für ſeine ſo gediegenen ſachlichen Erläuterungen den verbindlichſten Dank ausgeſprochen hatte, wurde von Herrn Bürgermeiſter Betz das Wort zur Beleuchtung der leider noch beſtehenden un⸗ zulänglichen Verhältniſſe auf dem Gebiete des Immobiliar⸗Credits ergriffen. Den von dem⸗ ſelben geſtellten Antrag verſprach der Herr Ver⸗ bandsvorſitzende bei der Centralſtelle gelegentlich zur Diskuſſion zu ſtellen. Sollten ſich die zu dieſer Frage geäußerten Wünſche in nächſter Zeit auch nicht erfüllen laſſen, ſo iſt immerhin der Hoffnung Raum zu geben, daß die ſpeciell bei Amortiſations-Hypotheken hinſichtlich der prompten Zinszahlung vorgeſehenen rigoroſen Beſtimmungen eine Abänderung erfahren. f Da der Ausführung der Waſſerleitung nun- mehr nichts mehr im Wege ſteht iſt es äußerſt wünſchenswert, daß die hierdurch bedingten Haus⸗ inſtallationen vor allen Dingen in gleichartiger Güte erſtellt werden, um ſpäteren Unannehmlich⸗ keiten, hervorgerufen durch Verwendung zweifel⸗ haften Materials, vorzubeugen. Ein Rückblick auf die unliebſamen koſt⸗ ſpieligen Erfahrungen, welche zahlreiche hieſige Einwohner., anläßlich der Errichtung der elektriſchen Beleuchtung machen mußten, dürfte wohl am beſten geeignet erſcheinen auch bei den noch ſäumigen Grund und Hausbeſitzern die Anſicht durchdringen zu laſſen, daß bei einer die Wahrung aller ſchützenden Vereinigung derartige Vorkommniſſe einfach ausgeſchloſſen ſind. Schon hieraus wird man erſehen, daß das Arbeitsfeld zur Wahrung der Intereſſen der Hausbeſitzer ein ſehr angedehntes iſt und kann es keinem Zweifel unterliegen, daß bei einer richtigen Auffaſſung ſeiner Aufgabe es dem neuen Verein beſchieden ſein wird eine äußerſt ſegensreiche Thätigkeit zu entfalten. 5 — Doſſenheim, 29. Nov. Ein Einbruch im hieſigen Stationsgebäude wurde dieſe Woche zum zweiten Mal verübt, und zwar auf faſt die gleiche Weiſe, wie das letzte Mal. Es fiel den Dieben wiederum kein Geld in die Hände, nur eine Sendung Butter und eine Kiſte Chriſt⸗ baumſchmuck. ſowie ſämmtliche im Dienſtraum aufbewahrten Schlüſſel nahmen ſie mit. Die Kiſte fand man am andern Tage geleert am Wege nach Ladenburg vor, nicht allzuweit vom Bahnhof entfernt. Man vermuthet, daß der oder die Belohnung von 500 Mk. ausgeſetzt. blatt wurde hier auf dem Bahnhof verhaftet, Diebe nicht allzuweit zu ſuchen ſind und daß ſie in den Bahnhofsräumen bekannt ſein müſſen. — Mannheim, 29. Nov. Die hieſige Kriminalpolizei machte einen lohnenden Fang. Von ſeiten der Straßburger Staatsanwaltſchaft war ein 15 Jahre alter Maurerslehrling, Ernſt Bottemer, ſteckbrieflich ausgeſchrieben, weil er ſeiner Großmutter die Summe von 10000 Mk. entwendet nud mit zwei Frauenzimmer das Weite geſucht. Für die Ergreifung der Flüchtlinge war eine Das Klee⸗ als es dem Oberländer Schnellzug entſtieg. Von dem entwendeten Gelde ſind bereits 3 000 Mk vergeudet. ö — Karlsruhe, 30. Nov Einer der verdienſtvollſten und verehrungswürdigſten Männer Badens und zugleich des ganzen Vaterlandes