lichen Leben auch heute noch der perſönliche Verkehr als beſtes Mittel zur Förderung und Pflege geſchäft⸗ licher Beziehungen bewährt, ſowie darauf, daß auch anderwärts, von den Hanſaſtädten ganz abgeſehen, z. B. in Stuttgart, Düſſeldorf, Brüſſel u. ſ. w., auch die Vertreter der Induſtrie ſich zu ihrem Vorteil am Börſenverkehr beteiligen. Die Gelegenheit, Bezugsquellen oder Käufer zu ermitteln, ſich über die neueſten Errungenſchaften der Technik zu unter⸗ richten, gemeinſame Intereſſen weiter Induſtriegebiete zu beſprechen, könne durch nichts wirkſamer geboten werden, als durch regelmäßige, ausdrücklich für dieſen Zweck beſtimmte Verſammlungen aller Jutereſ⸗ ſenten an einem Centralpunkte. Die ausfürliche Beſprechung dieſer Angelegen⸗ heit ergab, daß der Gedanke allſeitig ſeiner Bedeutung entſprechend gewürdigt wurde. Es wurde ein vor⸗ bereitender Ausſchuß aus Vertretern der verſchiedenſten Induſtriezweige zur weiteren Bearbeitung des Gegen⸗ ſtandes gewählt, und es kann daher mit Recht erwartet werden, daß dieſe Beranſtaltung, deren Bedeutung weit über die Grenzen Mannheims hinaus⸗ geht, in würdiger Weiſe zu ſtande kommt, was im Intereſſe unſerer geſammten ſüdweſtdeutſchen Induſtrie nur zu begrüßen iſt. Erwähnt ſei noch, daß vor⸗ läufig eine einmalige monatliche Tagung der Induſtrie⸗ börſe, an einem noch zu beſtimmenden Tage, Anfang des Monats, ins Auge gefaßt iſt. Ladenburg, 19. Dez. für Handwerks meiſter finden im kommenden Jahre folgende ſtatt: 1. für Schneider vom 12. bis 24. Januar, 2. für Schuhmacher vom 28. Januar bis 7. Februar, 3. für Maler (im Holz⸗ und Uebungscurſe Marmormalen) vom 2. bis 14. Februar, 4. für Schreiner vom 16. bis 21. Februar, und zwar je drei Tage: a. im Beizen, Mattiren und Poliren, b. im Färben von Holz. 5. für Wagner (Auskunft über Zeichnungen, Buchführung und Berechnung des Holzes, Behandlung des Holzes und Verwendung und Handhabung neueſter Werkzeuge) vom 23. Februar bis 7. März, 6. für Blechner und Inſtallateure (Inſtallation und Anlage und Unterſuchung von Blitzableitern) vom 9. bis 14. für Zimmermeiſter (im Schiften — elektriſcher Hausleitungen, März, 7. theoretiſch u. praktiſch) vom 16. bis 26. März, 8. für Buchbindermeiſter (in der Handvergoldung und im Marmoriren): Dauer des Curſus zwei Wochen im Mai oder Anfang Juni; die end⸗ 27jähriger Kellner Namens Adolf Lecyjmsky iſt. giltige Beſtimmung der Zeit bleibt vorbehalten. 2 300 Mk. Anmeldungen zu dieſen Curſen ſind durch Ver⸗ mittelung der Handwerkskammern, bezw. der gewerblichen Vereinigungen vorher: einzureichen und zwar zu 1. u. 2. bis 27. December d. Js., zu 3. bis 10. Januar k. Js., zu 4. bis 8. bis 1. Februar k. J. Minderbemittelten kann auf Anſuchen zur Beſtreitung der Aufent⸗ haltskoſten eine Beihilfe aus der Staatskaſſe bewilligt werden. — Handſchuhsheim, 17. Dez. von Doſſenheim auf dem Heimweg befand, wurde er in der Nähe der Federhalterfabrik hier von dem von Schriesheim kommenden Zuge erfaßt und eine große Streck Sweit geſchleift, wobei er ſo zugerichtet