. ee der Anſtalt beträgt nach dem neueſten Stand 3313 Millionen und hat gegenüber dem Vorjahre einen Zuwuchs von über 2 Millionen zu verzeichnen. An Beitragsmarken wurden im Berichtsjahre nahezu 20 Millionen Stück verkauft; die Ausgaben der Auſtalt betrugen für Altersrenten 400 000 Mark, für Invalidenrenten 1⅝ Millionen. für Kranken⸗ renten 19000 Mark zfür Heilverfahren einſchließlich Familienunterſtützung wurden 535 000 Mark verausgabt. — Mannheim, 26. Sept. Heute früh halb 4 Uhr verunglückte auf dem Güterbahnhof der Rangierer Franz Imhoff. Während des Rangierens wurde ihm von der Lokomotive der linke Fuß abgefahren. Der Verunglückte wurde wurde. „Karlsruhe 28. Sept n der geſtrigen ſechsſtündigen Verſammlung des Landes⸗ ausſchuſſes der Nationaliberalen Partei, zu welcher Delegierte der jungliberalen Vereine heran⸗ gezogen worden waren, wurde das Wahlprogramm für die nächſte Landtagswahl feſtgeſtellt. Der Parteichef, OBM. Wilckens⸗Heidelberg leitete die Verhandlungen und betonte in ſeiner Anſprache, daß der Hauptkampf dem Zentrum gelten werde, als einer Partei, die mehr auf konfeſſtonellem als politiſchem Boden aufgebaut ſſei und bei deren Sieg bei den Wahlen Rückſchläge auf kirchen⸗ politiſchem Gebiete, wie auch auf dem Gebiet der Schule und des Unterrichts, ja auf dem ganzen Gebiete der Staatsverwaltung zu erwarten ſeien. Auch das Vordringen der Sozialdemokratie ſei eine ernſte Gefahr. Das einſtimmig angenommene Programm tritt ein für das allgemeine direkte und gleiche Wahlrecht und befürwortet eine Reor⸗ ganiſation der erſten Kammer im Sinne einer ſtärkeren Klaſſenvertretung, für Reviſion des Ele⸗ mentarunterrichts im liberalen Geiſt, für Lehr⸗ und Lernfreiheit an den Hochſchulen und Gleichberech⸗ tigung der Abiturienten auf humaniſtiſchen Schulen und Realgymnaſien; des weiteren für Erhaltung der Selbſtſtändigkeit unſeres Eiſenbahnweſens und Reform der Perſonentarife auf Grundlage der Verallgemeinerung der jetzigen Kilometerhefttaxen, für Reviſion des ſtaatlichen Gehalttarifs und Beſſerung des Rechts⸗ und Einkommeverhältniſſe weiter, daß die Regierung auf baldmöglichſten Abſchluß neuer langfriſtiger Handelsverträge hin⸗ grollend von ihm. ö 55 5 „Ich tat nicht's Unrechtes!“ Leska beharrte bei dieſem Ausſpruch ihren Mann gegenüber, als er ſie am nächſten Tag über den Vorfall noch einmal zur Rede ſtellte. „Und Deine einſamen Spaziergänge immer in derſelben Richtung nach dem Grenzhauſe zu! Wie willſt Du dieſe erklären?“ frug Brandhorſt ſcharf. Leska errötete. „Seinem Klavierſpiel lauſchte ich“, ſagte ſie dann leiſe. „Auch das wird nun bor⸗ bei ſein, auch das werde ich nicht mehr dürfen,“ flüſterte ſie, und es bäumte ſich etwas in ihr auf, dieſem Mann gegenüber, der da in zornesrotem Antlitz vor ihr ſtand, dem ſie ſich verkauft und der ein Recht an ihr hatte. „Seinen Liebesworten haſt Du gelauſcht, woll⸗ teſt Du wohl ſagen!