die Flammen zu erſticken, erlitt auch der Mann ſchwere Verletzungen. — Ettenheim, 7. Aug. In Rings⸗ heim brannten die Wohuhäuſer, Scheuern und Stallungen des Johannes Wild und Johannes Mutz nieder. Ein 3. Haus wurde ſtark beſchädigt. Das Feuer ſoll durch ein 4jähriges Kind verur- ſacht worden ſein. — Hirſchhorn, 8. Aug. ledige Gaſtwirtsſohn Theodor geſtern abend um halb 12 Uhr nach kurzem Wortwechſel auf der Straße erſtochen. Der 27 jährige Mörder, Richard Schaaf von hier, wurde ſofort verhaftet. — Worms, 6. Aug. Unſere Stadt rüſtet ſich zur Feier des 50jährigen Jubiläums der Wormſer freiw. Feuerwehr am 13., 14 und 15. Auguſt. Nach den bis jetzt eingelaufenen Anmeldungen auswärtiger Wehren ſcheint das Feſt gut beſucht zu werden. Der geſchäftsführende Ausſchuß rechnet mit einer Teilnahme von etwa 2000 bis 2500 auswärtiger Feuerwehrleute. Es wurden Schritte getan, um für die auswärtigen Wehren auf der Bahn eine Preisermäßigung zu erwirken. Sowohl die Direktion der Pfalzbahn als auch die Eiſenbahndirektion Mainz hat eine ſolche zugeſichert, indem Wehren, die mit 30 Per⸗ ſonen zum Jubiläumsfeſt kommen, freie Rückfahrt erhalten. Hoffentlich machen viele Wehren von dieſer Vergünſtigung Gebrauch. Die heimatliche Bahnverwaltung muß zuvor rechtzeitig verſtändigt werden. — Ilsfeld, 5. Aug. Bei dem Brande der geſtern nachmittag ausgebrochen iſt, ſind von 560 Häuſern 3 10 eingeäſchert. Ein Mann iſt in den Flammen umgekommen. Bei dem Einſturz von Häuſern und bei den Rettungsarbeiten wurde eine größere Anzahl von Menſchen verletzt. Sehr viel Vieh und Geflügel iſt verbrannt. Das Feuer entwickelte eine ſo große Hitze, daß ſelbſt die Holz⸗ kreuze auf dem Kirchhof Feuer fingen. Nur am Eingang und Ende des Dorfes ſtehen noch Häuſer. Der Urheber des Brandes iſt ein ſiebenjähriger Knabe, der mit einem Spirituskocher in einer Kammer, in welcher ſich Stroh befand, Aepfel braten wollte; der Kocher fiel um und ſetzte das Stroh in Brand. — Ilsfeld (1102 Ilisvelt), iſt ein evang. Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, an der Schotzach, 15 Kilometer nördlich von Beſigheim, mit 4918 Der 20jährige Beiſel wurde zum heiligen Bartholomäus I. ſpätgotiſch, mit romaniſchen Reſten, ſpäter ver⸗ ändert, 1869/70 von Bäumer reſtauriert. Altes Reichsgut, das Kaiſer Heinrich IV. 1102 an das Hochſtift Speyer ſchenkte. Ortsadel im 12. und 18. Jahrhundert. Württemberg beſaß die Ober⸗ herrlichkeit ſchon im 15. Jahrhundert der Johan⸗ Einwohnern. Kirche niterorden die Kirche von 1300 bis zur Refor⸗ mation. Merkwürdigerweiſe hat das Feuer den älteſten Teil des Ortes längs des Ufers der Schotzach verſchont; der Wind trieb das Feuer mehr gegen den mittleren und neueren Teil des Fleckens. Nach amtlichen Schätzungen iſt der Gebäude⸗ brandſchaden auf eine Million Mark zu veran⸗ ſchlagen. Der Mobilarſchaden, für welchen hauptſächlich die gut fundierte Württembergiſche Privat⸗Feuerverſicherungsgeſellſchaft