de bei 32 Schülern ium, 8 Realgymnaſium, 78 Realſchule, 13 höhere gewerbl. Schule, 70 Volks⸗ und Gewerbeſchule und bei 5 avf ſonſtigen Spezialſchulen erworben. Hinſichtlich des Alters ſind faſt alle Altersſtufen zwiſchen 16 und 31 Jahren vorhanden. — Wieblingen, 30. Okt. Heute Nacht wurde von einem noch unbekannten Thäter im Stationsgebäude der Nebenbahn dahier ein Ein⸗ bruchsdiebſtahl verübt und ein Regulateur, ſowie ein Spiegel entwendet. Das Stationsgebäude ſteht nämlich außerhalb des Orts und, da ſich eine Wohnung weder dabei, noch in demſelben befindet, iſt es vollſtändig unbewacht. Das Stehlen iſt ſomit einem Dieb recht leicht gemacht. — Freiburg, 28. Okt. Ein rachſüch⸗ tiges Kindermädchen. In der Zeit vom 22. bis 26. ds. kamen einer Herrſchaft nach und nach Geldbeträge abhanden, ohne daß der Thäter er⸗ tappt werden konnte. Der Verdacht lenkte ſich auf ein Kindermädchen, welches dann auch die That einſtand. Bald darauf klagte das andert⸗ halb Jahre alte Kind der Herrſchaft über heftige Schmerzen im Mund. Ein ſofort herbeigeraufener Arzt ſtellte feſt, daß der Verſuch gemacht worden ſei, das Kind mit Salzſäure zu vergiften. Das Kind mußte ſich glücklicherweiſe gleich erbrechen und befindet ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Wie ſich herausſtellt, wollte ſich das Dienſt⸗ mädchen an ihrer Herrſchaft rächen, weil dieſe den Diebſtahl zur Kenntniß ihrer Schweſter brachte. f br . zündung von Benzin und andern leichtentzündlichen Flüſſigkeiten. — Aus Franken, 28. Okt. 100. Geburtstag feierte heute Frau Ihren Barbara Kühnert in Kitzingen. Namens der Stadt gratulierte wa! . 7 f auf das Dach geflüchtet, da ſie über die brennende Treppe nicht flüchten konnten. Bürgermeiſter Satoruis. — Sendelbach a. M., 29. Okt. Einen entſetzlichen Tod in den Flammen fanden zwei Kinder im Alter bon 3 ½ und 4 Jahren. Im Wohnhauſe des Steinhauers E. Rauſch hatten ſich 5 —6 Kinder, deren Eltern im Felde arbeiteten, ohne Aufſicht zum Spiele zuſammengefunden. nun die in einem an das Wohnhaus ſtoßenden Raume untergebrachten Strohvorräthe an, wodurch alsbald Haus und Nebenbau in Brand geriethen. Während die übrigen Kinder ſich zu retten vermochten, konnten zwei Knäbchen nicht mehr durch die brennende Thüre entrinnen. Von der Dachluke riefen die armen Weſen vergeblich um Hilfe, ſodaß ſie alsbald vor den Augen der entſetzten Bewohner völlig verbrannten. — Kehl, 29. Okt. Eine Gasexploſion Eines der Kinder ſteckte ichtete geſtern nachmittag in dem Geſchäfte der J. Gradwohl Witwe erheblichen Schaden an. Die Exploſion erfolgte mit einem fürchterlichen Knall. Die Schaufenſter und ihr Inhalt flogen auf die Straße. In den Wohnzimmern neben dem Laden ſelbſt lag alles durcheinander. In f der Küche wurden 2 Thüre herausgeriſſen und im 2. Stock des Hauſes hob ſich der Fußboden um mehere Zentimeter. Der Sohn des Beſitzers, welcher ſchwere Brandwunden an den Händen erlitt, hatte Gasgeruch bemerkt und mit der brennen⸗ den Kerze nach Herkunft desſelben geſucht. — Breslau, 29. Okt. (Kreis Breslau) vergiftete die Frau eines Vor⸗ arbeiters erſt ihre drei Töchterchen im Alter von 11, 9 und 7 Jahren und dann ſich ſelbſt. Die Urſache iſt anſcheinend ein Anfall von Schwermut. — Berlin, 30. Okt. Der Abgeordnete Baſſermann nimmt ſeit einigen Tagen an den Verhandlungen des Reichstags jetzt nicht mehr Theil, weil ſich bei ihm die Anzeichen einer Herz affektion plötzlich bemerkbar gemacht haben. Die Arzte haben ihm den Rath gegeben, ſich an den aufregenden parlamentariſchen Verhandlungen für einige Zeit fern zu halten. — Berlin, 31. Okt. Die Morgenblätter melden, eine fürchterliche Panik brach geſtern Abend bei einem Brande in dem Hauſe eines Droguenhändlers in der Strahlauerſtraße aus, Der Brand entſtand vermuthlich durch Ent⸗ Bei der Ankunft der Feuerwehr waren