Anzei er Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erscheint jeden Dienstag und Lreitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Lo An Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. kale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. 5 Bei größeren Aufträgen Rabatt. zeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Politiſches. Rom, 25. Juli. Sur vorläufigen Bei⸗ tzung wurde die Leiche des Papſtes um 7 br abends in feierlichem Suge aus der akramentskapelle durch das Mittelſchiff nach * Oberkapelle getragen. Hier wurden in An⸗ Mittwoch, den 29. Juli unermüdlichem Eifer im Dienſte der chriſtlich en Kirche verglichen werden kann.“ — 250 Arbeiter ſind mit Herichtung der Räumlichkeiten für das Konklave beſchäftigt. Verſchiedenes. Ladenburg, 27. Juli. Nach dem zur Ausgabe gelangten Jahresberichte der Großh. Kealſchule hier war die Anſtalt im verfloſſenen Schuljahre von 169 Schülern be⸗ ſucht, wovon 7 im Laufe des Jahres austraten, en rig eſenheit der Kardinäle, des diplomatiſchen uch orps, des Adels uſw. der Leiche die Abſolution fers teilt. Der Majordomus bedeckte das Antlitz el s it einem weißen Schleier, der Seremonien⸗ 0. äfekt ſchlug die Leiche in einen rotſeidenen d. Früchte chleier, ſodann in das Bahrtuch. Nobelgarden Firn 1 ben die Leiche in einen Cypreſſenholzſarg, Backpulg in den Medaillen in den Pontifikatsjahren des pPapſtes entſprechender Sahl nebſt einer Glas- hre mit einem den Lebenslauf und die Ver⸗ enſte des Papſtes ſchildernden Pergament gelegt wurden. Nach der Verſigelung wurde der Sarg in einen Bleiſarg und dieſer in einen in in waren gegen 140 im Vorjahre. 104 und außerbadiſche 5 ſo daß am Ende 162 in der Anſtalt vertreten Einheimiſche Schüler waren es 60, auswärtige (badiſche) Ein Wechſel im Lehrperſonal trat dadurch ein, daß Herr Profeſſor Weighard unterm II. September v. J. in gleicher Eigenſchaft an die Höhere Mädchen⸗ ſchule in Mannheim verſetzt und Herr Lehr⸗ amtspraktikant Dr. Julius Stöckle am Gymnaſtum in Pforzheim zum Profeſſor an hieſiger Anſtalt ernannt wurde. Im abge- laufenen Schuljahre wirkten an der Schule 6 Religionslehrer. etatmäßige und 2 nichtetatmäßig eCehrer und 5 Die Schlußprüfung findet am 30. Juli von morgens ? bis 12 Uhr ſtatt und lmenholzſarg geſtellt und nunmehr nach der rp in I zien Einſegnung zum Steinſarkophag getragen e Genua d hier unter Glockengeläut, Pſalmengeſang eren zung und Gebeten beigeſetzt. Sodann wurde die Anbei Veffnung des Sarkophags vermauert, während wire. de e liefergriffenen Anweſenden die magiſch be⸗ n uchtete Baſilika verließen. Die Feierlichkeit, f Lada er mehr als 2000 geladene Perſonen bei⸗ — önten, erreichte um 9 Uhr 15 Minuten r Ende. Ro m, 26. Juli. Die „Voce della Verita“ veröffentlicht den von dem Jeſuiten de Angelis verfaßten Text der Pergamentrolle, welche im arge Leos XIII. niedergelegt wurde. In emſelben ſchildert der Verfaſſer das Leben eos und ſchließt: „Ceo war ein Papſt, mit em vielleicht kein anderer an Herzensgüte, deiſtesſchärfe, makelloſen Lebenswandel und die Schlußfeier am 31. Juli, vormittags 