in Stuttgart aufzukommen hat, wird nicht viel unter dieſem Betrage bleiben. Der König iſt mit Sonderzug hier eingetroffen und hat den Abgebrannten eine namhafte Summe überweiſen laſſen. errichtete Baracken und Feldlager. des in den Flammen rats Gemmrig ſind aufgefunden worden. Die Ueberreſte Vie vermißten Kinder befanden ſich bei Verwandten. — Straßburg, 8. Aug. Geſtern nacht 1½ 12 Uhr brach im hieſigen ſtädtiſchen Waiſen⸗ haus, in welchem ungefähr 200 Kinder unterge- bracht ſind, Schadenfeuer aus, das das Gebäude geſtern abend der von Denver kommende Schnell⸗ zug der Miſiouri Pacific⸗Eiſenbahn über die Brücke bei Eden, acht Meilen von hier fuhr, brach die⸗ völlig einäſcherte. Sämtliche Inſaſſen des Waiſen⸗ hauſes ſind gerettet. Das Feuer griff auf die Magdalenenkirche, eine der älteſten Kirchen Straß⸗ burgs, mit ſehr wertvoller Ausſtattung, über. nieder. Der Schaden wird auf 300 400 000 Mark geſchätzt. Wiesbaden, 6. Aug. In der Wohnung des Mühlenbeſitzers Bingel explodierte eine Lampe. Das brennende Oel ſetzte die Kleider Bingels und ſeiner 15 jährigen Tachter in Braud. Letztere ſprang brennend ins Waſſer, ſtarb aber an den erlittenen Brandwunden. Der Vater iſt ſchwer verletzt. — Mer ſeburg, 6. Aug. Während letzten Kaiſermanöver war in Merſeburg ärmeren Leuten ein Feldwebel einquartiert, ſich in das bildhübſche Töchterchen verliebte. bei Er „Alt?“ wiederholte ſie. „Nein, in 40 Jahreu wenn Du Falten im Geſicht und weniger glänzende Augen haſt, dann iſt es Zeit, vom Altwerden zu ſprechen, Arthur. Kommen Sie, Herr Dorman; ich darf nicht lange draußen bleiben, denn Sir Arthur iſt gewohnt, daß ich ihm des Abends ſinge.“ „Miß Neßlie ſingt ebenfalls,“ ſagte Gerald in der Erinnerung an genußreiche Abende, an denen er entzückt ihrem Geſange gelauſcht. „Wirklich? Ich glaube, alle jungen Damen ſingen oder ſpielen,“ ſagt« Lady Neßlie, „aber ſehen Sie, Herr Dorman, ich kann Sir Arthur Lieder vortragen, die im Munde ſeiner Tochter abge⸗ ſchmackt klingen würden.“ Sie ſchwebte jetzt durch die offene Glastüre hinaus, und Gerald folgte ihr verwundert. Sie war ſehr hübſch, ſehr grazibs, dieſe kokette Franzöſin; und Gerald mit ſeinen ehren⸗ haften engliſchen Anſichten fühlte ſich etwas ver⸗ wirrt durch ihr leichtes Weſen. Sein ſcharfer Verſtand ſagte ihm bald, daß ihr Wunſch nach Winke geben in Bezug auf Lancewood und deſſen Bewohner. Sehr herablaſſend legte ſie ihre weiße Hand auf ſeinen Arm. bezauberndſten Weiſe, „müſſen uns einander ge⸗ wöhnen. Sir Arthur geht nicht gerne nach dem Diener aus und ich liebe es ſo ſehr. darauf, daß ſie mir einige Winke geben.“ ich die Kunſt, Winke zu geben, nicht berſtehe; ich habe die unglückſelige Gewohnheit, ſtets gerade heraus zu ſprechen.“ lady mit einem koketten Lachen. „Aber Sie werden 12 ſeiner Geſellſchaft nur eine Liſt ſei; er ſollte ihre „Wir beide, Herr Dor wan,“ ſagte ſie in ihrer Ich zähle „Ich fürchte“, entgegnete Gerald beſtürzt, „daß „Wie reizend! Wie echt engliſch!