und Um gebun g. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. 90 Preis biertellährlic Mark 1. ö N N Lokale Geſchäfts⸗ und Privgtanzeigen 6 Pfg. mit Uluſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Raeklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Redaktion, Druck und Verlag der Z Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis d Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. r 500 hund . det im Saale nit theatralisch werden gebelen rſtand. — 10 um —.— Ar. 91. N Mittwoch, den 12. November Politiſches. ö 1 ond on, 9. Nov. Maiſer Wilhelm i Bord der „Hohenzollern“ in Port Victoria Aigekommen. Der Kaiſer ſtand auf Deck als Schiff unter dem Donner der Geſchütze en Medwapfluß niederdampfte. London, 9. Nov. Der Sonderzug dem Kaiſer traf bei ſtrömendem Regen Sherncliffe ein. Sobald der Zug hielt beieß der Kaiſer den Salonwagen und be⸗ Alete den zum Empfang erſchienenen Feldmar⸗ call gord Koberts und General Wood. Der dalſer ſtieg zu Pferde, um ſich nach dem Aebungsfelde der Kopal Dragons zu begeben. Frühſtück eingenommen, KHaiſer folgenden Trinkſpruch aus: Herren! Ich möchte Ihnen zum Ausdruck 1902. 5 — — — ——— Ausſehen bei der Parade und zu dem tadel⸗ loſen Vorbeimarſch, der wieder einmal die ſchöͤne Haltung gezeigt hat, wegen der die KRopal Dragons ſo bekannt ſind. Dank der G Seiner Majeſtät des Hönigs darf ich uch heute beſichtigen, und ich kann meine Dankbarkeit Sr. Majeſtät gegenüber in keiner beſſeren Weiſe zum Ausdruck bringen, als dadurch, daß ich drei Hurrahs auf Seine Ma⸗ jeſtät König Eduard VII. ausbringe. im Offizterskaſino das Dabei brachte der Meine Sodann wurde wie Sandringham, 9. Nov. Punkt ſechs Uhr lief der Zug mit dem Kaiſer auf der Station Wolferton ein. Sehn Minuten vor⸗ her waren vier geſchloſſene zweiſpännige Wagen und ein Antomobilgefährt von Sandringham auf dem Bahnhofe eingetroffen, in derem einen ſich der König und der Prinz von Wales befanden. Beide erwarteten in den Fürſten⸗ zimmern die Ankunft des kaiſerlichen Zuges. Als die Ankunft gemeldet wurde, traten ſie auf den Bahnſteig. Während der Kaiſer aus ſtieg, ging der Hönig auf ihn zu und küßte ihn herzlich auf beide Wangen, ebenſo der Prinz von Wales. Nachdem ſich die Fürſt lichkeiten noch einige Minuten auf dem Bahn⸗ bringen, in ohem Maße ich Seiner dem Uebungsfelde wurde der Kaiſer von Majeſtät dem 15 15 die e un Oberſt Cord Baſing, dem Kommandeur bin, die ich bei meinem Kegiment habe ver⸗ „ Kexal Dragons empfangen; die Muſik bringen können. Mit hoher Genugthuung hielte die deutſche National- Hymne. Das höre ich, daß mein Beitrag ſo viel gethan hat, ſteige unterhalten hatten und dem Kaiſer einige Herren vorgeſtellt waren, fuhren der Kaiſer, der Hönig und der Prinz von Wales nach Sandringham ab. nächſte ſeres Mitgliedes cal. gorſtand. Renz dle uſtraße. ll etc iten t.) ille ete. beitet, jen Beſinnung. Ihr. . AAA, 2 N NN D Weller iſt ſtürmiſch und der Regen hat noch icht aufgehört. Nachdem der Kaiſer die gehen des Regiments abgeritten hatte, machte half und ließ, mit dem Säbel grüßend, die Mppen im Schritt und Trapp an ſich vor⸗ über ziehen. Als hierauf das ganze Regiment hon neuem Aufſtellung genommen