ker mit weniger als 2000 M. Jahreseinkommen bei der Allgemeinen Invalidenverſicherungsanſtallt (für Arbeiter), die mit mehr als 2000 M. Ein⸗ kommen bei einer ſelbſtſtändigen Anſtalt verſichert werden. Dieſer Forderung einer allgemeinen Handwerkerverſicherung in der angedeuteten Weiſe ſcheint der genannte Kongreß ſich nunmehr an⸗ ſchließen zu wollen. Die Frage iſt offiziell auf die Tagesordnung geſetzt worden, und der vorbe⸗ reitende Ausſchuß hat ſie bereits einſtimmig in bejahendem Sinne entſchieden. Ebenſo hat, wie wir ferner erfahren, auf eine vertrauliche An⸗ frage jenes Ausſchuſſes das Reichsamt des Innern erklärt, die Regierung ſei, wenn die Handwerker ſelbſt wollten, mit der Einführung einer obligato⸗ riſchen Verſicherung einverſtanden, und zwar unter der Bedingung, daß die Einkommen unter 2000 M. in die Allgemeine Invalidenverſicherung eingereiht und für die höheren Einkommen zwei neue Klaſſen auf die beſtehende Invaliden verſicherung aufgebaut würden. Die Ausſichten der Allgemeinen Hand⸗ werkerverſicherung erſcheinen demnach ſehr günſtig. — Bretten, 11. Aug. Das 4½ Jahre Töchterchen des Zimmermanns Höfle in Diedels⸗ heim kam dem Feuer des Herdes zu nahe und ſtand ſofort in Flammen. Nachts erlag es den erlittenen Brandwunden. — Bretten, 12. Aug. feier der Zugehörigkeit Brettens zu Baden iſt ent⸗ gültig auf den 6. September beſtimmt. Vor mit⸗ tags findet die Vorfeier des Geburtstages des Großherzogs ſtatt, um 1 Uhr die Enthüllung des Bronzerelief?s Großherzogs Karl Friedrich am Rathaus, um 2 Uhr die Eröffnung der hiſtoriſchen Ausſtellung und um 4½ Uhr die Erſtaufführung des Feſtſpiels, das am 9., 18. und 20. Septem⸗ ber wiederholt wird. — Rappenau, 11. Aug. Die feierliche Eröffnung des neuen Solbades fand geſtern hier in Anweſenheit der Großherzogin ſtatt. Die Fürſtin wurde bei ihrer Ankunft vom Oberamt⸗ mann v. Boekh und Bürgerweiſter Freudenberger empfangen und von der Bevölkerung aufs herz⸗ lichſte begrüßt. Nach der kurzen Feier fand eine Beſichtigung der Anſtalt ſtatt. Die Großherzogin beſuchte ſpäter noch das Kinderſolbad Siloah und die Kleinkinderſchule des Frauenvereins und ſtattete der Familie des Hofmarſchalls von Gem⸗ mingen einen Beſuch ab. Die Karlsruhe erfolgte um 7 Uhr. ſor, und ihr älterer Bruder geſorgt. Daß das Endziel ihrer Träume und Wünſche nun doch eine Heirat war, ahnten dieſe damals freilich nicht. Leska atmete auf, als die jungen Mädchen ſich jetzt verabſchiedeten; ſie ſehnte ſich nach Ein⸗ ſamkeit, nach Ruhe, nach Tränen, und ſie floſſen dann auch reichlich, jetzt in der Einſamkeit der ſchwülen, dunklen Sommernacht. Leska lehnte am Fenſter, kein Stern leuchtete am nächtlichen Himmel, gleich einem ſchweren Grabtuch hingen die Wolken herab, als ſollte alles Lichte und Schöne auf der Welt begraben werden. Auf ihre ſchöne, erſte Liebe da hatte ſich das Grabtuch ſchon herabgeſenkt. „Kurt, o Kurt!“ ſtöhnte ſie auf. „Ach hätte er wenigſtens das nicht getan und ſeine Karriere wegen mir aufgegeben!