Silvela erklärte geſtern im Parlameut, die ſpa⸗ niſch⸗franzöſiſche Allianz ſei eine vollzogene Tat⸗ ſache. Dieſe Erklärung rief einen ungeheuren Eindruck hervor. Verſchiedeues. Ladenburg, 20. Juli. Anmeldung zu Anſchlüſſen an das Stadtfernſprechnetz für die 2. Bauperiode 1903 werden vom Kaiſerl. Poſtamt hier bis zum 1. Auguſt entgegen genommen. Ladenburg, 21. Juli. Sicherem Vernehmen nach ſind die Baupläne der Benz'ſchen Fabrik k am vergangenen Samstag Großh. Be⸗ zirksamt zur Genehmigung vorgelegt worden. — Weinheim, 18. Juli. Geſtern mittag fuhr das mit Steinen beladene Fuhrwerk des Adam Jöſt den etwas ſteilen Weg im Gewann Schlangenböhl herab, als ihm die Kette, die zum Sperren am Wagen angebracht war, zerriß. Der auf dem Nachhauſewege begriffene Landwirt Jak. Kuhn lief za. 120 — 130 Meter vor dem Wagen und konnte lt. „M. Gen.⸗unz.“ dem in zu raſcher Fah'st befindlichen Gefährt nicht mehr ausweichen und geriet unter dasſelbe, ſodaß es ihm über den Leib fuhr. Der Tod trat ſofort ein. Vater mehrerer Kinder. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. — Weinheim, 18. Juli. Die Einweih⸗ ung des Monumentalbrunnens, welcher vom „Ge⸗ meinnützigen Verein“ nach Plänen des Architekten Walch in Mannheim errichtet wird, und ſeiner Vollendung entgegengeht, ſoll am 26. Juli d. J. erfolgen. — Ludwigshafen, 18. Juli. Die Stadt feiert heute die 50. Wiederkehr des Jahres⸗ tages ihrer Erhebung zur ſelbſtſtändigen politiſchen Gemeinde. Aus dieſem Anlaß fand heute vormittag eine feierliche Stadtratsſitzung ſtatt. Um 11 Uhr fand unter Anweſenheit von Vertretern der Staatsregierung, der ſtädtiſchen Behörden, der Zivil⸗ und Militärbehörden, ſowie einer großen Zahl von Intereſenten die Eröffnung der aus dieſem Anlaß veranſtalteten Jubiläums gewerbeaus⸗ ſtellung ſtatt. Die Ausſtellung iſt in und an der Realſchule errichtet und umfaßt 26 Abteilungen, die von 175 Ausſtellern beſchickt ſind. — Ludwigshafen, 20. Juli. Das 16 Monate alte Töchterchen des Fabrikarbeiters V. Rieger war am Samstag vormittag mit ſeinem 3jährigen Brüderchen allein in der Küche, während ſich ſeine Mutter auf dem Wochenmarkt befand. Durch irgend einen Umſtand ſtürzte das Kind mit dem Kopfe in ein auf dem Boden ſtehendes und mit Waſſer gefülltes Waſchbecken und ertrank. Kuhn iſt und Abzeichen waren im Zuge. ſchloſſen ſich allgemeine Stabübungen, die von 8000 Turnern exakt ausgeführt wurden und ein — Binzgen (A. Säckingen), 19. Juli. Bei dem Feuer in Bingen, dem 4 mit Stroh gedeckte Bauernhäuſer zum Opfer fielen erſchienen die Feuerwehren von Laufenburg, Hänner und Murg alsbald auf dem Brandplatze, waren aber dem verheerenden Elemente gegenüber machtlos, da es an Waſſer fehlte. 8 Familien ſind zum Teil ſchlecht verſichert. Das Feuer brach mit ſolcher Geſchwindigkeit aus, daß die Bewohner der abgebrannten Häuſer nur das nackte Witwe des Hauptlehrers Gushurſt mußte aus dem Bett geholt werden. Fahrniſſen, ſowie 6 Rinder, 4 Schweine, 6 Bienen⸗ völker, 1 Ziege und eine große Anzahl Hühner fielen dem Feuer zum Opfer. trägt lt. „Kſt. Ztg.“ über 60 000 Mk. Die Obdachlos gewordenen Leben retten konnten. Die hochbetagte Der größte Teil an Der Schaden be⸗ — Nürnberg, 19. Juli. Das 10. deutſche Turnfeſt hat heute ſeinen Anfang genommen. An dem Feſtzuge nahmen über 30 000 Perſonen teil. Er ſetzte ſich gegen 12 Uhr Mittags in Bewegung, der Vorbeimarſch dauerte vier Stunden Belgien, Holland, Rußland, Schweden, Italien Spanien, Nordamerika und Braſilien waren gut, von der deutſchen Turnerſchaft Bayern, Oeſtereich, die Schwaben, Berlin, Breslau, Stettin, Köln, Frankfurt a. M. beſonders ſtark vertreten. Von den koſtümierten Gruppen ſind erwähnenswert: Turnen der Griechen, Nürnberger Blütezeit, Jahns Zeit, Wohlfahrtsdienſt der Turner, Nürnbergiſche mittelalterliche Volksbeluſtigungen, dann 26 in Wichs erſchienene akademiſche Turnvereine. 