Karlsruhe weiter gefahren. Er ſpricht heſſiſchen Dialekt aus der Gegend zwiſchen Mannheim und armſtadt. g 5 5 Ortenberg (A. Offenburg), 30. Juli. Ein „guteingerichteter“ Dieb, der im Amts ge⸗ fängnis Offenburg inhaftierte Joſeph Halder von hier, wurde in Begleitung zweier Gendarmen von hohen Horn herunter geholt. Wie der „O. B. hört, hat ſich derſelbe etwa 3 Minuten unterhalb des hohen Horns, an der ſogenanten Schleife, eine Höhle wohnlich eingerichtet gehabt. Man fand dort alles, was zu einer Diebeshöhle nötig iſt als: 1 Tiſch (aus Wegweiſern des Schwarzwald— vereins), 1 Kochapparat 1 ſelbſthergeſtellten Herd, 1 Spiegel, Brechwergzeuge, Kartoffeln, einige Flaſchen Heidelbeeren, 1 Bierfaß mit Waſſer ge⸗ füllt, Bier⸗ und Soda waſſerflaſchen, Pulver und etwa 8 aus dem Leſezimmer in Offenburg geſtohlene Bände. Gleichzeitig wurde auch das jüngſt in Offenburg im Leſezimmer geſtohlene Fahrrad, im Gebüſch verſteckt, aufgefunden. — Worms, 1. Aug. Zum Jubelfeſt erhielt für perſönliche Tapferkeit den Georgenorden. In der Schlacht bei Schipka wurde er ſchwer verwundet. Kuropatkin hielt große Stücke auf Keller, welcher als einer der beſten Generale der uſſiſchen Armee galt. Keller war übrigens ein aher Verwandter der in preußiſchen Hofkreiſen vertretenen gleichnamigen Familie. Verſchiedenes. Ladenburg, 2. Aug. Der Vorſtand er hieſigen Realſchule, Herr Profeſſor Wilhelm Metzger, feierte heute mit ſeiner Frau Gemahlin m engſten Familienkreiſe das Feſt der ſilbernen Hochzeit; aus dieſem Anlaſſe wurden dem Jubel⸗ aare verſchiedene Ehrungen zuteil und Glückwünſche übermittelt (denen wir uns gerne anſchließen. Die Red.). — Schwetzingen, 1. Aug. Bei dem geſtern Nachmittag in der Sternallee ſtattgefun⸗ enen Waldfeſt des Sparvereins Freundſchaft wurde einem bei der Gasleitung in Oftersheim beſchäftigten jungen Mann aus Mannheim infolge urzen Wortwechſels von einem hieſigen Burſchen der Wormſer Freiw. Feuerwehr wird uns be— ſamens Weiß mit einem Bierglas ein ſo wuchtiger Schlag verſetzt, daß ihm die Halsſchlagader durch⸗ chmitten wurde und das Blut in mächtigen Strömen aus der Wunde ſchoß. Mittels Wagens mußte der ſchwer verletzte junge Mann ins ſtädt, Krankenhaus verbracht werden, wo er nun hoff⸗ zungslos darniederliegt. Der Täter nahm hierauf Reißaus und konnte bis geſtern Abend von der Gendarmerie noch nicht eingefangen werden. — Freiburg, 30. Juli. Zwiſchen dem 8. und 14. Auguſt werden ſich in der Gegend wiſchen Müllheim und Breiſach intereſſante mili⸗ äriſche Schauſpiele abwickeln. Es handelt ſich dabei um die Erzwingung des Rheinüberganges, wobei auch die Befeſtigungen am Iſteiner Klotz ine Rolle ſpielen werden. Daran wird ſich ein Feſtungsmanöver bei Breiſach anreihen. An der Uebung nehmen 4 Pionierbatailone, 3 Infanterie⸗ Regimenter nebſt der entſprechenden Feſtungs⸗ und Feldartillerie teil. — Freiburg, 