langung von Krediten bei der Mannheimer Bank und der Unterbringung von Wechſeln bei einer Reihe von Banken wurde Böhm freigeſprochen. — Mannheim, 11. Nov. Zum Kampfe gegen den Alkoholismuß hat nun auch das hieſige Bezirksamt mobil gemacht. Die Wirkung dieſes Kampfes haben zahlreiche hieſige Wirte an ihrer empfindlichſten Seite zu ſpüren bekommen — im Portemonnai. Das Bezirksamt hatte plötzlich den Einfall, die Wirtſchaften ohne Ausſchankberechtig⸗ ung von Brantwein zu kontrollieren. Einige Tage nachher erhielten annähernd 300 Wirte Strafmandate wegen Ausſchank von Brandwein. Die das erſte mal Beſtraften andere 80 Mark. — Mannheim, 12. Nov. Das Urteil gegen Böhm wegen Veruntreuung von Erbſchafts⸗ geldern aus dem Nachlaſſe der Gräfin von La Gefängnis. — Kaiſerslautern, 11. Nov. morgen gerjeten di beiden im Geſchäfte ihres Vaters, des Bauunternehmer und Zimmermeiſters Streit in deſſen Verlaufe Otto Hammel ſeinem Bruder Jean ein Meſſer in den Unterleib ſtieß. Der Schwerverletzte wurde in das Diſtriktskranken⸗ d haus verbracht und dort einer Operation unter⸗ zogen Dem Verletzten dürfte indeß keine ärzliche Kunſt mehr helfen können, da die Milz durch⸗ ſtochen iſt. Der Täter lief, als er ſah, welche Tat er verübt, in den Wald, wurde aber bald aufgegriffen und verhaftet. — Vom Bauland, 10. Nov. Der Preis für fette Schlachtſchweine iſt z. Zt. ungewöhnlich nieder; er beträgt 36—37 Pfg. pro Pfund Le⸗ bendgewicht. Da aber die Metzger ihre hohen Preiſe kenſtant beibehalten, ſo haben letzten Zeit „Private“ Schlachtungen vorgenom⸗ men und das Fleiſch zu 50 —55 Pfg. abgegeben. Dadurch haben dieſe ihre Rechnung gefunden und die Konſumenten ein billiges Fleiſch erhalten. — Radolfs.z ell, 12. Nov. Pumpenfabrick von Gotthard Allweiler. Der 16 Jahre alte Lehrling Emil Baumann von Böhringen hatte am Fahrſtuhl zu tun und beugte ſich in den „Eine reine Illuſion war es nicht, dieſer Glückstraum“, verſetzte Adloff, „er hatte ſeine volle Exiſtensberechtigung und ich war in meinem Recht, daran zu glauben, ich hielt es ja in Händen, das holde Glück, aber es wandte mir den Rücken für alle Zeit.“ „Und Sie haben gar keine Hoffnung, daß es einſt zurückkehren könnte 2“ fragte der Doktor. „Nein!“ ſagte Abloff kurz und feſt und ſein Blick ſchweifte umflort ſeitwärts in den Park. Dann wallte es mächtig in ſeinem Herzen auf, denn das entſchwundene Glück ſaß ja vor ihm, und leidenſchaftlich klopfte ſein Herz. Er erſchrak aber plötzlich vor ſeinen Gedanken und Empfindungen. Dieſes Stürmen und Drängen im Innern, dieſe heiß bpulſierende Lebenskraft zeigten ihm aber auch ſeine Geueſung au. Und nur fort ſo bald als möglich aus der Nähe der ſchönen Frau. Das war jetzt Adloffs Hauptgedanke, denn er war ſchließ⸗ lich doch auch nur ein Menſch. Von acht Tagen hatte der Doktor vorhin geſprochen, das war zu lange. Kataſtrophe, die zu vermeiden nur durch die Flucht aus dieſem Hauſe möglich war. Er ſann und ſann. Wie ſollte er es am beſten anſtellen, um raſch hler