55 2 5 Vorm, Friedrichsfeld M. N. an 81 Vorm. aufnehmen. Da die Haltezeit in Friedrichsfeld nur 1 Minute betragen kann, müſſen die von Mannheim kommenden Reiſenden in Friedrichs⸗ bringen. Bei der am feld umſteigen. Ladenburg, 12. Dez. 3. Dezember vorgenommenen Viehzählung wurden hier ermittelt: 160 Pferde (1901175), 265 Rind⸗ vieh (352), 0 Schafe (4), 696 (557), 377 Ziegen (388), 42 Bienenſtöcken (40) 603 Gänſe (636), 204 Enten (99), 1372 Tauben (1189), 2560 Hühner (2553), 17 Trut⸗ hühner (13), 197 Hunde (164). — Schriesheim, 11. Dez. Am ver⸗ floſſenen Dienstag feierte Herr Oberlehrer Buſſemer und Frau im engſten Familienkreiſe das Feſt der goldenen Hochzeit. Von Nah und Fern wurden dem Jubelpaare Glückwunſchſchreiben und Tele⸗ gramme zugeſandt. Hier ſelbſt ſuchte man dem würdigen Ehepaar durch werthvolle, ſinnreiche Geſchenke ſeine Liebe und Achtung auszudrücken. (Der Jubilar wirkt nun ſchon ſeit 36 Jahren on unſerer Volksſchule und übt ſeinen Dienſt trotz der 76 Lebensjahre mit faſt jugendlicher Friſche aus.) Schüler, der Frauenverein, der Gemeinde- und Kirchengemeinderath, wie die Mit⸗ glieder des Caſinos überbrachten dem Jupelpaare perſönlich ihre Glückwünſche, ſowie prachtvolle Erinnerungsgaben. Jubelpaare noch weitere Ehrungen, auch von höchſter Stelle zu Theil werden, was wir ihm von Herzen gönnen. paare noch beſchieden ſein. — Schwetzingen, 10. Dez. beſtimmte Summe Geldes an einen gewiſſen Platz niederzulegen! Die geänſtigten Damen erſtatteten hierauf bei der Polizei Anzeige. Dieſe ſtellten ſich in der Nähe des genannten Platzes auf die Lauer, um den Briefſchreiber und Erpreſſer zu ermitteln. Als derſelbe dann am Dienstag Früh alb 5 Uhr ſein Geld in Empfang nehmen wollte, ürzte ſich der Poliziſt aus ſeinem Verſteck, worauf rſterer die Flucht ergriff. Durch mehrere Straßen ing die wilde Jagd und der Verfolgte ſchrie nach erühmten Muſtern fortwährend „Feuer“ und nd aus den Trümmern ſproſſe keine neue Kraft.“ Es war ein ſehr ſchönes Denkmal, aber wiſchen den Chriſtenkreuzen machte es einen heid⸗ iſchen Eindruck. Tante Urſula ſprach dies gegen hren Neffen aus. Walter legte die Hand auf den Säulenſtumpf und antwortete nicht. „Du denkſt an den Todten, der iegt?“ fragte ſte. „Ja“, entgegnete er mit Anſtrengung, „und u die Worte eines Dichters: 5 Ich hab' den Todten dort gehaßt, Die Liebe zog den Haß mir groß, darunter Und mein Gefühl war hoffnungslos.“ „Haß und Hoffnungsloſigkeit au Gräbern?“ ragte die alte Dame mit mildem Vorwurf. „O Walter, und ſie predigen den Lebenden doch Frieden und Auferſtehung.“ „Mag ſein, Tante, aber ich kann faſt nicht ruhig denken. Ich gönne dem alten Manne dort den ſanften Schlummer, für mich war's am beſten, daß er ſtarb; aber mich überkommt aufs Neue die furchtbare Hoffnungsloſigkeit meiner Liebe.“ „Hältſt Du ſie wirklich für ſo hoffnungslos?“ fragte Urſula. „Nach dem geſtrigen Geſpräch, ja. Du weißt nicht, Tante, wie ſtolz ſie iſt. Und daß ſie nie einem Manne die Hand reichen wird, au deſſen Ehre ein Flecken haftet.“ „Sie iſt ſtolz“, ſagte die alte Dame nachdenkend; „außerdem iſt wohl doch ſchon zu viel zwiſchen Euch beide vorgekommen, als daß es vergeſſen werden könnte. Dann mußt Du es auf⸗ geben. Ich muß nachgerade geſtehen, die Sache nimmt eine immer ſchwierigere Wendung; meiner Berechnung entzieht ſie ſich ſchon ganz. Daß Dich Thekla noch haßt, glaube ich ebenſo wenig.