Vorms 110 erſuct si gahlleich f Sanni ie Kar ter: Vorſtand. alala N u qut Nuß Sonntag, e Medic 0 licht tin ab, 33 12 M. en iu de duich lebe tits benen Vorſtend. d. N, fl D. 0 opadulan ö n 12. N ren in Me Jüglitder im Lula baren 95 qu f 00 a al zun 5 imlung b h gebe r Hu e dunlle bier rte 1 Anzeiger für cadenburg Erſcheint jeden Dienstag und Areitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1. mit illuſtriertem Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Sonntagsblatt frei ins Haus. 40 und 75 Umgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Bei größeren Aufträgen Rabatt. Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. — ui ! den 14. L Juli 1903. Politiſches Trier, 12. Juli. Der Uaiſer wird ge— egentlich ſeines Aufenthaltes auf Schloß Urville Rußlands Intereſſen in fernen Oſten Infor— Johann und mationen zu im Mai 1904 die Städte St. Saarbrücken beſuchen, um der feierlichen Ent⸗ hüllung des Kaiſer Wilhelm⸗ „Denkmals auf der alten Brücke beizuwohnen. von 1870 und 21 beſuchen. Rom, 12. Juli. Die „Tribuna“ ver⸗ ichert, die Tatſache, daß nach den beiden le tzten operativen Eingriffen der Zuſtand des Papſtes ich nicht verſchlimmert habe, ſei ein gutes Zeichen. Der Papſt nahm regen Anteil an der Unterſuchung, der er geſtern von Koſſoni nerworfen wurde. Die Diag noſe iſt ver⸗ chwunden, die Harnausſcheidung beſſert ſich Der Papſt verlangt wiederholt zu trinken. Er lüimmt ohne Widerſtreben und leicht die ihm dargebrachten Medikamente. f Rom, 12. Juli. 9.50 Uhr Abends. Auf dem Petersplatze und in der Umgebung es Vatikans ſammelten ſich heute größere Nenſchenmengen an. Die Wache im Vatikan, die verſtärkt worden war, als ſich das Befinden des Papſtes verſchlimmerte, iſt ſeit heute wieder auf den gewöhnlichen Stand gebracht worden. Die Aerzte finden den Papſt in beſſerer Stimmung. Er bedauert, daß Mazzoni ihm nicht erlaube, das Bett zu verlaſſen, und beklagt, daß er ſeit 8 Tagen ans Simmer gefeſſelt fei. London, 12. Juli. Reuter meldet aus Pert Arthur vom 9. Juli über Cſchifu: Hier ſtehen etwa 30000 Mann Truppen, weitere 16000 treffen mittels Eiſenbahnzüge ein. Es errſcht ungem öhnliche Tätigkeit in der Aus⸗ bildung der Soldaten und der Seeleute. Ueber In goldenen Ketten. Roman von F. Sutau. 8 8 1 grade mit allzu großer Eleganz ausgeſtattete Wohn⸗ zimmer der verwitweten Frau Amtsgerichtsrat Els⸗ ler,. Daß heute große Ordnung darin herrſchte, konnte man auch nicht behaupten. künſtliche Blumen, ſeidene Bänder lagen überall herum, und eine leichte Staubſchicht befand ſich auf den Möbeln und auf den grünen Blatt⸗ bflanzen des Blumentiſches. Vor lauter Arbeit und Aufregung hatte man heute bei Amtsgerichtsrats das gründliche Reinemachen vergeſſen. Zwei junge Dauen, in ziemlich nachläſſiger Toilette, waren empfing mit dem Garnieren von Ball; kleideru beſchäftigt und eine dritte, ein ſehr bübſches, junges Geſchöpf, ſt ind vor dem Spiegel. zuknüpfte. „Die Aermel müſſen werden, denn ſie ſiud gemacht ſagte ſie, auch enger viel zu weit,“ ärgerlich daran herumzupfend, und übelgelaunt