fortzukommen, der Gefahr entfliehen. Und dabei mußte ſein Blick immer wieder zu Leska hinüberſchweifen. Sie dann nicht mehr ſehen, dort drüben im Grenzhauſe wieder in dem öden, kahlen Zimmer ſitzen. Allein! Allein! „Sie werden uns doch in nächſter Zeit ver⸗ laſſen, ich ſehe es Ihnen an,“ ſagte jetzt Leska. Die kleine Geſellſchaſt d 7 ſellſchaſt mar nach dem Eſſen kam es dann jubelnd von ihren Lippen. in den Park hinunter gegangen und Adloff und Leska ſtanden ſich jetzt auf einmal allein gegen⸗ über, dort auf der kleinen von Tannen bewachſenen nommen hatte. Schacht hienein. Er ſchaute nach unten, als der Fahrſtuhl von oben herabkam, den Bedauerns⸗ werten erfaßte und ihm das Genick brach. Nach kurzer Zeit war er eine Leiche. — Karlsruhe, 12. Nov. Bei den geſtrigen Abgeordnetenwahlen zur zweiten Kammer wurden gewählt: Wahlbezirk: Gewählt wurde: 3. Konſtanz: Venedey, Dem. 7. Waldsh.⸗Säck.: Blümel, Zentr. 8. St. Blaſien: Birkenmayer, Z. 12. Müllh.⸗Stauf.: Blankenhorn, N. 15. Stanf.⸗Freibg.: Kopf. Zentr. Bish. Abgeordn.: Kiſt Natl. Blümel, Zentr. Birkenmayer, 3. Blankenhorn, N. Dieterle. Ztr. erhielten 50, die 19. Emmendingen; Pfefferle, Natl 24. 9 83 28. Oberk.⸗Achern: Geppert, Z. Roſee lautet: Böhm wird wegen Veruntreuung zu einer Gefänguisſtraſe von 2 Jahren verurteilt. Die Geſamtſtrafe beträgt 4 Jahre 3 Monate 34. Ettlingen: 36. Karlsruhe⸗Ld.: Lutz, S. Geſtern 4 . 0 41. Bruchſal⸗St. Hammel hier tätigen Gebrüder Jean und Otto in 55. Tauberbiſchh.: Köhler, 3. in der wird ſich nunmehr Nationallieberale 25, bisher Nationalliberalen Adloff war es, als ſtände er vor einer ö ausſah. Anhöhe, wo Elſa Bergers von Leska Abſchied ge⸗ 16. Breiſ⸗Freib: Schuler Zentr. 18. Freiburg, St.: Bihler Zentr. Schuler, Zentr. Fiſcher, Zentr. Pfefferle, Natl. Höring. Natl. Heimburger, D. Hennig, Zentr. Hauß, Natl. Geppert, 3. Gönner, Natl. Franz, Natl. Zehnter, Z. Wacker, 3. Stockhorn, K. Fendrich. S. Kögler. Natl. Hoffmann D. Geck, Soz. Eder, Dem. Drees bach, S. Geiß, Soz. Müller. Nat. Wilckens, Natl. Burkhard, Natl. Neuwirth. Natl. Obkircher, Natl. Köhler, Ztr. Erſatzwahl Reſultate: N 9. Lörrach⸗Stadt: Vortiſch, Freiſ. Pflüger, Frei. 23. Frib.⸗Wohlfach: Duffner, 3. Herth, Z. 30. Bühl⸗Achern: Schmidt, 3. Im 52. Wahlbezirk Eberbach⸗Buchen wurde die Wahl verſchoben. Die 2. Kammer der Ständeverſammlung wie folgt zuſammenſetzen: 24, Zentrum 23. bisher 24, Zentrum 23, bisher 23 Demokraten 21. Lahr, Stadt: 22. Lahr, Land: Schneider, Natl. Heimburger, D. Hennig, Zentr. ehl: Hauß, Natl. 31. Baden⸗Baden: Gönner, Natl. 32. Raſtadt⸗Stadt: Franz, Natl. 33. Gernsbach: Zehnter, 3. Morgenthaler, 3. 37. Durlach⸗Stad: Horſt, S. 39. Bretten⸗ Bruchſal: Harſch, Natl. Hoffmann D. 42. Pforzheim⸗St.: Schneider, Natl. 44. Schwetzingen: Claus, Natl. 45. Mannheim⸗St.: Lehmann, S. u. Süßkind, S. 46. Weinheim: Maäller, Natl. 48. Heidelberg⸗St.: Wilckens, Natl. 50. Eppingen: Burkhard, Natl. 51. Sinsheim: Neuwirth, Natl. 53. Mosbach: Obkircher, Natl. 5, bisher 5, Sozialdemokraten 6, bisher 6, Frei⸗ Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in der hieſigen ſinnige 2, bisher 2, Antiſemiten 1, bisher 1. Sollten in Eberbach⸗Buchen, das bisher den gehörte, Bürgermeiſter Weiß (natl.) dort ſiegen, ſo werden die Nationalliberalen 2 Sitze gewonnen haben. „Ich muß, ich darf hier nicht länger bleiben!