dieſer Hieb tötlich geworden ſein. Beim Abweh⸗ ren des zweiten Hiebes wurde ihm die linke Hand durchgehauen und in dem ſich noch entſpinnenden Kampf empfing der Bedauernswerte noch mehrere Beilhibe auf den Kopf. Durch die Hilferufe des Ueberfallenen kamen einige Perſonen herbei und der Raubmörder ergriff die Flucht. Der ſofort herbeigerufene Arzt leiſtete die erſte Hilfe Er fand die Verletzung ſehr ſchwer und brachte nach angelegtem Notverband den Schwerverwundeten 5 in die Klinik nach Heidelberg. Am Kopf befinden ſich elf Beilhiebe, wovon drei den Schädel durch⸗ ſchlugen; ein Beweis, mit welcher Hartnäckigkeit der Raubmörder 'ſeinen Plan ausführen wollte. Der nach dem Walde entflohene Mörder wurde nach kurzer Zeit feſtgenommen. Vor ſeiner Ver⸗ haftung brachte er ſich mit dem Meſſer eine Ver⸗ letzung am Halſe bei. und Mörder z. Zt. im akademiſchen Krankenhaus zu Heidelberg. Die Hoffnung auf Rettung des Ueberfallenen iſt gering. — Weinheim, 14. Sept. Heute früh wurde in dem linken Schaufenſter des Goldar⸗ beiters Dell ein Einbruch verübt, indem der Roll laden in die Höhe geſchoben und mit einem großen Steine der untere Theil des Fenſters demoliert wu de. Entwendet ſind lt. „W. Anz.“ 2 goldene Uhren mit Ketten, ca. 60 Trauringe und eine größere Zahl Uhrketten im Geſamtwerte von ca. 700 bis 800 M. Die Täter ſind unbekannt. — Pforzheim, 12. Sept. Geſtern ge⸗ lang es dem umſichtigen und energiſchen Vorgehen der hieſigen Kriminalpolizei, zwei Anfertiger falſcher Zweimark⸗ und Talerſtücke, ſowie zwei Verbreiter ſolcher feſtzunehmen. Die Zweimark⸗ ſtücke ſind aus einer ſchlichten Bleilegierung ge⸗ goſſen, ziemlich ungeſchickt ausgeführt und tragen die Jahreszahl 1902 mit dem Bildnis des Königs von Würtemberg. i — Konſtanz, 13 Sept. Prälat Dr. Brugier iſt heute nach längerer Krankheit geſtorben. Derſelbe war in Tauberbiſchofsheim im Jahre 1829 geboren wurde 1852 zum Prieſter geweiht. Als Kaplan war er acht Jahre lang in Karls⸗ ru he an der Steſanskirche tätig; von 1860 — 74 als Kloſterpſarrer in Raſtatt, von 1874 ab bis u ſeinem Tode Münſterpfarrer in Konſtanz. Vor einigen Jahren wurde er vom Papſte Leo zum Hausprälaten ernannt. Prälat Dr. Burgier und ſagten von Liebe, von Glück, aber auch von chmerz und Leid, von allem, was ein Menſchen⸗ herz beglückt, erſchüttert und bewegt. Weiche, chmeichelnde Melodien aber klangen verſöhnend hin⸗ durch, den Frieden kündend, den die Seele findet, die ſich empor zu heben vermag über allen Streit, ader und Neid des irdiſchen Daſeins, den ſtolzen Frieden eines Begnadigten, den ſeine Kunſt hinauf⸗ trägt zu den Höhen, wo die neidiſchen hadernden Erdenſtimmen nicht hinan reichen. Aber die Frau war keine ſolche Begnadigte, die da am Bergesab⸗ hang unter hohen düſtern Tannen ſtand, und wie mit irren, verzweifelten Blicken nach dem weißen auſe hinüberſtarrte. Leska war es. Längſt wußte ie, daß Adloff es war, der dort wohnte und ſie ſagte ſich auch, daß es beſſer für ſie wäre, ſie ſäh ihn nie, nie wieder, und doch wanderte ſie immer wieder wie von unüberwindlichen Mächten getrieben den einſamen Waldweg hinauf. Eine halb zerfallene Bank von Birkenſtämmen tand hier unter einer uralten Buche, in deren Zweigen niſteten die Vögel, ein Buchfink ſchmetterte ſein Liedchen und die Droſſel rief und lockte dort. Maiblumen blühten hier und Waldmeiſter duftete. 