“ rief My⸗ mir wenigſtens die carte du pays geben; z. B. Miß Neßlie — ſie iſt würdevoll, ſehr ſtolz ꝛc. ꝛc., nicht wahr?“ „Ich bitte tauſendmal um Verzeihung,“ ant⸗ wortete Gerald, „aber ich kann nicht darauf ein⸗ gehen, die Privatangelegeuheiten meines Patrons und deſſen Tochter zu verhandeln, ich würde mir dies gar nicht anmaßen.“ Mit einer ungeduldigen Bewegung zog Lady Neßlie ihre Hund von ſeinem Arm weg. „Sie ſiud durch und durch engliſch Herr, Dormau“, ſagte ſte, „ein Franzoſe würde ſich eine Ehredaraus gemacht haben, mir dienen zu können.“ „Ich bin ſehr unwiſſend,“ entgegnete Gerald; „die Kunſt, Komplimente zu machen, iſt mir faſt unbekannt.“ Das Militär umgekomm'nen Gemeinde⸗ ſtürzten hinunter. Die Kirche brannte bis auf die Umfaſſungsmauer Regen hatte unter der Brücke, den für gewöhnlich der den Schienen. der wurden nur 52, darunter der Kapitän und der ſaß ſie auch große Fehler, die größtenteils aus „Ich fürchte, die Mänuer dieſes Landes ſind f ſo langweilig wie ſein Himmel,“ dachte Valerie und zeigte von dieſem Tage an nie wieder Verlangen nach Dorman's Geſellſchaft. 6. Kapitel. Vom erſten Tage an hatte es ſich Vivien Neßlie zur Aufgabe gemacht, den Beweis zu liefern daß Sir Arthurs Gattin ihrer Stellung nicht ge— machſen ſei. Immer und immer wieder ſagte ſie ſich, daß ſie es nicht ſo tief empfunden haben würde, wenn ihr Vater eine Dame geheiratet hätte. Eine Dame, eine edle, feingebildete Frau an ihrer Mutter Stelle wäre nicht ſo entſetzlich geweſen; aber ſich von dieſer lachenden, koketten Franzöſin Bildung hundertmal des Tages verriet, verdrängen zu laſſen, war unerträg⸗ lich für Sir Arthurs ſtolze Tochter. Vivien war nicht bösartig, ſie beſaß keineu der kleinen Fehler die den Charakter entſtellen. Sie war ſein Weib von ſeltener Seelengröße; ſie hatte große Tugenden und große Fehler. Sie war großmütig bis zum die ihren Mangel an Fehler ihres Geſchlechtes — die Eiferſucht geerbt. 1 —— 1 Siogslel Ladenburg. machte ihr ein Heiratsantrag, den er auch ng 1 den 9. dem Manöver brieflich mehrmals wiederhol 1060 ugsprob Das Mädchen ging indeſſen, weil es meinte Heſa lreiches Unterſchied zwiſchen ſo geringen Leuten und eint 1 licht Jh Herrn Feldwebel ſei zu groß, nicht dar auf ö Der Vi Der Feldwebel ſtarb bald darauf, nachdem er 4 einem Brief an ſeine Eltern ſein Erbteil der al beſcheidenen Geliebten vermacht hatte. Die Eltern 1 erbund Laden reſpektierten den letzten Wunſch ihres einzig 55 der 9. Ar Sohnes und kürzlich erhielt das Mädchen die Alno „b Nachricht, daß es die Summe von 24000 Mark i und v erheben könne. 