“ Darum alſo war er die ganze Zeit über un⸗ ſichtbar geweſen. Und nun werde er kommen un ſein Recht von ihr fordern, von ihr, an die er ſo feſt geglaubt und die ihm doch untreu geworden war. Deutlich ſah ſie ihn vor ſich, die ſchönen Augen vorwurfsvoll, zürnend auf ſie gerichtet. Wird er ſie je vergeſſen können, und ſie ihn? Sie ſtarrte in das Dunkel hinaus, und nun ſtieg es wie eine Viſion vor ihr auf: Sie ſah ſich ſelbſt, aber ſie war nicht mehr das unerfahrene Mädchen, ſondern ein welterfahrenes Weib. Ueber dem Ge⸗ birgskamm mit ſeinen dunklen Tannen flimmerte das Mondlicht. langſam kloum dieſes Weib den ſteilen Weg empor, leichenblaß und faſt irren Blickes, es wollte ſeinem Schickſal entfliehen und vermochte es doch nicht. Dort unten am Fuße des Berges ſtand aber ein Haus, die Fenſter waren geöffnet, eine Stimme tönte gus dem Hauſe, ein Lied wurde geſungen, eine langſame, getragene todestraurige Melodie, einzelue Akkorde wurden dazu auf der Harfe angeſchlagen. Sie, die ihrem Schickſal entrinnen wollte, ſie blieb wie gebannt Die Jubiläums- ſitzender. Rückkehr nach — Freiburg, 12. Aug. Die Einbrecher, welche ſeinerzeit in der Villa des Geh. Kommer⸗ zienrats Mez einen Beſuch gemacht, wurden in den Perſonen des Vergolders Anton Bally und eines Taglöhners aus Neckarau verhaftet. — Straßburg, 11. Aug. bare Familientragödie hat ſich am Samstag abend in der Wohnung des Spielwarenfabrikanten Gernsheim hier abgeſpielt. Herr Gernsheim er⸗ hielt am Freitag abend den Beſuch ſeiner Söhne Felix und Eugen, welche gemeinſchaftlich in VBaſel ein Geſchäft betreiben. Im Laufe des Samstags kam es zur Streitigkeit zwiſchen den beiden Söhnen, welche Abends ſo heſtig wurden, daß man die Polizei zur Hilfe rief. Während dieſe intervenierte, ging Eugen Gernsheim noch raſch in ſein Schlafzimmer, nahm ungeſehen ein Revolver und ſchoß, ohne daß man die Tat ver⸗ hindern konnte ſeinen Bruder nieder. Felix Gernsheim ſtarb nach wenigen Augenblicken. Nach der Tat entfloh Eugen Gernsheim unter Bedrohung der Polizei mit dem Revolver. Die ſofort unternommene Verfolgung hatte kein Re⸗ ſultat. Eugen Gernsheim wurde am Sonntag morgen hinter Schiltigheim auf dem Bahnkörper vom Zuge überfahren, tot aufgefunden. — Berlin, 12. Aug. v. Levetzow f. Der frühere Reichstagspräſident, wirklicher Ge⸗ heimerat v. Levetzow, iſt in der vergangenen Nacht 1 Uhr auf ſeinem Gute Goſſow bei Königs⸗ berg in der Neumark geſtorben. Levetzow, geb. 12. September 1827 zu Goſſow, hat ein Alter von 76 Jahren erreicht. Nach dem Beſuch des Marienſtiftsgymnaſiums zu Stettin bezog er die Univerſitäten Berlin und Halle. Nach Beendigung ſeiner Studien wurde er Gerichts⸗ und Regierungsaſſeſſor und Hilfs⸗ arbeiter im Kultusminiſterium. Später wurde er Landrat in ſeinem heimatlichen Kreis, Landes⸗ direktor der Provinz Brandenburg (1876 - 1890). Seit 1863 war Levetzow Mitglied des Branden⸗ burger Provinziallandtags, ſeit 1896 deſſen Vor⸗ Von 1867—1871 und von 1877 — 1884 und von 1887 1903 gehörte Levetzom auch dem Reichstage an. Eine Wiederwahl hatte er diesmal aus Geſundheitsrückfichten abgelehnt. Von 1881—1884 und vou 1884 — 1895 war er erſter Präſident des Reichstags. 