gekommen war. Auf der Letzteren ſtand als Abſender „Karl Ernſt, Baden⸗Baden“ verzeichnet. Es iſt ſomit höchſt wahrſcheinlich, daß der Ab⸗ Voſtanweiſung mit 5 a ö erſt nach dem Beginn der Beitragspflicht bewirkt, ſender der Baden-Badener der Erſchoſſenen identiſch iſt. Nähere Aufklär⸗ ungen und Einzelheiten ſind noch nicht bekannt. — Karlsruhe, 3. Dez. ehrte Großherzogin vollendet heute in beſter Ge⸗ ſundheit ihr 64. Lebensjahr. Großherzogin Luiſe hat durch Wohlfahrtsacte von weittragender Be⸗ Name von allen Claſſen der Bevölkerung mit Dank genannt und ihrem Wirken liebevolles Verſtändniß entgegengebracht wird. Jeder Tag bringt neue Beweiſe dafür, daß die Tochter auf allen Gebieten der Volkswohlfahrtspflege vorbildlich gewordenen Kaiſerin Auguſta die von ihr in's Leben gerufenen Schöpfungen bis in die kleinſte Einzelheit leitet und neben der Erfüllung ihrer häuslichen Pflichten als liebevolle Gattin und ſorgende Mutter nichts Anderes kennt als ihr ganzes Sein in den Dienſt warmherziger und g In unſern zerklüfteten, erbarmender Nächſtenliebe zu ſtellen. von ſocialen Gegenſätzen ſo ſehr politiſchen Zuſtänden wird das Beiſpiel, das in Baden vom Throne herab gegeben wird, doppelt anerkannt, und daher kommt es, daß überall im Lande der Geburtstag der Großherzogin als ein Feſttag mit Gefühlen herzlichſter Verehrung und aufrichtiger Dankbarkeit gefeiert wird. — Karlsruhe, 3. Dez. Das „Geſetz⸗ und Verordnungsblatt“ veröffentlicht heute die betr. die derſelben folgende Punkte: Perſonen, welche die Anmeldung unkerlaſſen haben, ſind von Ame wegen zu der ſouſtraße belegenen Hotel Lincolu brach heute früh Feuer aus, durch das 23 Perſonen ihr Leben des Finanzminiſteriums Wir entnehmen Verordnung Gemeindebeſteuerung. Es wird dabei im Zweifelfalle an⸗ daß die Beitragspflicht mit dem anlagen. genommen, nächſtfolgenden Kalenderjahr beginnt. Finden ſich bei der Prüfung Anmeldungen von Perſonen, deren Umlagepflicht durch Wegzug, Tod oder durch Minderung des Einkommens ſind ſie aus den von den Steuercommiſſaren an⸗ zulegenden Sammlungen auszuſcheiden. Die vom Schätzungsrathe nicht oder nicht mehr beanſtan⸗ bilden das Kataſter der mit deten Anmeldungen Einkommen unter 900 Mark Umlage pflichtigen. Eine beſondere Eröffnung der amtlichen Veran⸗ „Es iſt die Manir gewöhnlicher Leute, ſich gegen⸗ ſeitig ihr Beſtraftſein vorzuwerfen und ſich daun wegen Beleidigung zu verklagen. Aber daß es für mich ſo furchtbar iſt, daß ich nie, nie über dieſe Geſchichte fortkommen werde, das denkt er ſelbſt nicht. er nie leiden konnte, gegen ſeine albernen Verdäch⸗ kränken, und darum rührte er wieder an dieſe Wunde, die an meinem Leben frißt.“ Fräulein; „ſie iſt ſo geringfügig, und immer wieder vergeſſen.“ „Und nun vor ihr!“ murmelte Walter, ohne auf die beruhigenden Worte der alten Dame zu achten. „Sie wußte es übrigens,“ Urſula beſtimmt. „Ich ſah es an ihrem Geſicht. Der Doktor wird wohl ſchon dafür geſorgt haben, daß ſie es erfuhr. Höre, Walter, es iſt das Beſte, ich bitte ſie, zu uns zurückzukehren, und Du erzählſt ihr ſelbſt die ganze Angelegenheit. Dieſe hämiſchen Andeutungen können wir nicht unerörtert laſſen, ſonſt denkt Thekla am Ende wirklich, wir hätten etwas zu fürchten ober zu verheimlichen.“ „Das wäre allerdings das Beſte,“ ſagte Herr von Grünow, indem er erregt den Kopf hob. „Aber wird ſie es hören wollen?“ „Gewiß“, entgegnete das Fräulein beſtimmt; „das thut ſie ſchon aus Rückſicht auf mich, und ſte wird Dich volkommen ruhig anhören. Ich werde ſie ſogleich rufen laſſen.