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Dieſe herrlichen Worte aus Schillers „Wallenſtein“ heißen auf das politiſche Leben aller Seiten angewandt, daß nur derjenige Staat beſtehen, blühen und vorwärts kommen kann, der im Stande iſt, im Notfall mit kräftigem Schweriſchlag ſich auch gegen jeden Feind mit Erfolg verteidigen und darüber hinaus auch gegebenen Falls ſeine Cebensintereſſen wahr— nehmen zu können. Auf dieſe Weiſe Lebensweiſe ſind alle Staaten gegründet, geſtärkt und gefördert worden und nur politiſche Einfaltspinſel oder törichte Schwärmer können der Meinung ſein, daß ein großer Staat ohne ſtarke Kriegstüchtigkeit be. ſtehen und gedeihen kann. Der Mangel an einem leiſtungsfähigen Heere hat immer die betreffenden Staaten in alter wie in neuer Seit ins Verderben wie in Schande gebracht, und die Einwohner in maßloſes Gut und Blut für die Daterlands verteidigung zu ofern, iſt deshalb nicht nur eine hohe Ehren⸗ pflicht für jeden braven Bürger, ſondern auch die größte politiſche Weisheitsregel. Dies zu⸗ mal von Preußen bis zur letzten Conſequenz erkannte und ſtreng durchgeführte Lebensprinzip der Staaten kann Schattenſeiten des Culturlebens ſehr in ſeiner Wirkung geſchwächt werden. Es geſchieht dies hauptſächlich dadurch, wenn ein Volk, und zu⸗ mal ſeine höheren Schichten das materielle Ge⸗ nußleben und den äußeren Glanz derartig überſchätzen, daß die geiſtigen, ſittlichen und körperlichen Kräfte darunter leiden. gott zogene und aber leider durch gewiſſe gerade diejenigen Ofſiziere, die ſich der Einfach⸗ Elend geſtürzt. Der Kriegs⸗ Mars kann nur einfache und ſtreng er⸗ an Abhärtung gewöhnte Söhne gebrauchen, und zum Siege führen, Weichlingen liche zur Schau zu tragende Abzeichen, als das und Wüſtlingen wird er dagegen zum Verderben. In Verbindung mit mancherlei Klagen, die über den bei den deutſchen Offizieren überhand⸗ nehmenden Luxus und den gleichzeitigen Mangel an genügenden Nachwuchs an tüchtigen jungen Offizieren gehört wurden, geht daher der Wunſch aus den Herzen vieler Vaterlandfreunde, daß es zumal unter dem neuen preußiſchen Kriegs⸗ miniſter v. Einem gelingen möge, im deutſchen Herre zu größerer Einfachheit und ſpartaniſcher in Bezug auf das Offizierscorps zurückzukehren. Sowohl nach der Seite der oberen Sehntauſend, wie nach der drei Millionen ſocialdemokratiſcher Wähler kann von der Armee aus eine ebenſo erwünſchte, wie dringend notwendige Wirkung im Sinne beſſerer Urteils⸗ bildung und Sitte ausgehen, wenn man ſich an leitenden und nicht leitenden Stellen immer wieder die ſchlichte Einfachheit uuſeres alten Haiſers Wilhelm vergegenwärtigt. Der Einfluß des Dienſtes im Heere iſt in ſeiner Nachwirkung gar nicht hoch genug zu ſchätzen. Wenn der Soldat in ſeiner Dienſtzeit ſieht, wie wenig Wert der Offizier auf Aeußerlichkeiten legt, die wirklich bloße Aeußerlichkeiten ſind und nichts mit der Erziehung zur Disziplin, zur Ordnung und zur Schlagfertigkeit zu tun haben; wenn er Gelegenheit zur