1895 legte Levetzow mit Bürcklin, dem damaligen zweiten Vizepräſidenten, das Präſidium nieder. Den ſtehen und lauſchte dem Geſang, und was ſie da vernahm, es war ihr Schickſalslied. So heiß und ſtumm, ſo trübe ud ſternlos war die Nacht, o ganz wie ihre Liebe Zu Tränen nur gemacht. Was ſollten dieſe Bilder, dieſe Schickſals⸗ ſtimme? Leskas Schickſal hatte ſich ja längſt er⸗ füllt. Sie wurde binnen kurzem die Frau des reichen Mannes, die Not des Lebens würde nie mehr an ſie herantreten, auch nicht an ihre Schweſiern. Und wenn ſie ein Opfer gebracht hatte, ſo war der Erfolg das Opfer wert. Das würde auch Adloff einſehen, wenn er Genaueres davon er⸗ fahren würde. So ſuchte ſich Leska allmählich r Ruhe und klaren Faſſung durchzuringen. Nebenan plauderten luſtig ihre Schweſtern. „die Martina ſcheint wirklich noch auf ihren Kandidaten zu hoffen,“ ſagte Klara ſoeben. „Haſt Du ihr ſeliges Geficht geſehen, als ſie die Bohne erhielt!“ b „Die ſollte doch ja Lehrerin bleiben“, ver⸗ ſetzte Erna. „Was wartet denn ihrer, weun ſie wirklich nach vier oder fünf Jahren ſeine Frau wird, Arbeit, Sorgen, womöglich alle Jahre noch ein kleines Kind. Welch' andere Zukunft blüht da Leska. Freilich, wenn ſie ihren Leutnant nicht ver⸗ geſſen kann, iſt es auch kein vollkommenes Glück.“ Vollkommenes Glück! Leska lächelte bitter, als ſie das Wort in Beziehung auf ſich vernahm. Nein, mit dem echten und vollkommenen Glück da hatte ſie nichts mehr zu ſchaffen. Hätte ſie es feſtzuhalten verſtanden, dann würde es heute lauter Jubel durch die Seele ziehen, voll Liebe und Sehu⸗ ſucht würde ſie auf das Wieder ſehen mit dem ge⸗ liebten Mann, der thr ein ſo großes Opfer ge⸗ bracht, harren. Aber nun war alles ganz anders, das Glück verband ſich bei ihr trotz aller Beſchwich⸗ Eine furcht⸗ tant, Nation. „ N N Anlaß dazu gab die Haltung der Mehrheit des Reichstags zu der bkeannten Bismarckehrung. Der Verſtorbene war ein konſervativer Politiker ohne beſondere Eigenart und Schärfe, und da Milde und (Vornehmheit ſeinen Charakter aus⸗ zeichneten, genoß er bei allen Parteien Anſehen und Sympathie. Levetzow war übrigens auch Mitglied des ſog. Staatsrats und des preußi⸗ ſchen Herrenhauſes. — Paris, 11. Aug. Die Pariſer Unter⸗ grundbahn, der „Metro“, hat geſtern die erſte große Kataſtrophe erlebt. Das furchtbare Un⸗ glück ereignete ſich auf der unter dem Boulevard de Belleville und dem Boulevard de Meénilmon⸗ tant, nach der Place de la Nation hinführenden Linie. Die Stationen heiſen hier von Norden nach Süden: Belleville, Couronnes, Ménilmon⸗ Um 8 Uhr geſtern Abend hielt auf der Station Courvnnes ein aus vier Wagen beſtehender Zug, der von Fahrgäſten voll gepropft war. Gerade als das Zeichen zur Weiterfahrt gegeben werden ſollte, drang aus der Unterführung in der Richtung nach Ménilmontant erſtickender Rauch. Gleich darauf ſtürzten aus dem Tunnel Beamte der Untergrundbahn mit dem Rufen: „Es rette ſich, wer kann!