31. Juli. Eine Bekannt⸗ machung der Staatsanwaltſchaft in Angelegenheit des Raubmordes im Mooswald beſagt, der Täter iſt ungefähr Mitte der Dreißiger, mittelgroß, ge⸗ ſetzt. Haar und Schnurrbart ſchwarz. Der Täter hat am Montag, den 18. Juli, in Ettlingenweier die Uhr feilgeboten und iſt in der Richtung nach löſchverſuche vorgeführt. Nur wenigen Feuerwehr⸗ leuten und Bewohnern der Stadt und des Landes an brennenden Gebäuden beobachten zu können. platze der Fall ſein. En Kaminbrand, ein Raum⸗ feuer und ein offenes Feuer wird durch Minimax⸗ apparate gelöſcht werden. noch andere Löſchſyſteme vorgeführt. Jedenfalls großes Intereſſe finden. trittspreiſe beſonders Rückſicht darauf genom⸗ men, daß jedermann der Beſuch des Feſtes ermög⸗ licht wird. a — Wiesbaden, 1. Aug. Wie der „Rhein. Kourier“ aus Dietz meldet, wurde geſtern Abend der Leutnant Peytſch von der 4. Kompagnie des 9. Rhein. Inf.⸗Regts. Nr. 160 von einem Zuge überfahren und getötet. Der Leutnant machte mit einigen Kameraden einen Ausflug. Zur Heimfahrt benutzte er den Zug 10.50 ab Ems. In dieſem angekommen, vermißten die Offiziere ihren Kame⸗ richtet: Nach einer Begrüßung der Gäſte werden am Sonntag, 14. Auguſt, ſehr intereſſante Feuer e willige Mannſchaften tätig. iſt ſeither Gelegenheit geboten worden, die erſtaun⸗ lichen Leiſtungen der Löſchapparate „Minimax“ Großfürſten und Großfürſtinnen, ſämtlicher Mi Dies wird am Sonntag Nachmittag auf dem Feſt⸗ für Plehwe ſtatt. der Metropolit Antonius vollzog, wurde die eich Wahrſcheinlich werden werden dieſe Darbietungen bei den Feſtbeſuchern Das 50jährige Feuer⸗ wehrfeſt iſt als allgemeines Volksfeſt gedacht und hat der Finanzausſchuß bei Feſtſetzung der Ein⸗ gulleiſe arbeit raden, über deſſen Verbleib nichts feſtgeſte den konnte. Erſt heute Morgen um 1 55 100 ein Bahnwärter von Danſenau den ſchrecklich per⸗ ſtümmelten Leichnam des jungen Offiziers. Man 1 1 nimmt an, daß Leutnant Peytſch etwa 8 Minuten 106 Faufma außerhalb der Station Ems, um friſche Luft 11 aach. ſchöpfen, ſich zum Fenſter hinausbeugte und daß 2 der Verunglückte, der vielleicht das Uebergewicht verlor, hinausgeſtürzt iſt. — Koblenz, J. Aug. In verfloſſener Nacht wurde der Gärtner Hardt von einem Jla⸗ liener überfallen und erſtochen. Der Täter it flüchtig. — Köln, 1. Aug. Eine Ehefran ſchaute aus einem Fenſter der oberen Etage einer vorüber ziehenden Prozeſſion zu und ließ dabei ihr jähriges Kind auf die Straße fallen. Das Kind b d Sat fort tot. — Deſſau, 1. Aug. In den preußiſche pen und anhaltſchen Forſten zwiſchen Oranienvaum tlnfen. . Döllnitz und Wohlau wütete ein heftiger Wald jeola Sl brand. Bis zum geſtrigen Abend ſtanden 3000 Morgen in Flammen, ohne daß das Feuer zu Stillſtand kam. Bei den Löſchungsarbeiten in 400 Deſſauer Soldaten, die Feuerwehren und frei — Petersburg, 31. Juli. Heute fan in Anweſenheit des Kaiſers, der verwitwete