Wettiner wartete, für immer verzichtet hat. Mit auch an dieſer Stelle allen Mitwirkenden bei der der Affaire der Kronprinzeſſin fing zweifellos kirchlichen Weihnachtsfeier, dem talentbegabten Genf zuſammen, von welcher Herr Köttig am dargebracht. 23. Dezember wieder in Dresden eintraf. — Pforzheim, 24. Dez. Als Warnung Auch das öſterreichiſche Kaiſerhaus ſieht ging erſt dieſer Tage eine Notiz aus dem apotheke in Breiſach verübt und den Apa ſich in die Senſationsaffarie der Kronprinzeſſin ſchen Oberland durch die Blätter, nach welcher von Sachſen mit hineingeriſſen. Der ältere ein Fremder in verſchiedenen Häuſern erſchien, Bruder der Kronprinzeſſin, der als excentriſch ſich als Criminalpoliziſt ausgab und behauptete, bekannte Erzherzog Leopold Ferdinand ſoll ſich nach falſchem Gelde forſchen zu müſſen. Das durchaus auf die Seite ſeiner Schweſter geſtellt Geld nahm der Menſch mit, und natürlich haben. Es heißt, der Erzherzog ſei in Be, brachte er es nicht wieder. Jetzt iſt trotz dieſer ſtation gebracht, wo 500 Wagen zur Verfügung gleitung einer bürgerlichen Dame, die er ſchon warnenden Notiz ein ganz ähnlicher Fall auch im vorigen Jahre habe ehelichen wollen, von hier vorgekommen. Zu einer alleinſtehenden be⸗ Salzburg nach der Schweiz abgereiſt, und habe mittelten Wittwe in der großen Gerberſtraße alle ſeine Beziehungen zum Kaiſerhauſe abgebrochen. kam ein Mann, der ſich als Beamter der Staats⸗ Der gelährliche Verbrecher wurde ſofort nach auch die plötzliche Reiſe des Oberregierungsraths Geſchwiſterpaar Sievert, ſowie dem ev. Kirchen⸗ Köttig von der Dresdner Polizeidirection nach chor und deſſen rührigen Leiter freudiger Dank K es nicht für unwahrſcheinlich, daß man es in dem der Eiſenbahn, Ingenieur Oſſipoff, richteten Er werde nun noch den Namen Leopold Wölf⸗ anwaltſchaft ausgab und ein Schriftſtück der ling führen. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht Staatsanwaltſchaft vorzeigte. Er gab an, die fehlt allerdings noch. Laut einem Telegramm Frau ſtehe im Verdacht, mit der kürzlich ver⸗ aus Genf traf Erzherzog Leopold Ferdinand hafteten Falſchmünzer⸗Geſellſchaft in Verbindung dort am 22. Dezember aus Wien ein, er hatte zu ſtehen. Ihr vorhandes Geld müſſe auf falſche eine lange Unterredung mit ſeinen Geſchwiſtern, Stücke hin geprüft werden, ſie folle es ihm aus⸗ der Kronprinzeſſin von Sachſen und dem Erzher⸗ händigen. Die erſchrockene Frau gab ihm auch zog Joſeph Ferdinand, und reiſte noch am ge⸗ Silbergeld im Werthe von 15 Mk. Der Menſch nannten Tage von Genf wieder ab. herrſchte Sie dann an: „Sie müſſen auch noch — Gold haben, geben Sie es heraus!“ Die Frau Verſchiedenes. entgegnete, ſie habe keines, worauf der Mann IJ Ladenburg, 27. Dez. Die am ſagte: „Dann kommt ein Schutzmann, um Haus⸗ Chriſttage zahlreich in der Nachmittagskirche ver⸗ ſuchung zu halten!