en Hauſez 0 auch. — N: mer U Straß haus 2 lit allen Wp 0 — en l. 208 ſt gut — ieten hei Volz — 0 lat un ieten gil dermitter karg. — per nehg theres hi kopf, g r zu e iedrich. Zim, Zubeht en bil Jildhauet Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der ——J— Ar. 99. — mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. M rrasur. Mittwoch, den 10. Dezember 1902. Aus der Zolltarifſchlacht. In überaus ſtürmiſchen und verwickelten Mitten iſt der Reichstag in der zweiten welchem Tage dann wieder einmal eine Mehrtägige Dauſe in ſeinen Verhandlungen Arat, bis zum Keferentenbericht über die Hofſenen 568—588 gelangt, ſo daß nur noch ie die kleinere Hälfte des Solltarifs die Miichte der betreffenden Referenten zu erſtatten Alsdann kann endlich zur entſcheidungs⸗ ichen Abſtimmung über den von den Mehr⸗ parteien durch den Abgeordneten v. Kardorff Msbrachten, inzwiſchen bereits etwas abge⸗ Merten, Antrag, das Haus möge den Soll⸗ if gleich im Ganzen, alſo ohne Einzelbe⸗ hung der verſchiedenen Abſchnitte deſſelben Ader ſogar der einzelnen Poſitionen, annehmen ecchrüten werden, ſeine Senehmigung mit oer Mehrheit darf ſchon heute als ſicher elten. in wird, an dieſe wichtige Action heranzu⸗ gehen, welche das definitive Suſtandekommen Z3olltarifvorlage ſichern und dem Hauſe eich ein gewaltiges Stück parlamentariſcher Meiparbeit ſparen würde, hat er gewißlich hoch weitere ſtürmiſche Geſchäftsordnungs⸗ Nbgtien durchzumachen. Auf der Tagesord⸗ ſeht zunächſt der von den Mehrheitsparteien geftellte und den Namen des Centrumsab⸗ ordneten Gröber tragende Antrag auf fer⸗ ie einſchneidendere Abänderungen der Ge— ſchäftsordnung, es ſteht da jed och nach dem ganzen bisherigen Verhalten der Sozialdemo- Raten und der mit ihr verbündeten freiſinnigen Vereinigung nicht 5 Roman von L. Ideler⸗Derelli. 37. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Auch mein Hauptmann, der trotz des Feld⸗ ies nicht zum Major befördert wurde, weil er in unfähiger und grenzenlos eitler Mann war, aud der bald darauf den Abſchied erhielt, hatte eine Moſchüre geſchrieben über eine vorzunehmende Ver⸗ behherung des Infanteriegewehrs. Die Broſchüre ethielt aber einen unſinnigen Vorſchlag, denn eine ſchlechterung geweſen und die! Herren im General⸗ abe lachten. In allen Weinſtuben, wo Jufanterie⸗ Iffizlere zuſammenkamen, wurde über die Broſchüre Heſpöttelt, und mich, den blutjungen Leutnant, blagte der Uebermuth, eine Entgegnung auf dieſe Broſchüre zu schreiben und dieſelbe drucken zu laſſen. Sie war in etwas übermüthigem Tone gehalten, aber der Inhalt, vom fachlichen Standpunkte aus betrachtet, bolle Wahrheit, zindeſſen im Grunde genommen war ue doch eine abfällige Kritik und ſtellte meinen Hauptmann bloß. Der ſchäumte vor Wuth und war mein Vorgeſetzter. „Er zeigte die Sache dem Regimentscommandeur an, Oberſt mir beiſtimmte, legte er mein Betragen als Juſubordination gegen den Vorgeſetzten aus, und ich wurde zu drei Monaten Feſtung verurtheilt mit dem Bemerken, daß, wenn ich Offici ben woll ung des Solltarifs am vergangenen Freitag Aber ehe es dem Keichstage vergönnt ung für die nächſte Sitzung am 9. Dezember