5 Es war ein gar lauſchiges Plätzchen, wie geſchaffen für heimliches Liebesglück, aber nicht für ein Menſchenkind, das ſolches Glück verloren für alle Zeit. Leska, die ſich dort auf die verfallene Bank niedergelaſſen, hatte faſt keinen Blick für all die Frühlingsſchönheiten rings um ſie herum. Sie ſchloß die Augen, ſie wollte nichts ſehen, nur hören. O, dieſe Melodien, die da der Frühlingswind zu ihr hinauf trug, was ſagten ſie ihr alles. Weiche wunderbar ergreifende Sprache redeten ſie! Und nun! Wie kounte er ſolch jubelndes Frühlings⸗ lied ſingen! Nein, das mochte, das konnte ſie nicht hören. War er deun glücklich? Hatte er ſie ganz vergeſſen? So befinden ſich Opfer war Inhaber des Zäringer Ordens 1. Klaſſe und des Berthold⸗Ordens. — Bretten, 12. Sept. Die Feſtordnung für die Weihe und Eröffnung des Melanchton⸗ hauſes hat die Zuſtimmung des Großherzogs er— halten und beſtimmt u. a. folgendes: 19 Oktober: Vorlfeier durch Begrüßungsgottesdienſt, Feſtgeläuts', Abendunterhaltung mit Begrüßung der Gäſte und Aufführung vom 4. Akt. des hiſtoriſchen Feſtſpiels „Ein Siegeszeichen““ Am 20. Oktober treffen gegen 9 Uhr die höchſten Herrſchaften und der Vertreter des Kaiſers mittels Sonderzuges hier ein und nehmen an dem Feſtgottesdienſt teil, nach welchem die Weihe des Hauſes, ſeine Uebergabe an die Stadtgemeinde, eine Befichtigung und der Empfang der offiziellen Abordnungen erfolgt. Seitens der Stadt wird ſpäter in der Turnhalle eine Erfriſchung gereicht, worauf um 4 Uhr die Erſtaufführung des Thoma'ſchen Melauchtonfeſt⸗ fpiels ſtattfindet, das um 8 Uhr wiederholt wird. Um 7 Uhr beginnt die allgemeine Stadtbeleuch⸗ tung. Am 21. Oktober folgen die noch anweſen⸗ den Ehrengäſte einer Einladung der Stadt zum Beſuch des früheren Kloſters Maulbronn. — München, 12. Sept. Der 4. deutſche Gewerbe- und Handwerkskammertag beſchloß, bei der Reichsregierung und dem Reichstag dahin vor⸗ ſtellig zu werden, daß für die ſelbſtſtändigen Handwerker die obligatoriſche Alters- und Inva⸗ lidenverſicherung unter Zugrundelegung der Be⸗ ſtimmungen des Alters- und Invaliditätsgeſetzes eingeführt werde. — Friedberg, 12. Sept. Bei einem Brande, der geſtern nachmittag bei dem Landwirt Phillip Ulrich ausbrach und Wohnhaus, Scheune und Stallung einäſcherte, verbrannten zwei Knaben im Alter von 4 und 7 Jahren. — Saarbrücken, 14. Sept. Im Krug⸗ ſchacht bei Engelſangen ſtürtzte durch Seilbruch die Förderſchale in die Tiefe. 4 Bergleute, die ſich auf der Schale befanden, wurden durch den Sturz vollſtändig zerſchmettert und getötet. Alle Verunglückten ſind Familienväter von denen der eine u. a. 4, der andere 7 Kinder hat. — Düren. 