriger Behandlung von Untergebenen in 12 Fällen, wegen Körperverletzung in 10 Fällen, wegen Be⸗ leidigungen in 2 Fällen, wegen Anmaßung der Dienſtgewalt und mangelnder Beauffichtigung in einem Falle zur Degradation und 1 Jahr 6 ſtändig nieder. ſtiftungen vermutet. bereits ein lediger ſtiftung verdächtig, bei mir machen würde,“ ſagte Vivien unbedacht; und dann war es ihr faſt leid eine ſo unhöfliche Aeußerung getan zu huben. Lady Neßlie lachte fröhlich auf. „Sie ſind aufrichtig geung, Vivien,“ bemerkte ſie. „Dennoch verzweifle ich nicht daran, Sie mir mit der Zeit geneigt zu machen.“ Vibien wünſchte die Diskuſſion nicht zu ver⸗ längern; aber es befremdete ſte, daß ihres Vaters Gattin nichts von der Familie wiſſen ſollte, der ſie nach ihrer eigenen Angabe angehörte. 7. Kapitel. Vivien Neßlie war bei ihren Nachbarn und Bekaunten ſehr beliebt und ſtand in hohem Anſehen. Die jungen Mädchen fanden allerdings viel an ihr zu tadeln; ſie ſagten, ſie ſei zu eruſt — ſie mache ſich nichts aus gemütlichem Geplauder, ſie habe Monaten Gefängnis, der Gefreite Kwasnig wegen Mißhandlung Untergebener in mindeſtens 140 Fällen und Körperverletzung in 31 Fällen, ſowie vorſchriftswidriger Behandlung von Untergebenen in mindeſtens 90 Fällen zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. geſtern Gäſteabend, an dem ſich auch der deutſche Konſul beteiligte, wurde ein vom deutſchen Kalſer ange⸗ fertigtes Bild überreicht. Das Bild iſt ein Ge⸗ ſchenk des Kaiſers an die Offiziere der Feſtungs⸗ artillerie zur Erinnerung an ſeinen Beſuch im Frühjahr und trägt in engliſcher Sprache die Widmung: „Wilhelm I. R. den Offizieren der engliſchen Garniſonsartillerie 1904“, boot „Emma Bandris“ iſt mit dem Dampfer „Nantucky“ geſtern zuſammengeſtoßen. Das Unter⸗ ſeebood ſank und mit ihm iſt außer dem 2. Offizier die gauze Mannſchaft umgekoſumen. — Gibraltar, abend 2 10. Aug. Bei dem im Offizierskaſino veranſtalteten — New⸗Mork, 11. Aug. Das Unterſee⸗ Stadt, und allüberall hat man ein und denſelben traurigen Nicht all in, daß die Glühlampen größtenteils ausgebrannt und müßten, auch das Ausſehen gleicht einer de alten Turnplatz geweihten alten Stalllaterne. Di Reinhaltung der Straßenlampen wird mit eine Eingeſandt. Ein Rundgang durch die Anblick unſerer Straßenbeleuchtung. ſchon ergänzt werden lange vernachläſſigten Promptheit ausgeführt, die jede Beſchreibung ſpottet. Es iſt ein beſchämende Anblick, ſolche mit Spinnengewebe, Stroh, Stau und Schmutz über und über bedeckte Straßen⸗ lampen. — Für Liebespärchen, die nicht gerne geſehen ſein wollen, würde ja die Beleuchtung in jetzigem Zuſtande genügen, aber der Allgemeinheit iſt damit nicht gedient und es wäre am Platze, wenn ſeitens des Bürgermeiſteramtes das Elektri⸗ zitätswerk an ſeine Pflichten erinnert werden würde. l, Afar präßi In hünklliches 0 cen erſucht Fußball . 5 Ladenb an Samstag, . ande bild 9 Uhr Jerſamt i All. I vollzähliges — Fſball⸗Club In Sonntag, d k nachmittags Hebung u 1. und 2. Man Um vollzähliges Aach. Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Deint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartous zu 10, 20 und 80 Pf. Kaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm 2. D. „Sir Arthur Neßlie wieder verheiratet! Was wird Vivien ſagen? Wen hat er gehei⸗ ratet?“ 5 Die Matronen hofften, es ſei eine vernüftige Frau ſeines Alter; die Männer dachten bei ſich, eine ſolche habe wohl keine Anziehungskraft für Sir Arthur; und dann beeilten ſich alle, die Bekannt⸗ ſchaft Lady Neßlies zu machen. Wunder über Wunder! junge, ſchöne, lachende Franzöſin, die bezaubernden Akzent engliſch ſprach. Herren waren ſofort entzückt von ihr; ſie erklärken Lady Neßlie ſuche ihres Gleichen. Die Damen verhilten ſich etwas zurückhaltender mit ihrer Be⸗ wunderung. Es war nicht gerade angenehm, dieſe ſchöne, junge Fremde ſo plotzlich in ihre Mitte ge⸗ bracht zu ſehen. Sie ſprachen von ihr als ſehr hübſch, aber nicht wie eine Engländerin.“ Aber Sie fanden eine mit einem Die meiſten ihnen niemals eine vertrauliche Mitteilung zu machen und nehme die ihrigen mit gleichgültiger, zerſtreuter Miene auf. Die älteren Leute bewunderten ihre hingebende Liebe für ihren Vater; aber alle, alt und jung huldigten ihr als die Erbin von Lance⸗ wood. Mehrere großartigen Bälle waren in den letzten Jahren in der Abtei abgehalten worden und mit der einer Königin hatte ſich Vivien unter ihren Gäſten bewegt. utſchen oder zu der franzöſiſchen Familie?“ „Sie könnten weit eher von Italienern ab⸗ Seele, mit Wort und Tat. Manchmal denke ich mir, Vivien, Sie würden mich eher lieben, wenn ich ein weuig von der eruſten, engliſchen Ehrbarkeit an mir hätte.“ „Ich glaube kaum, daß dies einen Unterſchied ſtammen, wie ich. Ich bin Franzöſin durch Geburt und Erziehung, ich bin Franzöſin mit Leib und, herabſteigen, den gehabt. ſie zwei Jahre mit Ehre inne⸗ Vaters hatte ſie ſo in Anſpruch genommen, daß ſie garnicht daran dachte, welchen Eindruck dieſes Felge auf andere machen würde. Sir Arthur und ſeine Gemahlin waren ſchon einige Tage zurück⸗ gekehrt, ehe die Neuigkeit bekannt wurde. Sie er⸗ regte nicht geringe Senſation. Und nun ſollte ſie plötzlich von dem Throne Ihr eigener Kummer über die Heirat ihres trotz allem waren auch ſie erfreut. Dieſe junge heitere Herrin würde ſicherlich neues Leben nach Lancewood bringen; es würde Bälle, Picknſcks, Partien ohne Ende geben. Dann erinnerte man ſich Viviens. Was dachte Vivien? Dies war eine Frage, die niemand beantworten konnte. Was ſprach ſie! ö Nichts. Während die bekannten Familien der Grafſchaft Lady Neßlie beſuchten, ſie mit Ein⸗ ladungen und Komplimeuten überhäuften, ſtaud Miß Neßlie in ruhiger Würde daneben. Vergeblich verſuchten ſie, der ſtolzen jungen Dame eine Gefühls äußerung zu entlocken. „Sie müſſen ſehr liebe Miß Neßlie,“ ſagte die alte „Niemand von uns dachte an eine ung Sir Arthurs.“ überraſcht geweſen ſein, Lady Smeaton. Wiederverheirat⸗ Fortſetzung folgt.) 5 ſahe dullehe A kändl. Grundſt ft haben. W. sehr, Saaty Saate Senf Weißrül fehlt in beſter . Eiſen Jacket i rpreßgut ſin Buch Laden — Lurcſt Einma fehlt Re m2 Kubikmeter put Agr Fe A Ahl