Beobachtung hat, daß heit in ihrer ganzen Lebenshaltung und im kameradſchaftlichen Verkehr befleißigen, gängig ſich der größten Sympathie ihrer Unter⸗ gebenen erfreuen, ſo kommt ihm in ſpäteren Jahren doch wohl leichter als es ſonſt der durch⸗ f Fall iſt, zum Bewußtſein, wie gering glänzende Außenſeiten ins Gewicht fallen gegenüber einer treu und ſchlicht geübten Pflichterfüllung. Den Anſporn für letztere dürfen aber weniger äußer⸗ Wohlwollen und die Anerkennung, ſowie ein⸗ gerechte und humane, das Gefühl der Soldatene ehre hebende Behandlung von ſeiten der Vor⸗ geſetzten bilden. Verſchie denes. T Ladenburg, 28. Aug. Ein verdienſt⸗ voller muſikaliſcher Pädagoge und ein gradſinniger Ehrenwann hat dieſe Woche zum aufrichtigen Bedauern aller deren die ihn gekannt, geſchätzt und verehrt haben, unſere Stadt verlaſſen. Herr Hauplehrer Sigmund hat ſich un die Ent⸗ wicklung der Schule und des Schulweſens, an der er lange Jahre in hingebender Treue und mit dem Eifer eines echten Kinderfreundes wirkte, große Verdienſte erworben. In Anerkennung deſſen wurde ihm auch jüngſt ein Verdienſtorden von unſerm gnädigen Landesvater verliehen. Nicht nur die verehrliche Schulbehörde und die Konferenz⸗ Kollegen, nicht nur ſeine Freunde und ehemalige Schüler denen er die Grundlage zur Lebenstüch⸗ tigkeit durch ſein vorbildliches Beiſpiel mit gelegt und die ihm eine Summe nützlicher Kenntnißen verdanken, beklagen ſeinen Weggang, ſondern die ganze Einwohnerſchaft Ladenburgs. Wir wünſchen daher dem abſchiednehmenden Haupt⸗ lehrer Sigmund, daß ihm in ſeiner Heimat ſonnige, friedvolle Tage, die ſeinen Lebensabend verſchönern, beſchieden ſein möge! Und erwiedern ſein Lebewohl mit der herzlichen Verſicherung, daß er ſich hier durch ſeine treue und unermüd⸗ liche Wirkſamkeit ein unvergeßliches Andenken ge⸗ ſchaffen hat und ſomit unvergeſſen unter uns fort⸗ leben wird! — Mannheim, 27. Aug. Der Fabrik⸗ inſpektor über den Streik bei Lanz. Auf Erſuchen der ſtreikenden Arbeiter hat der Großh. Fabrik⸗ In goldenen e Roman von F. Sutau. (Fortſetzung.) Valeska ſtarrte mit heißen Augen zu dem Wagenfenſter hinaus ſie erkannte in dem hellen Mondlicht jedes Haus, das Herz war ihr zum Brechen ſchwer, ſie biß die Zähne zuſammen, ſie wollte tapfer bleiben, auch das Weh dieſer Stunde mutig über⸗ winden. Nun lag die Stadt ſchon hinter ihnen, aber auch hier draußen vor dem Tore kannte ſie jeden Baum, jeden Strauch. Dort ſchimmerte es ſo hell, es war der See, auf welchem ſie im Winter Schlitt⸗ ſchuh gelaufen, den erſten Liebestraum geträumt, und dort der dunkle Streifen, das war die Tannen⸗ ſchonung, wo dieſer Liebestraum endete, wo ſie zum letztenmal in ſeine Augen geſchaut. Wo mochte er weilen zu dieſer Stunde! Vorüber, vor— über! Da war die Bahuſtation, ſie hatten nur ein paar Minuten Aufenthalt, und nun trug ſie das Dampfroß weiter und weiter. Valeska war es, als rolle jetzt ein ſchwerer Vorhaug herunter, der ſie für immer treunte von ihrer ſchönen, ſorgloſen Jugend. Neue Szenerien der großen Weltbühne draußen ſollten ſich bald ihren Augen erſchließen ein neuer Akt des Dramas ihres Lebens ſollt, beginnen. 