% Anzeiger für Laden und Umgebung. Frſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. h Preis vierteljährlich Mark 1 — mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. 25 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. f KLgLiokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. versammlung n nd Genehni 5 e. hung pid , aaſtelunz de beg 8. und Süch tbildungeſthl lude. hnigung zn Rus iligten Arcte bis zun I. I on Waſſet az 1 . von der Rule ben. ander ö luss, allba. 18 al — — r. Bel 4 einwelt. . ae lg. ger aller Sole 1 Redaktion, Druck und Verlag der Hoſbuchdrutkerei Karl Molitor, Ladenburg. — Politiſches. — Rom, 16. Juli. Der heute morgen 9 Uhr veröffentlichte Krankheitsbericht lautet: Die Nacht verbrachte der Papſt weniger ruhig und ohne Schlaf. Im Allgemeinbefinden iſt keine Aenderung eingetreten außer einer Beſchleunigung der Atmung infolge Vermehrung der Flüſſigkeit in der Bruſthöhle. Puls 88, Temperatur 36,2, Atmung 36. Die Aerzte ſtatteten dem Papſte auch heute nur einen kurzen Beſuch ab. Dr. Lapponi teilte Mazzoni mit, der Kranke habe die Nacht ſehr niedergeſchlagen verbracht, und ſei ab und zu unruhig geweſen. Er habe faſt gar keinen wirk⸗ lichen Schlaf gehabt, ſondern infolge des Kräfte⸗ verfalles nur im Halbſchlummer gelegen. Während des Beſuches der Aerzte war der Papſt bei voller Klarheit. Er wechſelte mit den Aerzten einige Worte und ſprach den Wunſch aus, das Bett zu verlaſſen. Die Aerzte ſtimmten dem Wunſche zu unter der Bedingung, daß er nur kurze Zeit im Lehnſtuhl bleibe. Die Aerzte ſtellten feſt, daß es nicht genüge, die Flüſſigkeit aus der Bruſt mit einer Spritze zu nehmen, weil die Flüſſigkeit fortwährend zu⸗ nimmt. Auch die Schwäche nimmt zu. Die Gefahr einer plötzlichen Kataſtrophe iſt gewachſen. Während des Beſuches der Aerzte warteten Rampolla und drei andere Kardinäle im Vor⸗ zimmer. 5 — Rom, 16. Juli. Die „Tribuna“ ſchreibt: Infolge vermehrter Anſammlung der Flüſſigkeit in der Bruſt des Papſtes iſt die Atmung ſehr ſchwierig geworden, doch iſt das Herz geſund. Dadurch erklärt ſich die unglaubliche Wider⸗ ſtandsfähigkeit. was mit der Seit nicht ausbleiben kann; eine Verſchiedenes. Sadenburg, 17. Juli. Die geſtern Abend ſtattgehabte Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes nahm einen glatten Verlauf und wurden ſämtliche Poſitionen nach den Anträgen des Gemeinderats genehmigt. Der 1. Punkt betraf die Errichtung einer Badeanſtalt im Neckar, welche einen Koſtenaufwand von 8540 Mark erfordert. Die Mittel werden durch den Gewährfond mit 50 00 M, aus Ueberſchüſſen des Bürgerhoſpitalfond und Waiſen haus fond mit je 1000 M. und einem Zuſchuß aus Ge⸗ meindemitteln mit 1540 M., welche auf das Jahr 1905 und 1904 verteilt werden, aufgebracht. Gegner hatte die Vorlage keine, nur wurde Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme Bei größeren Aufträgen Rabatt. . 