der Großh. Realſchule und der Stadtſparkaſſe ſind reine Formſache und möchten nur erwähnen, daß die Spareinlagen 500,000 Mk. überſchritten haben und der Reſervefond ca. 7000 Mk. beträgt. Als 5. Punlt ſtand die Anſchaffung eines Straßen⸗ ſprengwagens auf der Tagesordnung, welcher ge⸗ nehmigt wurde und ſollen damit die breiteren Straßen der Stadt zweimal täglich beſprengt werden. Zu verwundern war nur dabei, daß Niemand ſich erkundigte, was der Betrieb des Wagens koſtet, da jedenfalls das Fahren desſelben jährlich mehr beträgt als die Anſchaffungskoſten. Nachdem hier die Waſſerleitung eingeführt iſt, und jeder Hausbeſitzer zum Beſprengen der Straßen angehalten werden kann, ſo wäre eine ſo große jährliche Ausgabe doch noch nicht ſo dringend geweſen. Die Genehmigung des Ankaufs des Ackers im ſchwarzen Kreuz im Flächenmaß von ca. 70 Ar für die Gemeinde bildete den 7. Punkt, welche auch erteilt wurde. Das Gelände wird für Bauplätze eingeteilt und zu 3 Mk. pro Quadratmeter zur Erbauung kleiner Wohnhäuſer abgegeben. Bei Herſtellung der Waſſerleitung er⸗ gab ſich eine Creditüberſchreitung von 1636 Mk. 21 Pfg., welche genehmigt wurde. Für die Er⸗ bauung der Kleinkinderſchule, Kochſchule und Volksbibliothek wurden ſ. Zt. 26 000 Mk. vom Bürgerausſchuß genehmigt; der Bau koſtet aber 33,500 Mk. ohne innere Einrichtung. Die Nach⸗ forderung fand wohl Genehmigung aber mit vielen Einwänden. Als 9. Punkt ſtand die Ge⸗ nehmigung des Schuldentilgungsplanes und Auf⸗ nahme der reſtlichen Anlehen für Lauer, Waſſer⸗ leitung und Kleinkinderſchule auf der Tagesord⸗ nung. Die Koſten für die Waſſerleitung betragen 200,336 Mk., Lauer 9856 Mk. und Kleinkinder⸗ ſchule 38,500 Mk. in Summa rund 243,700 Mk., verzinslich zu 3 %. Hiervon wird er⸗ hoben bei der Staatsſchuldentilgungskaſſe Karlsruhe 198,700 Mk. und ev. bei Ernſt Haaſengier u. Cie. in Halle a. S. 45,000 Mk. mit einer Tilgungs⸗ friſt von 40 Jahren, welche Vorlage genehmigt wurde. Während der Verhandlungen kamen von allen Seiten der Gemeindevertretung Beſchwerden vor und iſt nur zu wünſchen, daß das Säuſeln des Windes nicht anbeachtet bleibt Ladenburg, 22. Juli. Bei dem am Sonntag den 17. Juli in Weinheim ſtattgefundenen Vierten Bundesfeſte des Mittelrheiniſchen Athleten⸗ bundes errangen ſich folgende Mitglieder der Ring⸗ Noch etwas iſt zu bedenken. Ich bin überzeugt, Sir Arthur würde das geſamte Perſonal wegen Ungehorſams entlaſſen. Die Diener ſind aber zum größten Teile alte Familienerbſtücke, die ſelbſtver⸗ ſtändlich Sie, Miß Neßlie, unter allen Umſtäuden als ihre Herrin anerkennen würden, anders wäre dies, wenn lauter neue Dienſtboten engagiert würden.“ „Das iſt wahr, ſagte ſte; „aber ich kann nichts tun, Herr Dorman, ich werde mich paſſiv verhalten. Ich kann keine Befehle erteilen.