einen Augenblick zu be⸗ und obwohl der, ſolche Verbeſſerung der Gewehre wäre eine Ver⸗ 1 97 70 zweifeln, daß von dieſer Seite dem Anträge Gröber die ſchärfſte Befehdung wiederfahren wird. Derſelbe ſpricht in ſeinem Uernpunkt ö aus, daß künftig der Präſident das Wort zur Geſchäftsordnung nach ſeinem freien Ermeſſen ertheilen und daß kein von ihm zugelaſſener Redner zur Geſchäftsordnung das Wort länger als fünf Minuten haben ſoll. Der Antrag iſt angeſichts der wüſten und unerhörten Tumult⸗ ſcenen entſtanden, zu deren Tummelplatz der deutſche Reichstag ſeit nun faſt vierzehn Tagen die das leidenſchaftliche und rückſichtsloſe Auftreten der Socialdemokraten geworden iſt. Soll die Würde des deutſchen Parlaments ſein Anſehen nach innen wie nach außen, nicht noch länger auf das Empfindlichſte geſchädigt werden, ſollen“ die ſachlichen Berathungen des Reichstages nicht noch fernerhin eine überaus bedenkliche Beeinträchtigung durch öde und ſchier endloſe Geſchäftsordnungsdebatten er⸗ fahren, ſoll endlich das geſetzgeberiſche Werk der Solltarifreform ſeinen erſprießlichen Ab⸗ ſchluß finden, ſo bleibt allerdings kaum ein anderes Mittel als die Stärkung der Präſidial⸗ gewalt und Einſchränkung der Redefreiheit nach dem Antrag Gröber übrig. Natürlich werden dte Herren Singer, Dr. Barth und ihre Freunde in dieſem neueſten Vorſtoße der Reichstagsmehrheit gegen die obſtruirende äußerſte Cinke und deren freiſinnige Gefolgſchaft einen abermaligen brutalen Ver⸗ gewaltigungsact der Mehrheit gegenüber der Minderheit erblicken und darum auch dem Antrag Gröber aufs Aeußerſte Wider ſtand leiſten, wie ſchon der Abkürzung des nament⸗ lichen Abſtimmungs verfahrens und dem An⸗ trag Hardorff. Es wird wiederum hitzige Redekämpfe in der deutſchen Volksvertretung ich in einem Lienienregiment weiter dienen könne. Dieſes jugendlich unbeſonnene Beſſerwiſſen war mein gauzes Vergehen. Ich büßte es hart. Die drei Monate Feſtung wurden mir ſehr peinlich. Es waren mehrere Officiere dort internirt. Sie nahmen die Sache leichter, ſie fühlten ſich durch ihre Vergehen nicht gedrückt, ſondern ſuchten ſich die Langeweile der Haft durch allerhand Späße zu vertreiben. Dieſe leichte Auffaſſung war mir unverſtändlich; ich machte mir eine Menge trüber Gedanken, und als die Zeit meiner Haft abgelaufen war, mochte ich trotz des Zuredeus meiner Kameraden nicht mehr Officier bleiben. Ich nahm meinen Abſchied und ging auf Reiſen. Ich war lange fort, da traf mich in England die Nachricht von und geſehen. Meine Verwundung war eine ſchwere. Der ganze Knochen war zerſchmettert, wochenlang dem Ausbruche des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges. Denſelben Tag noch eilte ich zurück und bot dem bedrohten Vaterlande meine Kräfte. Ich wurde ſogleich augenommen und als Leutnant bei den pommerſchen Grenadieren eingeſtellt, weil ja mein eigentlicher Wohnort, Maunshagen, in Pommern liegt. Für unſer Regiment brachte der franzöſiſche Feldzug manche ſchmerzliche Lücke, aber auch manchen Unverwelklichen Lorbeerkranz. Sie wiſſen, daß das rechtzeitige eintreffen des zweiten Armeecorps den Sieg bei Gravelotte entſchied; Moltke ſelbſt führte die Pommern; wir gingen im Sturmſchritt, zuletzt liefen wir und waren dann mitten in der Schlacht, ſehen Sie ſelbſt, wie klein die Hand iſt.