bereits zahlreiche Bewohner des Hauſes Die Feuerwehr rettete ſie. Bei den Löſcharbeiten fand man in einem Raum 2 Kinder, die bereits unter Rauch⸗ vergiftung gelitten und Brandwunden davon⸗ getragen haben. — Stettin, 29. Okt. Auf einem Felde bei Stettin wurde die 16jährige Schnitterin Marianne Urbannjak ermordert und beraubt auf⸗ gefunden. Der That verdächtig iſt der Stief⸗ vater der Ermordeten. — Wien, 31. Okt. Die „Neue Fr. Preſſe“ widmet dem von Wien ſcheidenden deutſchen Bot⸗ ſchafter Fürſten Eulenburg einen äußerſt ſympathi⸗ ſchen Abſchiedsartikel, in dem ſeine Verdinſte volle Anerkennung finden und darauf hingewieſen wird, In Woiſchwitz daß Eulenburg ſowohl als Diplomat wie als Menſch ein freundliches Andeken in Wien hinterläßt. Sein Nachfolger brauche nur den Spuren Eulenburgs zu folgen, um das freundſchaftliche Bundes⸗Verhältniß zwiſchen den beiden Reichen fortzuſetzen. Es giebt ein Auferſtehn Mit dürren Blättern treibt ſein raſchelnd Spiel Der Herbſtwind rings auf Wegen und auf Stegen, Träumt die Natur, an ihres Schaffens Ziel, Ermüdet doch der Ruhe nun entgegen. Verblüht die Roſen und verweht das Laub, Die bunten Aſtern all des Froſtes Raub, Verſtummt, entflohn des Waldes frohe Sänger, Trüb und verkürzt das Licht, die Schatten länger, So weit das Ohr, ſo weit das Auge reicht Ein weher Zug von Welken und Verderben. Der bleiche Tod das Leben ſacht umſchleicht, In weiter Schöpfung rings ein großes Sterben. Und auf dem Friedhof Grab an Grab gereiht, Hier lauter Schmerz, dort ſtilles Herzeleid, Ein leiſes Weinen und ein ſchluchzend Klagen, 1 Und himmelwärts ein vorwurfsvolles Fragen: „O Unerbittlicher, warum ? warum?“ Und händeringend knieſt du hin am Hügel. Du fragſt umſonſt; die Gräber bleiben ſtumm, Der Herbſtwind nur regt leiſe ſeine Flügel. Und doch iſt Einer, der auch heut noch ſpricht: „Dein Toter lebt, drum weine länger nicht! Ich bin die Auferſtehung und das Leben, Und Leben will ich auch den Meinen geben!“ 1 O ſchließe feſt ins tiefſte Herz es ein, Dies Heilandswort, das heilt die tiefſte Wunde, 3 Und dir einſt Troſt und Hoffnung wird verleihn, Schlägt auch für dich die bange Scheideſtunde, Muß, was da lebt, auch welken und vergehn, Wir wiſſen es, es giebt ein Auferſteh n, Und was ſich liebend einſt getrennt hienieden, Das ein ſich liebend dort im ew'gen Frieden Sch weinemarkt Seckenheim Der heutige Ferkelmarkt war mit 38 Stück befahren, und wurden dieſelben zum Preiſe von 20 Mark pro Paar abgeſetzt. den Büſchen dahin ſchritt, und immer wieder zogen die Worte durch ihr Herz: „Er bat vergeben.“ in ihrem Herzen. Der Sommer zog vorüber, die Roſen verblühten; die Nachtigallenlieder waren längſt ausgeſungen, aber der milde Frühherbſt bot der Welt noch einen weißt, auf was ich hoffe,“ ſagte er ſchwerathmend. Strauß der farbenprächtigſten Blumen. Die Septemberſonne ſchien ſommerwarm auf den Park Hambach in eifrigem Geſpräch mit einem Herrn. Fräulein Urſula weinte. mein ärmſter Walter?“ ſagte ſie dann leiſe. „Ja, Tante; Klärchen Dank! Sie ruht aus. und die rührende Geduld, mit der ſie es erſchüttert mich bis in den Grund der Seele. Ich mußte mich abwenden, wenn ſie ohne einen Schmerz⸗ laut mich nur mit den großen ausbrucksvollen Augen klagend anſah. Es lag die ſtumme Frage in dem Blick: „O, warum muß ich ſo viel leiden?“ Ich bat zuletzt den Herrn um Erlöſung, und nun iſt ihr wohl.“ alte Fräulein faßte ſeine Hand. könute ich Dich teöſten!“ Daun wies ſie mit der Haud nach deu Fenſtern des Schloſſes: „Uẽnd ver⸗ langte denn Dein kleines, krankes Kind noch viel nach ihr ?“ „Ja, eius Ihrer letzten Worte war: „Taute Thekla ſoll kommen!“ Ich glanbe wohl, daß dies plötzliche Fortgehen der Dame den ſchwachen Lebens⸗ faden meines Kindes ſehr erſchüttert hat; Klärchen hatte ſich zu ſehr an ſie gewöhm, um ſie nicht ungemein zu permiſſen. Zwar geſtorben wäre ſie doch; ſie konute nach dem Ausſpruche aller Aerzte, die ſie ſahen, nicht lange leben; es iſt wohl ein . Du Dir Dein Leben nun ferner?