75 Sie kommen! Die Herrſchaft kommt! Solche Worte hatte ganz Alborn elektriſiert. Alle Ein⸗ wohner waren in Aufregung und fieberhafter Tätigkeit. Von den Glashütten, den Schleiſmühlen und dem Wohngebäude Brandhorſts flatterten die Fahnen, an der Eingangspforte des Wohuhauſes waren Blumengewinde angebracht, auch das übliche Transparent mit dem „Willkommen“ fehlte nicht. Die Arbeiter der Glasfabrik und die Beamten ſtanden dort in ihrem Sonutagsſtaat. Lautes Hurrahrufen erſchallte jetzt, die ele⸗ gante Equipage, mit welcher Brandhorſt ſeine junge Frau überraſcht hatte rollte die herrliche Lindenallee entlang. Valeskas Wangen röteten ſich vor Erregung. Wie ſchön, wie freundlich hier alles in dem hellen Herbſtſonnenſcheiu ausſah. winkte, und dann, nachdem ſie und ihr Gemahl die Equipage verlaſſen, die Begrüßung des erſten Beamten entgegegennahm und ihm und graziös die Hand reichte. Das geſchah alles mit einer ſo vor⸗ nehmen Sicherheit, als wäre Valeska ihr Leben lang in ſeidengepolſterten Equipagen mit betreßten Dienern auf dem Kutſcherſitz gefahren. Ach, an nichts gewöhnt ſich der Menſch wohl ſchneller als warten jeder Wunſch erfüllt. Und dort drüben er⸗ blickte man hohe Berge, dunkle Tannenwälder und den rauſchenden Gebirgsfluß. Heimat war ſchön; ihr Mann hatte nicht zu viel Nühmens davon gemacht. Und wie ſtattlich war Ja, Valeskas neue an Glanz und Reichtum, und Leska zumal. Sie hatte immer ſolche vornehme Haltung und Neigung, dachte die Frau Rat, und war ja über alles Er- Wie reizend ſie aus⸗ ſah in dem hellgrauen Koſtüm und dem weißen, weichen Filzhütchen. Jetzt kam ſie die Freitreppe herauf und umarmte ſtürmiſch Mutter und Schweſtern zuletzt auch den ſchwarzen Schatten, ihre Schwägerin, und dann ging es ins Haus hinein. Bewundernd eilte Leska aus einem Zimmer ins andere, es war die im römiſchen Styl gebaute Villa mit der Frei⸗ treppe und den weißen Säulen! und dort auf der Treppe ſtanden die Mutter die Schweſtern und ihre kritiſche Schwägerin, Martha, die letztere der ein⸗ zige Schatten in dieſem heiteren, ſtrahlenden Bilde. Martha trug ein ſchwarzes Gewand und ſah ſehr blaß und ernſt aus, deſto ſtrahlender aber war der Geſichtsausdruck der Frau Rat. Saß das Kind, ihre jüngſte Tochter, nicht dert in dem ſeidenen Polſter der Equipage wie eine Fürſtin! Und wie ſie jetzt mit dem Taſchentuch aufs modernſte und ſchönſte eingerichtet. Der Deko⸗ rateur aus Breslau den Brandhorſt verſchrieben, hatte ſeine Sache gut verſtanden. „Nun, gefällt es dir zu Hauſe?“ fragte dieſer ſeine junge Gattin. „Außerordentlich gut,“ rief Valeska mit einem reizenden Lächeln, es iſt ja alles ſo ſchön, ſo geſchmackvoll, ich dauke Dir ja von Herzen, Bernhard.“ Aber trotzdem blieb die junge Frau ihrem Gattin gegenüber doch noch immer in einer ibm recht fatalen Zurückhaltung, und am Abend des Einzugs⸗ —