ion fla 1 Arbeiten don Pflaſſer, 10 Submifone ebote wollen 5 g, den 12. Uhr anher dle und Bebingmn esſeits enge ö Preis vierteljährlich Mark 1.— Anzeiger für Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 5 d Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 2 luguſt 190 mit illuſtriertem Sonnta frei i 4 — 8 5 . gsblatt frei ins Haus. 5 5 Reklamen 20 1 1 Redaktion, Druck und Verlag der . N Pfg ler Hoſbuchdrutkerei Karl Molitor, Ladenburg. er, . . ſte Klaſſe der Nah en, können J alten. 5 Politiſches 3 iſt heute nachmittag infolge einer Operation ßer an der Leber geſtorben. Paris, 40. Aug. Waldeck. Rouſſeau, in beſſen Befinden eine Verſchlimmernng einge⸗ treten war und deſſen Uräftezuſtand bedeutend abgenommen hatte, unterzog ſich mittags einer geuen Operation, die zwei Stunden dauerte und den Tod zur Folge hatte. Die Operation wurde ausgeführt von Profeſſor Hehr⸗Halberſtadt und Profeſſor Armour⸗London unter Aſſiſtenz von zwei franzöſiſchen Aerzten. Der Tot trat um 2¾ Uhr ein. — In Waldeck⸗Kouſſeau hat das gegen— wärtige Frankreich ſeinen bedeutendſten Staats⸗ mann verloren, dem noch eine hervorragende Rolle in der Geſchichte Frankreichs zu winken ſchien. War doch Waldeck Kouſſeau einer der gusſichtsvollſten Kandidaten für den Dräſidenten⸗ uhl der Republik. Schon als Caſimir⸗PDerier am 15. Januar 1895 von der Präſidentſchaft zurücktrat, war Waldeck⸗Rouſſeau einer der publikaniſchen Kandidaten bei der Neuwahl; er erhielt im erſten Wahlgang 184 Stimmen, verzichtete aber zu Gunſten Felix Faures, der 244 Stimmen erhalten hatte und nun mit 430 gegen 361 Stimmen, die auf den Radikalen Briſſon ſielen, zum Dräſidenten der Republik gewählt wurde. Pierre Marie Waldeck-Kouſſeau iſt ein Schüler Gambettas. Imost zum Schiff ———ů— einer Scheuer s Trocknen rnold Mn, da ett, übertrift alk mieren. C. L. Stenz, chen hut und in ala indert iſt, bei hahe iheres ſagt die k 1672 Am 2. Dezember 1846 heilsfäufe zu Nantes geboren, ſtudierte er bi Rechte und in wurde Advokat. Er war als junger Politiker chon Mitglied der Kabinette Gambettas und dsfoften Ales Ferrys. 1886 ſiedelte er als Advokat iglichen N lach Paris über. Inzwiſchen erſchienen ſeine stoffen Discours politiques. 1804 wurde er in den [Walen 8 N Enterbt. eilhaft bei emal im, F 2, rachel ind außer dem Romau. Noch dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 8. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Familienſtolz war bei ihr eine Tugend, Sie bunte nicht begreifen, wie es möglich ſei, daß er zur Sünde werde. Sie hatte einen ſtarken Willen der gie gebeugt oder gebrochen worden war. Ahe Sir Arthur, der einer der indolenteſten 1 Bätz Männer war, hatte ſich nie die Mühe gemacht, ihre ſehler zu korrigieren. „Laßt das Kind ſeinen Willen haben,“ hatte er ſtets geſagt, wenn man bm Rlagen über die kleine Vivien vorbrachte. Er lebte ſie mit einer ſolch ſchwachen törichten Liebe, baß er ihr nichts abſchlagen konnte und dies auch on anderen nicht leiden wollte. „Sie wird eines Tages Herrin hier ſein. Sie kann nicht zu früh Afangen.