8 den 15 0 bh imlun Wichugeh 90 um irt einen truth ſptuch bitten küller rökreuzſtraßt f u Anng hu Kein — da un But getroffn. züßrahn jutter, roße Odenniſe Importrit, ken u. al enbier h Nagel iger der kuk der Rich hl 5 Bulle demie eigte Abnuh J. fan 5 sberger 7 fe 4. Man Merle 0 f 9 800 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag 3 Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Tadenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 1 N Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Bei größeren Aufträgen Rabatt. Ar. 64. eee Samstag, den 15. Auguſt Die neuen Unruhen in Mazedonien. Die aufſtändige Bewegung in Mazedonien, welche bereits im Erlöſchen begriffen zu ſein ſchien, iſt mit einem Male wieder ziemlich kräflig emporgeflammt, und zwar nach einem ſorg⸗ fältig vorbereiteten Plane der Führer des Auf⸗ ſtandes. Von offiziöſer türkiſcher Seite iſt man zwar bemüht, die neuen revolutionären Unruhen, deren Hauptſitz das Vilajet Monaſtir iſt, als einer größeren Bedeutung entbehrend hinzu⸗ ſtellen, trotz dem ſind von der Pforte Hals über Hopf alle verfügbaren militäriſchen Ber- ſtärkungen nach dem Dilajet Monaſtir beordnet worden, die türkiſche Regierung ſelber nimmt alſo die neue Aufſtandsbewegung in Mazedonien ernſter, als ſie dies nach außen zugeſtehen will. Anſcheinend ſind die Aufſtändiſchen beſtrebt, durch eine Art Schreckensregiement ihrer Sache Vorſchub zu leiſten, ſie haben bereils eine An⸗ zahl Häuſer mit den eingeernteten Feldfürchten in Brand geſteckt und ſogar ganze türkiſche Familien einfach hingemordet. Offenbar ge⸗ hört es auch zu dem Plane der mazedoniſchen Aufſtändiſchen, der türkiſchen Regierung jetzt auch an anderen Punkten ihres Reiches mög⸗ lichſte Verlegenheiten zu bereiten, denn daß! gleich⸗ zeitig auch Unruhen i Armenien ausgebrochen ſind, dies iſt ſicherlich kein bloßer Zufall. In den Konſtantinopeler Kegierungskreiſen giebt man bereits unumwunden zu, Zeit eine Verſtändigung zwiſchen den mazedoniſchen daß in letzter und den armeniſchen Homités erfolgt ſei, zu ſich die türkiſche Regierung gegenüber Oeſter⸗ dem Swecke Unruhen in den armeniſch⸗kurdiſchen Vilajets hervorzurufen und hierdurch eine neue Quelle von Derdrießlichkeiten für die Pforte zu erſchließen. Man darf wohl den, erneut emporzüngelnden Aufſtand in Mazedonien als einen letzten verzweifelten Verſuch der Draht- 0 zieher der mazedoniſchen Wirren betrachten, ihre Pläne vom Losreißen dieſer Provinz vom Von Wichtigkeit hierbei iſt natürlich das Verhalten os maniſchen Reiche endlich durchzuſetzen. Bulgariens gegenüber dieſer abermaligen revolutionären Beſtrebungen der ſtammver⸗ wandten Mazedonier; eine kräftige, wenn auch geheime Unterſtützung derſelben von bulgariſcher Seite würde die Rebellion raſch auf ihren Höhe⸗ punkt bringen. Es fehlt nun nicht an mancherlei Anzeichen dafür, daß dieſe heimliche bulgariſche Unterſtützung den aufſtändiſchen Mazedoniern wirklich gewährt wird, obwohl man in den Kegierungskreiſen von Sofia ſo unſchuldig wie nur möglich tut, und von nichts wiſſen will; bulgariſcherſeits wird eben das alte gefährliche Doppelſpiel in der mazedoniſchen Affaire fort⸗ geſetzt. Angeſichts der hieraus nach wie vor drohenden Gefahr eines kriegeriſchen Zuſammen⸗ ſtoßes