40 uniformirten Muſikkorps und tauſende Banner An den Feſtzug großartiges Bild boten. Sachſen Stabübungen vor. — Glogau, 20. Juli. Blättermeldungen zufolge erfolgte in Narbor ein Dammbruch, wo⸗ Später führen 1200 durch die ganze Milziges⸗Niederung überflutet wurde. Um weiteres Unheil zu verhüten, mußte die Schleuße, welche erſt vor wenigen Jahren mit großem Koſtenaufwand erbaut wurde, zerſtört werden. Die ganze weite Niederung gleicht einem See. kommando erbeten. — Bochum, 19. Juli. Auf der Zeche Dannenbaum, Schlacht 3, gerieten zwei Bergleute unter herabfallende Geſteinmaſſen. Der eine it tot, der andere lebensgefährlich verletzt hervorge⸗ holt worden. f L Limburg, 15. Juli. In Helferspir⸗ then erſchoß geſtern abend ein Jäger eine Frau, die Holz ſuchte. Er hatte die Frau für einen Rehbock angeſehen. f b — Liverpool, 15. Juli. Auf dem Watterloobahnhofe entgleiſte nachmittags ein Per⸗ ſonenzug. Ein Teil der Wagen wurde zertrümmert. Bisher iſt feſtgeſtellt, daß 8 Perſonen getötet und 15 verletzt ſind. — Niſhninowgorod, 19. Juli. In der Nähe der Stadt verbrannte der zweiſtöckige Dampfer „Peter I.“, der von Rybinsk (Samarch mit über 200 Paſſagieren 7000 Pud Fracht nach der hiefigen Meſſe ging. Der Dampfer war von der Geſellſchaft Nadeſhda gepachtet. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht feſtgeſtellt; bisher ſind gegen 50 Vermißte angemeldet. — Halifaſr (Ver. Staaten von Amerika) 20. Juli. Auf einem Flußſchiff brach ein großer Brand aus, den die Mannſchaften des deutſchen, Kreuzers „Vineta“ in Asbeſtanzügen löſchten. Die hieſigen Feuerwehrleute, denen die Anwendung des Asbeſtes neu war, ſprachen ſie über die Anzüge und ihren Wert bei dem Feuerlöſchen ſehr lobend aus. Land wirtſchaftliches. Zur Vernichtung des wurmſtichigen Obſtez bietet ſich gegenwärtig die beſte Gelegenheit. Faſt alles Fallobſt iſt wurmſtichig. Wird dasſelbe ge⸗ leſen, ſo läßt man zu oft das zu Gelee ſich nicht eignende liegen und leiſtet dadurch der Entwick⸗ lung des ſchädlichen Apfelwicklers Vorſchub. Dieſer iſt ein kleiner blaugrauer Schmetterling, deſſen Maden im Fallobſt ſich finden. Wird letzteres nicht entfernt und vernichtet, dann ſchlüpft die Made aus, verpuppt ſich, und im nächſten Jahre ſind die ſchädlichen Gäſte in noch größerer Menge vorhanden. Deshalb ſeien alle Baumbeſitzer noch⸗ mals ermahnt! Vernichtet alles Fallobſt 5 ihrer ſechs und zwanzig Jahre, noch Eroberungen machen konnte. Sie brachte wirklich dem Brandhorſt gegen⸗ über ſehr geſchickt das Geſpräch auf ihre Schweſtern, fragte ihn naiv, ob er Klara nicht für hübſch fände. f „Fräulein Klara, das iſt die Brünette?“ ſagte er gleichgültig. „Nicht mein Geſchmack, gnädiges Fräulein, ich liebe das Blonde and da⸗ zu die Jugend, erſte knospenhafte Jugend, dar⸗ über aber ſind Ihre Fräulein Schweſtern leider hinaus.“ „Nun und Sie, Herr Brandhorſt?“ Valeska mit verblüffender Keckheit. Er ſtutzte einen Augenblick, ſagte aber dann lachend: „O mit uns Herrn der Schöpfung iſt das ganz etwas anders, denn für die meiſten jungen Damen ſind wir interreſſanter, wenn wir die erſte, ſtürmende Jugend hinter uns haben und im Leben eine gute, feſte Poſition beſitzen. Solch ein ſchlanker Leutnant mit dem glatten Geſicht, dem Frühlings⸗ bärtchen, wie der, der ſie ſoeben verließ, der kommt doch nur als Tänzer in Betracht. Ihr wirkliches Intereſſe wenden die jungen Damen der heutigen Welt klugerweiſe doch nur ſolchen Männern zu, die alle Tage heiraten und ihnen goldene Schätze in den Schätze in den Schoß werfen können. Mit der veralteten Romantik einer erſten, großen Liebe, der man alles opfern müſſe, macht ſich heutzu⸗ tage doch ſo leicht keine mehr lächerlich.“ Sein Blick ruhte faſt wie hypnotiſierend auf em Mädchen, als ob er ihr Innerſtes ergründen wollte. — „Starre mich nur an mit Deinen frug mich doch nicht.