bucſch begab ſich ſodann zu dem Lazarettgehilfen, um ſich ein Pflaſter oder eine Salbe auf ſeine zerriſſene Backe geben zu laſſen. Der Herr Laza⸗ rettgehilfe aber meinte, jetzt gehörte dem Offiziers⸗ burſche auf die andere Backe auch noch eins ge⸗ ſchlagen. Wachtmeiſter und Lazarettgehilfe haben den Zug nach China mitgemacht. Sie ſcheinen in jenem Feldzug ſo „menſchenfreundliche“ Allären ſich angeeignet zu haben. Hoffentlich wird ihnen die Betätigung derſelben für die Zukunft unmög⸗ lich gemacht. Mannheim, 12. Juli. Gelegentlich des vom 18. — 22. Juli ſtattfindenden deutſchen Turn⸗ feſtes wird am Samstag, 18 Juli, von Mannheim aus ein Extrazug nach Nürnberg gehen. Die Ab⸗ fahrt von Mannheim erfolgt 9.05 Uhr Vormittags. Die Ankunft in Nürnberg Zentral⸗Bahnhof Nach⸗ mittags 4.24 Uhr. Der Extrazug nimmt in Heidel⸗ berg, Eberbach, Neckarelz, Mosbach, Oſterburgen, Boxberg, Landa und Würzburg noch Feſtteilnehmer auf und geht ſodann geſchloſſen bis Nürnberg. Der Fahrpreis 3. Klaſſe beträgt ab Mannheim 6.70 Mk. und berechtigt zur Rückfahrt innerhalb 14 Tagen mit jedem fahrplanmäßigen Perſonenzug (für Schnellzüge mit Zuſchlagskarte,) ſowie Fahrunter⸗ brechung, wobei die Fahrkarte ſofort nach Verlaſſen des Zuges abgeſtempelt werden muß. Die Feſtkarte iſt als Ausweis nötig. — Doſſenheim, 13. Juli. Die Fahnen⸗ weihe des hieſigen Feuerwehrvereins, die geſtern beim herrlichſten Wetter unter zahlreicher Beteilig⸗ ung von etwa 40 Vereinen und zahlreichen andern Feſtteilnehmern aus den umliegenden Orten von ſtatten ging, ſollte leiter nicht ohne Unfall vor⸗ übergehen. Ver Tüncher Hartmann aus Schcies⸗ heim, ein braver und fleiſiger junger Mann und Familienvater, wollte mit dem Zug 6 Uhr 43 Minuten nach Hauſe fahren. Er verſpätete ſich etwas und wollte als der Zug ſchon im Gange war, noch auf denſelben aufſpeingen. Er glitt auf dem Trittbrett aus und kam unter die Räder, wobei ihm ein Bein abgedrückt wurde. Man verbrachte den Bedauerns werten ſofort in das Spital nach Heidelberg, wo ihm aller Wahrſcheinlich⸗ keit noch das Bein abgenommen werden wird. Man bringt dem Verunglückten und ſeiner Familie allgemeine Teilnahme entgegen. — Karlsruhe, 12. Juli. In den „Vier Jahreszeiten“ fand geſtern nachmittag eine Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der nativnalliberale 2 1 1 8. . 70 ** W 4 0 8 70 1150 15 15 %%ͤ;ũ᷑F ͤi!U e 1 805 a einer gemeinſamen Unterſtützungskaſſe für die Werke: und Vertreter der Parteipreſſe teilnahmen. Mit Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer in Bruckhauſen, Ge⸗ beſonderer Freude wurde die Anweſenheit des werkſchaft Deutſcher Kaiſer in Dinslaken und Ak⸗ Geh. Rates Eckard⸗ tiengeſellſchaft für Hüttenbetrieb in Meiderich. — Troppan, 11. Juli. Der Hahnyper⸗ kehr und die telegraphiſche Verbindung zwiſchen Troppan und Freiwalden iſt unterbrochen. Im Würbental iſt ein Wolkenbruch niedergegangen, infolge deſſen wird hier weiters Steigen des Hoch⸗ waſſers erwartet. In Oderberg iſt die Hoch waſſer⸗ (gefahr ſehr groß. Niklasdorf iſt ſtark verwüſtet. 