“ tönte es rauh an ihre Ohren von ihres Gatten unerbittlichem Munde. „Nein, nein, Du haſt es ja ſelbſt gehört, er iſt der letzte, der ſeine Hand nach einem Gut aus⸗ ſtrecken ſollte, das einem andern gehört“, beteuerte Les ka. „Das hat er allerdings geſagt, aber ob ich es glaube, das iſt eine andere Sache. Ich gedenke wenigſtens das Gut, das mir gehört, mehr zu hüten wie bisher. Mit Deinen einſamen Spaziergängen hat es ein Ende, entweder wird gefahren oder Du gehſt in Marthas oder meiner Begleitung aus. Auch den Umghng mit Fräulein Elſa Bergers dulde ich nicht mehr, ich will zu Deiner Entſchuldigung annehmen, daß ſie Dich zu den erſten leichtſinnigen Schritt verleitet hat.“ „Ich habe überhaupt noch keinen leichtſinnigen Schriit getan, durch ſolche Maßregeln aber, da könnteſt Du mich dazu treiben — wenn — wenn —“ [Bäsle' weithin bekannte Marianna Maier geb. ins Spital verbracht, wo ihm der Fuß abgenommen der ſtaatlichen Arbeiter. Das Programm wünſcht n dankte dem Architekten. und ſeine Muſe wendete ſich an dieſem Abend Sie verſtummte, ein Ausdruck von Verzweiflung wirke und daß bei der Steuerreform ein gerechter Ausgleich der verſchiedenen Intereſſen unter Schonung der minderbemittelten Stände Platz greife Mit ſcharfer Betonung wendet ſich das Programm gegen die Zulaſſung von Männerklöſtern im Hinblick auf eine hundertjährige Tradition des badiſchen Landes. ü — Menzenſchwand, (A. St. Blaſien), 25. Sept. Wohl die älteſte Schwarzwälderin iſt hier geſtorben. Es iſt dies die als „das Wild, welche ein Alter von 101 Jahren, 6 Monateu 10 Tagen erreichte. Bis vor kurzem erfreute die Greiſin ſich verhältnismäßig großer Rüſtigkeit. — Ludwigshafen, 26. Sept. Die Jubiläums ⸗Gewerbeausſtellung, die ſo außer⸗ ordentlich günſtig verlief, ſchließt mit einem Ueberſchuß von 13 000 Mark ab, der zu ge⸗ werblichen Zwecken, namentlich zur Unterſtützung der gewerblichen Schulen, verwendet werden ſoll. Die Geſamtfrequenzziffer einſchließl. der Abonnenten, deren Beſuch nur ein über den andern Tag an⸗ genommen wurde, beträgt 130 000, eine Zahl, die bei der relativ kurzen Ausſtellungsdauer (18. Juli bis 7. September) als eine ganz enorme bezeichnet werden muß. — Freyburg a. d. Unſtrut, 27. Sept. Unter zahlreicher Beteiligung deutſcher Turner wurde heute das von der deutſchen Turuerſchaft gegründete Jahn⸗Muſeum in Freyburg eingeweiht. Als Ehrengäſte waren die Ausſchußmitglieder der deutſchen Turnerſchaft, Vertreter der deutſchen Turnfeſtſtädte und Turnveterauen aus vielen deutſchen Gauen anweſend. Zur Vorfeier fand das alljährlich wiederkehrende Wettturnen von 69 deutſchen Turnerin ſtatt. 