14. Sept. Nach der Dürener Zeitung wurden zwiſchen Weißweiler und Dürr⸗ wiß heute Nachmittag während der Kritik, als vie Soldaten bei den Gewehren zuſammenſtanden, um 1 Uhr auf dem Manöbverterrain 6 Soldaten Sie eilte die Anhöhe hinunter, umz ſeiner Stimme zu entfliehen. In den nächſten Tagen wagte ſie ſich auch nicht wieder hinauf nach ihrem Lauſcherpoſten. Wie im Traum aber wandelte ſie einher. „Mas haſt Du nur?“ fragte Brandhorſt, ver⸗ wundert in Leskas verträumte Augen ſchauend. „Ich weiß nicht, iſt es vielleicht der Frühling, er iſt hier ſo anders wie bei uns zu Haus, ſo viel ſchöner“, entgegnete ſie dann beklommen. „Ja, das ſoll er wohl ſein! Vergiß nur nicht über unſern ſchönen Frühling den Empfang für Deine Freundin im Forſthauſe in Szene zu ſetzen, in einigen Tagen wird das junge Ehepaar einziehen.“ „Ach ja, Martina kommt mit ihrem jungen Gatten. Wo hatte ich nur meine Gedanken, das zu vergeſſen. Ihre Hochzeit muß in dieſen Tagen ſein, ſie wird ganz ſtill nur im engſten Familien⸗ kreis gefeiert, ſchrieb mir Klara“, ſagte Leska. „Das iſt ſehr vernünftig von den Leuten, wenn ſie nicht die Mittel danach haben“, meinte Martha. „Sie ſind beide nicht vermögend, dafür aber iſt ihre Liebe eine erſte, echte!“ Leska erſchrak faſt, als dieſe Worte ihr ent⸗ ſchlüpft, und warf einen ſcheuen Blick auf ihren Mann. „Alſo eine erſte, echte Liebe,“ ſagte dieſer ironiſch. „Du hatteſt ja wohl auch ſchon, ehe ich Dich kennen lernte, ſo eine erſte, echte Liebe, ein flotter Leutnant, dünkt mich, war es, die paſſend⸗ ſte Partie für ein armes Mädchen! Na, der Traum iſt nun läugſt begraben. Nicht wahr, Kind? Du haſt das Leben des ſicheren Eheglücks und des Reich⸗ tums kenuen gelernt. Das tauſchſt Du für nichts mehr aus, auch nicht für Deine erſte Liebe, die ich ja nun leider nicht bin!“ — Blitz getroffen. des 29. Infanterie⸗Regiments in Trier dom Einer, ein eingezogener Reſerviſt namens Schuhmann aus Engers bei Koblenz ſtarb ſofort. Die 5 anderen erlitten Brandwunden im Geſicht, an den Armen und an den Beinen und wurden in das Erſchweiler Krankenhaus überführt. — Salzburg, 15. Sept. Wolkenbrüche haben die Kulturen überſchwemmt. Große Strecken der Giſela-Bahn, ſowie ſämmtliche Telegraphen⸗ leitungen ſind zerſtört. Der Markt Mitter ſil wurde innerhalb 7 Wochen zum 2. Male über⸗ ſchwemmt. Die Not iſt grenzenlos der Schaden bedeutend. Im Gaſteiner Tal ſind alle Kulturen vernichtet. Militär iſt zur Hilfeleiſtung abge⸗ gangen. Im Möll-Tale ſind viele Brücken und Straßen zerſtört. Zahlreiche Ortſchaften ſind be⸗ droht. Das Unwetter dauert fort. Litteraiſches. Frühzeitiger als ſonſt iſt heuer der bei allen Bevölkerungskreiſen ſeit langen Jahren beliebte und immer mit Freuden aufgenommene Heb l's Rheinländiſcher Hausfreund für 1904 in J. Lang's Verlag in Karlsruhe und Tauberbiſchofs⸗ heim erſchienen. Der