lichen Standesregiſter verzeichneten Sterbe fällen in dem Zeitraum vom 9. bis inkl. 18., alſo inner⸗ halb 10 Tagen, betreffen laut „N. B. Odsztg.“ nicht weniger als 74 Todesfälle von Kindern, da⸗ runter 65 unter zwei Jahren, alſo zwei Drittel aller Sterblichkeitsfälle. — Schwetzingen, 25. Juli. Am Sams⸗ tag Nachmittag halb 1 Uhr ertönte Feueralarm. Der Brand war in unſerem Nachbarorte Brühl ausgebrochen und äſcherte binnen kurzer Zeit die Wohnhäuser und Scheunen der Landwirte Georg Geſchwill und Martin Metzger in der Rheinauer⸗ ſtraße vollſtändig ein. Den zu Hilfe gerufenen Feuerwehren von Schwetzingen und Rheirau gelang es, mit vereinten Kräften ein weiteres Umſichgreifen des Feuers zu verhüten. Dasſelbe fand in dicht mit Frucht gefüllten Scheunen reichliche Nahrung und nur mit knapper Mühe konnte das Vieh ge⸗ rettet werden. Leider ſind zwei Schweine und einige Hühner mitverbrannt. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt bis jetzt unbekannt und der Schaden ein ganz enormer. Beide Beſchädigten ſind ver⸗ ſichert. — Heidelberg, 24. Juli. Kuno Fiſcher beging ſeinen 80. Geburtstag im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel. Von äußeren Feſtlichkeiten hatten die Univerſität und die Stadt auf Wunſch des Jubilars Abſtand genommen, auch offizielle Beſuche fanden nicht ſtatt. Daß aber dennoch die geſamte gebildete Welt am geſtrigen Tage bei dem greiſen Philoſophen weilte, bewies die große Zahl von Glückwuuſchtelegrammen, Adreſſen, Blumen⸗ ſpenden und ſonſtigen Zeichen der Verehrung und Liebe, die von überall her eintrafen. Telegraphiſche Glückwünſche ſandten auch die Kaiſerin und das Großherzogspaar von Baden; Großherzog Fried⸗ rich ließ dem Jubilar außerdem noch ein Hand⸗ ſchreiben zugehen. Adreſſen gingen ein vom Engeren Senat der Univerſität Heidelberg, von der Univerſtität Königsberg, von der Heidelberger pilioſophiſchen Fakultät, von den Schülern und Verehrern, ſowie von den früheren Hörerinnen, von der Stadt Heidelberg, deren Ehrenbürger Kuno Fiſcher iſt, und von anderen. Die Heidel⸗ berger naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſche Fakultät ſandte dem Jubilar das Ehrendoktordiplom, Char⸗ gierte des Studentenausſchuſſes überbrachten eine künſtleriſch ausgeführte Ledermappe, Prinz Max von Baden überwies der Kuno Fiſcher⸗Stiftung einen Beitrag von 200 Mk. und im Verlag von e . e N 35 1 Karl Winters Univerſitäts⸗ zur Feier des Tages der erſte Band einer von Geheimrat Windelband⸗Heidelberg — unter Mit⸗ wirkung von B. Bauch, K. Groos, E. Lask, O. Liebmann, H. Rickert, E. Trältſch, W. Wundt — herausgegebenen Feſiſchriſt: „Die Philoſophie im Beginn des 20. Jahrhunderts“. Der 1. Band hat folgenden Inhalt: Widmungsgedicht von Otto Liebmann; Pſychologie von Wilhelm Wundt; Ethik von Bruno Bauch; Religionsphiloſophie von Ernſt Troeltſch; Logik von Wilhelm Windelbond. Den Inhalt des 2. Bandes, der Anfang 1905 erſcheint, werden nachſtehende Abhandlungen bil⸗ den: Aeſthetik von Karl