35 wurden durch den Stadtſchulrat Ruehl⸗Stettin mit dem Siegerkranz geſchmückt, als erſte Mueller⸗Leipzig und Haenggen⸗ Naumburg. Morgens bewegte ſich ein Feſtzug von 1000 Turnern zum neuen Muſeum, wo der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Goetz⸗Leipzig die Weiherede hielt. Bürgermeiſter Ehlert dankte für das herrliche Geſchenk und überreichte Goetz den Ehrenbürgerbrief. Ein Feſtmahl vereinte darauf die Teilnehmer. Dabei brachte Götz das Kaiſer⸗ hoch aus. Kloß⸗Freyburg dankte den Turnern nomens der Stadtvertretung. Kanzleirat Atzrott Aus Turnerkreiſen wurde für das Muſeum eine Reihe Gaben geſpendet. flog über ihr bleiches, ſchönes Geſicht. In Brand⸗ horſt's Augen aber flammte es zornig auf. „Willſt Du vielleicht mir drohen, Du undank⸗ bares Geſchöpf! Was wollt Ihr denn beginnen, Ihr Hungerleider, Deine Mutter, Deine Schweſtern und Du, wenn ich Dich gehen heiße und meine Hand von Euch abwende!“ Leska zuckte zuſamen. Ja, die Mutter und die Schweſtern! Was ſollte aus ihnen werden, wenn Brandhorſt ſie fortjagte oder auch nur ſeine großmütige Hand abwandte? O, und wenn Mutter und Schweſtern etwas von den Konflikten hier ahn⸗ ten, wie würden ſie ſich ſorgen! Die arme Mama ſollte wieder in Not und Schulden geraten! Aber was ſolle ſie beginnen? Den Mann, der ſie von jetzt ab wie eine Gefangene halten wollte, konnte ſie doch unmöglich um Verzeihung bitten, wo ſie doch noch nichts verbrochen, als vielleicht Gedanken⸗ ſünden. Schmollend wandte ſie Brandhorſt den Rücken und trat an das Fenſter. In Brandhorſt's Innern aber wallte es heiß, er liebte Leska noch immer leidenſchaftlich, wenn auch ſeine Liebe jetzt mit einer wilden Eiferſucht verhäng⸗ nisvoll verbunden war. Leska war ſo ſchön, wie ſie da vor ihm ſtand mit dem leichten Morgengewand, er ſah das weiche, zarte Geſicht und das reiche blonde Haar. Sie, das berückend ſchöne Geſchöpf, ſollte er gehen heißen, dem andern in die Arme treiben? Mein, tauſend⸗ mal nein! rief es da in Brandhorſt's Herzen. Und dieſer andere, wie er ihn haßte, kalten Blutes könnte er ihm auf leben und Tod gegenüberſtehen. Aber jener verweigerte ihm ja den Zweikampf. Nun vielleicht war es auch beſſer ſo. Sein reiches, taten- volles Leben könnte dann auch zu jäh enden, und das war kein angenehmer Gedanke Schließlich gab es noch andere Mittel und Wege, um den Neben- buhler aus dem Wege zu räumen. Hier in den O was ſie nur — — Breslau, 28. Sept. In Soſuowite wurde eine Frauensperſon verhaftet, die geſchliffene Edelſteine in Werte von 1½ Millionen Mark einer aus Flanell gefertigten Leibbinde über di er- Oktober Grenze ſchmuggeln wollte. Die Verhaftete ſtamm denb aus Amſterdamm und hatte die Abſicht nach Peter La 0 burg zu fahren. 6 6.55, 4 90 — Berlin, 27. Sept. Dem Reichstag 606, 8.1 wird im nächſten Frühjahr eine Vorlage zugehen Laden die 12—15 Miclioneu Mark fordert für di 0 7.4 Einführung der Rohrrücklaufgeſchütze. Die währen 100 470% 37 der Kaiſermanöver mit dieſen neuen Geſchütze „ erzielten Reſultate waren zufriedenſtellend, ſie diene 5 1 mit den vorhergegangenen Schießverſuchen ( friedrich Meppen uſw. in Gegenwart des Kaiſers) als % 707, 8 Unterlage zu der neuen Vorlage. Bekanntli 51070 520, 7 ſollen die jetzt im Gebrauch befindlichen Geſchü in Rohrrücklaufgeſchütze umgearbeitet werden Dieſe Aenderung koſtet fur jedes Geſchütz ei 2000 