Alelol ite Verarbei t abgeſte f Wallung be U. 150, 1 5 e Jager. —— * 1.4 mnheim 4 40 te. E. ar 19 2 48, 73, , r 24, 3,8, 78, 6 125 5 N, 3.00, 665 8 Paar 0. xcalf „ 50 rl Damen, ba, 58 . 5.50, 95 4 et, ul 5.470 . der engliſchen Herrſchaft über Gibraltar Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Ar. 81. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg Mlit twoch, den 14. Oktober 5 Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 1 Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. — 1903. Frankreichs Abſichten auf Marokko. Die in den letzten Tagen verbreiteten Ge— küchte von der bevorſtehenden Unterſtellung des Sultanats Marokko unter ein franzöſiſches Protektorat haben von Paris ein formelles Dementi erfahren. Nichtsdeſtoweniger iſt alle Welt überzeugt, daß die Dinge in dem marok⸗ kaniſchen Staatsgebiet ſpäter oder früher mit einem ſolchen Endergebnis abſchließen werden. Daß Frankreich ſeit langen Jahren mit begierigen Augen auf den Erwerb einer ſo reichen Kolonie aus geſchaut hat, wie ſie ihm in den marokkaniſchen Landen zufallen könnte, war den politiſchen Kreiſen kein Geheimnis mehr. Man war ſich hier längſt darüber klar, daß die gegenwärtigen marokkaniſchen Wirren in einem ſehr engen Zuſammenhange mit derartigen franzöſiſchen Wänſchen ſtehen. Man k(äuſchte ſich ebenſo⸗ wenig darüber, daß die widerholten franzöſiſchen Klagen über Grenzverletzungen und Raubzüge marokkaniſcher Küſtenſtämme längs der algeriſchen Grenze nur das Dorſpiel für ein gelegentliches Eingreifen der franzöſiſchen Republik in die maxokkaniſchen Angelegenheiten ſein ſollten. Bis zu dem ſpaniſch⸗amerikaniſchen Uriege galt Spanien als der natürliche Erbe Marokkos, falls einmal die Dorausſetzungen ſeines freien Daſeins wegfielen. Auch heute noch würde ſich der ſpaniſche Stolz empört aufbäumen, wenn dem ſpaniſchen Volk die Gelegenheit ohne voll⸗ wertige Kompenſationen benommen würde, ſich in Nordweſtafrika ſchadlos zu halten für den Verluſt ſeines herrlichen Kolonialbeſitzes in Amerika und Chile. Anderſeits hat man in England bisher einen maßgebenden Einfluß in Marokko ſtets für eine unerläßliche Vorbedingung und In goldenen Ketten. Roman von F. Sutau. (Fortſetzung.) Plötzlich ſtanden ſich Leska und Brandhorſt gegenüber, Auge in Auge, eins in des andern Seele leſen zu wollen. „So alſo achteſt Du mein Verbot!“ herrſchte Brandhorſt die junge Frau zornig an. „Verzeih mir — ich — ich wollte ihn war⸗ nen, ihn bitten, die Gegend hier zu verlaſſen, ich fürchte für Dich — und — für ihn —“ „Für mich!“ Ein bitteres Lachen ſpielte um Brandhorſt's Appen. „Wozu willſt Du noch lügen, Du ſchlechtes Weib 2“ fubr er höbniſch und zornig fort. „Für mich bangſt Du doch nicht mehr, haſt auch durchaus keine Urſache dazu. Daß Du für ihn, für Deinen Geliebten zitterſt, das glaube ich ſchon. Leider haſt Du ihn nicht getroffen, denn ſonſt hätte ich das Vergnügen wohl ſchwerlich jetzt ſchon gehabt, Dich hier auf dem Wege zu treffen. Er hat wohl Dienſt, der ſchöne Herr Oberkontrolleur.