Kaiſerin, des Großfürſten⸗-Thronfolgers, mehrere niſter des diplomatiſchen Korps eine Trauerfeie Nach dem religiöſen Akt, de 1 f Leinene 1 uubdecken g empfiehlt ul Sauer, Sei llbalk⸗ iperinnte n haͤdtsheimer J nach dem Uirchhofe überführt. Zwiſchenfall ereignet. Es hat ſich kei Wer Gurkeu liebt möge bedenken, daß man auf je 5 Liter des Eſſi oder des Salzwaſſers 1 Päckchen Dr. Oetker Salicyl a 10 Pfg. giebt. Dann braucht de Eſſig nicht noch einmal aufgekocht zu werden, d Gurken werden nicht kahmig, die Salzgurken bleiben hart und der Geſchmack bleibt ein friſcher, keinerlei unliebſame Gährungen entſtehen. Rece auf Wunſch gratis vom Unzerzeichneten. — D Oetker's Salicyl a 10 Pfg. iſt in den Geſchaft vorrätig, welche führen Dr. Oetker's Backpulve Dr. A. Oetker, Bielefeld. „Du hatteſt mich zu lieben,“ ſagte ſie raſch. „Das iſt richtig, und das tue ich auch. Aber dies konnte mich nicht abhalten, auch Valerie zu ſchläge und zitierte als letzte Hülfe ſtets ihr frühere Herrin, die Herzogin von Fitzburgh. Auch diesmal ſiegte Marien's guter Geſchmack über Lady Neßlies Putzſucht; die junge Frau trug ein Kleid von lieben. Lerne ſte nur erſt kennen.“ einfacher weißer Seide, ein Halsband von Perlen „Dies wird die Sache nicht ändern. Du und einige prachtvolle Perlen im Haar. Lady Neß⸗ kaunſt nicht erwarten, daß ich die liebe, die Du an meiner Mutter Stelle geſetzt. Haſt Du denn meine Mutter vergeſſen, weil Du dieſe Fremde hier⸗ herbringſt?“ lie mußte ſelbſt zugeſtehen, daß kein Anzug paſſender ſein könnte. „Ich werde meine ganze Liebenswürdigkeit entfalten müſſen,“ ſagte ſie ſich, „denn Miß Neßlie mag mich nicht, das iſt ſicher. Ich habe Sir Arthur gewonnen — nun gilt es, auch ſeine Tochter zu gewinnen.“ Leben erheitern wird.“ Hätte ſie Vivien in dieſem Augenblicke geſehen. „Ich erheitere Dir das Leben“, ſagte ſie mit dann wäre ſie daran verzweifelt, ſich die ſtolze Dame eiferſichtigem Schmerz. „O Papa, Du warſt mir jemals geneigt zu machen. die ganze Welt! Niemand wird Dich lieben, wie Dorman hatte zu des Baronets größtem Un⸗ ich Dich liebte. Und nun ſteht eine fremde zwiſchen behagen das Zimmer verlaſſen. Sir Arthur hatte uns. Wie konnteſt Du dies tun?“ gehofft, jede Pribatunterredung mit ſeiner Tochter Die ſchönen dunklen Augen ſchwammen zu vermeiden, aber ihr feſter Wille hatte dennoch Thränen. eine ſolche herbeigeführt. Als ſie allein waren, trat „Ich liebte Dich ſo innig, Papa“, wiederholte wie ich ſie betrauerte. Aber Du ſollteſt Dich freuen, in Vievien auf ihn zu und umarmte ihn ſtürmiſch. ſie. „Warum brachteſt Du dieſe Fremde hierher?“ „Willkommen zu Hauſe, Papa! Ich konnte Er war bekümmerter, als er zeigen wollte — Dich nicht küſſen in Gegenwart dieſer Fremden. ſeine Stimme bebte. f O Papa, warum haſt Du ſie hierher gebracht? „Komm, Vivien, ich habe mich in Dir getäuſcht. Warum haſt Du ſie geheiratet? War ich Dir nicht genug — ich, Deine Tochter, die Dich ſo innig liebt, die ihr Leben für Dich gegeben hätte? Warum haſt Du mir dies angetan ?