“ „Dann werde ich es — mit Ihrer gütigen Erlaubnis — in Ihrem Auftrage tun. Geſtatten Sie mir auch, noch eines Punktes Erwähnung zu tun. Sie ſind ſtolz. Es wäre Ihnen nicht an⸗ genehm, mit ihrem Kummer, Ihrer Enttäuſchuug, in den Mund der Leute zu kommen. Und doch wird dies geſchehen, wenn Sie ſich weigern, Sir Arthurs Befehle in irgend einer Weiſe anzuerkennen. Frau Spenzer z. B. iſt gewohnt, aus Ihrem Munde ihre Beſchäftigung zugewieſen zu bekommen, und ſie wird ſicher denken, Sir Arthur habe Sie ganz umgangen oder Sie ſeien zu aufgebracht über die Sache, wenn Sie ſich allem fern halten. Ver⸗ zeihen Sie, wenn mich mein Eifer, Ihnen zu dienen, zu allzu großer Deutlichkeit hinreißt.“ „Eigentlich muß ich Ihnen recht geben,“ ſagte das junge Mädchen traurig. „O Herr Dorman, welchen Kummer hat mir dieſer ſchöne ſonnige Morgen gebracht! Wie wenig ließ ich mir dies träumen! Iſt deun alles nur ein Traum? Kann es wirklich möglich ſein? Nichts um mich herum hat ſich verändert, nur mit mir allein iſt eine Ver⸗ änderung vorgegangen. Die Sonne ſcheint noch, die Blumen blühen noch, und ſelbſt dieſes weiße Täubchen ſitzt noch auf meiner Schulter — und doch wie anders ſcheint mir die ganze Welt! ich bieſe Veränderung ertragen?“ Mark. Main⸗Neckarbahn betrugen 23 267 000 Mark, die Wie ſoll und Stemmklub Preiſe. Eugen Geiger den 4. Preis, Karl Schuſter den 6. Preis und Peter Bedgen den 10 Preis der 2. Klaſſe; Joſeph Eff den 15. Preis der 3. Klaſſe und Jakob Sauer den 8. Preis der 4. Klaſſe unter 138 Mitbewerbern. Y Ladenburg, 22. Juli. Am Sonntag, den 24. Juli wird das Breslauer Theater⸗Enſemble im „Bahnhofhotel“ nachmittags 4 Uhr auf all⸗ gemeinen Wunſch eine Kinder- und Familienvor⸗ ſtellung geben. Es wird ganz ſpeziell dazu ein recht lehrreiches Stück zur Aufführung gebracht und zwar „Rübezahl, der König der Berge,“ Märchen in drei Akten von Görner. Der Andrang der Kinder wird wohl ein ſehr guter ſein und keines wird den Saal unbefriedigt verlaſſen. Das kleine Publikum wird dem Gange des Stückes mit anſpannender Aufmerkſamkeit folgen, alle Augen leuchten vor Freude und der Beifall wird ein allgemeiner ſein. Dieſes Bühnenwerk iſt ſo recht für Kinder geſchrieben. Es vereint in ge⸗ fälliger Weiſe Eruſt und Scherz, wie ja auch bei den Kindern ſelbſt Lachen und Weinen in einem Sacke ſteckt. An Kinderſtücken gegenüber hat der „Rübezahl“ noch einen vollen erzieheriſchen Wert voraus. Die Wahrheit wird belohnt, denn Rübe⸗ zahl erſcheint hier nicht als neckiſcher Kobold, ſondern als der mit Weisheit und Gerechtigkeit richtende König der Berge. Die Preiſe ſind für Kinder und Erwachſene gleich. Sperrſitz 40, 1. Platz 25, 2. Platz 15. Pfg., ſodaß alles am Sonntag ins Theater wandern kann. — Schriesheim, 20. Juli. Die Lungen⸗ heilſtätte Stammberg bei Schriesheim, beſtimmt für weibliche Kranke mittlerer Stände, wird am 1. Auguſt 1904 dem Betrieb übergeben. — Karlsruhe, 20. Juli. In der erſten Sitzung des Landſtändiſchen Ausſchuſſes legte der Finanzminiſter