“ „Ja, Nachdienſt drüben in Benzheim. Dort der Nähe der Eliasgnelle iſt man Schmugglern auf der Spur“, ſagte der Unterbeamte. „So, alſo an der Eliasquelle, ein romanti⸗ ches Fleckchen, das ſich die Schmuggler dort aus⸗ eſucht zu ihrem finſtern Tun. Es ſollen ra⸗ late Burſchen ſein, ein Menſchenleben gilt ihnen das Mittelmeer gehalten Man dürfte erwarten, daß die engliſche Nation ſelbſt eine kriegeriſche Auseinanderſetzung mit anderen Mächten nicht ſcheuen würde, ſobald der Erwerb Marokkos durch einen ihrer Mitbewerber im Mittelländiſchen Meere in Frage kommen könnte. Seit der Reiſe Hönigs Eduard nach Paris haben ſich dieſe Verhältniſſe anſcheinend geändert. Schon damals hieß es, daß die neue Entente der Weſtmächte eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Engländ über Marokko zur Grundlage habe. Dieſe Gerüchte ſind, wie man ſieht, nicht ganz grundlos geweſen. Von der Seine aus iſt man immer kühner auf eine Einmiſchung in die marokkaniſchen Wirren aus⸗ gegangen, ohne daß von England her auch nur der leiſeſte Widerſpruch erfolgte. Das radikale Miniſterium Sombes betrieb eine Grenzer⸗ weiterungspolitik, wie ſie das kaiſerliche Frank⸗ reich unter Napoleon III. kaum tatkräftiger in Szene zu ſetzen vermochte. Man ſcheint in Nordafrika die Hebel anlegen zu wollen, um dem franzöſiſchen Heere die Gelegenheit zur Er⸗ zielung neuer Lorbeeren zu geben und es für andere Möglichkeiten vorzubereiten. Die gegen⸗ wärtige Reiſe des Miniſterpräſidenten nach Spanien bezeugt, daß man nur von dort her noch gewiſſe, doch anſcheinend nicht unüber⸗ windliche Schwierigkeiten zu gewärtigen hat. Mutmaßlich hängt das letzte Dementi der fran⸗ zöſiſchen Annerxionsgelüſte mit der noch un⸗ geklärten Stellung Spaniens zu ihnen zuſammen. Wenn auch dieſe Frage gelöſt iſt, wird man bald genug vor einer neuen Intervention Frank⸗ reichs in die marokkaniſchen Wirren hören. Unwillkürlich drängt ſich da der Gedanke in den Vordergrund: welches iſt der Preis, für den England ſeine marokkaniſchen Intereſſen bereitwillig zu Gunſten Frankreichs bei ſeite geſetzt hat, wenigſtens für die Gegenwart? Die Ver⸗ zichtleiſtung Frankreichs auf den Widerſpruch gegen die engliſche Herrſchaft in Egypten er⸗ ſcheint nicht als angemeſſenes Aequivalent hier⸗ für. In Deutſchland wird man gut tun, die Weiterentwicklung der marokkaniſchen Frage aufmerkſam zu verfolgen. Verſchiedenes. Ladenburg, 12. Okt. Den Freun⸗ den der heiteren Muſe können wir die angenehme Mitteilung machen, daß wir dieſe Woche Freitag, Samſtag, Sonntag einen Kunſtgenuß ſeltener Art zu erwarten haben. Das durch Dentſchland reiſende Edith Norden⸗Enſemple wird hier drei Theatergaſtſpiele geben. Den Berichten answär⸗ tiger Blätter nach ſoll das Enſemple aus nur Künſtlern erſten Ranges beſtehen und die Auf⸗ führungen ſollen von künſtleriſcher Vollendung ſein. Bei dieſen Aufführungen werden wir auch Gele⸗ genheit haben, die jüngſte Schauſpielerin die 10 jährige Edith Norden zu bewundern. Der Kreuz⸗ nacher öffentliche Anzeiger ſchreibt über eines ihrer dortigen Gaſtſpiele: Die Spannung, in die wir durch die Edith Norden⸗Gaſtſpiele verſetzt wurden. iſt nun vorüber und können wir uns einer nüchternen Betrachtung hingeben. Wenn wir offen geſtehen ſollen, ſo brachten wir