zwiſchen Bulgarien und der Türkei ſteht nur dringend zu wünſchen, daß es dem Ein⸗ fluße der fremden Mächte, in erſter Linie Ruß⸗ lands und Geſterreich⸗ Ungarns, gelingen möge, Bulgarien zur Neutralität in den abermaligen mazedoniſchen Wirren zu nötigen, ſelbſt wenn dies mittels eines diplomatiſchen Ultimatums an die bulgariſche Regierung geſchehen müßte. Zugleich erwächſtz aber der Pfocte die Pflicht, einerſeits mit aller Schärfe und Entſchloſſen⸗ heit gegen dieß Rebellen in Mazedonien aufzu⸗ treten, anderſeits jedoch die Reformen in der durchwülten Drovinz, zu deren Durchführung reich-Ungarn und Rußland verpflichtet hat, nicht länger zu verſchließen, ſondern ſich ehrlich um deren Verwirklichung zu bemühen. Die Pforte hat wahrlich allen Anlaß, der chriſtlichen durch lange Jahrzehnte hindurch von den türkiſchen Beamten drangſalierten Bevölkerung Mazedoniens endlich ihr aufrichtiges und tatkraßtiges Wohl⸗ wollen zu bekunden und hie rdurch die dortigen Sünden der türkiſchen Verwaltung wenigſtens einigermaßen wieder gut zu machen. Sonſt würde in Mazedonien, auch wenn der jetzige Aufſtand 2 lücklich niedergeſchlagen werden ſollte, immer wieder ein günſtiger Nährboden für gelegent⸗ liche neue Revolutionsverſuche zurückbleiben. Verſchiedenes. — Weinheim, 12. Aug. Der 46 Jahre alte Eiſenbahnaſſiſtent Boſſert, der vor einiger Zeit hierher verſetzt wurde, wollte nun geſtern morgen dort das Geleiſe überſchreiten und kam dabei zu Fall. In demſelben Augenblicke wurde ihm von einem abgeſtoßenen Güterwagen das rechte Bein unterhalb des Kniees abgefahren. Nach Anlegung eines Notverbandes brachte ihn ein Nothilfszug nach Heidelberg, wo ihm lt. Holb. Tabl. im akadem. Krankenhauſe das Bein am⸗ putiert wurde. — Karlsruhe, 13. Aug. Mit der Frage der obligatoriſchen Handwerkerverſicherung wird ſich der im September in München tagende Handwerkskammerkongreß beſchäftigen. Die Nati⸗ onalzeitung ſchreibt hierüber: Die verdienſtvolle kleine Schrift von Dr. Georg Adler in Kiel: „Epochen der Handwerkerpolitik“ (Verlag von G. Fiſcher in Jena) macht Front ſowohl gegen die Theorie von Sombart und andern, daß der Handwerkerſtand dem Untergange geweiht ſei, als auch, und zwar vom handwerkfreundlichſten Stand⸗ punkte aus, gegen Zwangsinnung und Befähigungs⸗ nachweis. Von gewiſſer Bedeutung iſt aber der Vorſchlag Adlers zur Schaffung einer obligato⸗ riſchen Verſicherung der Handwerker gegen Alter und Invalidität, und zwar ſollen die Handwer⸗ In goldenen Retten. Roman von F. Sutau. i (Fortſetzung.) Brandhorſt hatte alſo doch den Schritt getan ihretwegen. In dem feſten Glauben an ihre Treue, und würde ſie nun eines Tages zur Rede ſtellen mit dem Recht ſeiner ehrlichen Liebe. „Solch ein Opfer werde ich nie annehmen! Lieber ſeine Liebe zu überwinden, zu vergeſſen ſuchen, als den geliebten Mann aus ſeiner Karriere zu treiben!“ erklärte jetzt Erna, und lenkte damit geſchickt die Unterhaltung auf ein anderes Gebiet. Es war damit auch die höchſte Zeit, denn ſchließlich verriet ſich Leska noch, denn ſie wechſelte ja unauf⸗ hörlich die Farbe und wurde bald rot bald blaß. Das fehlte gerade, daß ihre dumme Liebesgeſchichte noch zum Stadtklatſch würde. Erna gab etwas auf die Repntation der Familie, und jetzt be⸗ ſonders, wo man durch den reichen Schwager und Schwiegerſohn an Anſehen gewonnen hat, da wollte man von der dumme Liebe lei Leskas mit Adloff unter keinen Umſtänden mehr etwas hören. „Nimm Dich doch zuſammen“ flüſterte ſie Leska leiſe zu. „Wer weiß, ob überhaupt alles wahr iſt, was da geſchwätzt wird. Zu ändern iſt aber nichts mehr an den Dingen, mag es nun wahr ſein oder nicht.