“ Sir Arthur fühlte ſich ſehr unbehaglich. Er befand ſich in keiner beneidenswerten Lage. Doch er ſuchte ſich ſo gut als möglich herauszuziehen. Den Arm um ſeiune Tochter ſchlingend, zog er ſie näher an ſich und ſagte: f „Du fragſt, warum ich ſie heiratete? Meiner ſtolzen Vivien wird vielleicht mein Beweggrund als nicht hinreichend erſcheinen. Liebe.“ Ich hielt Dich für großherziger — ich glaubte, Du würdeſt mein Weib willkommen heißen. f „Wie konnteſt Du dies erwarten, Papa“, ſagte ſie etwas milder. „Unſer glückliches Leben iſt für immer vorbei. Du wirſt nun Deine Gattin mehr lieben, als Deine Tochter — Du wirſt ihre Wünſche ſtudieren, nicht die meinigen; ſie wird die Herrin hier ſein, nicht ich.“ 8 muß Valerie hier Herrin ſein. Ich bin frol e hier H . 9, da 1 ö a Du dies mit richtigem Gefühle einſtehſt.“ 5 Ich heiratete ſie aus „Gerade Deine Güte in den vergangenen „Ich habe ſte nicht vergeſſen, Vivien, Du weißt, daß ich eine andere gefunden habe, die mir das „Das iſt richtig, Vivien; als meine Gattin Jahren macht mir nun alles ſo ſchwer“, ſagte Vivien, Du machteſt mich zur Herrin Deines Hauſe als ich noch faſt ein Kind war — die Gewohng zu herrſchen, iſt mit mir aufgewachſen, und u verlangſt Du, daß ich die Autorität von Jahr an dieſes junge Ding, das nicht älter iſt, als ſelbſt, abtrete. Dies iſt nicht gerecht, Papa.“ Mhelm Schm Mouſirender hheim Afliſchen empfihl „Ich dachte nie daran, mich wieder zu bek⸗ Nee heiraten, Vivien — nichts lag meinen Gedanken oh nung ferner.“ „Aber warum tateſt Du es dann, Papa fragte ſie vorwurfsvoll. dne Küche lung, zu berm „Ja, ſiehſt Du, meine Liebe, als ich Valerie e Wiederhe einmal kennen lernte, konnte ich nicht mehr ohne e Wohn ſie leben. Du mußt Dich in das Geſchehene finden, 0 nu. Vivien, und der Sache die beſte Seite abzugewinnen 11 Juner, Kü verſuchen. Bemühe Dich, ſie zu lieben, mein 55 Kind.“ ll Kauft Ich werde ſie wohl dulden müſſen“, fate Miß Neßlie. „Ein hübſches Geſicht wird mich nicht beſtechen; ich werde ſie nie lieben, wenn auch ermiet e an der Hal nur, weil ſie meiner Mutter Stelle eingenommen.“ . möbliertes „Vivien, Du kränkſt mich tief“, bemerkte Sir bee in derm ode Arthur. f aan. ü „Verzeih mir, Papa; aber ich kaun nicht 27 anders. Ich bin eiferſüchtig für meine Mutter — e St für meine gellebte Mutter. Jedes freundliche Work, ales vern das Du dieſer Fremden geben wirſt, jeder freundliche Un geil. Blick wird mir wie eine Beleidigung gegen das Andenken meiner Mutter vorkommen. Wie liebte ſie Dich! Und erinnerſt Du Dich noch, wie aft Du mir erzälteſt, daß ſie Dich auf dem Sterbebett bat, nicht wieder zu heiraten?“ Er zuckte bei ihren leidenſchaftlichen Worten zu ſammen. i (Fortſetzuug folgt.) Sch Wan