15903. — —— —— nehmer wird ſich ſchon in den erſten Jahren ſicher auf ca. 700 M. erhöhen, wenn es ge⸗ lingt, die Laſten richtig zu verteilen. Ein formeller Punkt war die Entlohnung des Fleiſchbeſchauers und die Erhebung der Fleiſch⸗ beſchaugebühren durch die Gemeindekaſſe, da die Sache durch Geſetz geregelt iſt, ebenſo die Geſchäftsordnung für die Gemeindeverſamm⸗ lungen und Bürgerausſchüſſe. Der Erwerbung eines Grundſtückes des Bürgerhoſpitalfonds im Flächenmaße von 56 ar 75 qm zum Preiſe von 2281 M. 35 Pf. auf welches das Pumpwerk für die Waſſerleitung zu ſtehen kommt, wurde zugeſtimmt. Sin weiterer Punkt der Tages⸗ ordnung bildete die Publikation der Gemeinde der Wunſch geäußert, auch der Errichtung einer Badeanſtalt näher zu treten, wo das ganze Jahr hindurch gebadet werden kann, ſolche Badeanſtalt wäre ſicherlich nötiger und zweckmäßiger geweſen. Als 2. Punkt wurde die Feſtſetzung der Gebühren für den Bezug von Waſſer aus der Waſſerleitung auf die Tagesordnung genommen. Dabei war aber von den Gebühren keine Sprache, ſondern es jourde zum drittenmale die Frage erörtert ob Waſſermeſſer eingeführt oder ob die Abnehmer eingeſchätzt werden ſollen. Hierin war die An⸗ ſicht ſehr geteilt und wurde der Antrag ein Jahr lang die Abſchätzung einzuführen, mit 352 gegen 26 Stimmen angenommen. Hiebei kam ein Gutachten der Kulturinſpektion Heidel⸗ berg zur Verleſung, welches ſich entſchieden gegen die Waſſermeſſer ausſprach. Bis jetzt haben ſich 440 Abnehmer angeſchloſſen und beträgt der jährliche Aufwand für Betrieb, Sins ꝛc. ca. 18 000 M. Die Sahl der Ab⸗ gegen den Doranſchlag für 1902. rechnung für 1902 und wurde dabei feſtgeſtellt, daß eine Erſparnis von ca. 18000 M. erzielt wurde, durch eine Mehreinnahme von ca. 10000 Mark und Minderausgabe von ca. 8000 M. Die Ver⸗ öffentlichung der Rechnung der Stadtſparkaſſe ergab ein erfreuliches Bild, wie nachſtehende Zahlen dartun: Einlagen im Jahre 1902 177 540 M., Kückzahlungen 62489 M., Ge⸗ ſamteinlagen auf 31. Dezember 1903 ca. 291 000 Mark, das Reinvermögen betrug auf 31. Dez. 1001 17094 und auf 51. Dez. 1002 4070,04 Mark, ſomit eine Vermehrung von 2560,57 M. Bei Bewilligung der Doranſchlagsüberſchrei tungen bei Herſt ellung des Cauers, der Zimmer des Grundbuchamtes, Induſtriegeleiſes ꝛc. wurde von der Fraktion der, Niederſtbeſteuerten die Erklärung abgegeben, daß ſie heute noch die Ueberſchreitungen genehmigen wollten, aber fernerhin nicht mehr dafür zu haben ſeien, worauf ein Ausſchußmitglied nebenbei ganz richtig bemerkte, die ſollen nur einmal ein Schweinſtall bauen ohne Ueberſchreitung des In goldenen Uetten. Roman von F. Sut au. 1 0 . 1 . 10 Wieder und wieder trafen ſie ſich auf der Eisbahn, und heute, wie hatte er doch geſagt: Wir ſind beide noch jung, wir können warten. Das war doch beinahe wie eine richtige Liebeserklärung, und dabei hatte er ihr die Hand gedrückt. Verblüfft blickte Valeska dabei auf Klaras Handſchuh, dem ſolche Auszeichnung, von einem weißen Leutuantshand⸗ ſchuh berührt zu werden, wohl noch nicht wider⸗ fahren war. Freilich, daß er kein Vermögen hatte, das war recht dumm! So jung wie Leska war, von der Macht des Reichtums hatte ſie doch ſchon einen ziemlich klaren Begriff, dafür hatten die Mutter und die Schweſtern geſorgt. In