wurde, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. an Ort und Stelle, um den näheren Thatbeſtand aufzunehmen. Die Schuld an dieſem Unglück fällt auf den Getödteten ſelbſt, da er ziemlich angeheitert geweſen ſein ſoll, und in dieſem Zu⸗ ſtande dem vorbeifahrenden Zuge zu nahe ge⸗ kommen zu ſein ſcheint. — Frankfurt a. M., 17. Dez. Bei der Firma Karl Knechel in der Bethmannſtraße wurde heute Nacht ein Einbruch verübt. Die Diebe demolirten einen kleinen Kaſſenſchrank, in welchem ſich die Schlüſſel zu dem großen Kaſſen⸗ ſchrank befanden und entwendeten aus letzterem Alles andere blieb unberührt. — Zürich, 17. Dez. Heute Mittag er⸗ ſchoß der Fuhrhalter Toggweiler in Wiedikon ſeine Frau, mit der er in Scheidung lebte, und ſein zweijähriges Kind deſſen Herausgabe ſie ihm verweigerte; er verwundete ſeine Schwieger⸗ m utter und tödtete hierauf ſich ſelbſt. — Berlin, 17. Dez. Heute Mittag wurde die 60jährige Wittwe Auguſte Rudwig in ihrer Wohnung mit Schuß wunden in der Stirn auf⸗ gefunden. Da ihre Sachen durchwühlt ſind, wird Raubmord angenommen. Das Polizei⸗ präſidium ſetzte auf die Ermittekung des Urhebers des vermuthlichen Raubmords eine Belohnung von 1000 Mark aus. 5 — Berlin, 18. Dez. mord in der Roſenthalerſtraße wird noch be⸗ richtet, daß die Ermittelung der Kriminalpolizei ergab, daß der Neffe der Wittwe Budwig ein Meiſtern Als ſich heute Abend der 54 Jahre alte Ph. Schmiech Die Gendarmerie war alsbald Zu dem Raub⸗ Lecyjmsky war aus London nach Berlin gekommen, 9 und iſt nach der Ermordung und Beraubung der alten Frau nach Paris weiter gereiſt, — Dresden, 15. Dez. In einem plötzlichen Wahnſinnsanfalle vergiftete dergangene Woche hier eine junge Dame ſich ſelbſt und ihren Bruder, den vielverſprechenden jungen Kunſtmaler Dorſch. Die beiden Geſchwiſter hatten an einem Abend Beſuch mehrerer befreundeter Familien, und Dorſch begleitete dieſe zuletzt bis auf die Straße. Dieſer kurze Moment wurde ihm und der Schweſter zum Ver⸗ hängniß. Letztere that Gift in das übrig gebliebene Bier, von dem beide Geſchwiſter noch tranken. Die Schweſter iſt den Leiden ſchon erlegen. Der Bruder iſt noch am Leben, doch iſt ſein Zuſtand ſehr bedenklich. Petersburg, 17. Dez. Aus Andishug (Ferghana in Tuteſtan wird gemeldet, daß geſtern Vormittag faſt die ganze Stadt durch Erdbeben zerſtört wurde. Die Eiſenbahnſtation, ſowie die Schienenſtränge ſind beſchädigt. Die Bevölker⸗ ung iſt bei der Station verſammelt. Nach einer anderen Meldung ſind einige Menſchenleben ver⸗ loren gegangen. Auch die Umgegend hat Schaden gelitten. Aus der Nachbarſchaft ſind Lebens⸗ mittel und Kleidungsſtücke unterwegs. — Oſſegg (Böhmen), 18. Dez. In den Gruben von Oſſegg fand ein Schwimmſandeinbruch ſtatt. 