Mark, ſo daß mit dem oben erwähnte Betrag die ganze Artillerie, ſoweit ſie in Betra kommt, renoviert und verbeſſert werden kan Soweit wir informiert ſind, ſind an den in B tracht kommenden Stellen alle Vorbereitungen fi eine ſchnelle Erledigung der Geſchützänderung g troffen worden. Neben den ſtaattichen Geſchi fabriken wird die Firma Krupp den Hauptante an der Arbeit haben. Bekanntlich arbeitet dieſ Firma ſeit längerer Zeit an Rohrrücklaufgeſchütze für auswärtige Staaten wie Schweiz, Schweden uf — London, 28. Sept. Ein Londone Blatt bringt die Mitteilung, welche die Nachricht, daß Frankreich freie Hand erhalten habe, um ein Protektorat über Marokko herzuſtellen, beſtätig Huzugefügt wird, amtlich habe man nur darun Reſerve bewahrt, weil Italien und Spanien er befriedigt werden müßten, ehe man beſtimmt Abmachungen treffen könne. ſchädigung ſei die Aufhebung der doppelten Kontroll in Egypten und die Beilegung der alten Ne fundlandfiſcherei⸗ Streitigkeiten. Abonnements-Einladung. Zum Abonnement auf das 4. Quartal d Ladenburger Wochenblalt mit dem gratis beigelegten Illuſtrierten Unterhaltungsblatt ladet freundlichſt ein 0 Aiſchluß Ka Aeckarh 6 g 0, ö. un Vecktags bie Neckar! 100, 27, 1 all⸗ und Feierta uicchafllich 0 babſchtigen, im ogene ra l n Ftühbruten „ hühnern, Ita u Enten, Indiſch n haͤuſen, (Emden An. Halder, welche ſich ber d. J. bei K huſe und des Alte Abenburg, 28. S Die Expedition. ſtillen Bergen, wo die Schmuggler ihr dunkles G werbe trieben, da wor ſchon manches paſſtert, w 0 in tiefes Dunkel gehüllt geblieben und nie g 1 Tageslicht gekommen war. Und es konnte wied ſo etwas paſſteren. in gr Es leuchtete wild auf, faſt dämoniſch in Bran e 1 horſt's Augen, als er jetzt dicht an Leska herantre leuheit. „Leska!“ rief er, „Leska, Du biſt me ate Weib!“ 8 Sie warf einen ſcheuen Blick auf ihn und e * Heir ſchrak bis ins Innerſte. „Mein Gott, wie ſiehſt Du aus, willſt Du mich umbringen?“ rief ſie voll Entſetzten. „Nein, Dich nicht, Du holdes Wunderwerk der Schöpfung; ſolch ein Wüterich bin ich nicht!“ ſagte er mit heiſerem Lachen. „Aber wohl ihn — ihn! — (rief Leska ſchrocken. „Zitterſt Du für ihn? Der Feigling verw gert mir jede Genugtuung, und ein Wegelager ein Meuchelmörder bin ich nicht!“ entgegnete Braz f horſt und verſuchte, unbefangen zu lächeln. f Alien perl Leska aber blickte ihn immer noch ſchen und kunenz perl furchtſam an. Es lag etwas Fremdes, Unheimliche? enbus date in ſeinen Zügen, was ſie mit einem Gefühl Ded ns . Jedes. Grauens erfüllte. f Dieſer Mann war in dem Zorn ſeiner Leide ſchaft wohl ſchließlich zu allem fähig, und ſie ha wohl auch Grund für das Leben des Andern bangen. Dieſe Sorge trieb Leska zu dem Törichſte tun konnte. Sie bat Brandhorſt, Adloff nicht mit ſeinem Zorn zu verfolgen, er wäre ganz ſchuldlos, denn während des Gewitters hätte er Elſa und ſie doch nicht aus ſeiner Wohnung herausweiſen können. 100 7 1 Zur ge Auch beehrt ſie vom bers vort (Fortſetzung