17 Häuſer ſind eingeſtürzt. Auch Zuckmantel, wo 27 Häuſer zuſammenfielen, iſt ſchwer ge⸗ ſchädigt. Das Waſſer der ſchwarzen Oppa ſteigt raſch. An der Nordbahnſtrecke Troppan⸗Schön⸗ brunn ſind alle Gemeinden überſchwemmt — London, 13. Juli. Hieſige Blätter melden aus New-VYork, daß geſtern 21 Perſonen an Hitzſchlag geſtorben ſind. — New⸗ Pork, 13. Juli. Eine ſchreck⸗ liche Lynch ⸗Juſtiz fand in Devon im Weſten Virginas ſtatt. Ein Neger der beſchuldigt war, ein junges Mädchen vergewaltigt zu haben, wurde eingefangen und lebendig verbrannt. Während der Scheiterhaufen brannte, wurden ihm die Zunge ausgeriſſen, die Augen ausgeſtochen, ſowie Hände und Füße abgehauen. Ueẽeſte Nachrichten. — Rom, 13. J li. Der Papſt blieb den ganzen Tag in dem Zuſtande beunruhigender Depreſſion. Ein Anzeichen, welches den Aerzten beſonders zur Beſorgnis Veranlaſſung gibt, iſt der faſt vollſtändige Harnmangel, indes be⸗ ſteht kein Anzeichen einer Blutvergiftung. Der Gehalt des Harnes an Hornſtoff iſt weit unter normal, während man ihn in dem ausge⸗ ſchiedenen Harn in ſehr geringer Menge vermehrt finden ſollte. Der Umſtand zeigt an, daß die Nierentätigkeit faſt vollſtändig verſagt. Die Lage iſt ernſt geworden. Partei ſtatt, an der zahlreiche Landlagsabgeorduete Seniors der Partei, des Mannheim begrüßt, der den Ehrenvorſitz übernahm. Nach Begrüßung durch Abg. Dr. Binz eröffnete der Führer der Partei, Dr. Wilckens, die Ver ⸗ handlungen mit einer Ueberſicht über die poli⸗ tiſche Lage, die Geh. Rat Eckard Anlaß zu einer längeren Auſprache gab. Daran ſchloß ſich die Beſprechung der bevorſtehenden Landtagswahlen, die lebhaften Erörterungen hervorrief und die Uebereinſtimmung in grundſätzlichen Fragen ergab. Der vorgelegte Entwurf eines Rundſchreibens an die Bezirksvereine wurde mit geringfügigen Aen⸗ derungen einſtimmig angenommen. Ueber die Ausſichten in den einzelnen Wahlkreiſen berichteten die zahlreich erſchienenen Vertreter aus dem ganzen Lande, deren Ecläuterungen dartaten, daß die Stimmung überall eine gehobene iſt und daß die Liberalen mit frohen Hoffnungen dem Wahlkampfe entgegen ſehen können. Hanau, 12, Juli. Der 24jährige Kaufmann Adolf Stapf, gebürtig aus Pforzheim, zuletzt bei den Fa rbwerken Höchſt beſchäftig, warf ſich geſtern vormittag kurz nach 7 Uhr in der Nähe von Wilhelmsbad vor den nach Frankfurt fahrenden Perſonenzug 364 und wurde auf der Stelle getötet. Noch kurz zuvor, bat er einen Bahnwärter um einen Trunk und ſagte dabei, er ſei krank und wolle Selbſtmord begehen. An der Seite des Bahndammes hatte er einen Zettel bef eſtigt mit der Adreſſe ſeines Vaters, der in Pforzheim als Hauptlehrer wirkt. Auch ſeine Legitimationspapiere hatte er an der Seite der Bahn niedergelegt. In einem Brief an ein Fräulein Hoffmann ſchrieb er: „Ich bin ſelbſt Schuld daran, daß ich innerhalb weniger Wochen zum Skelett abgemagert bin; ich werde mir das Leben nehmen.