“ noch ſo romantiſch und hatte ſeine erſte Liebe?“ fragte ſie aber dann lachend. damals war natürlich blond und hatte ſchwärmeriſche blaue Augen und trug eine mächtige Krinoline.“ a liſtigen vaſſerblauen Augen“, dachte Valeska, „ich verrate „In ihrer Jugend aber war man doch wohl „Ihre erſte Liebe Brandhorſt biß ſich ärgerlich auf die Lippen. Wollte ihn dieſes kaum dem Backfiſchalter entwachſene junge Mädchen etwa foppen? „Meine Mutter hat in ihrer Jugend wohl eine Krinoline getragen, ich aber weiß nichts von dieſer Tracht, ebenſo wenig wie ich eine erſte Liebe gehabt habe,“ ſagte er dann aber faſt verletzt. „Alſo Sie hatten keine erſte Liebe, und es ſoll doch ſo ſchön ſein, alle Dichter ſingen und ſagen davon.“ „Die heutigen Dichter kaum noch“, meinte er blafiert. „Aber Göthe und Schiller und andere große Geiſter taten es.“ „Göthe und Schiller ſind jetzt auch veraltet,“ bemerkte Brandhorſt mit überlegenem Lächeln, „der moderne Menſch frägt nicht mehr nach ihnen. Jetzt regieren das Interreſſe, der Vorteil und der Fortſchritt die Welt. Wer eine neue Erfindung macht, der nützt der Menſchheit mehr als der größte Dichter; darauf allein beruht der Fortſchritt des Weltgetriebes. Sie ſollten nur mal meine Werke in Schleſien ſehen, meine großen Glashütten, wo Tauſende von Händen der Induſtrie und dem Wohle dienen. Wenn es in den großen Keſſeln ſiedet und brodelt, der rote Feuerſchein in den mächtigen Oefen glüht, und die Arbeitern mit ihren dunklen, geſchwärzten Geſichtern die flüſſige Glasmaſſe blaſen und formen, das iſt ein Bild der Tatkraft und voll puſſterendes Leben. Hoffentlich kann ich Ihnen das alles einmal zeigen gnädiges Fräulein.“ „Mir? Wie ſollt ich nach Schleſien kommen? Große Reiſen zu machen, dazu haben wir kein Geld!“ „Sie wollen mich nicht verſtehen, aber ich bin ein Mann von ſchnellem Handeln. und wo Blumen⸗ auf meinen Pfaden erblühn, nun, da gehe ich eben nicht daran vorüber, das heißt, wenn ſie mir ge⸗ fallen!“ „Sie werden ja ganz pötiſch und doch verachten Sie die Dichter!“ Valeska lachte etwas gezwungen, denn der Mann des ſchnellen Handelns wurde ihr unheimlich, und ſie war froh, daß der Kontretanz jetzt begann, der keine ſolche längere Unterhaltung geſtattete. Der Kotillon mit dem ſchrecklichen Feier ſtand ihr zwar auch noch bevor, aber da wurde ſie hoffent⸗ lich recht viel zu Extratouren geholt, und dann wollte ſie ihre ganze Schlauheit aufbieten, daß die Unterhaltung nicht wieder ſolche verfängl iche Wen⸗ dung nahm. Was ſich der Menſch nur einbildet! Eine Blume auf ſeinen Pfaden ſollte fie ſein, nach der er nur die dicke Hand auszuſtrecken brauchte! Sie mußte da doch engeriſch danken für die ſo be⸗ ſcheidene Rolle, die er ihr gnädigſt in ſeinem Leben zuerteilt, den die Blume konnte er ja eines Tages, mißachten. Das Empörendſte aber war der Ton, mit welchem er von Adloff, dem Herrlichſten von allen geſprochen; dafür wollte ſie ſich aber nachher rächen und ihm erklären, daß ſie für ſtattliche Offiziere ſchwärme. 1 1 FCortſetzung folgt.) Die treue Seele. „Einer is geſtürzt, beim Rennen, ſagen ſie, und hat den Hals brochen. Jetz — iſt's der Kurt, dann muß ich in Trauer geh'n. Iſt's aber der Egon, dann brauch ich nut agen, der iſt ja verheiratet“. 5 Von Glogau wurde ein Pionier. im % wir zur alien w. 15 in Nan u nicht 1 6 10 M ö n witehalb e ud de im an det alck. 42 nüſſen at fin. luden 0 115 ſrengſte g, del 20. J 0 ürgemmtiſtran Bez. in Hang den 25. 0 e zum esa lagtsor dn! aal bekannt lache 15 amen L Ladenbur 1 uhlichen Mi ß Donne ds Abends ſaralverſam „ Tagesordnu Ant gegeben. a Ricligkeit wi i pünktliche ier gebeten. fin Futr Geſan Waunrdund Lad Un Mittwoch, ab 9 Abr Probe A fkliches un n kſucht der De dats ver i hunt die M 1 Hluſergeſd l nein Haus fa uerlegt habe. Fr Wu grhalten Bet a d dt u berkaufen. i de Erd chen u. ua Maria Abel herrn! trüb di, zuttöpft