1 A Dec a 2 — Hamburg, 9. Aug. Der englische Dampfer „Hoangho“ iſt auf der Fahrt von Amoi nach Chinchu, unweit Amoi, auf einen Felſen geſtoßen und ſank ſchuell. Von 400 Chinſen 4, pumpen fen. J. Offizier gerettet., — Sebaſto pol, 9. Aug. drei Dynamitpatronen in dem Salonwagen dez Geſtern wurden kan Ag u ver Königszuges entdeckt, welcher König Alfons nach 0 Agricola l Viktoria bringen ſollte. Die Unterſuchung erg) in Ladenburg. daß die Patronen durch die Bewegungen des Zuges unfehlbar zur Exploſion gebracht worden Laatwicke wären und den Zug vollſtändig zertrümmert 1 1 hätten. Die Reiſe des Königs iſt infolgedeſſen Zaaterbſe verſchoben worden. Von der Zenſur werden nur 2 wenige Einzelheiten über den Vorfall durchge⸗ Senfſaat laſſen. a ee g — Pueble (Colorado), 8. Aug. Als eißrübenſ wl in beſter Qualite J. F. Me kupfehle pochſees ſe weine mnie rein (ein 9 Martin 5 Die Lokomotive und 3 Wagen Ein ſehr ſchwerer Sturm mit ſelbe zuſammen. trockenen Flußlauf in einen reißenden Strom ver⸗ wandelt und die Brücke geſchwächt. Ein Perſonen⸗ wagen wurde eine[Meile ſtromabwärts, der Gepäck⸗ und der Rauchwagen überhaupt noch nicht gefunden. Nur der Schlaf- und der Speiſewagen blieben auf Der Poſt⸗ und der Kaſſenwagen wurden in der Nähe der Brücke mit offenen Geldſchränken ohne Inhalt aufgefunden. Die Leichen von Perſonenwagen, der jetzt halb voll Sand iſt, ſind geborgen. — Man nimmt an, daß die Zahl der Toten 80 beträgt. agen Verlängerung Ae iſt ein ſchöner 2 1 Schuppe ter lang, zu verkar ——— 2 — Jude in der Nähe d Aintstüek oder 6 baer verſehen, dau auch zu kaufen J Kugel, Uirchga — Uebermaß; Eigennutz war ihr fremd. Sie gab gern und mit königlicher Freigebigkeit, niemand wandte ſich hilfeſuchend vergeblich an ſie. Ihre Wahrheitsliebe kannte keine Grenzen, es war ihr eine Freude, einen Heuchler entlarven zu khnnen, Sie ſprach die Wahrheit auf Koſten ihrer eigenen Gefühle und der Anderer. Wahrheit ſpiegelte ſich in ihren Augen, wohnte auf ihren Lippen; man baute auf ihr einfaches Wort wie auf einen Schwur anderer. Sie beſaß die Tugenden, die eine Kön; gin ausgezeichnet hätten, ſie verteidigte die Abe weſenden, ſelbſt wenn ſie Unrecht hatten; ſie hielt treu zu ihren Freunden, aber ſie war auch eine edle Feindin. Aber neben dieſen Eigenſchaften be⸗ ihrer eigentümlichen Erziehung erſprangen. ie mar ſtolz, herriſch, oft intoleraut und ſie halte den A bergan l ohaler Tiſch langer Tiſch glößerer An gutes Weinfä igt die Exped. — „Eiferſüchtig wie eine Neßlie“, mar von jeher ein Sprichwort in der Grafſchaft geweſeu. Sie lleble mit wunderbarer Stärke und Leidenſchaft, ſie haßte mit der nämlichen Glut; ſie war eiferſüchtig auf alle, die ſie liebte. Dann hatte ſie viele Vornx⸗ teile. Sie war ſtolz auf ihre noble Geburt, auf ihren laugen Stammbaum, auf die Annglen einer Familie, aus der tapfere Krieger und berühmte Staatsmänner hervorgegangen waren ſie hakte eine gewiſſe hochmütige Verachtung für die niederen Stände; nicht für die Leute ſelbſt, ſondern für die Stellung, die ſie einnahmen; ſie zeigte dieſes Ge; fühl weder in Wort noch Blick, aber es war doch in ihr; ſie gehörte zu denen, die den Tod einer Heirat unter ihrem Stande vorgezogen haben 9 105 2 Tellerbr. J berſchi a 400 5