feierte heute ſeinen 70. Geburtstag: der ehe⸗ malige Staatsminiſter Dr. Nokk. Aus dieſem Anlaß ſchreibt die „Karlsr. Ztg. in ihrer geſteigen Nummer: „Von nah und fern werden aus dieſem Anlaß dem verdienſtvollen Staatsmanne Glück⸗ wünſche zugehen, die der hohen Verrehrung Aus⸗ druck geben ſollen, welche Herrn Dr. Nokk im ganzen Lande entgegengebracht wird. Auch an dieſer Stelle ſei dem Herrn Staatsminiſter die Theilnahme an die aufrichtige und herzlichſte morgigen Feier dargebracht und die Hoffnung ausgeſprochen, daß es ihm noch lange Jahre vergönnt ſein werde, ſich der allgemeinen Werth⸗ ſchätzung zu erfreuen, die ihm ſein ausgezeichnetes, langjähriges und erfolgreiches Wirken im Dienſte ſeines gnädigſten Herrn und ſeines Heimathlandes errungen hat. Am Abend ſeines Lebens kann Dr. Nokk befriedigt Rückſchau halten auf die fruchtbare Arbeit, die er an der Spitze der Staatsverwaltung geleiſtet und in der Ruhe ſtiller Zurückgezogenheit, dem lärmenden Treiben der Tagespolitik entrückt, doch rüſtigen Sinnes geiſtig fortwirkend, mag Dr. Nokk ſich des Dankes und der erhebenden Worte freuen, die der Groß⸗ herzog am Tage ſeines Scheidens aus dem Amte an ihn gerichtet hat: Sie mir Ihre Abſichten und Anträge darlegten, gehören zu den ſchönſten Erinnerungen meiner ſtaall. Thätigkeit“. Das Bewußtſein, daß es ihm vergönnt war, ſein Lebenswerk in den Dienſt dieſes Fürſten ſtellen zu dürfen, ſein Helfer in der Förderung nationaler Geſinnung und bei dem „Die Stunden, in denen geſetz eberiſchen Ausbau des Heimathlandes geweſen i zu ſein, verklärt Herrn Dr. Nokk die Feier ſeines morgigen Ehrentages.“ 5 — Bretten, 1. Dec. Der badiſche Landesverein für Innere Miſſion hat geſtern ſeine neue vor den Thoren unſerer Stadt gelegene ſchöne Anſtalt „Mädchen⸗ und Frauenheim“, beſtimmt für weibliche Zwangszöglinge und entlaſſene Strafgefangene von 14 —20 Jahren, feierlich eingeweiht. Um 12 Uhr 20 Min, traf unſere Großherzogin auf der hieſigen Station ein und begab ſich mit Gefolge zur neuen Anſtalt, dort empfangen mit dem von den Poſaunen⸗ chören Gölshauſen und Ruith vorgetragenen Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ und begrüßt vom Comitee der Anſtalt. Alsbald be⸗ gann die Feier. Freiherr von Göler dankte J. K. H. für ihr Erſcheinen u. für alle dieſem Werk ſchon erwieſene Teilnahme. Darauf hielt der Vorſitzende des Comitee's, Herr Pfarrer Herrmann von Gölshauſen, die eigentliche Weiherede und verpflichtete die Hauseltern. Nach einem Geſang der Mädchen ſchloß Herr Dekan Specht die erhebende Feier mit Gebet. Mit großem Intereſſe beſichtigte die Großherzogin die Räume der Anſtalt und ſprach wiederholt ihre große Befriedigung über die Schönheit und Zweckmäßig⸗ keit der Anſtalt aus. — Vom Schwarzwald, 30. Nov. Eine muthige Dame richtet in einem „Eingeſandt“ im „Schw. Volksfr.