“ Nein, zu ändern war nichts mehr, das ſah Valeska ein. So die Mama ihre Schulden mit dem de Brandhorſt's bezahlt hatte und die Torten, von die jetzt herumgereicht 9 die Bowle und alles dieſem Gelde beſtritten worden war, ebenſo wie ihre und der? Schweſtern Toilletten von Brand⸗ horſt's Großmut angeſchafft worden waren, da blieb ihr nicht weiter übrig, als ſich der Macht des Geldes zu beugen, die da wieder einmal triumphierte über die törichte Liebe von zwei jungen Menſchenkindern. Sie mußte ſchon verſuchen, das erregte junge Herz zum ſchweigen zu bringen, zum Schweigen für alle, alle Zeiten. Lebhaft beteiligte“ ſie ſich jetzt, nachdem ſie ſchnell ein paar Gläſer der duftenden Ananasbowle getrunken, au der Unterhaltung, dieß ſich um ihre bevorſtehende Hochzeit und die Hochzeitsreiſe, die nach Norwegen und Schweden gemacht werden ſollte, drehte. Martina fand es ſehr paſſend für junge Ehe⸗ paare, den Norden aufzuſuchen, in Anbetracht des inneren Feuers ſolcher Hochzeitsreiſenden. Sie ſchnitt bei dieſen Worten behutſam ihr Tortenſtück auseinander. „Suchſt Du die ſilberne Bohne? Möchteſt Du die nächſte Braut ſein „“ fragte Leska. „Warum nicht? — Da — da iſt ſie wirk⸗ lich!“ rief Marting. Lauter Jubel brach unter den jungen Damen los. Martina ließ die üblichen Neckereien ge⸗ duldig über ſich ergehen, wußte ſie doch ganz ge⸗ nau, wer ihr einſt den goldenen Reif an den Finger ſtecken und ſie zu einer 2 5 Braut machen würde. Freilich Jahre konnten wohl noch ins Land gehen, ehe der junge Forſtamtskandidat, der jetzt eine Stelle im fernen Oſten bekleidete, zum Oberförſter berufen wurde. Aber was hatte das für Martina auf ſich, wenn ſie ſeiner Liebe ſicher und jung war, und eine ausreichende be⸗ friedigende Tätigkeit hatte. Sie wollte gern noch einige Jahre ihres Amtes als Lehrerin walten, und nach und nach ihre beſcheidene Ausſteuer zu⸗ ſammen tragen, denn in ſolchen Glanz und Luxus, wie der reiche Brandhorſt ſeiner Braut brachte konnte der Forſtamtskandidat Max Seifert ſie frei⸗ lich nicht hineinſetzen. Seine wahre, treue Liebe aber war ihr tauſendnal mehr wert als all der blendende Reichtum, der Leska betört hatte. Ihr Herz, das war der klugen Martina aber klar ge⸗ worden, hatte ſich urſprünglich einem anderen zuge⸗ neigt. Der Farbenwechſel, das Erröten und Er⸗ blaſſen der jungen Braut vorhin, hatte ihr das zur Genüge verraten. Freilich, ein Leutnant das war denn doch noch um vieles ausſichtsloſer, als ein Forſtamtskandidat. Sie empfand. faſt Mit⸗ leid mit der um einige Jahre jüngeren Freundin. Wer weiß wie man auf ſie eingeredet hatte. In den Augen der Frau Rat war ja ſo ein reicher Schwiegerſohn jedenfalls das Ziel aller Wünſche, die ganze Erziehung ihrer Töchter ging ja darauf nur hinaus, war nur auſs Aeußere gerüſtet. Mar⸗ tinas Erziehung war eine andere, eigentlich mo⸗ derne geweſen, dafür hatte ihr Vater, der Profeſ⸗