“ wir wußten ſelbſt nicht wie. Von den Feinden eingekeilt, waren wir ſofort im Handgemenge, und N 1 — gehen, und abermals kann man ſich auf die leidenſchaftlichſten Szenen im Parlament gefaßt machen. Schließlich werden aber die Mehr⸗ heitsparteien, die erſt durch die Taktik der Sozialdemokratie zu ihrem Zuſammenhalt ge⸗ bracht worden ſind, offenbar auch aus dieſen neuen parlamentariſchen Kämpfen als Sieger hervorgehen, und dann wird man die weitere Berathung des Solltarifs in erheblich beſchleu⸗ nigſtem Tempo durchzuführen vermögen. Die hierauf noch vorzunehmende dritte Leſung der Tarifvorlage dürfte wohl raſch und ruhig verlaufen und mit der definitiven Genehmigung des Solltarifgeſetzes und des Solltarifs auf Grund des zwiſchen den verbündeten Kegier⸗ ungen und den Mehrheitsparteien vereinbarten Compromiſſes enden. In parlamen. Kreiſen verſichert man auch, daß regierungsſeitig die entgiltige Verabſchiedung der Solltarifvorlage noch vor Weihnachten unter allen Umſtänden verlangt werde, wor aus vielfach der Schluß gezogen wird, daß bereits für Neujahr 1905 eine Kündigung der laufenden Handelsverträge des Keiches zu erwarten ſtehe. Jedenfalls iſt es in mehr als einer Beziehung nur höchſt wünſchenswerth, wenn die lange und an Auf⸗ regungen und Swiſchenfälle überreiche parla⸗ mentariſche Action in Sachen der Solltarif⸗ reform noch im alten Jahre zum völligen Abſchluß kommt. Verſchiedenes. — Mannheim, 8. Dez. Gläubiger verſammlung der Rheinau⸗Geſellſchaften. In der am Samſtag abgehaltenen Gläubigerverſammlung der Rheinau⸗Geſellſchaften wurde durch den Vor⸗ ſitzenden der in der letzten Verſammlung ein⸗ ſetzten Commiſſion, Rechtsanwalt König, ein auf unſere Compagnie mußte ſich eine Gaſſe durch die Franzoſen bahnen, immer vorwärts. Neben mir ſtand ein Unterofficier, es war mein Schäfer aus Mannshagen; der brave Mann hatte auf echt pommerſche Weiſe das Gewehr umgekehrt und ſchlug mit dem Kolben drauf. Ich hatte den Degen in der Rechten, den Revolver in der Linken. Da traf eine franzöſiſche Gewehrkugel meinen Arm und zerſchmetterte mir das linke Handgelenk. Der Schuß, aus unmittelbarer Nähe abgegeben, war von furchtbarer Wirkung, der Revolver entſank meinen Fingern, und ich ſtürzte zur Erde. Ueber mich ging die Schlacht fort, ich habe nichts mehr gehört lag ich in heftigem Fieber, ſpäter raubten mir die Schmerzen noch oft die Beſinnung. Einmal hörte ich in meiner Nähe verſchiedene Aerzte unterhandeln, ob mir die Hand abgenommen werden müßte oder nicht. Einige waren dafür andere dagegen; zuletzt mußten ſie ſich wohl geeinigt haben, deun mir blieb allerdings die Hand erhalten, aber ſie wurde, was ſie bis auf den heutigen Tag geblieben iſt, ein unnützes, bei jeder Anſtrengnung den Dienſt ver⸗ ſagendes Glied. Sie haben ſich einmal darüber gewundert, Fräulein von Brandow, daß ich immer nur mit einer Hand kutſchire, aber ich kann die Linke nicht gebrauchen, die Finger ſind gelähmt; Er hielt 3 ihr ſeine beiden Hände hin. F. f.