“ Sie klingelte, der Bediente kam, empfing den Auftrag, und bald darauf trat Thekla ein. Sie ſah durchaus gleichmüthig und unbefangen aus, aber der Herr vor ihr es wa . Unſere allver⸗ ö 8 Großherzogthums mit dem Jahresſchluß, ſo wird die bezügliche Anmeldung dem Kataſter entnommen. Kann die Ausſcheidung aus dem Kataſter erſt deutung ſeit Jahrzehnten dafür geſorgt, daß ihr erfolgen, nachdem das Uulageregiſter aufgeſtellt Thür unter den Betrag von jährlich 500 Mark erloſchen iſt, ſo Es ärgerte ihn, daß ich den Kaplan, den Ihnen beſprechen müſſen. tigungen in Schutz nahm; nun wollte er mich das Leben in der Feſtung machte, hat er Ihnen vorher ſchon etwas von dieſer Angelegenheit erzählt?“ „Die unſelige Geſchichte!“ ſeufzte das alte ſagte Fräulein lagungen finden nicht ſtatt. Durch etwaige Er⸗ hebung verwaltungsgerichtlicher Klage wird der vorläufige Einzug der Umlage nicht gehemmt. Wird eine Anmeldung oder amtliche Veranlagung ſo iſt ein Umlagenachtrag feſtzuſetzen. Erliſcht die Umlagepflicht durch Wegzug, innerhalb des iſt, ſo iſt entſprechender Abgang anzuſetzen. Wird ein Einkommenſtenerpflichtiger, deſſen Einkommen zwar unter 900 Mark herabgeſunken iſt, aber doch mindeſtens 500 Mark beträgt, im Staats⸗ unſeres unvergeßlichen großen Kaiſers und der ſteuerkataſter abgeſchrieben, ſo iſt ſeine Anmeldung zur Umlage aufzuſtellen. Wird Jemand durch Erreichung eines Einkommens von 900 Mark einkommenſteuerpflichtig, ſo iſt ſeine Anmeldung aus dem Kataſter der Umlagepflichtigen zu ent⸗ fernen. Nach den Vorſchriften der Veordnung iſt erſtmals im Jahre 1903 mit Wirkung für 1904 zu verfahren. — Germersheim, 3. Dez. Durch einen erſchütternden Unglücksfall wurde die Fa⸗ milie des Herrn Rentner, früheren Bierbrauerei⸗ beſitzers Wilhelm Schmitt, geſtern früh in tiefe Trauer verſetzt. Als das Dienſtmädchen des Herrn Wilhelm Schmitt ſen. auf wiederholtes Rufen keine Antwort erhielt, öffnete dasſelbe die und fand ihren Herrn todt im Bette. Der von der Gasleitung zu einem Gasofen führenden Schlauch hatte ſich durch einen un⸗ glücklichen Zufall losgelöſt, wodurch Herrn Schmitt erſtickte. — Chicago, 4. Dez. In dem in der Madi⸗ einbüßten. Das Hotel wurde nicht zerſtoͤrt. Es heißt, die meiſten Mitbewohner ſeien infolge Erſtickung geſtorben. Es ſind 19 Leichen bisher geborgen. Beim Ausbruch des Feuers ſpraugen — Chicago, 4. Dez. im Lincoln⸗Hotel ausbrach, Als der Brand lagen klopfte zum Zerſpringen. Würde ſie ihn nun aufs Neue haſſen und verachten? Die alte Dame ſchob Thekla einen Seſſel hin und ſagte: „Wir haben Sie bitten laſſen, hierher zu kommen, weil wir nothwendig etwas mit Sie hörten vorhin, daß der Doktor zu meinem Neffen eine Anſpielung auf „Ich würde dieſe Sache nie berührt haben, Ftäulein Urſula,“ entgegnete Thekla; „da Sie mich quälſt Du Dich damit ab und kannſt ſie nicht aber danach fragen, muß ich der Wahrheit gemäß antworten: ja, er hat mir davon erzählt, in jener Zeit, wie Sie krank waren; er brach eines Tages die Sache ganz unmotivirt vom Zaun.“ „Was hat er ihnen geſagt?“ fragte die alte Dame weiter; „Sie dürfen uns nichts ver⸗ ſchweigen.“ Thekla warf einen Scheuen Blik auf den ihr gegenüber ſitzenden Mann. Er hatte die Augen geſenkt, und ſein bleiches Geſicht hatte einen ſteinernen Ausdruck. Sie kannte dies Geſicht an ihm und wußte, daß er unſäglich litt. ſie endlich zögernd; wir ließen die Sache fallen?“ „Nein,“ rief Walter heftig; wiſſen.“ „Er ſagte,“ begann Thekla ſtockend, „Sie und ſeien dafür mit einem beſtraft worden., „Nun iſt es ſchon ein Jahr!“ rief das alte Fräulein zornig; „nächſtens wird es im Munde dieſer Klätſcher lebenslänglich.