7 Arbeiter waren 3 Tage lang in einem Luftſchacht eingeſchloſſen, durch den ſie ſich zu retten verſucht hatten, der aber oben noch zugefroren war. Einer der ſieben war nackt, die Andern durchnäßt, 50 Stunden laug waren ſie von Nacht umgeben, nachdem vorher noch eine Lampe gebrannt hakte, Vier der ſieben Bergleute waren bereits ſo verzweifelt, daß ſie von dem zwei Quadratmeter großen Brelt, auf dem alle ſieben Platz gefunden hatten und 3 Tage lang ſtanden, in das unter ihnen ranſchende Waſſer ſpringen wollten. Der Hunger hatte ihnen theilweiſe die Beſinnung geraubt. Man hofft, ſie Alle am Leben zu erhalten. Schmeinemarkt Secenheim Der heutige Ferkelmarkt war ſtark beſucht und mit 59 Stück befahren, wovon 50 Stück zum Preiſe von 12— 20 Mark pro Paar ver⸗ kauft wurden. 5 ſo wortkarg und heute ſchickte er mir nur das ver⸗ ſchloſſene Couvert, in dem dieſer Brief an Dich lag.“ „Seltſam, mehr als ſeltſam,“ bemerkte Drhander mit beſorgter Miene und öffnete den Brief ſeines Schwiegerſohnes Arthur Lindberg, der Prokuriſt bei einer angeſehenen Bankgeſellſchaft war. Eilig durchflogen die Blicke des alten Kauf⸗ Athem bei dem Leſen des umfangreichen Schrift⸗ ſtückes und dann wankte er leichenblaß und wie vom Schlage getroffen nach einem Stuhle. „Um des Himmels willen, was enthält dieſer Brief?“ rief Dryanders Tochter erſchrocken und eilte dem wie von einer plötzlichen Schreckensnach⸗ richt heimgeſuchten Vater zur Seite. „Eine entſetzliche Botſchatf bringt er,“ flüſterte Dryander lei ſe, geiſterhaft und in ſeinem Antlitz und den blaugrauen Augen malte ſich ein unſag⸗ bares Weh aus. „Arthur, der meine großen Ver⸗ mögensverluſte kannte, hat, um das verlorene Geld wieder zu ſchaffen, ſich in Waghalſige Speculationen eingelaſſen und hat hundert und dreißig tauſend Mark dabei verloren. Dieſe Summe ſoll ich jetzt ſchaffen, weil Arthur, o dieſer unglückſelige Menſch, mit dem Gelde der Bankgeſellſchaft ſpeculirt, alſo pflichtbergeſſen und treulos noch dabei geweſen iſt, ſonſt — ja ſonſt Der alte Herr vollendete die furchtbare Alter⸗ iative nicht, ein krampfhafter Huſten ſeine Worte, ſchwer ſank ſein Kopf auf die Bruſt herab und eine bittere Thräne löſte ſich aus ſeinen Augen „Armer, armer Vater,“ jammerte jetzt auch ſeine Tochter, „weshalb mußteſt Du gerade durch uns ſo unglücklich werden! Giebt es denn ine Rettung? Kannſt Du nicht mit dem Direk⸗ toren der Bank verhaudeln und noch das Schlimmſte von Arthur und von uns abwenden?“ (Fortſetzung folgt.) manns das Schreiben, immer haſtiger flog ſein unterbrach gar haft ausgeführte Oelbilder. Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. Schluß. Walter ſah auf Thekla, die erröthend näher getreten war. „Mein Kaiſer vergab,“ ſagte er 1 * leuchtenden Auges; „nun vergeben auch Sie mir! von Grünow hielt ſie feſt. Mädchen näher an ſich. Sie lehnte den Kopf an ktüppelte Linke und drückte ſie feſt an ihr Herz. „Endlich —“ ſagte er leiſe. „Endlich!“ rief Tante Urſula jubelnd aus. „Ach Kinder, wie habt Ihr Euch und mich gequält! Aber nun wirſt Du ganz übermüthig werden mit Deiner Braut und Deinem Orden. Sie ſchloß die beiden ihr ſo theuren Menſchen tiefbewegt in die Arme. „Und ich habe endlich, endlich die Heimath an Deinem Herzen gefunden,“ flüſterte Thekla dem geliebten Maune zu. „Nun brauche ich nicht mehr wie eine Fremde von Land zu Land zu ziehen.“ „War der Kontrakt nicht doch ganz an ſeinem Platze?