“ Hierauf entfernte er ſich. ſammelten evangeliſchen Gemeindeangehörigen Bald mußte die Wittwe erfahren, daß ſie von Derartiges mitgemacht erſte Mal, daß er habe. Freiburg gebracht und in's Amtsgefängnis eig, geliefert. Man hält es der „Freib. Ztch zufolge Verhafteten mit demſelben Menſchen zu thun hat, der letzthin den Einbruchsdiebſtahl in der Stadt⸗ durch einen Meſſerſtich unter's Auge ſchper verletzt hat. — Aſchabad, 26. Dez. Das Gebied der Erderſchütterung beträgt 200 Quadratverſt. Die g ruſſiſche Bevölkerung wurde nach der Eiſenbahn⸗ ſtehen. Der Generalgonverneur von Turkeſtan, General Iwanoff, und der ſtellvertretende Direktor Baracken und Kibitken ein und ſammelten Waggons, in die alle Regierungsbehörden überführt wurden. Die Sappeure 'ſind eifrig an den Aufräumungs⸗ arbeiten. Cs ſind gegen 4000 Perſonen dem Erdbeben zum Opfer gefallen. In dem von den — Eingeborenen bewohnten Stadtviertel ſind bis Fekanutu jetzt 800 Leichen ausgegraben worden. Es wurden Montag, d Küchen eingerichtet, in welchen ohne Entgelt e 11 Uhr Speiſen abgegeben werden. Nach Andiſchan e eimer Nr. wurden viele Arbeiter zum Zweck von Erdarbeilen 0 1903 entſandt. Die Staatsrentei, in der ſich 5 . mudeiuhre Millionen Rubel befanden, liegt in Trümmern. A acken f N wurde eine erhebende Weihnachtsüberraſchung zu einem Schwindler betrogen wurde. Derſelbe iſt f Teil, die, in den Rahmen des liturgiſchen Gottes⸗ ein Mann von etwa 25 Jahren. dienſtes eingefügt, viel zur religiöſen Erbauung — Freiburg, 24. Dez. Ein frecher Gothaer Lebensverſicherungsbant g. G. beitrug. Herr Friedrich Sievert brachte auf Ueberfall. Die Ehefrau eines Kaufmanns in der Orgel das vorzüglich ausgeführte Weihnachts⸗ Thiengen war am Samſtag Abend in Freiburg, ſtück „Bethlehem“ zu Gehör, die Fräulein Maria wo ſie Geſchäfte hatte, und fuhr Abends nach Sievert entzückte die in andachtsvoller Stille Schallſtadt zurück, um ſich von da zu Fuß nach lauſchende Verfammlung mit dem künſtleriſch Thiengen zu begehen. Unterwegs fiel ein Strommer vollendeten Vortrag zweier ſehr anſprechender über ſie her und verſuchte ſie zu vergewaltigen. geiſtlicher Kompoſitionen. Die reine, weiche, Die Frau rief aus Leibeskräften nach Hilfe, wo⸗ klangvolle Altſtimme war anzuhören wie eine rauf der rohe Menſch ſie mehrfach mit Todt⸗ Offenbarung der Engel aus lichten Höhen. ſtechen bedrohte. Die Frau unterließ trotzdem Die Aufräumungsarbeiten werden unter Auſſicht baburg, den! vorgenommen. Das Waſſer in den Brunnen ſſt Bürger verſiegt. Man befürchtet eine Senkung dez Be Bodens. — Lebenszeit, gemiſchtes Dividendenſhſtem) ſind tatſächlich Rente. Ebenſo erfreute der ev. Kirchenchor im Vor⸗ und die Hilferufe nicht. Schließlich ließ der Meuſch Nachmittagsgottesdienſt mit mehreren ſchönen von der Frau ab und ſuchte das Weite. Man Chören. Es muß dankbar anerkannt werden, entdeckte ihn noch am gleichen Abend im „Rößle“ daß der ev. Kirchenchor unter ſeinem Kunſtver⸗ in Schallſtadt und nahm ihn feſt. Er geſtand ſtändigen Dirigenten, Herrn