Groos; Geſchichtsphilo⸗ ſophie von Heinrich Rickert; Rechtsphiloſophie von Emil Lask und Geſchichte der Philoſophie von Wilhelm Windelband. — Am geſtrigen Nachmit⸗ tage unternahm Kuno Fiſcher, deſſen Geneſung die beſten Fortſchritte macht, eine längere Spazierfahrt. Möge er bald wieder völlig hergeſtellt ſein und noch manches Jahr wirken können, ſich ſelbſt und ſeinen Schülern zur Freude, der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft zum Ruhme! — Freiburg i. Br., 26. Juli. Im Schwarzwald gingen vielfach Gewitter mit Hagel⸗ ſchlag nieder. Hagel / Meter hoch. — Biberach, 23. Juli. Ein Geſtändnis hat der Friedhofgärtnersſohn Joſeph Bruder von hier, der unter dem Verdacht, am 16. Juni abends die 11jährige Tochter Viktoria des Leichenbeſorgers Preſtle in der Nähe des hieſigen Friedhofs ermor⸗ det zu haben, in Unterſuchungshaft genommen wurde, am Freitag Nachmittag vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter dahier abgelegt. Er gab zu, daß er mit dem am Tatorte gefundenen fauſtgroßen Stein die Preſtle erſchlagen habe. Während der Täter der bisherigen Unterſuchung hartnäckiges Leugnen entgegenſtellte, wollte er jetzt nicht mit Vorbedacht, ſondern im Affekt die ſchauerliche Tat begangen haben. — Liggering en, 22. Juli. Hier haben ſämtliche Gemeinderäte ihren Dienſt gekündigt wegen Zwiſtigkeiten mit dem Bürgermeiſter, den ſie der Eigenmächtigkeit beſchuldigen. Sache zu entſcheiden, wurde vom Bezirksamt eine Gemeindeverſammlung abgehalten. Da aber bei dieſer Gelegenheit mehrere Klagen gegen den Bür⸗ germeiſter eingingen, ſo wurde das Geſuch des Ge⸗ meirderats um Entlaſſung vom Bezirksamt bis auf In mehreren Orten lag der Um dieſe weiteres nicht genehmigt. 1 Hagsfeld, 25. Juli. Ein beklagens⸗ werter Unglücksfall ereignete ſich heule mach, mittag in der Nähe des Dorfes. Bei dem ſich erhebenden Sturm wollte eine Frau den Bahn⸗ übergang paſſieren; durch die heranjagenden Staubmaſſen war ihr aber die Aus ſicht gehin⸗ dert, ſie ſah daher nicht, daß in nächſter Nähe ein Zug herankam. Als die Frau ſich nn auf dem Bahnkörper befand, wurde ſie von dem heranprauſenden Mannheimer D-Zug er⸗ faßt und zermalmt. — Halle a. S., 23. Juli. In ECrewinke bei Laucha a. d. Unſtrut ertranken der Maſchinen⸗ wärter der Waſſerleitung Wilh. Schmidt und ſein zu Beſuch anweſender Sohn Guſtav aus Naum⸗ burg im Sammelbaſſin des Waſſerwerks. Der Vate war herabgeſtiegen, um an der Betriebseinrichtung etwas zu ölen, und war dabei vom letzten Tritt brett abgeglitten, der Sohn wollte den Vater rette und ertrank mit ihm. — Magdeburg, 25. Juli. In der Nach von Sonnabend zu Sonntag zwiſchen 3 und Uhr Morgens brach in einem abgeſonderten, Gebäud Olvenſtedterſtraße 18 der Fabrik⸗ und Lagerräum der Firma Paul Behrens ein großes Schadenfeue aus, welches durch die vereinten Kräfte der Magde burger und Sudenburger Feuerwehr auf ſeinem Herd befchränkt blieb, ſodaß der Geſchäftsbetrieb unbehindert weiter geht und namentlich jetzt zur Getreideernte der Verſandt