fuhr ſie fort: 5 „Aber um meine natürlich kein Menſch. Wenn Ihr beide nur mo⸗ dern und elegant gekleidet ſeid, dann iſt es ſchon ſitzungen unter eine Verwalt 5 e , ſitzunge er eine Verwaltung erwägen egenheit wird der Uaiſer auch die Schlachtfelder mißbilligt. darunter General Wogack, ſind in Port Arthur Leichte Gewänder, Sie trug ein kurzes, blaues Tuchkoſtüm, deſſen Jacke ſie ſoeben Toilette da kümmert ſich den Sweck der hier ſtattfindenden Beratung erklären die Beamten, der ruſſiſche Uriegs⸗ miniſter ſei zu dem Sweck anweſend, um über ſammeln. Er 900 die Zu⸗ ſammenfaſſung der benachbarten ruſſiſchen Be⸗ Von den hohen Beamten wird das in den unteren Offizierskreiſen auftretende Utiegsgerede ſtreng Viele Admirale und Generale, anweſend. Die Ruſſen ſcheinen überraſcht zu ſein über das ihnen in China entgegentretende Ber— halten Amerikas. In Port Arthur bildete ſich eine Vereinigung unter dem Namen „Ruſſiſche Bergwerks- und Holzverarbeitungs⸗ geſellſchaft für Oſtaſien“, die dem Namen nach eine Handelsgeſellſchaft, in Wirklichkeit aber eine ſtaatliche Einrichtung iſt. Sie iſt Eigen- tümerin von Holzkonzeſſionen am Valu und beabſichtigt in Niutſchwang, in Mugden und in Charbin Straßenbahnen, ſowie (lektriſche Licht⸗ anlagen zu bauen. Die Geſellſchaf engagierte Ingenieure zur Erforſchung der Hohlenberg⸗ werke in der Mandſchurei. Verſchiedeues. I Labenburg, 13. Juli. Am verfloſſenen Samstag zwiſchen 6—7 morgens wurde die 12 Jahre alte Anna Maria K. welche mit ihren Stiefgeſchwiſtern von der Leimhüte nach Schriesheim in die Schule gehen wollte, an der Oberudorff'ſchen Wieſe von einem ca 30 Jahre alten Mann über⸗ fallen und zu unſittlichen Handlungen benützt. Der Täter trug helle engliſche Hoſe, hellgrauer Kittel, Schnallenſchuhe und eckige Mütze und wurde ſchon öfter in 9 1 bemerkt. 8 gut, aber ich 1 0 umhergehen wie aus dem vorigen Jahrhundert. Ein neues Kleid habe ich überhaupt noch nicht gehabt, immer die alten Fahnen von Euch muß ich auftragen. „Dafür biſt Du eben die jüngſte von uns und haſt das Leben noch bor Dir,“ erwiderte ihr Erna, die älteſte der drei Schweſtern indem ſie die Taille, welche ſie mit einigen roten Schleifen garniert hatte, hochhielt und mit kritiſchen Blicken be⸗ trachtete. „Und ich rate Dir Deine Jugend verſtändig aus⸗ zunützen, etwas zu lernen, womit Du Dir einmal Dein Brot verdienen kannſt“, fügte Klara, die zweite der Schweſtern hinzu. „Ich danke, ich will mein Leben auch genießen, ſo gut wie ihr. Will tanzen, mir die Kur machen laſſen, mich überhaupt amüſieren, wie es der Jugend zukommt,“ entgegnete Valeska, die jüngſte der Schweſtern, und ſah mit blitzenden Augen auf die beiden andern. „Um dann doch ſchließlich eine alte Jungfer zu werden!“ verſetzte Klara ſpöttiſch. „Ich wollte, ich hätte bei Zeiten etwas gelernt. Die jetzige Jugend, bei deren Erziehung doch meiſtens gleich der Grund zu irgend einem ſelbſtändigen Beruf gelegt wird, iſt zu beneiden.“ „Was hat man dann aber von ſeiner Jugend!