“ — Honnef, 13 Juli. Geſtern ging ein furchtbares Hagelwetter nieder. Die ganze Ernte — Rom, 14 Juli. 1½ Uhr Nachts. Die wurde durch Hagelſchloſſen vernichtet. Jn den des Papſtes iſt beſtür t. Man Weinbergen iſt der Schaden unberechenbar. Baie e e s i f 2 d 5 kaum zu hoffen daß er die Nacht überleben könne. Während des Unwetters ſchlug auf dem Rhein e 9 ein Nachen um. Zwei Perſonen ſind ertrunken, Schweinemarkt Seckenheim eine wurde gerettet. — Ruhrort, 12. Juli. Der Großinduſtrielle Der heutige Ferkelmarkt war mit 55 Stück Auguſt Thyſſen in Mülheim a. d. Ruhr machte befahren und wurden 55 Stück zum Preise von eine Schenkung von 350 000 Mk. zur E richtung 16 22 Mark pro Paar abgeſetzt. „Um bei Zeiten einen Mann zu erobern,“ höhnte Klara. „Wer weiß, was geſchieht, mit ſiebzehn Jahren hat ſich ſchon manche verlobt, und häßlich bin ich nicht, das muß mir der Neid laſſen!“ antwortete Valeska boshaft und ſetzte bei dieſen Worten ein Pelzbaret auf das lockige aſchblonde Haar, warf noch einen letzten befriedigten Blick in den Spiegel und wandte ſich daun mit einem kurzen „Adieu“ der Tür zu. Im Korridor ſtreifte ſie ſchnell die Pelz⸗ handſchuhe Klaras über die ſchlanken Finger und griff nach der Schlittſchuhtaſche, die dort am Kleider⸗ ſtänder hing. Und nun ging es beflügelten Schritts hinaus in die friſche Winterluft. Wie herrlich war es hier draußen auf dem großen, zu Eis erſtarrten See. Fröhliche Jugend tummelte ſich hier, überall herrſchte friſch pulſierendes Leben, die echte Jugend⸗ luſt und Freude, Die Luſt und Freude, die nicht ausſtirbt auf unſeren vielgeſchmähten Planeten, ſolauge es eine Jugend bei den Menſchen gibt. Lesku blickte, als ſie die Schlittſchuh befeſtigte, wie ſuchend um ſich. Ein junger Artillerieoffizier näherte ſich ihr ſtrahlenden Blickes. Wenn das ihre Schweſtern ſähen, dachte ſie überhaupt eine Ahnung davon hätten, das iſt ſchon ſo eines ſtaltlichen Ver⸗ ehrers ſich rühmen konute, ein ſo großer, hübſcher Menſch mit dunklem Schnurrbart, der ſie, und das war das Allerſchönſte; ſchon ganz als Dame behandelt. „Ich glaubte ſchon, ſie würden auch den Kaſinoball heute beſuchen, gnädiges Fräulein,“ ſagte Leutnaut Adloff. Seit einer Stunde ſchon ſpähe ich vergebens nach einem blauen Kleide und nach einem Pelzbaret mit blondem Haar darunter.“ „Drei Töchter auf einmal auf einen Ball zu führen, das iſt boch zu viel für meine Mama,“ ver⸗ ſetzte Lesk it bitterem Lächeln. „Aber warun k müſſen ſie da ſtets zurückſtehen ?“ ſeine verſtorbenen Eltern hinterlaſſen hatten. Und Leutnant Adloff. nun mußte er ſich auch noch ſterblich in ein armes „Weil ich die Jüngſte bin!“ Mädchen verlieben, wo er doch mit ſeiner hübſchen, „Meiner Auſicht nach wäre die Aelteſte noch liebenswürdigen Perſönlichkelt bei einem reichen, eher dazu verpflichtet,“ bemerkte der Offizier, vornehmen Mädchen hätte ſein Glück machen können. frug „Erna? die ſollte meinetwegen zu Hauſe Mit Allgewalt hatte es ihn gepackt, als er zum bleiben? Die wäre die letzte die verzichtete. Ich erſten Mal in Leska's große dunkle Augen geblickt. ſoll ja bald etwas lernen, meint meine andere teure Schweſter, ſoll Lehrerin werden oder Telephoniſtin oder Stütze der Hausfrau. Gott was weiß ichs. Nur dem Vergnügen leben, ſei nicht mehr zeitge⸗ mäßig für die Jugend. Das köunen höchſtens noch meine Schweſtern als letzte Jugendgeueration. Bei mir ſoll aber mit ſiebzehn Jahren eine große Arbeits⸗ plage losgehen.