n d Alt aus nah und fern zu fröhlichem Treiben vereinen. Möge der Himmel an dieſen Tagen mit heiterem, ſonniglächelndem Geſicht auf unſere Stadt und dieſes Feſt herab⸗ ſchauen! Auch hoffen wir, daß die hieſige Ein⸗ zen der Häuſer den Turnern einen ſchönen, wür⸗ digen Empfang bereiten, und ſich ſelbſt recht zahl⸗ reich an den verſchiedenen Veranſtaltungen der Jubelfeier beteiligen, damit Ladenburg ſich den Namen einer gaſtfreundlichen und feſtfrohen Stadt, den ſie ſich bei ſo manchen Anläſſen erworben hat, treu bewahrt. Le Feudenheim, 28. Juni. Auf dem zwiſchen Feudenheim und dem Mannheimer Schieß⸗ haus gelegenen Bauterrain welches nach dem Orts⸗ ſtraßengeſetz vom 6. Juli 1896 im Wege gütlicher Vereinbarung in geeignete Bauplätze zuſammen⸗ gelegt und vollſtändig mit Kanaliſation verſehen iſt, macht ſich trotz gegenwärtiger gedrückter Ge⸗ ſchäftslage eine große Bauthätigkeit bemerkbar; z. Zt. befinden ſich 10 Neubauten in Ausführung, 5 weitere Baugeſuche liegen zur Genehmigung vor. Es iſt daher nur zu begrüßen, daß die Gemeinde Feudenheim in richtiger Erkenntniß und Würdigung raſchmöglichſter Ausbauung dieſes vorzüglich ge⸗ legenen und geſunden Bauterrains bemüht iſt, alle hierzu erforderlichen Wohlfahrtseinrichtungen zu beſchaffen und zwar vor Allem durch baldige Aus⸗ führung einer in Feudenheim ſchon ſeit langer Zeit entbehrten Trinkwaſſerleitung. Zur Beſchaff⸗ ung einer billigen und zeitgemäßen Beleuchtung bietet die nahe gelegene elektriſche Cent rale in Ladenburg eine günſtige Gelegenheit und ſind bei dieſem Werk auch ſchon Seitens des Gemeinde⸗ raths die einleitenden Schritte unternommen worden. Die ſeitherigen Verhandlungen haben ergeben, daß das Elektrizitätswerk Ladenburg in der Lage iſt, die Energie um ca. ½ billiger abzugeben, als die Stadt Mannheim, wonach mit dem Zu⸗ ſtandekommen dieſer Elektrizitätszuleitung ein ganz eſonderer Vortheil für die Anſiedelung kleinge⸗ werblicher Anlagen erzielt iſt, indem denſelben in Form von Elektromotoren eine außerordentliche billige und einfach zu handhabende Betriebskraft geboten wird, ſodaß in Anbetracht des günſtigen Abſatzgebietes nirgends beſſere Grundlagen zu ihrer Entwickelung vorhanden ſein können als hier. — Mannheim, 28. Juni. tion der ſozialdemokratiſchen „Volksſtimme“ er⸗ wohnerſchaft durch reiches Beflaggen und Bekrän⸗ Die Redak⸗ 1 0 8 1 725 n 1 4 94 5 läßt eine Erklärung, in der ſie bedauert, daß im Drange der Wahlgeſchäfte der Ausdruck eines ihrer Mitarbeiter „konſervative⸗liberal⸗ultramontane Sauherde“ gedruckt worden iſt. Auch im Drang der Wahlgeſchäfte ſollten ſolch ordinäre Beſchim⸗ pfungeu der politiſchen Gegner unterbleiben. Mannheim, 28. Juni. Das evang. Rettungshaus für Mädchen begeht im Juli d. Js. die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens. Der Haus⸗ vater der Anſtalt, der Hauptlehrer H. Curth, ſteht ſeit 30 Jahren in dieſer ſchweren Arbeit und hat ſeinen Beru mit großer Treue erfüllt. — St. Johann, 28. Juni. Tödlich ver⸗ letzt, mit einem Schuß in der Bruſt, wurde der Gärtner Welſch in ſeinem nahe der alten Kaſerne gelegenen Garten aufgefunden. Er wollte Gemüſe⸗ diebe, die ihm öfter Be ſuche abſtatteten, über⸗ raſchen; es gelang ihm, zwei Männer zu ſtellen. 