die Rechnungen der Amortiſations⸗ kaſſe, des Domänengrundſtockes und der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe, für 1903 vor. Nach ſeinen Ausführungen hat das Vermögen der erſteren ſich um 56 436 Mark vermindert und das Grund⸗ ſtockskapitalvermögen der Domänen um 1 868 000 Die Reineinnahmen der Eiſenbahnen mit Verwaltungskoſten der Eiſenbahnſchuldentilgungs⸗ kaſſe 80 169 Mark, der Bedarf an Schuldzinſen 15 635115 Mark, an planmäſiger Schuldentilgung 7088 239 Mark, der Bauaufwand 22 808 627 Mark. Nach der Abrechnung ergiebt ſich eine „Tapfer — wie die Damen Ihres edlen Ge⸗ ſchlechts von jeher Mißgeſchick ertragen,“ ant⸗ wortete er. „Nein, ich werde nicht tapfer ſein, ſchon der Gedanke daran macht mich feige. Wenn es irgend ein großes Unglück wäre, das alle meine Tugenden — anererbten Tugenden, wie Mut und Stärke wach riefe, ja dann wäre alles gut. Aber ſo wie es iſt, wird jeder Fehler, jede ſchlimme Aulage in mir zu gigantiſcher Größe heranwachſen, dies fühle ich, dies ſehe ich voraus.“ „Vielleicht mird es doch nicht gar ſo ſchlimm werden, Miß Neßlie. Darf ich Ihnen noch etwas ſagen?“ „Sagen Sie, was Sie wollen,“ war die gleich⸗ gültige Erwiderung. Er blickte in ihr ſchönes bekümmertes Antlitz. Nacht verhaſtet. „Einſt befreite eine kleine Maus einen Löwen, erzählt die Fabel; der armſeligſte Sklave kann ſeines Herrn Leben retten. Stoßen Sie das An⸗ erbieten meinet unbegrenzten Hingebung nicht mit Verachtung von ſich, weil ich in dieſer großen Welt ein ſolch unbedeutende Meine kleinen Talente, mein Verſtand, mein Herz ſind zu Ihrer Verfügung. Laſſen Sie mich Sie tun, was in meinen ſchwachen Kräften ſteht.“ „Sie ſind ſehr freundlich,“ ſagte ſie zerſtreut. „Freundlich!“ wiederholte er, nur mit Gewalt ſeine Gefühle bemeiſternd. Sie jemals in die Lage kommen, eines Freundes zu bedürfen, dann erinnern Sie ſich meiner. Ich würde mein Leben geben, um Ihnen zu dienen.“ „Sie ſind ſehr freundlich,“ wiederholte ſie in dem nämlichen zerſtreuten Tone und wandte ſich leicht den Kopf zum Gruße neigend, von ihm ab, um in das Haus zurückzukehren. * * * Per ſönlichkeit bin. für e Schuldvermehrung von 13 274 064 Mark; da letztere im Vorjahre 19,8 Millionen und 1901 21,3 Millionen Mark betrug, iſt immerhin im Anwachſen der Schuld ein etwas langſamerez Tempo eingetreten: die Geſamtſchuld iſt auf 410 Millionen Mark geſtiegen. 2 — Zell am Harmersbach, 22. Jul. 9 Geſtern nachmittag um 6 Uhr brach hier Feuer üble aus, welches in 3 Stunden 17 Häuſer einäſcherte, 5 Verla darunter die Gaſthäuſer zum „Hirſch“, zum 4 2 „Löwen“ und die Brauerei Schwarz. 1 Schaden beträgt zirka eine halbe Million. 