“ Und mit dieſer Idee, die ſich bei ihr ſeſtgeſetzt hatte, war ſie aufgewachſen. Sie würde ines Tages Herrin hier ſein und je cher ſie zu Rerſchen anfing deſto beſſer nar es. Erbin von 5 Luncewood — kein anderes Geſchick konnte ſie ſich Geschl. — denken. Sie blickte an ihre Erfolge als auf ein 7 0¹ acht, daß ihr niemand nehmen konnte. Es war 11 Neauſam von ihrem Vater plötzlich eine Gattin heim pfl Au bringen, nachdem er ſeine Tochter ſich ſo lange 5 gun hatte als Herrin fühlen laſſen. „ 5 5 5 5 I 45 Pfg. debe 5 fene Honig 70 80 haben 11 1904. Famstag, den 13 Auguſt — — Senat gewählt und trat wieder ins politiſche Leben ein. Es waren Tage der inneren Wir⸗ ren für die Republik. Die Dreyfus⸗Sache hatte Frankreich in zwei feindliche Heerlager geſpalten und ſtürzte das ſchwache Miniſterium Dupup. Da wandte ſich Präſident Loubet behufs Bildung des neuen Aabinetts an Waldeck⸗Rouſſeau. Das Miniſterium Waldeck⸗Rouſſeau war das dauer hafteſte von allen, welche die dritte Repub⸗ lik gehabt hat; es regierte vom 22. Juni 1899 bis 4. Juni 1902, und es iſt auch nicht geſtürzt worden, ſondern iſt nach den Neuwahlen vom April 1902 freiwillig zurückgetreten. Waldeck, Kouſſeau hatte es zu Stande gebracht, alle aufrichtigen Republikaner zu einer ſoliden Re⸗ gierungsmajorität zu vereinigen; er ſcheute ſich nicht davor, im Verfolg ſozialer Ideen auch die Sozialiſten heranzuziehen, deren Führer Millerand er als Handelsminiſter in ſein Habi⸗ nett nahm. Allerdings war die Cöſung der Dreyfusangelegenheit inſofern keine vollſtändige, als ſie dem von neuem Verurteilten die Freiheit nur auf dem Wege der Begnadigung brachte. Waldeck⸗KRouſſeau iſt ſodann der Vater des franzöſiſchen Ordensgeſetzes. Wenn er, nach ſeinem ſpäteren Auftreten zu urteilen, auch nie ſo weit wie Combes gegangen wäre, ſo hat er doch den ganzen franzöſiſchen Kulturkampf, der jetzt recht ſcharfe Formen angenommen hat, eingeleitet. Waldeck⸗Rouſſeau hat alſo in ge⸗ wiſſem Sinne äußerſt klug gehandelt, als er nach dem großen Wahlſieg am 27. April 1902 freiwillig aus dem Amte ſchied und ſo ſeinem Nachfolger die formellen Gehäſſigkeiten des Vorgehens gegen die geiſtlichen Genoſſenſchaften auflud. die Anwartſchaft auf den Präſidentenpoſten der Republik offen zu halten. Daß er übrigens auch ſonſt in politiſchen Dingen vorurteilslos Vivien beſaß ſeltene Talente. Sie geläufig bei das läſſigt. In war ſie wohl bewandert. der Literatur ihres ſie ausgeſprochen. wunderbar; ſte kounte faſt ſprechen — mit einem Staatsmann von Politik, mit einem Künſtler von Gemälden, mit einem Autor von Büchern. Sie beſaß das ſeltene Talent, ſich ganz in Anderer Leben zu verſenken, ihre Intereſſen zu teilen, mit faſt fataler Leichtigkeit ſie zu ver⸗ ſtehen. Sir Arthur hatte oft zu ihr geſagt: „Es iſt gut für Lancewood, wenn es an Dich fällt, Vivien — Du wirſt es berühmt machen — Du biſt zum Herrſchen geboren.“ Und jetzt hatte er dieſes junge Weib heimgeführt, das ſeiner ſtolzen Tochter das Szepter entreißen ſollte. Es war zu verwundern, daß Vivien mit ihrer großen Schönheit, ihren ſeltenen Talenten und ihrem großen Erbe ihr achtzehntes Jahr erreicht, hatte, ohne ihr Herz verſchenkt zu haben. Aber ſie hatte eben gar eigne Ideen; alle ihre Gefühle konzentrierten ſich auf einen Gegenſtand — ſie war die Erbin von Lancewood, dieſes großen Beſitztums, das eines Tages ihr gehören ſollte, und ſie ſpannte — — ſuch erſchien. Er ſelbſt ſuchte ſich damit anſcheinend war Meiſterin in der Muſik, in der