der Getreidemähmaſchinen und Binder ſeinen ungeſtörten Fortgang findet. — San Sebaſtian, 25. Juli. Währen eines Kampfes zwiſchen einem Stier und einem Tiger zertrümmerten die Tiere eine Logentür. Die Zuſchauer, vom Schrecken ergriffen, flüchteten. Die Logendiener töteten den Tiger durch Flinten⸗ ſchüſſe, verwundeten dabei aber eine Anzahl Zu⸗ ſchauer, darunter den Vizepräſidenten des Senats, Marquis Pida. Deer Be ö Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. f Pbas unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartous zu 10, 20 und 50 Pf. I Kaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. 1 — 2 2 „Schließlich,“ dachte ſie, „iſt es nicht ſeine Schuld — er verdient keinen Tadel.“ So fügte ſie dann ſanfter bei. „Ich werde Sir Arthur davon in Kenntnis ſetzen, daß es mein Wunſch iſt, das Porträt möge entweder an dem ſeitherigen Platze verbleiben oder in meine eigenen Zimmer verbracht werden.“ „Niemand war die ehrerbietige Erwiderung. Vivien verlies das Zimmer und der junge Sekretär ſagte leiſe vor ſich hin: „Es iſt ſehr hart für ſie — ſehr hart.“ Und ſo war es wirklich härter, als ſelbſt er erraten konnte. Seit dem Tode ihrer Mutter — Vivien zählte damals erſt ſechs Jahre — hatte ſie ſich als die Erbin von Lancewood betrachtet. Sie waren eine alte Familie, dieſe Neßlie's von Lance⸗ wood. Sie hatten früher keinen Titel gehabt, denn ſte lehnten die Ehren und Würden ab, die man ihnen anbot. „Wir können keinen edleren Titel haben, als Neßlie von Lancewood,“ ſagten dieſe Abkömmlinge eines alten ſtolzen Geſchlechtes. In ihrer Familie beſtand das Geſetz, daß die Güter auf den Sohn übergehen mußten; war aber nur eine Tochter vorhanden, ſo bekam ſie dieſelben, mußte aber bei ihrer Verheiratung den Namen Neßlie bei⸗ behalten. Der gegenwärtige Sir Arthur war der erſte Barouet und man ſagte, er habe den Tittel nur angenommen, weil dies mit weniger Umſtänden ver⸗ knüpft geweſen ſei, als wenn er ihn ausgeſchlagen. Schon in früher Jugend hatte er ſich mit Conſtanze Howard, einem der edelſten Mädchen Englands, ver⸗ mählt. Mit inniger Liebe hing er an ſeiner ihn mit der kleinen Vivien allein zurückließ, tat er den Ausſpruch, nichts köune ihn dazu beſtimmen, ſich noch einmal zu verheiralen. Man glaubte ihm; die Neßlies waren ein edles Geſchlecht, treu und zuverläſſtig. Und ſo wurde daun Vivien von Kind⸗ heit an als die Erbin von Lancewood betrachtet. Sir Artur erzog ſie als ſeine Erbin — er lehrte ſte alles, was die Verwaltung vonLancewood be⸗ traf. Sie kannte die Geſchichte jeder einzelnen Farm, jedes Hauſes, jeder Hütte. ſoll es berühren, Miß Neslie,“ Als ſie älter wurde und ihm mehr eine Ge⸗ fährtin ſein konnte, entſchloß ſich Sir Arthur, einen Sekretär zu engagieren, der ihm ein Teil ſeiner Koreſpondenz beſorge. Er ſuchte lange nach einer paſſenden Perſön⸗ lichkeit. Endlich traf er in London Gerald Dorman und fand in ihm den Sohn eines alten Studien⸗ freundes. Gerald war ein lebhafter, inteligenter, ehrenhafter