“ fragte neckend Fräulein Urſula. Thekla lächelte, ſte ſtand neben dem Kranken und ſah in ſeine leuchtenden Augen, aus denen ihr eine Welt voll Freude entgegenſtrahlte. Walter von Grünow erholte ſich ſehr raſch. Sein Liebesglück machte ihn geſund. Er reiſte nach Manushagen und baute das zerſtörte Dorf faſt gänzlich aus eigenen Mitteln wieder auf. Die Leute verehrten ihn wie einen Schutzgeiſt. Als aber der Sommer den Geburtstag ſeiner Braut brachte, kam er wieder nach Tutzau, und Thekla fand auf ihrem Geburtstagstiſch zwei meiſter⸗ Es waren die beiden Klärchen, ihre Schweſter und ſein Kiad. Thekla Nachdruck verboten.) flüſterte er; „ſie beide haben vergeben.“ nickte, und er zog ſie feſt an ſich. betrachtete tief ergriffen die beiden Bilder, und ihre Augen füllten ſich mit Thränen. Walter ergriff ihre Hand: „Die Todten ſegnen⸗ unſern Bund,“ Thekla „Wenn der nächſte Monat uns für immer vereint hat,“ ſagte er, „dann machen wir unſere Hochzeitsreiſe an den Thekla nahm die dargereichte Hand, und Herr Rhein und beſuchen Klärchens Grab.“ Er zog das theure N ee . will ich das Grab Deines! Klärchens pflegen, ſeine Schulter, dann nahm ſie vorſichtig ſeine ver⸗ entgegnete Thekla. „Und wenn wir, dann in Mannhagen wohnen, Und ſo geſchah es. Auch das Grab des Ritk⸗ meiſters von Brandow auf dem kleinen Dorfkirch⸗ hofe zu Roſen ward fortan nicht mehr verſäumt; der Gärtner aus Hellendorf hielt es treulich in Er beſuchte den Lehrer im Dorfe, und dieſer hörte mit Verwunderung, daß die vornehme Dame, die im vorigen Herbst den Kirchhof beſucht hatte, die gnädige Frau auf Schloß Hellendorf geworden ſei. Tante Urſula führte noch ein langes, glück⸗ liches Leben. Sie war viel bei Ihren Kindern, wie ſie Walter und Thekla nannte, und dieſe waren ebenſo oft in Tutzau. Der Kaplan holte ſich wirklich, wie der Doktor ihm vorher ggeſagt hatte, eine anſteckende Kraukheit, er erkrankte am Typhus und war nach wenigen Tagen todt. Die alte Dame betrauerte ihn! aufrichtig. Seine Leiche wurde in der gräflich Weſtfeldſchen Familiengruft beigeſetzt. Die Leute vonz Tutzau denken noch oft an den bleichen, freundlichen Mann, der die Armen und Kranken ſo treu beſucht, und der ſo gern die Märchen gehört hatte, die ſie ſich unter einander erzählten. f Walter und Thekla aber' gingen treu zuſammen durch das Leben, und in ihren Kindern erblühte ihnen das reinſte Glück. Ordnung. 1 4355 burg, gelaunt Lie E Gru: ſüc fool über K Gtundf de nb ur 905 15 Pin 9 in Lab dre Wo ibrend e 3 ach in daha g/ den 17 er Bürger! tz. Fekanntm Legewerbettelbe Ac geben die ade Forderungen 90 115 Cinweiſung i 11 und darallf 50 a l deim abanuude Rechnung den 12. Gemeinde Betz. Hadangperen dale Samstag Mb 9 Uär 0 gu für M. Juli Erſcheir „ — Aten G. deulſche de lebungsſti . Ns filt aus. Miglce⸗Ver Tears halb 9 Uhr „Ainburgerhof.“ 2 B. 88. Mts., Abend Jedung in Lokal Ar Hallewart. — dürr Tutti PF. lelle amer Dampf, mauöͤßte lik iſche 3 Hraußf whfehlt 6 — Großer in ggſägtes Nußbaum hauf Juliut Siügewerk, deſellungen nim dal und Daumatel 0 erburt