Lehramtspraktikant die That und ſagte zu den Gendarmen mit Biſchof, ein reges, von bemerkenswertem Er⸗ cyniſcher Rohheit, es reue ihn jeßt, daß er die folg gekcöntes Streben entwickelt. So ſei denn Frau nicht todtgeſtochen habe; es ſei nicht das uten NO Lie und wohlſ gai Bruſt⸗Ca 1 Wel Joche de Huſten, u. Verſchleimung bokenes weiſe zur Niederlage bei; 6. L Stenz in Verſicherungsbeſtand am 1. Dezember 1902; 8234) Millionen Mark. Verſicherungsſummen, ausgezahlt ſeit 1829: 399 Millionen Mark. Die höchſten Verſicherungsalter (einfach auf bereits prämienfrei und erhalten ſogar eine jährliche Vertreter in Edingen und Umgegend, H' Gött J. Schweinemarkt Seckenheim Der heutige Ferkelmarkt war mit 23 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 1620 Mark pro Paar verkauft. wirklich verſpeculirt und deshalb bitte ich um „In einer Stunde bin ich wieder zurück, um Entgegenkommen,“ flehte Dryander ſeufzend. mein Verſprechen einzulöſen,“ verſicherte Dryander, „Ich kann dies nicht thun und darf dies nicht und er hielt Wort. Er hatte ſich eilig nach ſeinem thun,“ erklärte der Bankdirektor ſcharf abweiſend, Geſchäft fahren laſſen, und was er dort an baarem „denn ich bin kein Millionär und auch nicht der Gelde und Wechſeln beſaß, das hatte er zuſammen⸗ Beſitzer der Bank, ſondern ich bin auch nur Beamter gerafft und zum Bankdirektor Buſſe gebracht. und könnte Ihren Wunſch nur mit Zuſtimmung Sorgfältig zählte dieſer das Geld nach und des Aufſichtsrathes erfüllen. Dazu iſt aber ſo gut prüfte die Wechsel. Die Entſchädigungsſumme wie keine Aus icht vorhanden, denn Alles, was ich ſtimmt bis auf die letzte Mark und Buſſe ſagte Ihnen bereits ſagte, entſpricht Beſchlüſſen des befriedigt, indem er Dryander eine Quittung gab: Aufſichtsrathes, auch hält Sie derſelbe in der Lage, „So, nun iſt die Angelegenheit geordnet, Ihr den von Ihrem Schwiegerſohne angerichteten Schaden Schwiegerſohn wird noch in dieſer Viertelſtunde mit zu decken, und Ihr Schwiegerſohn ſelbſt bleibt ſchlichtem Abſchied entlaſſen. Wenn Sie wollen, Ihnen und den anderen nächſten Verwandten doch können Sie draußen vor dem Haupteingang der auch ſchadenerſatzpflichtig, er hat bei ſeiner Intelligenz Bank auf ihn warten. Ich gehe gleich ſelbſt und noch jungen Arbeitskraft immerhin die Ausſicht, hinunter in das Kaſſengewölbe und werde das anderweitig, am beſten im Ausland, ſein Glück zu Nöthige anordnen.“ f 1 wenn hier die böſe 7 geregelt wird. „Ich danke Ihnen, Herr Direktor,“ entgegnete Alſo bleibt Ihnen nur ein Entweder — Oder. Dryander leiſe und empfahl ſich klopfenden K 3 Das iſt mein letztes Wort, Herr Dryander, ich 1 5 er war ge 10 kelliſcen verhandle nicht mehr, ich bitte vielmehr nut noch Augenblicken ſeinem Schwiegerſohne entgegenzutreten um Ihre Entſcheidung.“ ö F 5 s e, 1c wil die Ehre wenes Scuger. in daß e zu ſhneleen er ae ein Meek ſohnes und ſeiner und meiner Familie durch das . 