9 Uhr, im Saale des Gaſthauſes zum Schiff. — Secken heim, 27. Juli. Heute früh 3 Uhr brach aus bis jetzt unbekannter Urſache in der im ſogenannten Bärloch gelegenen Damfpziegelei des Thomas Herdt dahier Feuer aus, dem mehrere Gebände des Anweſens mit einem Brandverſicherungs⸗ anſchlag von 40000 Mk. Fahrniſſe im Werte von 10000 Mk. und Rohmaterial im Werte von 2400 Mk. zum Opfer fiel. — Karlsruhe, 26. Juli. Es ſei an dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkſam Keine In goldenen Ketten. Roman von F. Sutau. (Fortſetzung.) „Ich mache keine andere Toilette,“ erklärte rna, „Was geht mich der Mann an, eine einzige tratoure hat er mit mir getanzt.“ Dann zieh Dich wenigſtenus zurück, daß er ich nicht etwa in Deinem alten Morgenkleide er⸗ ickt“, ſagte Klara. „Ich für meine Perſon mache roße Toilette, mich intereſiert der Freiersmann, t doch ſolch eine ſeltene Spezies der Menſchheir och nie unſere Schwelle betreten.“ „Na, Eruſt machen wird er ja wohl nicht gleich,“ ſpöttelte Erna. Leska erinnerte ſich aber jetzt mit Entſetzen ali einer Worte: „Ich bin ein Mann ſchnellen * andelns,“ und da vor Ihr lagen die duftenden — lumen, danebeu die Karte, auf welcher er ſich an⸗ meldete, ſie ſtarrte auf die großen, euergiſchen Buch⸗ ng ſtaben, und jetzt reifte ein kühner Entſchluß in dem 1 Mhübſchen Köpfchen * „Ich muß mich umkleiden,“ rief ſie laut, und mit dieſen Worten eilt ſie zur Tür hinaus, hin⸗ a über nach dem Schlafzimmer. Sie wollte fort, das Haus heimlich verlaſſen, ehe der gefürchtete met 1 Freier es betrat. Mit fliegender Haſt ordnete ſie das grauſe, blonde Haar, dann ſchlüpfte ſie in s erſte beſte Kleid, was ihr unter die Hände fangen kam, 115 ſich einen Mantel von Erna um, im Korridor griff ſie nach ihrem Pelzparett und Muff, und dann flog ſie die Treppe hinunter. Nun mochte, er kommen, das Vöglein das er ſich ein⸗ wollte, war entwiſcht. Leska lächelte in ſich hineiu, als ſie in eine ſtille Nebenſtraße einbog, die ins Freie führte, denn ſie glaubte ſo dem läſtigen Freier ſo entgangen zu ſein. Was er wohl für ein Geſicht machen wird, dachte Leska, wenn ſie nicht zu Hauſe anzutreffen war. Vielleicht hält dann um Klara an, die ja große Toillette ſeinet⸗ wegen machen wollte. Freilich Scheltworte würde es wohl nachher ſetzen, wenn ſie nach Hauſe kam, Die Mama würde ſicher ſehr böſe ſein. Leska aber wollte alles über ſich ergehen laſſen, und faſt wie eine Heldin kam ſie ſich vor, die da kämpfte und litt für ihre große, ſchöne Liebe. Adloff war wieder ihr Lieblingsgedanke. O wenn er ahnte, daß ſie hier draußen an Morgen hernmirrte in der Flucht vor dem reichen Freier Brandhorſt. Wie würde Adloff dann an ihre feſte, große, unverbrüchliche Liebe glauben. Wie toteseinſam esſhier im freien Felde war., ordentlich zu fürchten. Ein paar Raben krächzten da oben in der grauen, ſtillen Luft und flogen jetzt der dunklen Tannenſchonung jenſeits der Wieſen zu. Langſam ſchritt Leska weiter den ſchmalen Fußweg an dem Graben entlang. Im Sommer blühten hier Vergißmeinnicht. Als Kind war ſie er aus reiner Verzweiflung dem trüben, nebligen