“ an die Herren eines Geſang⸗ vereins bezüglich des Tanzens bei geſelligen Unterhaltungen eine Bitte dahingehend, „dieſe Herren möchten das nächſte Mal dem Herrn Vorſtand ganz einfach erklären, daß ſie nicht tanzen wollen. Letzterer wird dann gewiß Erbarmen haben und die Tanzunterhaltung weglaſſen. Es wäre dies auch ſehr im Intereſſe von uns armen Maädeln zu wünſchen; denn um die Wände der Liederhalle zu decoriren, machen wir gewiß nicht Toilette und um die wenige Male, die es Eine zu tanzen trifft, auch nicht. Und dieſe paar Touren mit liebenswürdigen Vettern, Onkeln und gerührten alten Herren!!“ — New⸗York, 30. Nov. In Swifts ö Fleiſch⸗Etabliſſement in Chicago fand eine Keſſelex⸗ Ueber 20 Perſonen wurden getödtet, Viele Gebäude der Nachbarſchaft ſind ploſion ſtatt. 50 verletzt. demolirt. Herrn erlauben“, antwortete Thekla ſehr überraſcht von dieſer ganz unmotivirten Frage. „Ja, wir haben uns jetzt auch ausgetobt und ſchnupfend fort. „Ich halte den Herrn von Grünow für einen ſehr achtbaren Herrn,“ erwiederte Thekla unwillig. „Jetzt, ja; die tollen Hörner laufen ſich mit der Zeit ab.“ „Was ſoll das heißen 2“ fragte Thekla empört über dieſe hämmiſchen Andeutungen. f „Wiſſen Sie nicht, daß er beſtraft iſt?“ „Wie?“ Es war Thekla, als führe Donnerſchlag vor ihr nieder. An ſeiner konnte, wollte ſie nicht zweifeln. „Es iſt eine etwas unangenehme Geſchichte. Er hat ein Jahr Feſtung bekommen, weil er als Offizier ein verbotenes Buch geſchrieben hat. Hat's auch drucken laſſen; und das nahmen die Herren Vorge⸗ ſetzten übel, der kluge Herr Leutnant wurde in die Feſtung geſteckt, ja, ja, das kommt von der Bücherſchreiberei; manche Leute wollen immer klüger ſein als andere, und zuletzt ſind ſie zu klug. Es iſt aber ſchon lange her, das wird dann alles ver⸗ geſſen; abet mir fällt es doch noch öfter ein, wenn ich dieſen Herrn ſehe, der jetzt ſo wundervoll iſt, daß alle Leute für ihn ſchwärmen. Empfehl' mich Ihnen, Fräulein.“ Nur einen Augenblick war Thekla faſſungslos, dann verwandelte ſich ihre Beſtürzung in Empörung. Wie konnte dieſer niedrige Menſch es wagen, hier, wo ihm täglich Freundlichkeiten erwieſen wurden, die Angehbrigen des Hauſes zu verleumden! Der noble Charakter des Mädchens wandte ſich entrüſtet von dieſer Hiunterliſt ab. Sie ſtrich ſich die krauſen Haare tiefathmend aus dem heißgewordenen Geſicht. Und wenn ihm alles Böſe nachgeſagt wird, was ie Verleumdung erfinden kann, und wenn er vieles ein Ehre ſind ſehr ſolide geworden“, fuhr der Doktor eifrig Leid, das er tragen mußte, auch ſelbſt verſchuldete, und wenn er ſelbſt beſtraft wurde, an ſeiner Ehre werde ich niemals zweifeln.“ Sie theilte dies Erlebniß mit richtigem Takt Fränlein Urſula nicht mit; ſie konnte überzeugt Den Doktor behandelte ſie mit kühler Höflichkeit, und ſein, daß es die alte Dame verletzen würde. allzuoft beläſtigte er ſie auch keineswegs. Die Dame im Schloſſe waren ihm zu vornehm; er ging lieber in die Bierſtube des Städtchens. N So kam die Weihnachtszeit. Es war ein ſtrenger, ſehr ſchneereicher Winter, und die beiden Damen verlebten einen ſtillen, aber ſehr ſchönen Weihnachtsabend. Thekla dachte an das Weihnachts⸗ feſt in Mannshagen und an das todte Kind, und ihre Augen füllten ſich immer aufs Neue mit Thränen. „Liebe Thekla,“ begann Fräulein Urſula am erſten Weihnachtsfeiertage zögernd; „haben Sie auch einmal Luſt, eine Reiſe zu unternehmen? Ich bin ſtets ſo egoiſtiſch, Sie hier behalten zu wollen; Sie wünſchen es ſich aber vielleicht, einmal verreiſen zu können?