der Sache einiges Mißtrauen entgegen, denn daß ein 10⸗ jähriges Kind eine Hauptrolle in vollendeter künſt⸗ leriſcher Form darſtellen kann, ſchien uns als übertrieben. Aber man hatte ſich getäuſcht. Unſer Mißtrauen wurde ſchon beim erſten Auf⸗ treten dieſes lieben, herzigen „Taugenichts“ zu ſchanden. Von Satz zu Satz, von Akt zu Akt errang ſich das ſüße blondgelockte Kind die Sym⸗ pathieen des ganzen Zuſchauerraumes in hohem nichts,“ bemerkte Brandhorſt im Tone des Galgen⸗ humors. Leska ſah angſtvoll in das erregte Antlitz ihres Mannes, und wieder glaubte ſie daß dämo⸗ niſch wilde Funkeln in ſeinen Augen zu entdecken, das ſie heute früh ſchon ſo erſchreckt hatte. Un⸗ heimlicher konnten die Schmuggler auch kaum ausſehen, denen, wie er ſagte, ein Menſchenleben nichts galt. Leska brachte kein Wort über die Lippen, die Kehle war ihr von den düſtern Gedanken, die ſie hatte, wie zugeſchnürt. Was ſollte ſie ihm auch erwidern. Die Schmuggler dünkten ihr jetzt viel weniger gefahrdrohend für das Leben Adloffs, als dieſer zornige, erregte, rachedurſtige Mann hier in ſeinem blinden Wahne. Sie näherten ſich jetzt der Villa. Auf der Terraſſe derſelben ſtand Martha und traute ihren Augen nicht, als ſie die beiden ſo einträchtig neben⸗ einander daherkommen ſah. „Und das nennt ſich das ſtarke Geſchlecht!“ murmelte ſie, verächtlich auf ihren Bruder blickend, der ja glücklich ſchien, ſich das leichtſinnige Geſchöpf da neben ihm wieder eingefangen zu haben. Bei Tiſche forderte Brandhorſt, als wäre nichts vorge⸗ fallen, die beiden Damen zu einer Spazierfahrt nach einen benachbarten Forſthauſe auf, wo er wegen Holzeinkäufe zu tun babe. Martha ſchlug aber die Teilnahme aus Aerger über die vermeintliche Schwäche ihres Bruders ſeiner Frau gegenüber rundweg ab. Sie müſſe notwendige Briefe ſchreiben, ſagte ſie. „Nun, dann holen wir zu der Fahrt die Frau Oberförſter ab,“ erklärte Brandhorſt gleich⸗ mütig. Leska wagte natürlich keine Widerrede, er⸗ geben fügte ſie ſich in alle Anordnungen ihres Ge⸗ mahls. Sie ſchickte nur ſchleunigſt zu Martina und ließ ihr ſagen, daß ſie ſich an der Ausfahrt beteiligen möchte. So fuhren Brandhorſt, Leska und Martina an dieſem ſchwülen Sommernachmittag durch die Wälder nach Forſthaus Moorhof. Es war eine ſeltſame Fahrt. Leska ſprach faſt kein Wort und Martina und Brandhorſt trugen hauptſächlich die Koſten der Unterhaltung. Das waren zwei Menſchen, die das Leben und die Welt verſtanden, ſich gegen⸗ ſeitig achteten, zwei tatkräftige Naturen, die den Platz, der ihnen hier auf Erden angewieſen, nach Kräften auszufüllen ſuchten, während Leska nur immer wie ein Rohr im Winde ſchwankte. Mar⸗ tina würde nie auf ſolche Abwege geraten, wie Leska, ſagte ſich Brandhorſt, mochte ſie auch zwei⸗ mal eine Jugendliebe gehabt haben. Martinas etwas breite Füße ſtanden feſt, wo ſie eben ſtanden, die ſchwankten nicht hin und her, wie die kleinen ſchmalen Füße Leskas. Dieſe kleinen Füße hatten die leichtſinnige. wetterwendiſche Perſon nach dem Grenzhauſe getragen. Wie oft wohl ſchon? O, wer ihm die Wahrheit ſagen könnte! — Brandborſt konnte bei dieſem Gedanken raſend werden, und er