Bei der in dieſen Tagen durch Großh. Oberſchul⸗ rat Rebmann vorgenommene Prüfung be⸗ ſtanden ſämtliche ſechzehn Zöglinge der Unterſe⸗ kunda. Ein ehrendes Zeugnis für Lehrer und Schüler und dürfte der gute Ruf der Anſtalt mit einem ſo tüchtigen und bewährten Vorſtande da⸗ durch noch mehr befeſtigt und vermehrt werden. Eine in allen ihren Teilen wohlgelungene ſehr gut beſuchte Schlußfeier wurde heute Vor⸗ mittag im Saale des Gaſthauſes zum Schiff hier abgehalten. Die gezeigte Ordnung und Wohl⸗ anſtändigkeit im allgemeinen und die Exaktheit, Reinheit und Friſche in Lied und Vortrag ſind ſichere Kennzeichen einer guten Schulzucht und das Ergebnis einer tüchtigen geiſtigen Schulung. Keine Ermüdung konnte bei Schülern und Zuhörern aufkommen. Es waren die ſchönen Stunden für alle Stunden der beſten Erhohlung und Er⸗ friſchung und wird unſere ſchuldige Anerkennung, die wir in dieſen Blättern für Schule und Lehrer zum Ausdruck bringen, für ſie ein weiterer An⸗ ſporn ſein, fortzufahren in dieſen ſchönen und nützlichen Beſtrebungen. Auf den in großen Zügen angelegten zeitgemäßen, gemeinverſtändlichen und pädagogiſch⸗klärenden Vortrag des Vorſtandes und einer ernſten Mahnung an die Schüler, beſonders der abgehenden für ihre fernere Lebenswege folgte die Verteilung der Preiſe in größter Anzahl. Sicher haben die Beglückten das Schluß⸗ und Dankgebet mit beſonders warmem Gefühle ge⸗ ſungen. M. Lehrer und Schüler ſind nach ſo langer mühevoller Arbeit eine Zeit der Ruhe und Er⸗ holung wohl bedürftig und wünſchen wir Ihnen recht frohe und ſchöne Feiertage, und daß auch das neue Schuljahr ein ebenſo erfolgreiches und geſegnetes für die Anſtalt ſein werde. — Lahr, 29. Juli. Reichs bankvorſtand Stolz hier hat ſich infolge eines ſchweren Leidens zu erſchießen verſucht. Er lebt noch wird aber kaum davonkommen. Die Geſchäfts führung iſt in tadelloſer Ordnung. — Wie eine wunden erlegen. Kaſſe und Bücher wurden in Ordnung gefunden und von einem Beamten, den die Hauptſtelle Karlsruhe beſtimmte, zur Fort⸗ führung übernommen. — Hüttenthal i. O., 29. Juli. Ein hieſiger Knecht hatte geſtern abend eine Fuhre Lehm geholt u. ſetzte ſich beim Heimwege auf den Sie hatte mit Adloff die ſchönſten Zukunftspläne gemacht und ſich aller Sorgen entſchlagen. der Konditorei durfte er ſie nicht begleiten, das ſchicke ſich nicht, erklärte ſie, und wenn ihre Mama und Schweſtern ſo etwas von ihr erführen, würde ein ſchreckliches Strafgericht über ſie ergehen. Dann ließe man ſte nicht mehr allein aus dem Hauſe. Adloff ſah das denn auch ein und verabſchie⸗ dete ſich draußen am Tor von ihr. „Ah, endlich geht er,“ kam es jetzt von Valeskas Lippen. Ahnungslos, daß zwei helle, übermütige Augen ihn betrachteten, ſchritt Brand⸗ horſt an dem Fenſter der Konditorei vorüber. Nun galt es heimzukehren und den Kampf aufzunehmen, den Kampf um ihre Liebe und ihr Lebensglück, mit dem Heiratsplane ihrer Mutter. a „Wo warſt Du?