PDräſident Krüger, der ſich zu jener Seit in Utrecht aufhielt, ſchwer getroffen. Mit „Ohm Hrüget“, der all ſein Leben lang ein Bur von echtem Schrot und Korn war, der ſeinem Vater⸗ land unſchätzbare Dienſte geleiſtet hat als lang- jähriger Präſident der Republik und als treuer Wahrer und Hüter ſeiner Derfaſſung, iſt ein Mann von ſeltener Größe dahingegangen, ein Mann von unerſchütterlichem Gottvertrauen und von ihm ſelbſt oft genug betonter Glaubens⸗ ſtärke, ein großer Held, deſſen Andenken überall und namentlich beim Burenvolk immerdar hoch⸗ gehalten und lebendig bleiben wird. Verſchiedenes. — Vom Lande, 13. Juli. Gegen das Zigeunerunweſen haben ſoeben die Verwaltungs⸗ behörden Maßregeln getroffen, deren ſtrikte Aus- führung den Orts⸗ und Polizeibehörden zur ſtrengen Pflicht gemacht wird. Wir entnehmen den ausführlichen Beſtimmungen in Kürze nur folgendes: 1. Die Bürgermeiſter haben beim Durchzug von Zigeunern telegraphiſch oder durch Eilboten der Gendarmerie ſpezielle Anzeige zu er⸗ ſtatten, 2. die Zigeuner dürfen ihre Wagen unter keinen Unſtänden auf öffentlichen Straßen und öffentlichen Plätzen, auch nicht auf in öffentlichem Eigentum ſtehender Plätze in den Gemarkungen draußen ſtehen laſſen, 3. die Zigeuner ſind während ihres Aufenthaltes überall, beſonders Nachts, ſtändig zu bewachen. Reichen Polizeidiener, Schützen und Nachtwächter hierzu nicht aus, ſo ſind andere Perſonen zuzuziehen. Beim Abzuge dürfen die Zigeuner nicht verlaſſen werden, ehe Ablöſung aus der Nachbargemeinde angekommen iſt, oder bis die Gendarmerie den Weitertransport in die Hand genommen hat, 4. alle Papiere der Zigeuner ſind geuau zu prüfen und verdächtige Perſonen ſofort zu verhaften und telegraphiſch oder durch Eilboten den Kreisämtern hiervon Anzeige zu erſtatten, 5. bettelnde oder herum⸗ ſtreichende Zigeuner ſind ſofort zu verhaften, 6. es iſt auch beſonders darauf zu achten, ob ſich nicht bei den Zigeunern militärpflichtige Perſonen aufhalten, 7. die gleichen Maßnahmen ſind auch auf Schirm⸗ und Keſſelflicker und dergl. Zugvögel anzuwenden. — Die ſtrikte Befolgung dieſer Be⸗ ſtimmungen kann nur ſehr erwünſcht ſein. Wenn man allerorts gegen dieſe Landplage ſo vorgeht, könnte denn doch einmal eine Beſſerung eintreten. — Karlsruhe, 13. Juli. Die neue Haushaltungsſchule des badiſchen Frauenvereins Karlsruhe, Herrenſtraße 39, deren Neubau ſchon im Herbſt v. J. unter Dach kam, iſt nun auch im inneren Ausbau ſoweit vorgeſchritten, daß die Eröffnung am 1. September d. J. geſichert iſt. Die Vorſteherin der Anſtalt und eine weitere Lehrerin werden ſchon am erſten Auguſt dieſelbe beziehen, um auch die Einrichtungen zur Aufnahme der Schülerinnen rechtzeitig fertig zu ſtellen. Bei der Vielſeitigkeit des Anſtaltszweckes (Vorbereitung für das Haushaltungsſeminar, Ausbildung für den eigenen Haushalt, ſowie als Stütze der Haus⸗ frau und als Wirtſchafterin von Anſtalten) wird es derſelben wohl auch nicht an Schülerinnen fehlen. Eine Anzahl ſolcher iſt bereits angemeldet, weitere Anmeldungen ſind an die Abteilung 1 des badiſchen Frauenvereins (Gartenſtraße 47) zu richten, woſelbſt auch Proſpekte und weitere Aus⸗ kunft erteilt werden. — Erlach (A. Oberkirch), 13. Juli. Der 19jährige Schreinergeſelle Karl Geiler von Neſſel⸗ ried brachte nach kurzem Wortwechſel dem 26 Jahre alten Landwirt Wendelin Ell acht Meſſerſtiche in den Leib bei. Der ſchwer Verletzte liegt hoffnungs⸗ los darnieder. — Stanſen, 13. Juli. Wie das „St. Wchbl.