5 0 Entſtehungsurſache iſt noch nicht ermittelt. — Villingen, 19. Juli. In einem An⸗ falle von religiöſem Verfolgungswahn hat ſich die 56jährige Frau eines Werkſtättevorſtehers g. D. mit Petroleum begoſſen und angezündet. Nach einigen Stunden erlag die Bedauernswerte ihren ſchrecklichen Brandwunden. — Diedes heim, 19. Juli. Geſtern ereignete ſich hier in ſehr beklagenswerter Unfall. Zwei Knaben des in der Eiſengießerei in Neckar⸗ elz beſchäftigten Arbeiters Karſch wollten ſich, da ihre Mutter auch im Taglohn war auf einer Spiritusmaſchine ihr Eſſen aufwärmen, dabei lief der brennende Spiritus über und verbrannte den jüngeren 6 jährigen Knaben ſo ſchwer, daß der ſelbe geſtern mittag ſtarb. Der ältere beſaß noch die Geiſtesgegenwart, das Feuer mit einem naſſen Tuch zu erſticken. Es iſt dies wieder ein trauriges Beiſpiel, wie gefährlich es iſt, wenn Eltern ge⸗ zwungen ſind, ihre Kinder allein zu laſſen. — Düſſeldorf, 20. Juli. In der Nacht vom Sonntag auf Montag haben die drei Ge⸗ brüder Geſchwander ihren Onkel, den Maurer Becker, in ſcheußlicher Weiſe ermordet. Sie lock⸗ ten den alten Mann, der den rohen und ſämtlich mit jahrelangem Gefängnis vorbeſtraften Burſchen Vorhaltungen gemacht hatte, ans Fenſter, zogen ihn auf die Straße und zerfetzten ihn buchſtäblich mit ihren Meſſern. Einer der Mörder wurde am Tatort von einem Vizefeldwebel feſtgenommen, die beiden andern von der Polizei im Laufe der Trotz ihrer mit Blut getränkten Hände und Kleider hatten Sie die Tat zu leiegnen. 2. Kapitel. Die Abtei Lancewood mit ihren maleriſchen, epheuumrankten Türmen und Türmchen, ihren prächtigen Gärten und Terraſſen iſt eine der herr⸗ lichſten Beſitzungen Englands, das Ideal eines ſtakt⸗ lichen engliſchen Heims. Vivien Neßlie vermied die große Eingangs⸗ pforte. Durch eine kleine Seitentür betrat ſie das Haus und begab ſich nach dem Zimmer der Haus⸗ hälterin, woſelbſt dieſe ſie achtungsvoll empfing. „Ich habe Ihnen etwas zu ſagen, Frau Spenſer, und Holmes, dem Hausmeiſter, ebenfalls. Kommen Sie mit ihm nach dem Morgenzimmer.“ Gerald Dorman hatte ſie richtig beurteilt. Welches auch ihre Gefühle ſein mochten, zum Ge⸗ ſchwätz der Dienerſchaft durften ſie nicht werden,. Das Morgenzimmer war faſt das reizenſte Gemach in der ganzen Abtei — ganz in roſa und und Gold gehalten, mit weißen Spitzengardinen. Vivien nahm in einem eleganten Fauteuil Platz, und als die beiden Dienſtboten eintraten, war es ihr gelungen, jede Spur einer tieferen Erregung aus ihren Zügen zu verbannen. „Sie ſtehen an der Spitze des Haushaltes,“ redete ſie die beiden an, „darum beſchied ich ſie hierher, um Ihnen zu ſagen, daß mein Vater, Sir Arthur Neßlie, ſich wieder verheiratet hat und mit „Miß Neßlie, ſollten ſeiner Gattin, Lady Neßlie, am Dienstag abend hier eintreffen wird.“ „Du meine Güte!“ rief Frau Spenſer, alle Etikette dei Seite ſetzend. „Ich bitte um Ver⸗ zeihung — Miß Neßlie — aber es kommt alles ſo plötzlich.“ „Für Sie vielleicht,“ war die ſtolze Enk⸗ zuerſt die Frechheit, fl nehm n ae 2 Ciel cela irczzut find ziſeyh Buchdi. Aukenbur Kirctſtra 4909 r kwrtſtehen Wil Tuna . Stäreng in Allet,