den Augen der letzteren war eine reiche Heirat das Lebensziel. Liebe ſei Nebenſache, ſei eigentlich Unſinn pflegten ſie im intimen häuslichen Kreiſe zu erklären. Was wußten die denn aber auch von dem Zauber ſolcher erſten Liebe. Sie ſoll ten nur einmal ſo in der klaren Winterluft au der Seite des Geliebten über die glatte Eisbahn dahinfliegen und ſeinen guten, ehrlichen Worten lauſchen, dann würden ſie wohl auch anders über die Liebe denken lernen. Nicht ledem war ein ſolch hohes Glück beſchieden, darum wollte es Leska feſthalten und es nicht hingeben für allen Glanz und Reichtum der Welt! Vernahm ſie vielleicht die mahnende Stimme, die in ſolchen Weiheſtunden des Lebens bisweilen zu uns ſpricht, um uns an die Vergänglichkeit alles Erdenglücks zu erinnern, oder ging ſie ungehört an ihrem leicht⸗ lebigen Sinn vorüber ?! „Wenn nur kein Tauwetter eintritt, dort im Weſten ſteigen ſo verdächtige Wolken auf!“ ſagte jetzt ihr Begleiter. „Tauwetter! Ach, das wäre ſchrecklich!“ rief Leska und ſah ganz erſchrocken aus, denn wenn das Eis ſchmolz, dann hat alle Herrlichkeit ein Ende, dann war es vorbei für alle Zeit mit dieſem wunderbaren Vergnügen hier. f ö „Sehen Sie doch nicht ſo furchtbar entſetzt aus,“ lachte Leutnant Adloff. „Der Frühling naht, wo die Welt ſchöner mit jedem Tage wird!“ „Ja, aber ich — ich kann dann nicht ſo oft allein ausgehen!“ bemerkte Valeska. „Nach dem Eiſe da erlaubt es Mama ſchon, denn begleiten können ſie mich nicht. Sie denken zu Hauſe ja immer noch, daß ich ein halbes Kind, ein Backfiſch bin, dem ſich höchſteus mal ein Schüler nähert. Wenn ſie wüßten — “ ſie ſah ſchelmiſch zu dem jungen Offizier auf. „Laſſen ſie die Dame zu Haus ruhig bei dieſem Glauben!“ verſetzte dieſer. „Einem Backfiſch geſtattet man meiner Anſicht mehr Freihein wie den jungen Damen. Der Backfiſch darf noch in Wald und Feld heramſtreifen, Blumen ſuchen und dergleichen harmloſen Sport treiben. Wenn es mit dem Eis⸗ vergnügen ein Ende hat, dann trifft man ſich eben wo anders und ſetzt das ſchönſte der Frühliugs⸗ lieder — In dem blühenden Rauſch dahin zu gehen — Am Arm ſeine zitternde Liebe in Scene. Kennen Sie dieſes Rubinſtein'ſche Frühlingslied?“ „Nein, aber es iſt gewiß ſehr ſchön,“ erklärte Valeska. „Nun, ich werde es Ihnen ſeiner Zeit ſchon vorſingen.“ Ein drückendes Bild ſtieg vor den Augen des jungen Oſſiziers auf. Er ſaß am Flügel, das einzige koſtbare Beſitztum, was er ſein Eigentum nannte, und wozu ihm ein kleiner Lotteriegewinn einſt verholfen. In der Fenſterniſche aber des trauten Gemachs, wo Blumen dufteten, da lehnte ſein junges ſchönes Weib, dem er alle ſeine Lieb⸗ lingslieder vorſang. Vielleicht trug er nicht mehr des Königs Rock, vielleicht warf Frau Sorge ſchon ihre Schatten auf das endlich erreichte Glück, es ſollte ihn alles nicht kümmern, wenn er nur das holde Geſchöpf hier neben ihm ſein eigen naunte ſich ihm allein dieſe Blüte erſchloß, an ſeiner Seite zur vollen Weiblichkeit aufblühte. — Die Ver⸗ wirklichung ſolcher Träume lag nun zwar noch in weiten Fernen, aber er war Mannes genug, den