Preis vierteljährlich Mark 1.— ren lem Withelchn al Redaktion, Druck und Verlag der kuburger ! Anzeiger für Laden Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. N 88 und Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. 1903. 0 2 Ar. 101. Mittwoch, den 23. Dezember r eleg. u. dauer U a d die jetzigen Mannſchaften der drei Regimenter htem Ralblan 9 f 70 3. „„ „ N 15 N 0 fl ferner die Generalität, die direkten Vorgeſetzten 1 1 ur ge „Beachtung. und die Herren der Umgebung Sr. Majeſtät AW m. Der hohen Feiertage wegen erſcheint teilnahmen. Vormittags traf Prinz Albrecht . 140 15 10 nächſte Nummer ſchonn f 1 ein. Für 1 alten Mannſchaften 1 b dd Mud . rinnerungsmedaille geſtiftet worden, die heute 5 105 Ji J Donnerſtag zur Verteilung gelangt. Für die katholiſchen b bd n und bittet man Anzeigen län Mannſchaften fand gleichzeitig in der katholiſchen 8 -u 6. 3219 9 5 f f 5 11 1 8 2 Uhr mittags aufzugeben. t. Godehardikerche eine Feier ſtatt. er Lederſehle u 1 g. 5 142 5 Vom Sonntag wird berichtet: Der Kaiſer Abſaßz 165 Lie Erpeditian. beſuchte heute vormittag das Vaterländiſche gute Oralitit 20 9 Lederſ. u. Abſag Pelzfutter 28 rümpee 02 J, & 10 140, 148,10 155 9078 + Paar 0 60% W Taar 0 57 43, N Dal. tikel 005 785 von 59 de as 100jährige Truppenfubiläum in Hannover. Aus Hannover wird vom Samstag ge⸗ det: Heute vormittag um 10 Uhr wurden lorbeergeſchmückten Feldzeichen der heute hundertjähriges Jubiläum feiernden Regi⸗ nter, nämlich des Hönigsulanenregiments, Füſilierregiments „Prinz Albrecht von eußen“ No. 75 und des Artillerieregiments scharnhorſt“ No. 10 mit einer Ehrenkompagnie ch dem Platz vor der Garniſanskirche gebracht. als darauf begab ſich der Kaiſer in der iform der Hönigsulanen in offenem Wagen it dem Generaladjutanten von Scholl eben⸗ dorthin. Auf dem Wege bildeten die nicht⸗ iernden Truppenteile der Garniſon mit ihren egimentskapellen Spalier. Ein zahlreiches ublikum erwartete hinter dem Spalier den onarchen und begrüßte ihn mit lauten Hoch⸗ fen. Vor der Kirche präſentierte die Ehren⸗ mpagnie. Die Fahnen wurden, nachdem der aiſer die Kirche betreten hatte, in dieſe gebracht d fanden zu beiden Seiten des Altars Auf, lung. Um 10.35 begann der Feſtgottesdienſt, Die Hand des Schickſals. Novelle von A. Peters. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Als die beiden Gatten eintraten,; ſchien die emde, eine große, ſchlanke Geſtalt in ſchwarzeu rauerkleidern, faſt vor ihnen zurückzuweichen, ch dann, wie ſich beſinnend, kam ſie mit gerö⸗ em Antlitz auf die Eintretenden zu und ſtreckte nen eine zitternde Hand entgegen. „Ich bin Elsbeth, Ottokars Witwe,“ ſtam⸗ lte ſie. 8 „Willkommen, vau, Herzen willkommen auf Leck!“ rief Leonore und ergriff ihre beiden Hände. Sie ſehen Albert, Ottokars Vetter, und deſſen attin vor ſich.“ „Ich dachte esl mir,“ entgegnete Elsbeth!; „Sie en! Ottokar ſehr ähnlich,“ wandte ſie ſich au Al⸗ kt. „Sie haben ſeine Augen und lein Haar, ne Stimme und ſein Lächeln.