Hausfreund feiert diesmal ein ſeltenes J biläum, denn 100 Jahre ſind es, daß er von Johann Peter Hebel zum erſtenmal herausgegeben wurde. Der Kalendermann hat es daher für ſeine Pflicht erachtet, des Jubi⸗ läums in einem eigenen Aufſatze zu gedenken, den alle Freunde des Hausfreund gewiß mit Intereſſe leſen werden. Ein wohlgelungenes Bild Hebel's illuſtriert den Aufſatz. Im Weiteren enthält der neue Jahrgang wie immer eine Reihe der beſten Volkserzählungen von Peter Roſegger, Hermine Villinger, eine Humoreske in Pfälzer Mandart von Herm. Waldeck, Geſchichten aus dem Schwarz⸗ wald und aus dem Elſaß uſw., alle mit hübſchen Originalilluſtrationen geſchmückt eine überſichtlich geſchriebene Weltſchau, größere und kleinere unter⸗ haltende Beiträge, kurzum guten Leſeſtoff in Hülle und Fülle für die langen Winterabende Selbſtver⸗ ſtändlich fehlt nicht das, was man in jedem Kalender zu finden gewohnt iſt, Kalendarium mit Einnahmen- und Ausgabetabelle, Meſſen⸗ und Marktverzeichnis, Trächtigkeitskalender, Portotarif uſw. Der Preis iſt wie immer nur 30 Pf. und iſt der Kalender in jeder Buchhandlung, Papfer⸗ handlung oder Buchbinderei zu haben. Brandhorſt lachte und zog Leska zärtlich z ſich heran. Dummer Schnack, ſolche Reden von erſter, wahrer, echter Liebe, dachte er dabei, das holde Geſchöpf war jetzt ſeine Frau, und hatte ſich recht gut in dieſe Rolle gefunden, auch ohne ſolch ſchwär⸗ meriſches Getue. Was er mir gegeben, mein Gemahl, das ſteht in ſeinen Augen natürlich tauſendmal höher, als meine erſte Liebe, ſagte ſich Leska. Aber es iſt nicht wahr, die erſte, echte Liebe ſtirbt nicht, nie, nie! Sie könnte ja ſonſt nicht das höchſte und ſtärkſte Gefühl im Menſchenherzen ſein. War die Liebe echt, dann gibt es kein Enk⸗ rinnen die Wogen der Leidenſchaft ſchlagen zu⸗ ſammen, über ſolche, die einſt Hand in Hand im Zauberland der Liebe gewandelt, grauſam getrennt und dann vom Schickſal wieder zuſammengeführt wurden in Verhältniſſe, die dieſe Liebe nicht mehr geſtatten und zur Sünde werden laſſen, was ſonſt in Ehren ſtünde. So hatte Elſa Bergers erſt neulich in faſt dämoniſch klingenden Worten du Leska geſprochen. Ach, gab es für ſie keine Rettung? f Die jungen Föͤrſtersleute waren eingezogen in ihr neues Heim. Leska hatte einen würdtgen Emp⸗ fang vorbereitet. Das hatte ſie ein wenig zerſtreut und etwas von ihren Gedanken losgeriſſen. Nach der Anhöhe, wo die zerfallene Bauk ſtand, war ſie in letzter Zeit nicht wieder hinaufgegangen, denn ſeine Stimme noch einmal hören dort oben in der Einſamkeit, nein, das durfte ſie nicht, das, ſi fühlte es, konnte ſie ſchließlich um alle Selbſtbe⸗ herrſchung bringen. (Fortſetzung folgt.) 1 ae aufen 5 eſichtigun be 1 , 2 alt und ohn Kabel, Stehlam 2 Hem Kinde goßtr Poſle 9 ANN N? datcnies. Cigs ect Naur, Bap U baiftsbächer b. tartzartht dal. dorſchriftsn hulmateria 5 Hal- und Michelltenſilie lng Tinten Auntlehe Zu Uher aller — — Turcknung We ſimtl „Seit