“ ö Thekla ſah ſie verwundert an. „Ich habe keinen Ort, nach dem ich reiſen könnte,“ ſagte ſie, „das wiſſen Sie ja.“ „Nun, vielleicht zu der Bürgermeiſterfamilie nach O.?“ ö „Jetzt im Winter? Dieſe weite Reiſe zu den mir doch immerhin recht fremden Leuten?“ „Nun, dann will ich Ihnen die Wahrheit geſtehen,“ ſagte die alte Dame entſchloſſen; „das Mein Neffe, Walter von Grünow, bat mich, das Weihnachtsfeſt wiſſen, er iſt jetzt ganz einſam, und ich freue mich, wenn er kommen will. Nun fürchtete er nur, die Begegnung iſt denn auch ſchließlich das beſte. bei mir verleben zu dürfen. Sie 4 würde Ihnen ſehr unangenehm ſein, und deshalb will ich es Ihuen ganz freiſtellen, ob Sie hier bleiben wollen oder nicht.“ „Wenn ich Herrn von Grünow nicht unange⸗ nehm bin — ich habe keine Veranlaſſung, Ihre Gäſte nicht gern zu ſehen,“ erwiederte Thekla mit „Es iſt doch nichts aus dem Mädchen heraus; zubekommen“, dachte Fräulein Urſnla ärgerlich, fügte aber laut hinzu: es nur angenehm ſein, wenn Sie hier bleiben.“ ſie ſich doch gewaltig ver ihm. Sie hatte ihn ſeit jenem Octoberabend im Walde nicht wiedergeſehen, wo er ihr geſagt hatte, daß ſein Kind um ſie ges ſtorben ſei, und wo ſie gefühlt hatte, daß in ihrem Herzen aus den Schmerz um die Todte die Liebe zu dem Lebenden mächtig erwuchs. Und ſie wußte, daß dieſe Liebe trotz Haß und Finſterniß, die f — ſie aber an den Abſchied von ihm auf dem einſamen über ſie, das ihr faſt den Athem raubte. aber gab ihr ſofort die Ruhe zurück; kein Wor wurde zwiſchen ihnen gewechſelt, ſie begrüßte einander kühl und fremd. Walter von Grüns hatte ſich in den letzten Wochen erholt; die quälend Aungſt war von ſeinem Herzen genommen, denn den Streben des gefürchteten Nebeubuhlers hatte der Tod ein Ziel geſetzt. FFortſetzung fol gewohnter Faſſung, artig und ruhig, wie immer. „Nun gut, uns beiden kann 8 Thekla neigte zuſtimmend den Kopf, und die Angelegenheit war erledigt. Aber nun fürchtete begraben hatte, auferſtanden war. Ob er ſie haßte? Er mußte es, denn ſie hatte es ihn gelehrt; wenn Waldpfade dachte, dann kam ein Gefühl der Wonne Auch als er gekommen war, ſtand ſie mit klopfendem Herzen vor ihm; ſeine formelle Verbeugung 10, den 29. Gemeinder Betz. 124 11 6 bung 1 Ab Nr. 1059 9 llt in Hanſenhain, zn Meng und Gem un 1800 Mk. „ Ab. Nr. 2013 Ic in der Langgen en Peter Konrad dungötter Ehefrau Aadenburg, den e Bürgerme Bet Bekanntn Ed wird biermi zuntniß gebracht, dehzählung am Wtvocb, den 3 A der bisher übl unmen wird. Audenburg, den Bürgerm Bet Acht dei Unterzeichnet haben: nanbutter n. , Obst. 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