“ Bei dieſen Worten deckte ſie ihr Geſicht mit beiden Händen. „Es eine traurige Heimkehr für mich,“ fuhr ſie luchzend fort, „wer hätte das je gedacht? Wie ders habe ich mir meine Zukunft hier einſt ans⸗ malt!“ „Wir wollen alles tun, was in uuſern Kräften iht, Sie aufzuheitern und glücklich zu machen,“ griff Albert das Wort, indem er Elsbeths zarte, ße Hand in die ſeinige nahm. „Betrachten Sie ö Stuck 39, 685 d in Cart. 985 6 Stüc 885 6 Sic 955 ck in Cart. 34 hrung Stüc 305 6.00 Stüc 5 echt Kupfer 1 1 dl. 200 dem die alten hannöverſchen, die ehemaligen war bei der Tafel auch heute in heiterſter Laune, Muſeum und wohnte um 11 Uhr dem Feſt⸗ gottesdienſt in der Schloßkirche bei. Er be⸗ ſichtigte ſpäter das Provinzialmuſeum und ſtattete der Gräͤſin Walderſee einen Beſuch ab. Um 1 Uhr fand größere Frühſtückstafel im Schloß ſtatt. An der Tafel im Ritter ſaal ſaß der Kaiſer ihm gegenüber Prinz Albrecht, rechts vom Haiſer Generalfeldmarſchall Graf Walderſee, der Chef des Sivilkabinetts v. Cucanus, der Generladjudant General der Jufanterie v. Pleßen, Generalleutnant Brunſich, Edler v. Brun ꝛc., links der kommandierende General des 10. Armeekorps v. Stünzner, Oberhofmarſchall Hraf zu Eulenburg, OGber⸗ ſtallmeiſter v. Wedel, Generalleutnant Frhr. v. König ꝛc. rechts vom Prinzen Albrecht ſaßen der Kriegsminiſter v. Einem, General der Infanterie z. D. v. Oeſterley, links Frhr. v. Hammerſtein-Coxteu, General der Artillerie 3. D. Uahlmann. Es waren ferner Einladungen ergangen an die alten hannoverſchen Offiziere, die in den drei feiernden Regimentern gedient hatten, an ehemalige preußiſche Offiziere derſelben, hannoverſche Offiziere anderer ehemaliger hannoverſcher Regimenter und an das Offiziers⸗ korps der drei feiernden Regimenter. Der Kaiſer uns nicht als Fremde; ſehen Sie Ihre Freunde, Ihren Bruder und Ihre Schweſter in uns!“ „Sie ſind ſehr freundlich,“ ſtammelte Els⸗ beth, „aber es iſt alles ſo anders, ſo ganz anders als ich gehofft hatte, — ich kann mir noch gar nicht denken, daß nicht alles nur ein ſchwerer, dumpfer Traum iſt!“ Sie ſtreckte die Hände gegen Albert aus, als wollte ſie irgend eine ſie erſchreckende Viſton von ſich abwehren. „Sie ängſtigen mich!“ rief ſie, „Sie ſind Ottokar ſo ähnlich, — Ihre Züge und ihre Stimme ängſtigen mich!“ „Sie ſind angegriffen, Elsbeth, „ſprach Leo⸗ nore freundlich, „Ihre Rerven ſind von der Fahrt überreizt — ſonſt würde Sie eine Aehnlichkeit mit Ihrem Gatten nicht ängſtigen.“ „Ja, ja, ſo iſt es,“ verſetzte Elsbeth, „die Schrecken der See, der Schmerz, ohne Ottokar hier anzukommen, iſt zu viel für mich geweſen. Haben 17 Sie Geduld mit mir „Ja, beruhigen Sie ſich,“ ſprach Leonore, „und vergeſſen ſie nicht, daß Sie daheim und bei Freunden Doch,“ ſetzte ſie plötzlich hinzu, „wie kommt ſind. es, daß Sie allein hier ſind? Wo iſt Ihr Kind? Wo iſt Ihre Schweſter ?