Malerei; ſie ſprach Franzöſiſch und Italieniſch, hatte aber da⸗ Studium ihrer Mutterſprache nicht vernach⸗ eigenen Landes a Sie hatte eine raſche danken für ein achtzehnjähriges Mädchen und ſie Faſſuugsgabe und verſtand eine Idee faſt, ehe man zeigten, daß ſie ihr Leben nicht Ihre Unterhaltungsgabe war über alle Themata genug dachte, zeigte ſeinerzeit ſein Zuſammen⸗ treffen mit Haiſer Wilhelm, wo er auf deſſen Nordlandsfahrt auf der „Hohenzollern“ zu Be⸗ Jedenfalls bei einem zukünftigen franzöſiſchen Präſidenten ein bedeutſamer Vor⸗ gang, der ihn auch uns Deutſchen ſympathiſch macht und ſein allzu frühes Hinſcheiden be⸗ dauern läßt. Verſchiedenes. Ladenburg, 12. Aug. Am kommen⸗ den Sonntag findet hier die Primiz eines hieſigen Bürgerſohnes ſtatt, welcher in verſchiedener Hin⸗ ſicht ganz beſonderes Intereſſe erwecken dürfte. Es iſt ein Ordensmann Pater Arſenius aus dem Kapuzinerorden (zuletzt in Krefeld) der im 39. Lebensjahre in der Kirche ſeiner Heimat ſein erſtes hl. Meßopfer darbringt. Hermann Günther, ſo iſt ſein bürgerlicher Name, hat erſt in ſeinem 30. Lebensjahre den längſt gehegten Entſchluß, ſich dem Dienſte Gottes am Altare zu widmen, zur Ausführung gebracht und im Kloſter Siegols⸗ heim ſeine Studien begonnen, was um ſo größere Bewunderung verdient, als er eine gutdotierte und angeſehene Stellung als Regiſtrator im Juſtiz⸗ miniſterium zu Karlsruhe, die er vom Jahre 1893 —95 innehatte, aufgab. Der kathol. Ge⸗ meinde Ladenburg und ihrem heroiſchen Sohne unſere beſten Glückwünſche. — Die Feſtpredigt bei dem um halb 10 Uhr beginnenden Feſtgottes⸗ dienſt hält der Kapuzinerpater Arnulfus (der frühere badiſche Geiſtliche Udry). — Heddesheim, 10. Aug. Geſtern abend erhängte ſich der Bäckermeiſter Aloys Weber in der Backſtube. Das Motiv iſt vorläufig unbekannt. — Mannheim, 9. Aug. Einen Selbſt⸗ mordverſuch, der nach der Schwere der Verletzung wohl ſeinen Zweck nicht verfehlen wird, unter⸗ nahm heute früh 6 Uhr der verheiratete Metzger⸗ alle ihre Kräfte an, um ſich dieſer Stelle würdig zu machen. Vivien entwarf unzählige Pläne, wie ſie ihren Untergebenen beglücken — die Lage der ärmerer Pächter verbeſſern könne. Es waren noble Ge⸗ in frivolen Be⸗ ſchäftigungen verbrachte. Es kam ihr kein Gedanke an Liebe, weil ihr ganzes Herz ihrem Vater gehörte. Sie war zu klug, um nicht ſeine Fehler zu ſehen — ein indo⸗ lender Charakter war eine Neuheit in ihrer Familie — ſie ſah ſeine Haltloſigkeit, ſeine Unentſchiedenheit; ſie begriff, daß die träge Art, mit der er ſeine Ge⸗ ſchäfte halb widerwillig beſorgte, der Fehler ſei, dem ſie abhelfen müſſe. Sie beobachtete Lady Neßlie genau, und ihrem Scharfblick entging es nicht, daß ihres Vaters Gattin keine Dame war. Valerie war ſchön, ge⸗ ſcheidt, gewandt, und wußte ſich mit Geſchick der Geſellſchaft anzupaſſen, in der ſie ſich befand; aber eine Dame — nein, die war ſie nicht — davon war Vivien überzeugt. Gerade die Vorſicht, mit der ſie alles vermied, was ſie für gemein hielt, be⸗ ſtärkte die fein erzogene Dame in ihren Verdacht, vielleicht war ihr Vater das Opfer eines Betrugs geworden und dann nicht ſo ſehr zu tadeln. „Nie halten wir einen Unſtern dieſer Art in un ſerer Familie,“ ſagte ſie ſich mehr als einmal, „Die Männer unſeres Geſchlechts haben edle Frauen.