“ mitteilt, ſchlug der Blitz bei dem geſtern abend über unſere Gegend gezogenen Gewitter in Vorder⸗Heubronn in den großen Bauernhof des Landwirts Senn. In kurzer Zeit brannte das ganze Anweſen nieder. Fahrniſſe kounten keine gerettet werden, auch kamen 7 Kühe, 4 Ziegen u. 4 Schweine in den Flammen um. Recklinghauſen, 13. Juli. Geſtern Abend halb 10 Uhr erfolgte in Schacht 3 und 4 der Zeche „General Blumenthal“ eine Entzündung ſchlagender Wetter. Ein Bergarbeiter wurde ge⸗ tötet, drei ſchwer, fünf leicht verletzt. Da die Betriebs⸗ und Wetterführung in Ordnung ge— blieben waren, konnten die übrigen Mannſchaften ungehindert heraus geſchafft werden. Auf der Un⸗ fallſtelle wurde eine durch Hackenhiebe beſchädigte Sicher heitslampe gefunden. Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet. — Neuſtadt a. H., 14. Juli. Im Hofe der Wirtſchaft Reitmeyer ſtürzte der 13jährige Maurersſohn Vetter vom Speicher auf das Pflaſter. Er zerſchmetterte ſich die Hirnſchale und bald tot. Düſſeldorf, 13. Juli. Bei Schwinn übungen im Rhein, die geſtern Nachntn un der 5. Eskadron des hier garniſonierenden Weſt⸗ phäliſchen Ulanen⸗Regiments Nr. 5 vorgenommen wurde, ſtürzte, wie das „Düſſeld. Tabl.“ meldet ein Kahn um. Sechs Ulanen fielen ins Uaſſe zwei davon ertranken. - — Regensburg, 13. Juli. Henle i mittag um halb 2 Uhr entſtand in der Wem war alz⸗ zum Eichelbauer in Abensberg (Inhaber Michael Saaleck) im Hintergebäude und zwar im Kuhſtal Feuer, welches ſich raſch auf das ganze Anwesen ausbreitete und die benachbarten Anweſen nehſt her gefährdete und zum Teil in Brand ſetzte. Dot wurde bei dieſen bald jede Gefahr beſeitigt. Da⸗ gegen branute die Brauerei mit ihren fämilſchen Baulichkeiten nieder. Nur das Vieh konnte grelle werden. In dem Brauereigebäude ſelbſt befand ſich z. Zt. auch profiſoriſch das Poſtamt, deſſen Regiſtratur und ganzes Inventar verloren gingen. Der Poſtkaſſenſchrank viel in die Tiefe. 17 Feuer⸗ wehren darunter die Regensburger, waren herbei geeilt. 4 Feuerwehrleute erlitten Hitzſchläge, ſedoch nur leichter Art. Budapeſt, 14. Juli. Die große Gemeinde Bodony in Nordungarn iſt heute ein Raub der Flammen geworden. 242 Wohnhäuſer und 700 Nebengebäude ind zerſtört. Fünf Per ſonen ſind in den Flammen umgekommen, 150 verletzt. Der Schaden beträgt über eine Million Kr. — New⸗MPork, 14. Juli. Ein Telegramm aus Manila berichtet, daß ein geftiger Zyllon San Juan del Monte zerſtört habe. 200 Perſo⸗ nen ſollen umgekommen ſein. Der Schaden wird auf 2 Millionen geſchätzt Der Regen, welcher ſich nach dem Zyklon einſtellte, dauerte ununter⸗ brochen 27 Stunden. Kaiser BO Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser, f Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 0 Pr. Kaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm 3. D. Sie war als Erbin von Lancewood auferzogen worden. Die Möglichkeit, daß ihr ein anderes Erdenlos beſchieden ſein könne, kam ihr garnicht in den Sinn. Sie entwarf große Pläne, alle zum beſten anderer, die ſie ausführen wollte als Königin die ſes herrlichen Beſitztums. Es ſollte ein Muſter für alle andern ſein — keine Armen oder Vetrübten aufweiſen. Wie eine gütige Fee wollte ſie mit offenen Händen und offenen Herzen unter ihre Leute treten und ihnen alle Noth erleichtern. Sie wollte Kirchen errichten, Schulen und Armenhäuſer bauen. Ihr Herz erwärmte ſich bei dem Gedanken an die grauköpfigen Alten und die friſche Jugend, die ſie alle glücklich machen wollte. Es waren edle Träme, und die hübſche zahme Taube ſchreckte ſie daraus auf. Sie ließ die Roſe fallen, die ſie in der Hand gehalten, und wendete ſich der Fontaine zu. Die Goldfiſche ſchienen ſie faſt zu kennen, als ſie leicht das Waſſer berührte. Jetzt kam ein ſchöner, junger Mann einen der breiten, ſchattigen Wege daher und blickte ſich eifrig um, als ob er jemanden ſuche. Endlich bemerkte er den Schimmer eines weißen Kleides zwiſchen den Bäumen und blieb Minuten lang ſtehen, um ſie zu beobachten. i Dann trat er raſch an den Rand des Spring⸗ brunnens vor und ſagte mit einer tiefen Verbeugung — „Guten Morgen Miß Neßlie.