hatte, ritt der Raiſer an dasſelbe heran und hielt fol⸗ gele Anſprache: Es hat mir große Freude hekeſtei Euch hier zum erſten Male zu beſich⸗ igen, ſeitdem Eure große Königin, meine ge⸗ lehle Großmutter, deren Tod ich mit Euch beklagt habe, mir die Ehre erwies, mir die Würde des Ehrenoberſten dieſes Regiments pberleihen. Ich beglückwünſche Euch zu Eurer Heimkehr nach der langen Seit ſchweren Renſtes, den Ihr wacker zur Ehre Eures Möligs und Vaterlandes gethan habt Ich hegläckwünſche Euch zu Eurem prächtigen Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. 20, Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Einmal ſah ich ihn in Berlin als Bräutigam lit ſeiner Baut zuſammen und erkannte ihn kaum Meder, ſo glücklich und froh, faſt ausgelaſſen war . Ich denke noch oft an jenen Abend, wenn er jetzt hier im Prieſterkleide freudlos und ergeben genüber ſitzt. In wenigen Wochen ſollte die Hochzeit en, da wurde ihm vom Miniſter eine Reiſe nach talien aufgetragen. Die Angelegenheit duldete auen Aufſchub und Graf Weſtfeld reiſte ab. Ihm hurde die Trennung von der geliebten Braut ſehr wer, er konnte ſich kaum von ihr losreißen; aber aus beglückende Verſprechen ihrer erwigen, treuen gehe nahm er mit. Als er nach einigen Monaten Mederkam, fand er ſie bereits als die Frau eines Adern. Ein ungariſcher Kavallerieofficier, der ſich der Zeit in Berlin aufhielt, ein ſchöner, ſtattlicher, lber durchaus leichtfertiger Mann, hatte ſich ihr genähert und, ſtatt den Frechen mit Entrüſtung urückzuweiſen, hatte ſie ſich, ungeachtet ihres öffent⸗ ſchen, bindenden Verlöbniſſes, mit ihm verlobt und ach einigen Wochen verheirathet. Die Treue hatte ie ehrlos gebrochen, und ihr Schwur war eine ige geweſen. In der Geſellſchaft war ſie fortan möglich; ſo ging das junge Paar nach Budapeſt, wo er als Officier ein flottes Leben führte, zu flott 1325 die Bedürfniſſe der Frauen und Kinder der Mannſchaften, die ins Feld zogen, zu befrie⸗ . Ich glaube ich kann nicht beſſeres digen. thun, um dieſen Tag in den Annalen der Royal Dragons zu kennzeichnen, als noch einen Beitrag zu dem Unterſtützungsfonds für die Mannſchaften und ihre Familien zu ſtiften. Geſtatten Sie mir, allen meinen Gedanken und Wünſchen für das Regiment in drei Hurrahs für die Royal Dragons Ausdruck zu geben. Nach der Beendigung der Trupyenſchau begab ſich der Haiſer nach dem Bahnhof und fuhr über London nach Sandrigham. Der Kaiſer hat wiederholt ſeine Freude über den herzlichen Empfang ausgeſprochen, welcher ihm nicht nur von ſeinem Regiment, ſondern auch von der Bevölkerung in Shorncliffe bereitet wurde, die trotz des ſtrömenden Regens zu Zehntau⸗ ſenden gekommen war, ihn zu begrüßen. für ſeine Verhältniſſe; denn ſchon nach einem Jahre ſollte er Schulden halber kaſſirt werden; er zog den Todt durch eigene Hand dem Leben voll Ent⸗ behrung und Schande vor und erſchoß ſich. Er war ein Spieler geweſen und hatte ſein ganzes Beſitzthum verſchleudert. Die junge Frau blieb mit einem, kaum einige Wochen alten Kindchen gänzlich mittellos zurück. Graf Weſtfelds Geſundheit hatte dem entſetzlichen Schmerz, der ſo unerwartet über ihn hereingebrochen war, nicht wiederſtehen können. Er bekam ein