Preis vierteljährlich Mark 1.— 2 — 8080 4 Anzeiger für Ta Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. 1 urg und Umgebung. 0 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. 1903. einer! Redaktion, Druck und Verl 5 ag der Anzei 1 1 75 0 7 8 1 N b nzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 0 Dhee Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. bestelggeſüht 5 — ——ꝓ— — —— r Blatt. Ur. 94. . e Blatt. 1 Jamstag, den 28. November — Die Rückkehr der deutſchen trauen und ſchilderte den Verlauf der Expedition. bung der Steuern nach den ſeitherigen Sätzen rer bean un Füdpolarerpedition. Der Rektor der Univerſität Hiel begrüßte die für eine Anzahl Monate ten n 9 f Mitglieder der Expedition namens der Uni⸗ Die vorzuſchlagende eiburger . 5 25 dov. Die „Nordd. Allg. verſität und der Stadt Kiel und lud ſie zu einer ſprechend dem Vorgang in früheren Jahren, ins⸗ l 8.“ ſchreibt: Ein freudiges Willkommen ruft Feier heute abend im Hotel „Düſternbrook“ beſondere demjenigen auf dem Landtag 1893 Neri das deutſche Volk den wackeren Landsleuten ein. Der Begrüßungsfeier wohnte auch Prinz ö % zu, die zum erſten Mal das Banner deutſcher heinrich von Preußen bei, der ſich längere Pond Wiſſenſchaft in 1557 Gebiet der Antarktis ge- Seit mit den Mitgliedern der Expedition unter⸗ dung mit dem Budget und dem Finanzgeſetze zu Pig. ert tagen haben. Mit welch aufopferungsvoller hielt und das Schiffsinnere in Augenſchein erhalten haben. 5 gewinne inne: Aigabe, welch“ ſchönen Erfolgen ſie unter goßen Schwierigkeiten an den mannigfachen Maden arbeiteten, die ihnen geſtellt waren, meldeten dem deutſchen Volke bereits die aus⸗ hrlichen Berichte, die, den Forſchern lange bergus, in die Heimat kamen und dank dem Malten des Staatsſekretärs Grafen Poſadowskp, nunermüdlichen Förderers der Expedtion, ii des Geheimrats Prof. Dr. Frhru. v. Kichthofen, als Leiters des Inſtituts für Meeres⸗ Ude, längſt gedruckt vorliegen. Die „Nord⸗ 7 2005 Nutſche“ ſchildert dann den Verlauf der Expedtion — 4000 i hebt hervor, daß Georg v. Neumaper als = 5 000 der geiſtige Vater des Unternehmens zu be⸗ 10000 liachlen ſei und daß die Howaldtswerke in Riel 499 un dem Bau des Schiffes „Gauß“ Ehre ein⸗ — 20 000 gelegt haben. Das Blatt gedenkt der Verdienſte 2 20 000 des Leiters des Unternehmens Prof. Dr. v. = 52 500 Deygalski und des Schiffsführers Kapitän Wiederver- Ryser von der Hamburg ⸗Amerikalinie. tt) durch die Berlin, 24. Nov. Au den Staatsſekretär entur „Stutteartt e Jnnern iſt folgende Depeſche gelangt: Das Süd polarſchiff „Hauß“ ankerte auf der Bruns⸗ bülteler Reede, wo es dieſe Nacht eingetroffen iſt. Kiel, 25. Nov. Heute vormittag fand an Bord des Südpolarſchiffes „Gauß“ eine Begrüßungsfeier ſtatt. Vom Keichsamt des Innern war erſchienen Unterſtaatsſekretär De. Hopf, der die Expedittonsmitglieder begrüßte. Mrefeſſor v. Drygalski dankte für das Ver⸗ je Hand des Schickſals. Novelle von A. Peters. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Ach, der Brief! Sieh, ich habe ſchon ange⸗ Wenn — Weine ipp Krklet, iterhallenes rad 5. u. K. ubier empfiehlt ngen zu schreiben. „Meine liebe Frau! gel Kretet / dieſe Zeilen erhälſt, bin ich tot. Seit drei m Hirſch. kongaten hauſen wir hier im Tarmagowalde in — ger blenden Hütte. Am Sumpffieber krank habe kaum die Kraft, dies zu ſchreiben. Mein keund Max wird für mich den B ief beenden. d nun“, ſetzte er, zu ſeinem Gefährten gewendet, zu, nun füge Du bei: Er iſt tot, er ſtarb ii Sonnenuntergang. Max Rempolt. Widerſtrebend, aber doch nicht wagend, dem ldenden zu wiederſprechen, willfahrte der alſo geforderte der an ihn ergangenen Bitte e „Frau Baronin von Behrings, Lahore zudien.“ „Und jetzt mußt Du mir noch einen zweiten allen tun“, fuhr der Kranke, nachdem das ge⸗ gehen war, fort, „nimm die ſilberne Kette, die ch um den Hals trage, und öffne das daran Angende Medaillon. O, gnädiger Gott, was habe ch durchgemacht, ſeitdem ich dies umband!“ immer ſt zu vermielel links. ten eine kleine zung tun neinem Hau 1 ver miele. üller. nung mieten. zu ver n rtin Münz an in be i atte. Das Medaillon enthielt eine Locke aſch⸗ nahm. — Dem Profeſſor v. Drygalski ſind Glückwunſchtelegramme des Reichskanzler, des Grafen von Poſadowsky und des Kultus- miniſters zugegangen. Berlin, 25. Nov. Der Kaiſer hat an den Leiter der deutſchen Südpolarexpedition, Drofeſſor W. Drygalski, folgendes Telegramm gerichtet: Ich ſende Ihnen, den Mitgliedeen der Südpolarexpedition und der Beſatzuug des „Gauß“ bei der Rückkehr in die Heimat meinen kaiſerlichen Gruß. Ich ſpreche Ihnen meine Freude aus, daß Sie durch Gottesfügung wieder wohlbehalten die Heimat erreichten. Wilhelm J. R. Verſchiedenes. Ladenburg, 26. Nov. Die dies jährige Viehzählung findet am 3. Dezember l. J. ſtatt. — Karlsruhe, 24. Nov. Gegenüber der in einigen Blättern anfgeſtellten Mutmaßung, daß die Regierung eine Beſchlußfaſſung über die von ihr in Ausſicht genommene Steuererhöhung ſchon im Monat Dezember herbeiführen wolle, iſt die Karlsr. Ztg. zu der Mitteilung ermächtigt, daß eine ſolche Abſicht nicht beſteht. Die Volks⸗ vertretung wird im Dezember wie früher auch, uur über das ſogenannte proviſoriſche Steuerge⸗ ſetz zu beſchließen haben, welches zur Forterhe⸗ Ermächtigung erteilt. Sieuererhöhung wird, ent⸗ 1894, Gegenſtand einer beſonderen Geſetzes vorlage bilden, und dieſe Vorlage wird ihre Verabſchie⸗ Zu einer eingehenden und ge⸗ wiſſenhaften Prüfung der Vorlage wird alſo der Volksvertretung ausreichend Gelegenheit gege⸗ ben ſein. — Kalsruhe, 25. Nov. Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſich heute früh auf der Lokal⸗ bahn Durmersheim⸗Spöck zugetragen. Als um 6 Uhr 10 Min. der Lokalzug Karlsruhe⸗Blankenloch nach letzgenannten Orte fuhr, fiel der verheiratete 32 Jahre alte Schaffner Johannes Manns aus Durmersheim und dort wohnhaft, vermutlicht als er von einem Wagen zum andern ſteigen wollte, vor dem Haus Karl⸗Wilhelmsſtraße 5 herab. Dabei wurde der Unglückliche von dem Trittbrett des Wagens erfaßt und bis zum iſraelitiſchen Friedhof geſchleift, wo er liegen blieb, ohne vom ubrigen Perſonal des Zuges bemerkt zu werden. Um halb 7 Uhr machte ein Bäckerlehrling von dem Unglücksfall Anzeige auf der Polizeiſtation in der Durlacherallee, worauf Mannſchaft abging, die den Mann tot auffand. Dem