“ „Drei Monate waren es nur,“ ſagte Herr Jahr Feſtungshaft ſämmtliche Inſaſſen desſelben noch in tiefem Schlummer. bau⸗Geld⸗Lotterie, beilegen laſſen, auf welche wit Das Hotel war von Perſonen, die zur großen f Viehausſtellung gekommen waren überfüllt. Es theuren Mädchen abzulegen hatte, und ſein Herz fanterie war nicht wenig von ich will es des Garniſonlebens die Regimenter wieder umfin g, ließ mauchen Officier der Ruhm von Königgrätz nicht hätten als Officier ein verbotenes Buch geſchrieben entſtand eine furchtbare Panik, In wildem Schrecken ſprangen einzelne Perſonen aus den Fenſtern auf die Straße und büßten dabei 5 Leben ein. Die einzige vorhandene Rettungsleſter brach unter dem Gewicht von 4 Perſonen, die ſie zu gleicher Zeit benutzten. Es wird beſtätigt daß die meiſten von den 25 Getbödteten durch Erſticken umgekommen. Die Zahl der Verletzten iſt groß. Der Materialſchaden iſt verhältniß⸗ mäßig gering. Man vermuthet, daß ſich das Feuer durch eine weggeworfene Zigarette entzündet und längere Zeit geſchwebt hat. — San Franzisko, 5. Dez. Bei einer großen Exploſion auf dem im hieſigen Hafen liegenden Petroleumdampfer „Progreſſo“ wurden 11 Perſonen getödtet und über 20 ſchwer verletzt. Der angerichtete Schaden beträgt über 200 000 Dollars. An Bord des Schiffes befanden ſich zur Zeit der Exploſion 40 Perſonen. Die unter Deck weilten, wurden gegen die ſtählernen Seiten⸗ wände geſchleudert, und kamen dann im Feuer um, Die auf Deck Befindlichen wurden durch den Luft⸗ druck ins Waſſer geſchleudert, wobei 3 ertranken, Der Dampfer iſt mitten entzwei geborſten. Königsberg in Franken. Die Lieb⸗ frauenkirche, das von uns den Altvorderen über⸗ kommene gothiſche Bauwerk, daß durch Brand und Zerſtörung im dreißigjährigen Kriege ſo ſehr gelitten und nur nothdürftig, um es vor gänzlichem Verfall zu bewahren, ausgebeſſert war wird neu erſtehen. Die vor vier Jahren be⸗ gonnenen Reſtaurationsarbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts und der Schlußſtein wird im Jahre 1903 geſetzt werden können. Bekanntlich haben hauptſächlich die vom Herzoglich Sächſiſchen Staatsminiſterium von Coburg und Gotha ge⸗ nehmigten Lotterien, à Loos 3 Mark, die auch in den meiſten deutſchen Bundesſtaaten zugelaſſen ſind, die Mittel zur Wiederherſtellung der Kirche geliefert. Lie öffentliche Ziehung der letzten Lotterie findet am 13, 15 und 16. Dezember in Gotha ſtatt⸗ Viele aus dem 4. Stock, andere verſuchten ſich durch Herabklettern zu retten. Das Loo ſe⸗General⸗Debiet Carl Hein tz in Gotha hat ür alle unſere Leſer der heutigen Nummer eine Beilage, die Königsberger Kirchen. hierdurch aufmerkſam machen. Fräulein von Brandow?“ „Ja, es iſt wirklich alles,“ ſagte Thekla, „Ich war ſehr empört über dieſe Klatſcherei und ſchnitt ſie ſofort ab.“ . „Weshalb?“ fragte Fräulein Urſula ſchnell⸗ „Weil — weil ich mir in Ihrem Hauſe nichts über Ihren Verwandten ſagen laſſen wollte, autwortete die Dame. Sie ſah bei dieſen Worten nicht auf, aber ihr Geſicht blieb ruhig. „So“, ſagte die alte Dame. Die Antwort hatte ſie ſichtlich nicht ganz befriedigt. „Ich halte es übrigens für das Beſte, daß mein Neffe Ihnen die Sache ſelbſt erzählt, und das möchte er fetzt thun.“ „Wollen Sie meinen Worten Glauben ſchenken, Fräulein von Brandow?“ fragte der Herr. „Das that ich immer,“ entgegnete Sie einfach. Sie dachten wohl beide an jene Scene in Manns: hagen, wo ſie ihm in der Stunde der furchtbarſten, ſchmerzlichſten Aufregung geſagt hatte, daß ſie ſeine Worte nie für eine Unwahrheit gehalten habe. „Es war nach dem Kriege von 1866“, begann er leiſe, mit ruhiger Stimme; „ich war ein junger, übermüthiger Leutnant in einem Berliner Garde „Nun gut, ſo will ich es wiederholen,“ ſagte „aber wäre es nicht beſſer, regiment. Der Sieg von Königgrätz hatte alle preußiſchen Officiere ſtolz gemacht, und unſere In⸗ ſich eingenommen. Als der Feldzug beendet war und die Ruhe des ſchlafen; unſere Armee war vorzüglich, aber ſie ſollte noch beſſer werden und tauſende von Vor⸗ ſchlägen zur Veränderung und Verbeſſerung unſerer Truppen und Waffen tauchten auf, wie die Pilze in einer Nacht nach einem warmen Regen. h fir Damen mulchen ſehr gute Aus Polen Portemonnaies a pufen Reiſe⸗Reſſeſſaires l 0 bereit, .