“ „Ich fahre heute Abend wieder ab,“ entgegnete Schweine Wie verlautet, ſollen dem Viele Jahre ungetrübten Glückes und guter Geſundheit möge dem Jubel⸗ einäſcherte. Zwei hieſige Damen, die ſchon mehrmals durch anonyme Drohbriefe beläſtigt wurden, erhielten vor Kurzem wieder einen ſolchen mit der Auffordernng, eine „Hilfe“. Schließlich gelang es der Polizei aber doch, den Flüchtenden in der Perſon eines ver⸗ heiratheten Schloſſers von hier, Namens Philipp Hardung, zu verhaften und in Sicherheit zu — Karlsruhe, 10. Dez. Erzbiſchof Rörber hat ſich heute mit Domkapitular Schenk von Freiburg nach Karlsruhe begeben, um den Erbgroßherzoglichen Herrſchaften „den Willkommen⸗ gruß der badiſchen Katholiken darzubringen“. Der Erzbiſchof wurde dem „Freiburger Bote“ zufolge mit ſeinem Begleiter von den höchſten Herrſchaften zur Tafel geladen. — Pforzheim, 10. Dez. Das ſtädtiſche Elektrizitätswerk erfreut ſich Dank der ſtarken Inanſpeuchnahme Seitens der hieſigen Goldwaaren⸗ Induſtrie einer fortſchreitenden Entwickelung. Heute wurde bereits der 1500. Motor an das Leitungsnetz angeſchloſſen. — Ettlingen, 10. Dez. Einen ſchweren Unfall hat die ſtramme Kälte der geſtrigen Nacht in der Druckerei des „Landsmann“ veranlaßt. Im Exploſtonsraum des Motors war der Waſſer⸗ niederſchlag zu Eis erſtarrt, das einige Ventile verſtopfte. Als der Maſchinenmeiſter Erler den den Cylinderdeckel abſchraubte, um die Störungs⸗ urſache zu beſeitigen, entſtand eine Exploſion, die den Deckel Herrn Erler derart an den Arm ſchleuderte, daß derſelbe mehrfach brach. — Stuttgart, 10. Dez. In der ver⸗ gangenen Nacht iſt in Folge eines Kamin⸗Defectes in der St. Leonhardskirche ein Brand ausge⸗ brochen, welcher die beiden Seitenflügel der Kirche — Aſchaffen burg, 10. Dez. Die Frau des Arbeiters Dietz im nahen Stockſtadt brachte ihrem in der dortigen Celluloſefabrik beſchäftigten Manne das Mittageſſen, während ihre vier Kinder im Alter bis zu fünf Jahren allein zu Hauſe blieben. Eines der Kleinen brannte am Ofen einen Holz⸗ ſpahn an und entzündete damit, wahrſcheinlich beim Fortwerfen, ein Stück Tuch; durch die hierdurch hervorgerufene Rauchentwikelung wurden alle vier Kinder bewußtlos. Die heimkehrende Mutter fand drei derſelben bereits todt vor. Das vierte konnte zwar wieder zum Bewußtſein gebracht werden, doch ſchwebt es in Lebensgefahr. — Honningsaag (Norwegen). 10. Dez. In Folge heftigen weſtlichen Sturmes ſeit vor⸗ er tonlos, „und will dann vorläufig nicht wieder⸗ kommen. Es war auch nur die Sehnſucht, die mich hertrieb.“ Als ſich am Abend deſſelben Tages Herr von Grünow von Thekla verabſchiedete, war es draußen ſehr kalt geworden. Sie ſtand am Kamin und er blickte in ihr Geſicht. Es war ruhig und unbewegt. Mit einigen höflichen Worten trennten ſie ſich; ihn fror innerlich bei dieſem Abſchied, aber er richtete den Kopf hoch auf. „Es hat wohl nur der Froſt gemacht, daß meine Lippen erbleichten,“ dachte er ſtolz und verließ das Schloß, um vorläufig nicht wiederzukehren. Der Winter wurde immer ſtrenger. Januar und Februar brachten ungeheure Schneemaſſen, Dörfer und Städte ſchueiten vollſtändig ein, und mancher Eiſenbahnzug blieb dampfend im Schnee ſtecken, bis ihn zu Hilfe gerufene Arbeiter heraus⸗ ſchaufelten. Dann fing es im März an zu regnen. Tagaus, tagein ſtrömten Waſſermaſſen vom Himmel, der aufgehäufte Schnee zerrann im Umſehen, und ſeine Fluthen vermiſchten ſich mit dem Regen, ſo daß die Flüſſe anſchwollen und übertraten und jeder Bach zu einem reißenden Strome wurde. Aus allen Laudestheilen brachten die Zeitungen Nachrichten von böſen Ueberſchwemmungen. Thekla dachte oft mit Sorge an Maunshagen. Wie würden die wilden rauſchenden Meereswogen wohl an dem ſchwachen Damme nagen, der das Dorf ſchützte, Sie wußte freilich nicht, ob Herr von Grünow nicht wieder in Hellendorf war, und obwohl ſie ſich oft fragte: „Was kümmert dich dieſer Mann?