“ Valeska ſah bei dieſen Worten mit ſchelmiſchem Lächeln zu dem Offizier auf. „Sie Telephoniſtin, Stütze, Lehrerin!“ rief dieſer empört. „O daß ich auch kein Vermögen Damals vor Weihnachten hier auf dem See, der eit einigen Tagen zu Eis erſtarrt, war es geſchehen, Sie waren bei dem Schlittſchuhlaufen zuſammen⸗ geprallt, er legte, um ſie vor dem Hinfallen zu be⸗ wahren, die Arme feſt um die leichte Geſtalt und ſah dabei in das jugendfriſche Geſicht und in die leuchtende Augen Valeskas. Dann liefen ſie zu⸗ ſammen Hand in Hand, und es war, als hätten ſie ſich ſchon lange Jahre gekannt; Leska hatte an dieſen Tage nur den einen Kummer, daß ihre Handſchuhe ſehr alt und defekt waren, und zwei roſige Fingerſpitzen ſich keck aus der dunklen Um⸗ habe. Die verdammte Kaution iſt ſchwer zu ver⸗ hüllung herausdrängten. ſchaffen. Wie mancher Liebestraum junger Offiziere Wer kounte deun aber auch ſo etwas ahnen, iſt daran ſchon geſcheidert! Aber wir ſind da beide noch jung, wir können warten, ſchließlich bleibt einem ſo immer noch übrig den Dienſt zu quittieren und einen andern Beruf zu ergreifen. Doch heute wo die Gegenwart ſo wunderſchön iſt, wo des die Bekanutſchaft eines ſtattlichen Leutnants gleich bei dem erſten Schlittſchuhlaufen zu machen! Wie ein wunderſchöner Traum erſchien ihr alles. Ein Glück war es, daß ihre Schweſtern dem Eissport nicht huldigten, die hätten ſie gewiß ſehr bald nit Daſeins heller Sonnenglanz uns umgibt, des ſpöttiſchen Worten aus dieſem Traum geriſſen. Lebens jubelnde Freudenſtimme uns umrauſchen, So aber konnte ſie denſelben, ihr ſüßes Geheimnis da wollen wic nun noch an gar keine Zukunft ſorgfälltig hütend, weiter träumen, Tage und denken.“ Kurt Adloff beſaß noch ein gut Teil jenes göttlichen beneidenswerten Leichtſinns, der Frau Sorge nicht ſo leicht an das Leben herankommen läßt, und für die Schönheiten des Erdendaſeins hatte Kurt ein offenes Auge. Daß ihn das Schick⸗ ſal ſehr weich gebettet, konnte man nicht gerade behaupten. Er mußte ſich durchſchlagen als Offizier mit ſeiner Gage und einer kleinen Rente, die ihm Wochen lang. (Fortſetzung folgt.) (Beruhigend.) Bewerber: „Ich danke Ihnen herzlich, daß Sie mir geſtatten, Ihr Fräulein beſuchen“, — Vater: „Ja, vergeſſen ſie aber nicht, Punkt 10 Uhr drehe ich das Gas aus“, — Weiberbes; „Ach, früher komme ich auch gar nicht,“ E bhetlitßun aſäſter gin, Sunauff an i bliſabetha 1 bier. ina. Jalob Bede fer Wilheln 1 Christina. 5 1 bezitiner Philit Elihabetha. cet Katl Andr Streber Martin L 1 Vrcbzaffſtenten 8 11 beher Georg 2 Paul. 8 Hermann 5 b henna Friedrich Todesfäll Frede, T. d. Landw A gahre 9 T. d. Tag 2 N. 10 T. 0 Ln T. d. Henriet Aunhem 6 M. 9 7 Leit Suſanna, T. d. kal Fredrich Schup 1 N. T. alt. Tun den 9. Juli der Standes deanntme 1 ngen hiern ß, daß nac des Gil wepitligen Angel N. Ndo. die Benü er Neckarbi ltgermeiſte 8 Lcheuer Ainleten. Michael