“ Vivien drehte ſich raſch um, um zu ſehen, von wem die Begrüßung käme. Ein Lächeln über⸗ flog ihre ſchönen Züge und ſie ſagte: . „Guten morgen Herr Dorman. Sie erſchreckten mich. Sind die Bücher angekommen?“ „Soeben“, erwiederte er. „Ich kam, um es Ihnen zu ſagen. Sie find gut gewählt; Sie werden zufrieden ſein, denke ich.“ a „Die letzten waren alle langweilig — ohne jeden tiefern Wert“, fuhr ſie fort. „Iſt auch Browning's letztes Gedicht dabei?“ „Ja; wir haben diesmal mehrere poetiſche Werke beſtellt.“ „Würden Sie mir wohl Browning hierher in den Garten bringen, wenn es Ihnen nicht zu viele Mühe macht? Es iſt ſo ſchön, im Sounenſchein zu leſen.“ 5 Sie ſprach mit einer Art zurückhaltender Ver traulichkeit mit ihm, die deutlich genug zeigte, daß ſie ihn nicht für ebenbürtig anſah. Er ſchien dies auch zu fühlen, denn eine leichte Röte breitete ſich über ſein Geſicht, als er erwiederte: „Es iſt ſtets ein Vergnügen für mich, Ihre Befehle zu vollführen, Miß Neßlie.“ „Dann bitte, bringe Sie mir Browning ſo⸗ 5 gleich. Ich möchte meine Mußeſtunden nicht mit Plaudern verlieren.“ Wieder errötete er. Als er ſich ein wenig 17 zog er einen Brief aus der Taſche und agte: „Der Poſtbeutel kam heute morgen verſpätet an; ich eröffnete ihn erſt eben. Sir Arthur hat mir geſchrieben — und das iſt für Sie.“ Sie meinte etwas Fremdes in ſeiner Stimme zu bemerken — ein gewiſſes Zögern, Zurückhalten. Dann nahm ſie aus ſeinen Händen den Brief, der ihren ganzen Lebenslauf ändern ſollte. f (Fortſetzung folgt.) Der Majoratsherr. Roman von L. Idler⸗Derelli. (Schluß.) (Nachdruck verboten) Eberhard betrachtete mit zärtlicher Liebe ſein Kind. „Will's Gott,“ ſagte er, Thurins in Ehren und Rechtſchaffenheit weiter!“ Es iſt Frühling. Die Bäume blühen und ein ſüßer Wohlgeruch lagert über dem ſtillen Dorf, Die Wärterin trägt den kleinen Eberhard in die Sonne. Das Kind j uchzt und lächelt einem Manne zu, der auf den Stufen der Freitreppe ſitt und ſich von der warmen Sonne beſcheinen läßt. Der Mann ſieht das Kind freundlich an, aber ſeine hübſchen, braunen Augen ſind ſonderbar glanzlos und ſpielend rollt er einen kleinen Wagen hin und her. i Der Spuk, den nächtens die Dorfleute in der Kirche bemerkten, iſt verſchwunden, ſeitdem Eber⸗ hard von Thurin Majoratsherr geworden iſt. „Nun iſt ja auch das Unrecht geſühnt,“ ſagten die Bauern, „darum iſt nun alles zur Ruhe!“ Aber der Sattlerkarl hat ſeinen Verſtand nicht wiederbekommen. Man verſuchte, erſt ihn im Garten zu beſchäftigen, aber es wollte nicht gehen; er ſäete Blumenſamen auf die Kohlbeete und wenn der Gärtner dann voll Unmut die keimenden Blumen⸗ pflänzlein ausriß, dann vergoß der arme Irrſin⸗ nige die bitterſten Tränen. So ließ man ihn zu letzt treiben, was er wollte. Er verläßt nie den Gutshof und iſt durch keine Verſprechung, keine Drohung zu bewegen, an der Kirche vorbei zu gehen. Aber jedes Stück Papier, das er findet, hebt er ſorgfältig auf, und ſobald er ein nenes enk⸗ deckt, flüſtert er einem gerade Vorübergehenden ges heimnisvoll zu: „Jetzt habe ich die verſteckte Schrift entdeckt!“ Ein nutzloſes Opfer, denn die, um welche es gebracht, war nicht einmal erbberechtigt! (Ende.) 0 * Pfarrkiche, dem Kloſter und dem Rathausturm ia 4 uus 8 bagheku in Sabnstotten harziglichen enslofteb un potttilhaft bei Lindeman lunheim, 1 27 f 5 Großer hies Abſchle daht 4 rei anten u . fuld. gelbſcn. hne i. Kiſten vone Y U-I0 Nd. d. Pfd. t. nehme anſtandslo⸗ n Aensdug (od poſtlagernd. A zu verkauf hene hueider⸗ 2 K Nähmaß bei Witwe in Fritz Trill ſd Vohnnt an! Zimmer, Küche, Aachplag sofort oder 1 anten. ange ſöblrtes Fit i an ahne Schlafzin AMnieken. Jarob 91 1 — Hauptſtr 2 Umm im Zübchdr auf Amin, bei J. 8 Wohnt kai ut 2 Zimmei fort zu vermi, Wehm Janet, gi Jean Küche und eat, dlenſchd an Ri