“ Wunder, daß ſie ſo alt geworden iſt. Aber je länger man ein Kleinod beſeſſen, deſto ſchwerer Hatte ſie es gethan? Dieſe Frage klaug mächtig vermißt man es nachher.“ Das alte Fräulein nickte. „Und wie denkſt Herr von Grünow blieb ſtehen. „Tante, Du „Ich weiß es. Und nun, nachdem ich das Mädchen Deines Herzens hinreichend kennen gelernt herab, in ſeinen Wegen wandelten Fräulein von könnte mir keine beſſere Frau für Dich denken; „So haſt Du denn nun Deinen ſüßen, kleinen Liebliug begraben müſſen, habe, billige ich Deine Wahl vollkommen. Ich Ihr paßt zu einander, denn Ihr ſeid beide innerlich und äußerlich vornehme Naturen. Ich habe Thekla ſchon ſehr lieb gewonnen, deun ſie iſt immer gleich ſchlummerte, Gott ſei Ihr Leiden war qualvoll, trug, freundlich und angenehm, nie launenhaft, nie unliebenswürdig. Im Gegentheil, ſie iſt ſtets geneigt zu entſchuldigen und alles zum Beſten zu kehren. Ich kann mir gar nicht denken, daß ſie ſo hart gegen Dich geweſen iſt. Und Du daß ſie Dich geliebt habe?“ ſiuneud. nicht unerwidert blieb.“ „Hat ſie Dich damals geliebt, ſo liebt ſie Dich noch heute,“ erklärte die alte Dame entſchieden. „Ein Mädchen wie Thekla von Braudow wechſelt ihre Neigung nicht. Und iſt dann ihre ganze jetzige Abneigung gegen Dich auch nur verletzter Stolz und bor allen Dingen eine Art Oppoſition. Sie denkt, ſie muß Dich jetzt haſſen, weil ihre Schweſter Dich unglücklich geliebt hat. Denn daß Du der Mörder ihrer Schweſter biſt, kann ſie doch unmöglich im Ernſte denken.“ meinſt, hohen Lehnſtuhl am Feuſter Platz. * „Das habe ich gedacht“ entgegnete Walter „An jeuem Tage, wo wir mit meinem nun heimgegangenen Kinde am Meeresſtraude weilten, verrieth mir ihr Weſen, daß mein Gefühl für ſie Die Stimme des ſtarken Mannes bebte. Das „Mein Lieber, o Herr von Grünow lächelte trübe. „Im Grunde ihres Herzens denkt ſie das nicht; dieſe Annahme iſt zu unſinnig, das fühlt ſie ſelber. Aber ſie hat mir erklärt, daß in einem Hauſe nicht Raum für uns beide wäre und daß ſie mich haſſen müßte. Siehſt Du, Tante, darin liegt es, ſie muß mich haſſen.“ „Komm mit mir ins Schloß,“ ſagte Fräulein Urſula lebhaft; „ich muß Euch nun beide einmal zuſammen ſehen; ich kann mir von meiner freund⸗ lichen, verſtändigen Thekla gar kein ſolches Bild machen.“ Tante ?“ „Auf deinen ausdrücklichen Wunſch nie. Ich habe ihr daher auch Klärchens Tod verſchwiegen, und ſie weiß gar nicht, daß ich Dich kenne; wir werden ſie vollſtändig überraſchen, und in der Ueber raſchung pflegt ſich das Herz am leichteſten zu ver⸗ rathen.“ Sie gingen beide in das Wohnzimmer, und Fräulein Urſula nahm wie gewöhnlich auf einem Walter von Grünop ſtützte ſich auf die Lehne des Seſſels. Sein Herz klopfte in mächtigen Schlägen; der Gedanke an Thekla hatte ihn, ſo lange er ſie kannte, nie verlaſſen, und jetzt ſollte er ſie wiederſehen. Würde ſie nun milder über ihn denken? Und wieder fragte er ſich: „Was war deun meine Schuld? Und tritt mir das geliebte Mädchen feindlich entgegen, ſo will ich ihren Haß bekämpfen, denn ſie hat nicht das Recht, mich zu haſſen. Ich zeigt ihr nur Liebe, unr die Zeit wird es lehren, welches Gefühl das ſtärkere iſt, ihr Haß oder meine Liebe.“ Alle dieſe Gedanken durchkreuzten in ſchneller Folge ſeinen Kopf; aber er hatte nicht lange Zeit, ihnen nachzu⸗ hängen, denn ein leichter Schritt ertönte in der Vorhalle, und Thekla ſtand plötzlich in der geöffneten Thür. ihr wortlos eine tiefe Verbeugung machte, (Fortſetzung folgt.) „Du haſt ihr gegenüber nie von mir geſprochen, Ihr Blick fiel auf Herrn von Grünow, der fee W. dahſſchneckerde ſtaiſer s Car am Mal. Ndl. 2 Ara wi! Im ſſchere dan, Heiserkeit 8 15