Nervenfteber, das ihn bis an den Rand des Grabes brachte; als er endlich genas, entſagte er ganz der Welt und widmete ſich dem Dienſte der Kirche. Sein ganzes ungeheures Ver⸗ nögen vermachte er ſchon bei Lebzeiten verſchiedenen Klöſtern und milden Suiftungen. Zu ſeinem Gebrauch behielt er nichts, aber den Armen giebt er mit vollen Händen. Und als er das Ende der traurigen Geſchichte vernahm, da triumphirte er nicht, daß ſich der Treubruch ſo bitter gerächt hatte; nein, er beklagt es tief, daß die Geliebte ſeines Herzens nun doch das Glück nicht gefunden hat, und alljährlich ſendet er der verlaſſenen Wittwe eine bedeutende Geldſumme nach Budapeſt, von der ſie mit ihrem Kinde lebt. Dies iſt die Geldeinzahlung, die neulich der Doctor im Poſtbureau geſehen hat, und über die er natürlich ganz unerhört klatſchen wird, weil er ſie ſich nicht erklären kann.“ „Es iſt leichter für ihn, das Geld zu geben, als für ſie, es anzunehmen,“ bemerkte Thekla. e Verſchiedenes. Ladenburg, 11. Nov. Am ver gangenen Samſtag hielt der Geſangverein „Sänger⸗ einheit“ ſeine Abendunterhaltung im Gaſthaus zum Schiff ab. Dieſelbe war ſehr ſtark beſucht und das reichhaltige Programm wurde von ſämmtlichen Mitwirkenden ſchön zum Vortrag gebracht; beſonders angenehm empfunden wurden die ſchönen Liede und Solovorträgen einer Abtheilung des Geſang verein „Freundſchaft“ Handſchuhsheim und wurden dieſelben durch reichen Beifall belohnt. Küche u Keller des Wirtes Franz Baumann waren vor züglich und kann der Verein ſtolz ſein ſeiner Mitgliedern u. Freunden einen genußreichen Aben bereitet zu haben. Ladenburg, 11. Nov. Der evangeliſch Arbeiterverein hier hat am verfloſſenen Sonntag im Gaſthaus zum „Adler eine Generalverſammlun „Sie weiß wohl auf keinen Fall, von wem es kommt, ſonſt nähme ſie es doch nimmermehr Sie kann ſich von dem Manne, dem ſie durch ihren Verrath das ganze Leben zerſtörte, allerdings woh nicht unterſtützen laſſen. Danach habe ich übrigens nie gefragt. Er hat in ſeinem Teſtament beſtimmt, daß im Falle ſeines Ablebens die Rente an di unſelige Frau weitergezahlt wird bis zu ihrem Tode, damit ſie nicht noch eiumal in Mangel und Noth geräth. Die Armen vergöbttern ihn faſt, und ſeine Gemeinde trägt ihn auf den Händen. Er hat alles aufgegeben, Reichthum und Rang, um ſeines zerſtörten Herzens willen; aber die Thränen ſaat hat ſüße Frucht getragen, und die Liebe, die ihm überall erwieſen wird hat ihn verſöhnt; er ha vergeben, nur vergeſſen kann er nicht. Er zieh ſich von allen Menſchen zurück, und wenn ihm ein fremdes Geſicht nicht gefällt, ſo betritt er das Haus nicht, in dem es weilt; er ſchreckt vor keiner Armuth, vor keinem Elend zurück, aber die vornehmen Leute meidet er, beſonders die Damen. Sie hat er nun ein paar Mal geſehen, und Ihr Geſicht muß nichts Unſympathiſches für ihn haben, ſonſt käme er nicht mehr zu uns. Wenn Gäſte hier ſind, kommt er nie. Es iſt dies eine Eigenthümlichkeit, in der ich ihn ruhig gewähren laſſe, um ihn nicht ganz zu verſcheuchen. Ich kannte ihn, wie ſchon erwähnt, flüchtig von früher her; er gedachte ſich wohl als gänzlich unbekannt in Tutzau zu vergraben und war ſichtlich ſehr unangenehm berührt, als er mich hier