“ rief Erna. „Das Schönſte vom Leben bleibt ſte doch, und wer! ſie nicht genießen durfte, iſt nur zu beklagen. Bis jetzt haben wir uns doch auch O Ladenburg, 13. Juli. Am letz „ Abend hielt der Vorſitzende der Feue wehren des Kreiſes Mannheim Herr Kommar dan Th. Kinzel aus Weinheim im Gaſthaus zu Anker einen Vortrag über die Einrichtung und Bedienung der Hydranten, wozu die Chargierten und Mannſchaften der hieſigen freiwilligen Feuer⸗ wehr faſt vellzählig erſchienen waren. Her Bürgermeiſter Betz, Herr Gemeinderat Bläß, ſowie mehrere Mitglieser des Bürger ausſchaſſes beehrten die Verſammlung durch ihren Beſuch. Herr Kinzel gab den Anweſenden auf Grund ſeiner prakliſchen Erfahrungen, die er während ſeiner langjährigen Thätigkeit im Feuerlöſchdienſt gemacht hat, ein klares für jedermann verſtändliches Bild, über das Hydrautenweſen. Gleichzeitig erbot Hert Kinzel ſeine Dienſte bei der Inſtruktion und Ausbildung der hieſigen Hydrantenabteilung, was dankend ange⸗ nommen wurde. Herr Bürgermeiſter Betz dankte dem Redner im Namen der S.ladtgemeinde für ſeine Ausführungen, während Kommandant Agricola den Dank des hieſigen Korps ausſprach. Nach Beendigung des Vortrags konzertierte die F wehrkapelle unter Leitung ihres Dirigenten P. W. Hertel und fanden deren wirkungsvolle Leiſtungen lebhaften Beifall. — Mannheim, 12. Juli. Eine Sollda⸗ tenmißhandlung hat ſich am letzten Freitag bei der d. Eskadron des Karlsruher Leibdragoner⸗ Regiments zugetragen. Der Burſche des Leutnauts Röder v. Diesburg erſchien zum Haferfaſſen. Da ihm nach ſeiner Meinung 35 Pfund zu wenig gegeben wurden, wollte er den Hafer nicht annehmen Inzwiſchen kam der Wachtmeiſter Biſchof dazu. Der gab dem Offiziersburſchen zwar nicht den Hafer, aber eine ſo kräftige Ohrfeige, daß dem Burſche die linke Backe auſchwoll und die Haut e wurde. Der eee Sfftzier immer 1050 herrlich amüſiert auf den Bällen, Mauerbkumen brauchten wir jedoch nie zu ſpielen.“ „Augebiſſen hat aber noch keiner!“ gab Klare ſcharf zurück. „Der Endzweck all dieſer Anſtrengungen, nach Außem mit trügeriſchem Glanz aufzutreten, und dabei die Ballkleider eigenhändig herzuſtellen, weiße Unterröcke glätten, Handſchuhe zu waſchen, bleibt doch immer das, einen Manu zu erobern.“ „Ich kann mir das garnicht ſo ſchwer denken!“ meinte Valeska, während ſie einen Kommodenkaſten aufzog und darin herumwühlte. „Iſt denn nur gar kein anſtändiges Paar Handſchuh mehr vorhanden! ſagte ſie dann ärgerlich. „Vergreif Dich nicht etwa an meinen neuen Pelzhandſchuhen.“ Mit einem mißtrauiſchen Blick ſah Klara auf die Schweſter, dieſe aber hatte, mit großer Finger⸗ fertigkeit, die Handſchuh ſchon in ihre Kleidertaſche praktiziert; in demſelben Moment trat die Frau Amtsgerichtsrat, eine noch hübſche und heiter aus⸗ ſeheude alte Dame, in das Zimmer. „Gott wie ſieht das hier wieder aus!“ rief ſie, ſich entſetzt umſchauend; „kaum ein Stuhl iſt noch frei, worauf man ſich ſetzen kann. Und wo willſt Du denn hin, Leska 2“ „Auch meinem Vergnügen nachgehn, Mama, ſo gut wie Deine beiden älteſten Töchter. Schlitt⸗ ſchuh will ich laufen,“ bemerkte dieſe ſchnippiſch.