“ Aber von Elsbeths bleichen Lippen kam keine Antwort. Sie ſtöhnte auf, während die Gattin einan⸗ der beſtürzt anſahen. Das bleiche, verſtörte Ge⸗ plauderte lebhaft und trank vielen in der Um⸗ gebung ſitzenden alteu Herren zu. Nach der Tafel hielt der Kaiſer längeren Cercle ab. Der Kaiſer iſt heute nachmittag um 4 Uhr nach Wildpark abgereiſt. Das Publikum brachte ihm bei der Fahrt zum Bahnhofe wie bei den im Caufe des Vormittags unternommenen Wagen⸗ fahrten lebhafte Huldigungen dar. Das „Armeeverordnungs blatt“ meldet: Der Kaiſer ſtiftete zur Srinnerung an das 100jährige Beſtehen der hannoverſchen Truppen⸗ teile eine hannoverſche Jubiläumsdenkmünze, die aus Bronze von erbeuteten Geſchützen beſteht und am Bande des allgemeinen Ehrenzeichens getragen wird. Die Denkmünze erhalten die Teilnehmer an der Jubelfeier, welche früher in den betreffenden Truppenteilen der hannoverſche Armee gedient haben. Sie verbleibt nach dem Tode des Inhabers den Hinterbliebenen. Politiſches. Köln, 20. Dez. Die „Köln. Ztg.“ ver⸗ öffentlicht aus einer ruſſiſchen Quelle, die, wie das Blatt ſagt, unterrichtet ſein müßte, eine zu⸗ ſammenfaſſende Darſtellung der letzten Verhand⸗ lungen zwiſchen Rußland und Japan. Darnach ſolle Rußland zwar geneigt ſein, das Brotektorat Japans über Korea anzuerkennen und ihm für die Zukunft den Haupteinfluß auf Koreas Politik zuzugeſtehen. es verlange aber volle, uneinge⸗ ſchrängte Handelsfreiheit in Korea, ſowie das Zugeſtändnis der Errichtung zweier befeſtigter militäriſcher Stützpunkte in Maſampho und Mok⸗ pho, mindeſtens aber die Uebelaſſung von Maſampho zum Schutze ſeiner Verbindungslinie Wladiwoſtok Port Arthur. Japan habe die Frage der mili⸗ täriſchen Stützpunkte glatt abgelehnt und zu der Frage der Handelsfreiheit letztere illuſoriſch machende ſicht der jungen Frau zund ihréhilfloſes Weſen äng ſtigten ſie. Leonore wiederholt ihre Frage, und erſt jetzt gewann Elsbeth mit Anſtrengung ihre Selbſtbe⸗ herrſchuug wieder. „Lionel“, ſtammelte ſie, „iſt mit meiner Schweſter in H. zurückgeblieben. Er war nicht wohl, und Klara meinte, es ſei beſſer für ihn wenn er, bevor er weiterreiſte, ein paar Tage Ruhe hätte. Sie will mir täglich Nachricht von ihm geben und, ſobald ſie es für geraten hält, mit ihm nach⸗ folgen.“ 85 In der Bläſſe, die ſich bei dieſen Worten über ihr Geſicht breitete, erkannte Leonore ihre große Liebe zu dem Knaben. Zugleich aber auch ließ die⸗ ſelbe ſie daran denken, daß Elsbeth ſichtlich der Ruhe bedürfte, vielleicht eben ſo ſehr, wie das Kind, welches ſie, wie ſie ſagte, deshalb in der Reſidenz zurückgelaſſen hatte. So begleitete ſie die Frau, welche fortan ihre Stelle als Herrin hier im Schloße einnehmen ſollte mit ſanften Worten in die für ſie hergerichteten Ge⸗ mächer, und es verging über eine Stunde, ebe Leo⸗ nore ihren Gatten wieder aufſuchte. Sie fand denſelben mit finſter zuſammengezo⸗ genen Brauen und einem ernſten, faſt ſtrengen Zug f um den Mund, das Familienzimmer heftigen Schrittes durchmeſſend. 5 1 (Fortſetzung Re a