1 Opfer meines Vermögens retten,“ klang es jetzt Es war inzwiſchen auf dem Platze vor dem gepreßt, aber doch entſchloſſen von Dryanders Bankgebäude ſchon dunkel geworden und die elek⸗ bleichen Lippen. triſchen Lichter wurden ringsum angezündet. Dieſe „Ich gebe Alles, was ich beſitze, zur Deckun Helligkeit veranlaßte Dryander, ſich in den Schatten der hundert und e 190 115 fünfund⸗ eines Pfeilerz an der Vorderſeite des Bankhauſes bierzigtauſend Mark zahle ich noch heute baar und du ſtellen und dort die Ankunft ſeines Schwieger⸗ auf den Reſt gebe ich gute Kundenwechſel, alle ſohnes Arthur Lindberg, der jeden Augenblick aus zahlbar bis ſpäteſtens in drei Monaten.“ der Hauptthüre treten mußte, zu erwarten. „Damit ſind wir zufrieden, Herr Dryander,“ Mit tief bekümmerten Antlitz und in balb erklärte der Bankdirektor. „Holen Sie das Geld gebeugter Stellung auf ſeinem Stock geſtützt, ſtand und die Wechſel, wir ordnen in einer Stunde die der alte Herr einſam in dem ſtillem Winkel. Die zeihung kann es nur geben, wenn dein künftiges Leben eine ſolche verdient. Und das muß ich Bir auch ſchon heute ſagen, Arthur, ich bin durch die ganze Angelegenheit hier und Ihr Schwiegerſohn Ereigniſſe der letzten drei Stunden hatten ihn um empfängt noch heute ſeine unbehelligte einfache zehn Jahre älter gemacht. Entlaſſung.“ b Und jetzt wurde auch die Hauptthüre det J. F. Lang S8 Sus ahwein⸗ khffehlt Vankhauſes geöffnet und mit verſtörter Miene und ſcheuem Blicke ſchritt Arthur Lindberg heraus. Da trat aus dem Schatten des Pfeilers eine dunkle Geſtalt ihm in den Weg, es war Dryander. „Arthur, Unglückſeliger, was haſt Du gethan!“ klang es bitter verzweifelt aus ſeinem Munde. Starr vor Schmerz und Scham ſtand Lindberg vor ihm. Der junge Mann wollte reden, aber er fand keine Worte. Was hätte er auch noch ſagen ſollen, um ſeine unſelige That zu entſchuldigen oder zu beſchönigen? Die wahnſinnige Speculatſon mit fremdem Gelde kam ihm jetzt ſo thörichk, ſo roße län geſägtes Uußbau verbrecheriſch und ſo unſinnig vor, daß er die erkauft Urſache dazu, wie er es in ſeinem Briefe heute au J. ſeinen Schwiegervater geſchrieben, uun mündlich Sige nicht zu wiederholen wagte. Nefelungen Holz- und Bal Kra aden von N dung geſchlep f N dees Uugeze Alle Gift „Liebe und Erbarmen haſt Du geübt und ein Opfer gebracht, wie ich es nie und nimmer verdient und nie wieder gut machen kann,“ ſtammelte Arthur endlich aus ſeinem gequälten Herzen. „Wie hölliſches Feuer brennt meine Schuld in meine Seele und faſt beklage ich es, um ſolch ein Geldopfer meiner verdienten Strafe entgangen zu ſein. Ich könnte vor Schmerz und Scham den Verſtand verlieren.“ „Von raſchem Vergeben und Vergeſſen kann 878 5 a 75 d 100 Pf und darf ich Dir auch nicht reden, Arthur“, 00 erwiederte Dryander, „dazu iſt Deine Schuld und alt das von mir gebrachte Opfer zu groß, eine Ver⸗ 1 l echllten bei Deckung der hundertunddreißigtauſend Mark ſo gut wie ruinirt. 0 5 VV