“ herrſchte die Valeska an, als ſie jetzt nun in das Eßzimmer ſpätere Meldung beſagt, iſt Herr Stolz ſeinen Schuß⸗ Nach geladenen Wagen. Auf unerklärlicher Weiſe fiel er herab, kam unter die Räder und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu daß alsbald der Tod eintrat. — Darmſtadt, 29. Juli. Seitens des heſſiſchen Miniſteriums iſt ein Entwurf für eine ſtaatliche Schlachtviehverficherung auf Gegenſeitig⸗ keit ausgearbeitet worden, welcher ſoeben den beteiligten Kreiſen, Metzgerinnung, landwirtſchaft⸗ lichen Vereinen uſw. zugegangen iſt. Der Ent⸗ wurf ſoll noch dieſen Herbſt der Kammer vorge⸗ legt werden. Die Mittel zur Deckung der von der Anſtalt zu leiſtenden Entſchädigungen werden durch feſte Beiträge der Viehbeſitzer und durch Ausſchläge aufgebracht. Die Berechnung der Beiträge erfolgt auf Grundlage des Bedarfs für die gewerblichen Schlachtungen. Die Geſchäfts⸗ führung und Vertretung der Schlachtviehverſicher⸗ ungsanſtalt wird der Brandverſicherungskammer übertragen. — Konſtanz, Das Schwurgericht verur⸗ teilte nach Ztägiger Verhandlung den Seidenband— weber Gottfried Brenner von Rippolingen wegen Ermordung ſeiner 16jährigen Tochter zum Tode und ſeinen Sohn, den Schuhmacherlehrling Fri⸗ dolin Brenner, wegen Beihilfe zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenverluſt. — Würzburg, 29. Juli. Auf dem hie⸗ ſigen Kirchhofe kam man jahrelang verübten Grabſchändungen auf die Spur. Mehrere Leichen⸗ wärter öffneten Gräber, in denen Leichen in Zinkſärgen beigeſetzt waren, entwedeten und ver⸗ kauften die Zinkſärge und verſcharten die Leichen wieder. — Berlin, 30. Juli. Aus Nahrungs⸗ ſorgen ſtürzten ſich geſtern abend nach 10 Uhr zwei in den zwanziger Jahren ſtehende Schweſtern namens Guthknecht, die eine Lehrerin, die andere Malerin, aus dem 3. Stock ihres Wohnhauſes in der Lützowſtraße. Beide ſind tot. Die Vor⸗ bereitungen der Tat hatten Menſchenmaſſen, Poli⸗ zei u. Feuerwehr mit Sprungtuch herbeigezogen, doch kamen die Schweſtern allen Rettungsbemüh⸗ ungen zuvor. — Rom, 29. Juli. Zum dritten Jahres⸗ tag der Ermordung König Humberts fand um 6 Uhr eine große Prozeſſion der Bürgerſchaft zum Pantheon und Kapitol ſtatt. Der Abgeordnete Pinkia hielt eine Gedächtnisrede. Der Vorbei⸗ marſch des Zuges, an dem über 100 patriotiſche Vereine, ſowie Schulen, im ganzen 15000 Perſonen mit zahlreichen Fahnen und Kränzen teilnahmen dauerte dreiviertel Stunden. Die Haltung des Volkes war entſprechend der in dieſem Augenhlie hochbedeutſamen politiſchen Demonſtration würdig Ein unbedeutender Zwiſchenfall ereignete ſich da durch, daß die irredentiſtiſchen Vereine unte Applans die Fahnen vor dem Gebäude der öſter reichiſchen Botſchaft ſenkten. Alle Läden, Wirts häuſer und Cafés ſind zum Zeichen der Traue geſchloſſen. Der König iſt Abends nach Raccong zurückgereiſt, — Baku, (kaſpiſches Meer), 29. Juli Seit geſtern ſtehen die Balnchauy⸗ Petroleum perke in Flammen. 