“ ſo war ihr doch um ihn bauge und, wie ſie nur zu bald erfahren ſollte, nicht mit Unrecht. Fräulein Urſula kam eines Morgens bleich vor Schrecken in Theklas Zimmer. ein Zeitungsblatt hin und deutete wortlos auf eine Sie hielt ihr geſtern ſind fünf Boote mit 17 Mann Beſatzung untergegangen. — Groß⸗Wardein, 11. Dez. Geſtern Abend fand in der Gasanſtalt eine Exploſton ſtatt. Eine Retorie und die damit in Zufammenhang ſtehenden Magazine wurden in die Luft gesprengt. Die große Retorie konnte rechtzeit durch Abſperr⸗ ung der Zuleitungsrohre gerettet werden. Zahl⸗ reiche umliegende Häuſer wurden zerſtört, mehrere Per ſonen verwundet. Litterariſches. Die „Gartenlaube“ bringt intereſſante Zugabe in ihrer ſoeben erſchienenen Weihnachts⸗Nummer eine kleine Sammlung von bisher ungedruckten Briefen Kaiſer Wilhelms I. und des Fürſten Bismarck, die ſich an unvermuteter Stelle gefunden haben, nachdem die beiden im Jahre 1900 und 1901 von der Cotta'ſchen Buchhandlung herausgegebenen Briefſammlungen bereits fertigge⸗ ſtellt waren. Der letzte, wenige Wochen vor ſeinem Tode von Kaiſer Wilhelm I. an den Fürſten Bismarck gerichtete, der „Gartenlaube“ in Fakſimile beigegebene Brief vom 6. Februar 1888 lautet: Unmöglich kann ich den heutigen Ehren und Friedlichen⸗Siegestag vergehen laſſen, ohne Ihnen und mir Glück⸗ (und) Dankes⸗Wunſch zum heutigen Reichs⸗Tags Ereigniß, auszuſprechen, der in ſeiner Erſcheinung und Wichtigkeit, einzig daſtehet, da alle Partheiung berſchwand, und Ihnen den allgemein anerkannten Ruhm zollte! Möge nur Ihre Geſundheit von ß Leiſtung nicht leiden !! 5 * 2 als beſonders Den 6. 2. 88 dankbarer König 10 Uhr Abds. Wilhelm. Schweinemarkt Seckenheim Der heutige Ferkelmarkt war mit 50 Stück befahren, wovon 30 Stück zum Preiſe von 12—17 Mark pro Paar verkauft wurden N Gedenket der hungernden Vögel. Stelle des Blattes; dann ſank ſie in einen Seſſel und bedeckte das Geſicht mit den Händen. Thekla las: „Ein ſchreckliches Unglück hat in der Nacht zum 24. März das kleine Dorf Mannshagen bei Kolberg heimgeſucht. Gegen elf Uhr wurde von der andrängenden See der Damm unmittelbar in der Nähe des Dorfes durchbrochen, und das Waſſer riß in wenigen Minuten die Hälfte der Häuſer fort. Nur der Umſicht und energiſchen Hilfe des Gutsherru Herrn Walter von Grünow iſt es zu danken, daß das Uuglück nicht noch größer wurde und daß kein Menſchenleben verloren ging. Leider iſt der hochherzige Mann ſelbſt bei dem Rettungswerk ſehr ſchwer verletzt worden.“ Dem Mädchen flimmerte es vor den Augen. Da klopfte es und der Bediente trat ein, der ſeine Herrin bereits überall geſucht hatte. „Gnädiges Fräulein“, meldete er, „der Herr Kaplan iſt gekommen und will Sie ſogleich ſprechen. Er ſagt, er brächte Nachrichten von Herrn von Grünow.“ Fräulein Urſula fuhr empor. „Laß ihn ein⸗ treten!“ rief ſie; „er weiß vielleicht noch Näheres. O, wenn nur Walter nicht Todt iſt!“ Sie brach in Thränen aus. Der Kaplan kam eilig in das Zimmer; der ſonſt ſo milde Mann war gänzlich aus ſeiner Ruhe gekommen. „Sie wiſſen es ſchon?“ rief er, als er die Thränen der alten Dame ſah. „Ich habe heute Morgen von einem Augenzeigen die Einzelheiten gehört; es muß furchtbar geweſen ſein. Mein Berichterſtatter, ein Handelsmann iſt in der Unglücks⸗ nacht ſelbſt in Mannshagen geweſen und hat alles miterlebt. 4 en 1 Mund, de L 1b nit ffn 10 din daha n en Länge Npruh. ud Jekannt In Mittwo Anitas 11 * Geunbeſchn lr uud, die dercn Went. Waabung, d Mirge dekann In Rittwe drilagz 11 u Junt! 1903 keineſibten Walntz, Bit