daß die Generaldirektion der Großh. badiſchen Staatseiſenbahnen an jedem Mittwoch denjenigen Beſuchern der deutſchen kolonialen Jagdausſtellung freie Rückfahrt gewährt, die ihren einfachen Fahr⸗ ſchein in der Ausſtellung abſtempeln laſſen. Es ſteht zu hoffen, daß von dieſer Vergünſtigung um ſo weitgehender Gebrauch gemacht wird, als die Ausſtellung, die bis zum 10. Auguſt verlängert iſt, eine Fülle von intereſſanter Darbietungen ge⸗ währt, wie ſie in gleicher Vollendung und gleich umfangreicher bisher noch niemals veranſchaulicht wurden. — Durlach, 26. Juli. Im Rathhaus⸗ ſaale hier fand heute die Landesverſammlung der badiſchen Gewerbevereine ſtatt, nachdem geſtern abend eine Sitzung des Landesausſchuſſes vorher⸗ gegangen war. Der Präſident, Fabrikant Nieder⸗ bühl⸗Raſtatt, begrüßte die in großer Zahl er⸗ ſchienenen Vertreter aus dem ganzen Lande und dankte ſodann noch beſonders den anweſenden Herren Oberregierungsrath Dr. Braun, Geh. Regierungsrath Turban⸗Durlach, Bürgermeiſter Dr. Seichardt⸗Durlach, Regierungsrath Matten⸗ klott⸗Karlsruhe, Oberregierungsrath Dr. Lange und Verbandsanwalt Crüger⸗Charlottenburg. An den Großher og wurde ein Ergebenheitstelegramm abgeſandt. Der Ehrenpräſident des Vereins, Herr Stadtrath Oſtertag⸗Karlsruhe konnte wegen Unwohlſeins nicht erſcheinen. Ihm hat der Ver⸗ rein für ſeine erſprießliche Wirkſamkeit als Prä⸗ ſident ein künſtleriſch ausgeführtes Ehrendiplom überreichen laſſen, das im Verhandlungsſaal aus⸗ geſtellt war. Herr Oberregierunasrat Braun Karlruhe ſprach den Dank der Regierung für die Einladung aus und begrüßte die Verſammlung im Namen des Miniſteriums des Innern. Herr Bür germeiſter Dr. Reichardt⸗Durlach richtete gleich⸗ 9 Aug herilich ces an die oft mit 17 e bier 5 uud ſie hatten Kränze von den blauen Blumen gewunden. Das war nun freilich lange Jahre her, ſie kam ſich ſo alt, ſo welterfahren heute vor, als wäre ſie ſeid geſtern, wo ſie noch ſo ſorglos und heiter nach der Eisbahn gewandert, um Jahre gealtert. ö Dort drüben, wo die hohen alten Pappeln ſtanden, lag der Exerzierplatz. Deutlich vernahm Leska die vom Winde herübergetragene Signale und Kommandorufe. Adloſſ war natürlich auch dort, alſo jetzt ihr ſo nahe. Jetzt, o ſie verſtand die Signale ganz genau, jetzt wurde zum Sammeln geblaſen, mit klingendem Spiel würde das Regiment zur Stadt ziehen. Wenn ſie ſich dort auf die kleine Anhöhe ſtellte, erſpähte Adloff ſie vielleicht und ſuchte ſie dann hier auf. Nach Hauſe wagte fie fich ohne fürs erſte noch nicht. Wer konnte wiſſen, wie lange der ſchreckliche Freiersmann ſich dort noch anfhielt und wohl gar noch auf ihr end⸗ liches Erſcheinen harrte? Zum ſehr beſcheidenen Mittagseſſen nm 1 Uhr würde ihn ja wohl die Mama nicht einladen. Pauline aber verſtand nichts ſo gut als beim Tiſchdecken mit den Tellern zu klappern, und wenn er das verdächtige Geräuſch ver⸗ nahm, würde er ſich ja wohl verziehen. Alſo ſo um 1 Uhr dachte Leska ohne Furcht vor dem Freier nach Hauſe gehen zu können. Sie ſtieg die Anhöhe hinauf, mit ihren ſcharfen jungen Augen erkannte ſie jeden einzelnen der