junger Mann — ſein Bruder Thomas ſchönen jugendlichen Gattin; und als ſie ſtarb und ein Bücherwurm. Er hatte keinen Gedanken, keine Sorge außer ſeinen Büchern — ſie waren ihm alles — [Gerald pflegte zu ſagen, er würde ruhig dabei ſitzen zu bleiben, während ihm das Haus über den Kopf abbrenne. Sir Arthur engargierte Gerald als ſeinen Sekretär und allgemeinen Aſſi⸗ ſtenten. Anfangs ſagten die Leute, es ſei gefärlich, einen ſchönen jnugeu Mann wie Gerald unter ein Dach mit der ſchönen Vivien zu bringen. Aber die ſo ſprachen kannten Sir Arthurs Tochter nicht. Ihr Vater ſelbſt dachte an keine Gefahr. Er kannte Vivien — er kannte ihren Stolz, ihre Würde. f Sir Harry Lane, ein alter Frennd und Nach⸗ bar, war der Einzige, der die Sache bei ihm zur Sprache brachte. Sir Arthur hörte ihm geduldig zu und ant⸗ wortete dann. „Mein lieber Sir Harry, wenn meine Tochter irgend eine hervorſtechende Eigenſchaft hat, ſo iſt es ein großer Ahnenſtolz; und dieſer allein wird ö ſie davor bemahren, jemals etwas eines Neßlies unwürdiges zu tun. Unter uns geſagt, ich wünſchte, ſie hätte etwas weniger davon.“ i „Nun, wie Sie meinen,“ ſagte Sir Harrh grämlich; „aber ich habe ſchon öfters ſehr ſtolze Mädchen ſonderbare Heiraten abſchließen ſehen. Jedoch Sir Arthur behielt Recht. Für Vivien Neßlie war der junge Sekretär ihres Vaters be⸗ zahlter Untergebener nicht mehr und nicht weniger. 3. Kapitel. Wie die Vorbereitungen für die Heimkehr Sir Arthurs und ſeiner jungen Gattin damals vollendet wurden, war ein Geheimnis für Dorman. Miß Neßlie brachte faſt den ganzen Tag in ihrem Lieblingsgarten zu; ſie ſprach faſt mit niemand. erteilte keine Befehle und miſchte ſich nie in die getroffenen Arragements. Große Sendungen von neuen prächtigen Dingen kamen von London und Paris an — alles war Leben und Tätigkeit in der Abtei. Auf all dies blickte Vivien mit erhabener Gleichgültigkeit, ſie ſtellte keine Fragen, gab keine Ratſchläge. Wie ſie dieſe Tage zubrachte, war nur ihr allein bekannt; was ſie auch leiden mochte, kein Wort, kein Blick verriet es. Sie ſah die groß⸗ artigen Vorbereitungen, große Triumpfbogen von Immergrün, mit dem Wort „Willkommen“ in roten Roſen; ſie ſah die Banner und Flaggen von den prächtigen Bäumen wehen; ſie bemerkte das Treiben und Schaffen unter den Pächtern, die unterdrückte Erregung im ganzen Haushalte; mehr als einmal hörte ſie die Dienerſchaft von Lady Neßlie's Zimmer ſprechen. ſchien. als höre und ſähe ſie nichts. (Fortſetzung folgt.) Aber nichts ſchien ſie zu berühren; es erkaufen 2Welladen, 18 Tilerbret, 4 ätichnnes wegen ſosine. titung enpft n . adhs Ar. 480 9 den zu vermieten e. W. Mohuung n id Nüch zu bern zigmund 3e ermiet u Nälnigebäude im e Un Wohnung gn, che, Keller, dlung, Schwe 1 Neben auf J. Okt 1 9 hermie u Ankiplatz ein n geheilt oder ge . J uftagen in lites Fin A krnitten. dareh 5c Huuptſtra 1 Kelle Ma seht geeignet 1 ut i ver Kiſette Vohun en üche ch font gder a oder Ludwig 6 Nohnn 1 ute ud 8 . i 110 ahnt e d fal Schre