50 Bohrtürme und Naphthabehälte ſind verbrannt; das Feuer wütete noch in per ſchiedenen Bezirken. Die Bohrtürme der Nobel firma, der Kaſpigeſellſchaft und anderer Fire brennen. Wegen Mangel au Waſſer und Löſchein richtungen iſt die Bekämpfung des Feuers unmög lich. Als Urſache wird Braudſtiftung angenommen Eſſiggurken, kleine. Die beſſeren Gurken werden ausgeſucht, mi reinem, kalten Waſſer abgewaſchen, mit Salz be ſtreut, 24 Stunden bei Seite geſtellt und vor Zeit zu Zeit durchgerührt. Man gibt auf ei Kilo Gurken ca. 30 Kramm Salz. — Dan nimmt man die Gurken aus dem Salzwaſſer ſchüttet ſie auf ein Sieb zum Ablaufen, trockne ſie mit einem Tuche ab und legt ſie Lageweiſe den Topf. Als Gewürz verwendet man auf c 5 Kilo (10 Pfd.) Gurken 300 Gramm Perlzwiebel 100 Gramm Merrettig, 15 Gramm Pfefferkörner etwas Nelkenpfeffer, etwas Lorbeerblätter, Dil und Dragon. Dieſe Gewürze werden zwiſchen die Gurken gelegt, dann nimmt man auf obig Menge ca. 2 Liter guten Einmache⸗Eſſig, tu nach Geſchmack einige Stückchen Zucker hinein u kocht einmal auf, rührt in dem heißen vom Feue genommenen Eſſig 1 Päckchen Dr. Oetker's Saliei für 10 Pfg., läßt den Eſſig erkalten und gieß ihn über die Gurken. Ein weiteres nochmalige Kochen des Eſſigs iſt unnötig, weil das beigefügte Dr. Oetker's Salicyl ein Verderben des Eſſig verhindert. Unter keinen Umſtänden koche man den Eſſig oder das Waſſer mit dem Salicyl, ſondern gebe es ſtets nach dem Kochen hinzu, ſonſt verlier es ſeine Kraft. „Seine Anuſichten über das Alter ändert man ſehr bald,“ ſagte ſie aber doch einige Zeit darauf lächelud. „Haſt Du erſt die Zwanzig überſchritten, wirſt Du auch anders darüber denken, Kind. Brandhorſt iſt in den beſten Jahren, und dieſer Reichtum! Er iſt einer der reichſten Fabrikanten und Grundbeſitzer Schleſiens. Ach, Kinder, Ihr wißt gar nicht, was dies zu bedeuten hat. Dieſer Reichtum wäre doch ein Segen für uus alle. Frei⸗ lich das Glück, von all den Sorgen, den Schulden und Demütigungen, unter denen ich leide, befreit zu ſein, das iſt wohl zu groß für mich arme Witwe. Ich ſehe ſchon, ich werde ſo weiter mich hinwürgen müſſen, bis an mein Ende. Freilich, was denn aus Euch armen Kirchenmäuſen werden ſoll, das weiß ich nicht.“ Frau Rat Valeska und ſah ihre Mutter trat, wo die Damen ſich ſoeben zu Tiſch ſetzen wollten. ſpender dachte. War er wirklich hier?“ „Allerdings,“ ſagte die Frau Rat mit bbſer Miene. „Aber Mama, wie kannſt Du unr gleich ſo Das iſt doch ſchrecklich traurig!“ rief ganz beſtürzt an. Es begann in ihr zu dämmern, daß ſie mit ihrer reden. Weigerung, den reichen Mann zu heiraten, doch eine „Spazieren, Mama, ich mußte hinaus in die friſche Luft, mir war heute ſo beklommen, ſo augſt⸗ voll zu Mute, alles ſchnürte ſich in mir zuſammen, wenn ich an den ſchrecklichen Mann an den Blumen⸗ große Schuld auf ſich laden konnte. So eynſt, ſo kummervoll hatte die Mama ja noch nie aus⸗ geſehen. „Schulden haſt Du auch, Mama?“ fragte Valeska. „Er will Dich wirklich heiraten, der reiche, reiche Mann!