“ ſtieß er erregt hervor. „Ich bin zu Ende mit meiner moraliſchen Kraft, ſie hält nicht mehr ſtand mit der ſich von Tag zu Tag kräftigenden Geſund⸗ heit. Es iſt, als ob mit der Zunahme der körper⸗ lichen Kräfte das Verlangen nach Glück ſich ſteigert. Sie täglich ſehen, Leska, und doch ſchweigen müſſen, nichts verraten dürfen von allem, was da mein ganzes Inneres erfüllt. darum iſt es beſſer, wir ſehen uns nicht mehr und bleiben ohne Schuld, denn nie und nimmer möchte ich an Ihrem Herrn Gemahl zum Verräter, zum Schurken werden!“ „Ich billige gauz ihre edle Geſinnung,“ ent⸗ gegnete Leska feſt, aber dann war es ihr doch, als müſſe ſie ſich jubelnd in ſeine Arme werfen, denn aus ſeinen Worten ſchien ſie nun doch das Eine vernommen zu haben, daß er ſie und daß die Liebe zu ihr ihn forttrieb ans ihrer Nähe. Außer Leska aber hatte noch ein anderer die Worte Adloffs vernommen; Brandhorſt. Er war von einem Arbeiter gerufen worden, es ſei ein Un⸗ glück in der Fabrik paſſiert. Sein Weg führte hier an den Tannen vorüber, und als er die beiden Stimmen gehört, blieb er wie gebannt ſtehen. Er vergaß, daß ſeine Anweſenheit in der Fabrik driu⸗ gend notwendig, er hatte nur den einen Gedanken noch: Was wird Leska antworten auf dieſes ſchlichte Bekenntnis. „Du liebſt mich! Du liebſt mich noch, Kurt!“ Wie wunderſchön das glückſtrahlende Antlitz Sie breitete die Arme aus. Abloff aber trat einen Schritt zurück und ſagte mahnend: „Es wäre ſchwere Schuld, Leska, niedrige Ver⸗ Brandhorſt wollte verhindern. Ich vermag es nicht länger mehr, wir leiden beide darunter und auch nicht allein die über uns verhängt. noch liebte — Wollmatingen, 10. Nov. Vier ehrwürdige bemooſte Häupter beherbergt unſer Ort — die vier Brüder Oehre. Sie zählen zu⸗ ſammen 322 Jahre, das Baby unter ih ien Joſef, ſah ſchon 76 Lenze, dann folgten die andern mit 80, 81 95 Jahren. Wir wünſchen den pier alten Hetren, daß ſie ſich noch recht lange ihrez Daſeins freuen mögen. — Ruhrort, 11. Nov. Für 90 000 Mark Juwellen wurden iu der Sonntagsnacht geſtohlen. Ein oder mehrere Diebe brachen in das Gewölbe eines hieſigen Juoeliers ein und plünderten es gründlich aus. Die Spur der Spitzbuben ging verloren. — Pirmaſens (Pfalz), 11. Nov. Heute früh 10 Uhr ſtürzte die Reithalle, die der Nent⸗ ner Albert Heinrich Preiſcher erbauen läßt und deren Ban bis zu 4 Meter Höhe gediehen war, plötzlich in ſich zuſammen, drei Maurer unker den Trümmern begrabend. Während, lt. „Pf, Roſch.