Verunglückten waren beide Füße und Arme abgedreht, ſowie die Hiruſchale eingedrückt; er wurde ſofort mit Hilfe mehrere Zivilperſonen nach dem Friedhofe ge⸗ tragen. — Mannheim, 26. Nov. (Volkskonzert des Lehrergeſangvereins.) Der Lehrergeſangverein beabſichtigt wieder ein Volkskonzert zu veranſtalten. Daß ſolche Veranſtaltungen zeitgemäß und ein Bedürfnis ſind, hat ſich beim erſten Volkskonzert im April gezeigt. In 3 bis 4 Tagen waren blonden Haares und ein paar kleine, welke Mai⸗ blumen, „Nun vollende auch den zweiten Brief, den ich bereits geſchrieben habe,“ ſagte der Kranke. „Hier iſt er: „Bevor ich ſterbe, meine teuere ver⸗ lorene Liebe, ſende ich Dir dieſe Haarlocke, die Du mir einſt gabſt, und die Blumen, die ich Dir einſt aus einem Blumenſtraus uahm. Ich habe beides geſchätzt, wie nichts ſonſt im Leben. Hier, im fremden Lande, harre ich meiner letzten Stunde. Lebhaft ſchwebt mir Dein Antlitz vor Augen, deut⸗ lich vernehme ich den Klang Deiner Stimme. Der⸗ ſelbe Schmerz, den mein Herz empfand, als Du es bracheſt, erfüllt dasſelbe auch jetzt noch, — ein brennendes Verlangen, das nichts zu befriedigen, nichts zu mindern vermag. Sei — wenn Du ſie jemals ſehen ſollteſt Frau und gegen mein Kind. Blicke gen Weſten, wenn die Sonne untergeht, — dort iſt das Grab Deſſen, der — ach, glaube es mir — aus Liebe zu Dir ſtarb!“ Mor Rembolt tat, wie der Freund ihn geheißen zimmer Eine minutenlange Stille trat ein, dann ſprach der Kranke wieder: „Auch hier füge hinzu: „Er ſtarb mit Sonnen⸗ untergang“, und richte den Brief aun Frau von Behrings auf Schloß Felseck bei W. — vor ſich hin. „Der Brief wird im Frühſtücks⸗ — einem hell den ... Sie, öffnet, die ihn hat freundlich gegen meine Meine Gedanken folgen dem Briefe“, ſprach er träumeriſch en, ſonnigen Zimmer — ge⸗ ein ſchönes Geſicht mit hoher edler Stirn und Augen — ſo klar, hell und voller Leben, gleich dem italieniſchen Himmel, von langen dunklen Wimpern beſchattet, — aber dasſelbe Geſicht hat mich in die Verbannung und von der Verbannung in den Tod getrieben ... Die ſanfte Leonore wird keinen Witwenſchleier tragen, aber ſie wird mit meinem Briefe in ihr ſtilles Zimmer gehen und ihn dort unbeachtet leſen. Sie wird ihr ſchönes Anklitz dem Weſten zuwenden und ihre Augen werden ſich mit Tränen füllen, Und allabendlich, wenn dik Sonne ſich neigt, wird ſie flüſtern: „Armer Ottokar, daß er ſo fern von uns allen ſterben mußte!“ Aber ich werde ihr nahe ſein; wenn der körperloſe Geiſt frei umherſchweben kann, wird der meine in ihrer Nähe weilen. Er brach ab und verharrte mehrere Minuten lang in Schweigen. „Das Kind.“ rief er dann plotzlich. „Wie ſeltſam, daß ich den Knaben vergeſſen konnte! Ich habe von einem kleinen, braunen Kopf und Augen wie jenen Elsbeths, geträumt; ein kleiner Mund küßte mich und zarte Händchen liebkoſten mich. Ich hatte ihn vergeſſen!“ fuhr der Kranke mit angſter füllter Stimme fort. „Wenn ich au Leonore denke, vergeſſe ich alles andere! Armer kleiner Lionel! Er wird einſt Herr von Schloß Felseck ſein, — kein beglückendes Erbe, wie ich fürchte!“ „Warum nicht ?“ fragte ſein Freund. „Warum, vermag ich nicht zu ſagen, aher