6 Der eine verletzte ihn tödlich durch einen Revol⸗ ö verſchuß, der andere entfloh. Die Täter zwei Ge⸗ legenheitsdiebe, ſind verhaftet. — Bonndorf, 30. Juni. Die 14jährige Tochter des hieſigen Wagners Salomon, welche bei ihrer Großmutter zu Beſuch in Reichenau weilte, ſtürzte vom Heuwagen, und war alsbald eine Leiche. — Köln, 28, Juni. Die Kölner Krimi⸗ nalpolizei hat eine eigene Abteilung für Münzver⸗ ö brechen einger ichtet. weil die Verausgabung fal⸗ ö ſchen Geldes in ganz Rheinland und Weſtfalen J einen erſchreckenden Umfang angenommen hat. In den letzten Tagen wurden wieder 6 Perſonen wegen Falſchmünzerei feſtgenommen. Sie hatten einen großen Vorrat von ſchweren Alfenidelöffel aufgekacft, ſie eingeſchmolzen und zur Herſtelluug falſchen Geldes verwandt, das in Klang und Farbe täuſchende Aehnlichkeit mit gutem Gelde hatte. — Bonn, 29. Juni. Bei Bittersdorf er⸗ ſchoß ſich heute früh der 21jährige Schmiedgeſelle Paul Orleffsky aus Löbau nach einem Schuß auf ſeine 16jährige Geliebte. Das Mädchen wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Beide ſind geſtern Nacht hier mittellos eingetroffen. Vorher waren ſie 8 Tage in Wiesbaden. — Beuthen, 29. Juni. Auf der Königs⸗ grube ſowie auf der Thereſiengrube wurden je 1 Bergmann von herabſtürzenden Kohlenmaſſen getödtet. — Berlin, 28. Juni. Nachdem die geſt⸗ rigen Reſt⸗Stichwahlen erledigt ſind, ſetzt ſich der 1 nafiaſt ſchwer verletzt ſind. Priora, ſechs in Sedrun. drei Leichen ſind nach Priora gebracht worden, zelheiten gemeldet: den Trümmern. 1 1 1 „„ 83 1 neue Reichstag zuſammen aus: 52 Konſervatipen. 19 Mitglieder der Reichspartei, 9 Antiſemiten, 100 Mitgliedern des Zentrums und zwei Hoſpi⸗ tanten desſelben, 51 Nationallieberalen, 21 Mit⸗ glieder der freiſinnigen Volkspartei und 9 der freiſinnigen Vereinigung, 81 Sozialdemokraten, 9 Elſäſſern, 16 Polen, 3 Welfen, 7 Mitgliedern des Bauernbundes und Bundes der Landwirte, einem Dänen und 11 Wilden. — Bern, 27. Juni. Nach einem hier ein⸗ gegangenen Telegramm wurden in Val Pipra, oberhalb Airolo (ſüdlich des Gotthardtunnels) zwei Lehrer und ſechzehn Schüler des Kontonalgym⸗ naſinms auf einem Ausflug von einer Lawine überraſcht. Beide Lehrer und zwei Schüler wurden verletzt, ſieben Schüler blieben unverletzt, ſieben Schüler werden noch vermißt. Eine ſtarke Hilfs⸗ kolone iſt aufgebrochen. — Bern, 28. Juni. Neueſten Meldungen zufolge ereignete ſich das Unglück am Piz Blas geſtern nochmittag kurz nach 1 Uhr. Es iſt ent⸗ gültig feſtgeſtellt, daß Profeſſor Gröbler und zwei Gymnaſiaſten tot, Profeſſor Bodoz und 1 Gym⸗ Drei Gymnaſiaſten ſind leicht verletzt, vier befinden ſich geſund im Die Verletzten und die wo auch zwei Aerzte eingetroffen ſind. — Madrid, 