“ zwei der Maurer nur leichte Verletzungen erlitten, trug der Dritte einen Schäd lbruch davon, — Konſtantinopel, 9. Nov. Der engliche Frachtdampfer „Caldy“ trieb durch wi. drige Strömung heute im gol enen Horn gegen die weltbekannte Brücke, welche Galata und Stam⸗ pul verbindet. Tie Brücke wurde teilweise ent⸗ zweigeriſſen und nur weil es noch garz früh Morgens war, wurde eine größere Kataſtrophe vermieten, denn tagsüber ſind permanent einige Tanſend Menſchen auf der Brücke. Im Durch⸗ ſchnitt paffieren täglich 200000 Perſouen und 2000 Wagen darüber. Der Kataſtrophe fielen nur drei Menſchen zum Opfer. Auf Befehl des Sultans wurden ſofort eiuige Hundert Marine⸗ ſoldaten zur Reparatur kommandiert. Die Fach⸗ leute halten ſeit langem den Zuſtand der dem Marineamt unterſtehenden Brücke für bedenklich Seit einiger Zeit ſtudiert das Amt Projekte für eine neue Brücke. Hoffentlich gelangt es zum Entſchluß, bevor noch größerer Schaden es dazu zwingt. Die Admiralität forderte Nachmittags vom „Caldy“ 20000 t. Pfund Schadenerſatz. — Moskau, 11. Nov. Der ſibiriſche Expreßzug Nr. 18 ſtieß zwiſchen den Stationen Muchanow und Ezerkaſſy mit einem Laſtzug zu ſammen. Beide Lokomotiven, mehrere Perſonen⸗ wagen, ein Salon- und der Küchenwagen, ſowie mehrere Laſtwagen, wurden zertrümmert. 4 Perſonen wurden tötlich verletzt, mehrere leicht verwundet, rat an Deinem Mann, den ich hoch ſchätze, den ich liebe!“ Brandhorſt bebte vor Aufregung. Nun war wohl der Moment gekommen, wo ſeine dunkle Tat ans Tageslicht gelangen, wo Leska, einmal wieder ihrer impulſiven Natur folgend, alles verraten würde. ſchon hervortreten, um es zu Aber da hörte es Leskas Stimme ſagen: „Ja, Du haſt Recht, Kurt, meinen Mann dürfen wir nicht verraten, denn bei all ſeinen Fehlern hat er uns allen doch viel Gutes getan, und er iſt ja Urſache, daß ich nicht die Deine wurde. Könnteſt Du mir verzeihen, Kurt?“ „Ich verzeihe Dir, Leska,“ entgegnete Adloff gepreßt. „Das Schickſal hat eine große Prüfung Durch Entſagung und Edel⸗ mut können wir ſie aber ertragen. Lebe wohl, Leska! Ich kehre noch beute in mein ſtilles Haus zurück. Von Deinem Gatten berabſchiede ich mich hernach noch, wenn die andern Herren fort ſind.“ Leska winkte ihm wehmütig ihre Zuſtimmung zu und Adloff ſchritt raſch nach der anderen Seite des Parkes. Der binter den Büſchen lauſchende Brandhoeſt ſeufzte auf, denn dieſe von ihm beobachtete Szene hatte eine doppelte Zentnerlaſt von ſeiner gequälten Seele genommen, Leska verriet ſeine Untat nicht, und ſie wie Adloff waren zu edel und zu groß angelegt, um ihn zu hintergehen und ſeine Ehe zu zerſtören. Freundlich trat deshalb jetzt Brandhorſt vor ſeine Frau und ſagte: „Du biſt hier ſo einſam Leska! Willſt Du nicht mit mir in die Villa gehen. Ich muß gleich hinunter in die Fabrik, denn es iſt ein Rohr in der Schmelzhütte geſprungen.“ (Fortſetznug folgt). nien 9 0 futte. 2 Vfund 8 400 Pfund 7 Erbſe g jutter n u Pfund 9 1 10 Pfand 8 Kleie ver Pfund 8 u 10 Pfund e Reis utter n r Pfund 7 Fleiſt juttern per Pfund 14 0 10 Pfund Futter chenm bet Jfund 12 Lein 5 1 Kapskuel Robnku 0 keinkueh Veſamku Hundeki 0 10 10 Fund a 1 Pfund 20 dutter⸗ der Pfund 1 10 Prund . Vieh ber Sack iu ace