“ In dem Augenblick erloſchen die elektriſchen Lampen. Die in Schreckens, verwirrung geratenen Reiſenden verließen in der Dunkelheit ihre Wagen und drängten den Aus⸗ gängen zu, die ſie aber in ihrer kopfloſen Beſtürz⸗ ung zumeiſt verfehlten. Von denen die auf dem Bahnſteig gewartet hatten, rannte die Mehrzahl in dem am anderen Ende der Station beginnenden Tunnel nach Belleville zurück Etwa hundert konnten ſich ſo retten. Obgleich dieſe verſicherten daß ſie bei der Flucht mit dem Fuße Leichen be rührt hätten, blieb man bis nach Mitternach darüber im Ungewiſſen, wie viele Opfer die Kata⸗ ſtrophe gefordert hatte. Erſt gegen 3 Uhr konnte die eigentlichen Rettungsarbeiten beginnen. Dabei zeigte ſich, daß der Umfang des Unglücks au die ſchlimmſten Befürchtungen übertraf. Um Uhr morgens hatte man 84Erſtickte und Verbrannte geborgen. Die Mehrzahl wurde auf dem Bahn hof Couronnes gefunden, wo die Unglücklichen be ihren Fluchtverſuchen ſich in einem Winlel feſtge keilt hatten. Es ſind, ſo meldet die „Straßb. Poſt“, meiſt Arbeiten, neben einigen Frauen und Kindern. Angehörige der wohlhabenden Klaſſe ſind nur in geringer Zahl ums Leben gekommen tigungsver ſuche mit einer Schuld an eines anderen Unglück. Die Mutter rief Leska jetzt. in den hell erleuchteten Salou. Sie trat noch „Aber, Leska, noch im ſeidenen Gewand!“ ſagte Klara und blickte prüfend in das blaſſe, traurige Geſicht der Schweſter. „Sie hat wohl da nebenan im Dunkeln ihrer ſchönen erſten Liebe nachgeweint“, ſagte ſie ſich, „aber das iſt nun einmal nicht anders im Leben! Die meiſten Mädchen können ſich ſolchen Gefühls⸗ luxus nicht erlauben, die müſſen bei Zeiten ihr Herz zum Schweigen bringen.“ 8 Am nächſten Tag hielt Leska einen Brief bon Adloff in den zitternden Händen. ſich erſt auf einem Kommando auf der Schießſchule befunden und in der letzten Zeit hatte er ſich nach L. zur Steuer begeben. Er hatte deshalb von den Vorgängen im Hauſe der Frau Rat noch keine Ahnung. „Nun darf ich kommen, um Dich werben, mein Lieb, alles iſt geordnet!“ ſchrieb er. „Vor⸗ läufig bin ich zwar nur Steueraſſiſtent, aber ich hoffe es bald weiterzubringen und dann, dann werden wir uns angehören. O, des Glücks, des übermütigen! Ich vermag es gar nicht auszudenken, man könnte den Neid der Götter fürchten. Denke nicht, daß ich Dir ein Opſer gebracht wit dem Aufgeben meiner Karriere. Das Leben eines Oifi⸗ ziers ohne Vermögen bleibt immer, man mag ſagen was man will, ein glänzendes Elend, beſonders, wenn die Naturaulage eine etwas ideale iſt. Ohne Liebe nur des Geldes wegen mich um ein Mädchen bewerben, wie ſo viele meiner Kameraden, das hätte ich nie gekonnt. Dich liebe ich! Um Dich werbe ich und hoffentlich nicht vergebens. 5 (Fortſetzung folgt.) Adloff hatte ap ache in A mpehle ſolche i holds, mit Fteilt um herabgeſezt menen Teil za Neueſte! are und Erf unmi-Mänt, ur biſte Qua 15g klin Preiſen i In birlange Preis! „ Map; —— . Vertreter an in windene bygieni San. Feüche, belebenden e, kocket raſch uſelbe geneigte Aal Ait, Firniſſe, c ehem zur gefl Aaseh-Eehn M —