“ rief Klara. begreifen, Kind.“ „Ich danke für ein ſolches Glück, er iſt mir „Lerne das Glück faſſen, viel zu alt,“ ſagte Valeska mit jugendlichem Ueber- mute. Die Frau Rat ſagte kein Wort. Sie war zu der Einſicht gekommen, daß es das beſte ſei, in „Gewiß, Schulden, viele Schulden. Das könnte ja nun alles anders werden, aber zwingen kann ich Dich natürlich nicht, übergehen, verſchwinden, denn wr laſſen es ja nicht eintreten.“ Es klang Rat das mit leiſer Stimme ſagte, und der Kampfes⸗ dieſer großen Frage nichts zu überſtürzen, ſondern ganz allmählich auf Leska einzuwirken. mut, mit welchem Valeska für ihr Herzeusglück einzutreten gedachte, ſchwand nach und nach dahin. Was ſollte ſie nur beginnen? Von ihrer Liebe Das Glück hat wenig⸗ ſtens einmal bei uns anklopft,“ und es wird vor⸗ ordentlich tragiſch, wie die Frau mir der Mama bezahlen, denn er hatte höchſt wahr ſcheinlich ſelbſt; Schulden. Es war eine Grauſam keit des Schickſals, ſie in ſolchen Kampf hinein z drängen, den Kampf zwiſchen Geld und Liebe Valeska fühlte ſich zu zwei großen Rollen berufen zur Heldin für ihre Liebe zu Adloff oder zur Märthyrin für ihre armen Angehörigen an der Seite Brandhorſts. „Und mit meinem Mantel biſt Du herun ſpaziert,“ begann Erua jetzt, „ſehr paſſend fü eine künftige Millionärin, andere Leute Sachen ſich anzueignen.“ „Ach ihr köunt Euch gar nicht vorſtellen, wie mir zu Mute war, ganz kopflos bin ich fortgeſtürmt ſagte Valeska beſchämt, „Freilich wir können uns in einem ſolchen Zuſtand nicht hineinverſetzen. unſertwegen betra noch nie ein Freier unſere Schwelle. Hätte Mam nicht darauf beſtanden, Dich mit nach dem Ba zu nehmen, wäre vielleicht ſein Auge auf uns ge fallen.“ 2Beſſer wäre das ſchon gewefen,“ Leska, „ich hätte ihn einer von Euch von Herzen gegönnt.“ „So wird er nun mit einem Korbe abziehen müſſen“, ſagte Klara, indem fie ſich erhob, „ich bin noch totmüde vom Balle und gedenke einen großen Schlaf zu tun“, ſie verließ, von Erna gefolgt, gähnend das Zimmer. „Nun Leska, du weißt jetzt, was alles von Deiner Entſcheidung abhängt,“ ſagte die Frau Rat, als ſie mit dieſer allein war. „Es liegt in Deiner Hand, uns allen eine ſorgloſe Exiſtenz und ruhiges, ſorgloſes Alter zu verſchaffen (Fortſetzung folgt.) von Abloff reden? Ach, er konnte nie die Schulden 1 5 1 ſeufzte ſuntmachi uh der Firma Eu 4 Nunheim um 0 nbnitungeiner — il nit Genera an Auf dem Grund 1 169/70 in L Anfend. N iin Erzen Benz ir En bllunnis zur 6 Aamenfobrik und A ninoters auf de h Nr. 4 160 ub. bann dies zur ö 8 fi ker Aufforder. eanhmgen bei Gr Aunbeim oder dem A dcnburg binnen Aa is heutigen 2 ., nibrigenfalls außlihm Titeln an a verſäumt f Wrhngn und fl. . Euſpucsfriſt and uf dem Zim umiftrants bier dun 30. Juli gemiinderat. Ictz. ſuntmach! Mlivoch den 5. nag 2 Uhr! 1 u Gemeinde un Lele öffentlich wan berſtigert. aut am Schri 3 9. Juli f N amziſteramt. detz. ſnmtmachn an den 14 Me 8 g 5 10 Met zi lie dier To ee N Wu mit N angſtens 5 80 . N. Juchn