29. Juni. Ueber ein Eiſen⸗ bahnunglück bei der Station Kenikera auf der Station Bilbao⸗Saragoſſa werden folgende Ein⸗ Die zweite Lokomotive eines Poſtzuges entgleiſte auf einer 15 Meter hohen Brücke und riß 16 vollbeſetze Wagen mit in die Tiefe, wo dieſe völlig zertrümmert wurden. Nur 6 Perſonen ſollen unverletzt, 100 Perſonen wurden getötet und über 150 verwundet. Genaue Ziffern ſind wegen der weiten Entfernung der Unglücks⸗ ſtelle noch nicht feſtzuſtellen. Die ganze Einwoh⸗ nerſchaft brach auf, um Hilfe zu leiſten. Die Schule iſt geſchloſſen und mit Verwundeten an⸗ gefüllt. Haufen von Leichen liegen noch unter Die Behörden ſandten Aerzte und Truppen ab; eine ungeheure Erregung herrſcht unter der Bevölkerung. Die Station iſt von Klagenden angefüllt. — Madrid, 29. Juni. Neuerer Meldung zufolge beträgt die Zahl der bei dem Eiſenbahn⸗ unglück Bilbao⸗Saragoſſa Getöteten 90, vermißt werden mehr als 100, allem war er einverſtanden, aber immer dieſelbe Gleichgültigkeit, weder Kunſt noch Natur konnten ihn feſſeln, weder Muſik noch frohe Menſchen ver⸗ mochten ihm das größte Interreſſe einzuflößen. Eines Abends in L.. beſuchten ſie ein Konzert, in welchem ein aufgehender Stern in der Sängerwelt, der ſeit einiger Zeit viel von ſich reden machte, ſich zu dem erſten Male hören ließ. Während Hermine geſpannt der Muſtk lauſchte und ihr Vetter faſt teilnahmslos neben ihr ſaß' hob Alfred ſein Opernglas und muſterte die Zu⸗ hörer. gende Lage und voll Interreſſe blieb ſein Aug auf dem darin befindlichen haften. Es waren ein älteres Paar und eine Dame. feingeſchnittenen Züge mit dieſem edlen Ausdruck und der faſt ſchwermütigen Linie um den Mund, auffallend. Eben wollte ſeinem Munde ein unwillkürlicher Ausruf der Bewunderung entſchlüpfen, als ihm plötz⸗ lich das Wort auf den Lippen erſtarb und ſein Ge⸗ ſicht erdfahl ward. War eine Tote wieder auferſtanden, ihn zu heimlichen Nachforſchungen über ſie in Erfahrung gebracht, nicht vollen Grund gehabt, ſie für tot zu ſte heute abend hierhergeführt? — gungen einen jeden ihrer Blicke. Wie, wenn ein unſeliges Verhängnis jetzt nach mehr denn einem Jahre eine Tat an das Licht Dabei ſtreifte ſein Blick die gegenüberlie⸗ entdeckte. Trotz ihrer einfachen Toillete mußten dieſe der ihrem Geſicht noch eine beſondere Anzieh⸗ ungskraft verlieh, Alfred, welcher ein großer Kenner von weiblicher Schönheit war, beſonders ängſtigen? Hatte er nach allem, was er bei ſeinen halten? — Welch' grauſames Geſchick hatte auch Wie zu Stein gewandelt ſaß er da und beob⸗ achtete mit ſtarrem Ausdruck eine jede ihrer Bewe⸗ brachte, die er ſelbſt ſchon halb vergeſſen hatte. Die Muſik verſtummte. Es trat eine kurze Pauſe ein, während welcher auch Elsbeth ſich umſah. Wie bon einem Magnet angezogen, ſchweifte ihr Auge nach jener Seite hin, noch ein Moment — und ſie hatte Horſt erkannt. Mit tiefſter Seelen⸗ angſt beobachtete Alfred die Wirkung dieſes Wie⸗ derſehens. Heftig zuckte ſie zuſammen, für einen Augen⸗ blick wich alle Farbe aus ihrem Geſicht, daun er⸗ goß ſich dunkle Röte über ihre Züge, und das Opern⸗ glas ſinken laſſend, wandte ſte ſich ſo, daß ſie der gegenüberliegende Loge halb den Rücken zukehrte. Noch konnte alles gut werden, wenn Horſt ſie nicht Alfred war ſo in ſein ängſtliches Beob— achten vertieft, daß er gerade nicht hörte, als ſeine Schwefler mit ihm ſprach. Erſt als dieſe leiſe ſeinen Arm berührte, zuckte er heftig zu⸗ ſammen. „Wohin in aller Welt ſchweifen Deine Ge⸗ danken ?“ fragte Hermine ihn. Dieſe Frage war nie beantwortet, In demſelben Augenblick verſtummte die Muſik, das Konzert war zu Ende, und durch das Beifall⸗ rufen und Klatſchen der Menge ſchlugen die Worte an Alfreds Ohr: „Barmherziger Gott, meine Frau!“ N Halb von Sinnen ſtieß Horſt die Logentüre auf und ſtürmte davon; ſein Vetter, der das Schlimmſte befürchtend, lies ihn nicht aus den Augen. „Was haſt Du? was iſt geſchehen? rief er, während er den Davoneiler haſtig folgte, und ihn, am Arm faſſend, zurückhielt, „Laß mich! ich muß ſie finden! ſtieß Horſt ö hervor und machte ſich gewaltſam von demſel⸗ ben los. Die kurze Minute der Verzögerung hatte jedoch genügt, Elsbeth den von Alfred erſehnten Vorſprung zu geben. Als Horſt deren Loge er⸗ reichte, war dieſelbe leer und ſeine Frau mit ihren Bekleidern in der Menge ſeinen Blicken ent⸗ ſchwunden. — — — Von dieſer Stunde an ließ es Horſt keine Ruhe mehr, nun er wußte, daß ſie nicht nur noch am Leben ſondern auch ihm nahe war, nun konnte es ihm nicht mehr ſchwer fallen, ſie wiederzufinden, von ihren eigenen Lippen zu hören, was ihm bisher ein unkösbares Geheimnis geblieben: was geſchehen war, weshalb ſie ſich vor ihm verbarg, der ſein Leben für ſie hingegeben hätte, den auch ſie, wie ſie ihm ſchon ſo oft verſichert hatte, mit der ganzen Glut ihres warmen Herzens liebte. Zu keiner Seele hatte er ſeit ihrem Berſchwin⸗ den über ſie geſprochen, außer zu ſeinem Vetter, und dieſer hatte für ihre ſeltſame Handlungsweſſe nur eine Erklärung, die Horſt mit tiefſtem Weh erfüllte. Alfred hatte ihn darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Elsbeths Vater einſt von plötzlichem Irr⸗ befallen, kaum ein halbes Jahr nach der Geburt ſeines Kindes ſeinem Leiden erlegen ſei. Was war natürlicher, als daß in ſeiner Tochter der Keim dieſer Krankheit gelegen, und jetzt zum Ausbruch ge⸗ kommen ſei? „Ich mochte es Dir damals nicht ſagen, um Dich nicht noch mehr zu bekümmern,“ hatte Alfred gemeint, „aber als ich mich auf Deinen Wunſch zu ihr begab, fand ich ſie ohne anſcheinende Veran⸗ laſſung ſeltſam erregt. und in ihren Augen brannte ein unheimliches Feuer, das mich beſorgt machte um ihre Zukunft und um ihr Glück.“ 5 Fortſetzung folgt.) 8 Ade geh am 4. 5 n Wjährige u klänge un etlichen i Rheingau i Faulak. (Sti — — fl luſere W n am Sams Eiſtungsfeſtes dale. Wir bit Mäglieder nebf iu bekeiligen. Anzug: Krieg muläßlib is liesigen nds ½ 9 fut. 5 Wit erſu Nanilienangehö Wereinsa —