Saliſch Ausdruck, wonach die bei Rettungswerken verunglückten Perſonen entſchädigt werden ſollen. Beſonders eingehend wurde die Grundbuchfrage erörtert. Die gefaßte Reſolution geht dahin, daß bei der künftigen Neuordnung des Grundbuch⸗ weſens diejenigen Gemeinden, welche bereit ſind, die nöthigen Einrichtungen zu treffen und einen qualificierten Beamten anzuſtellen, oder die ſich zu gemeinſamen Gemeindegrundbuchämtern vereinigen wollen, die Befugniß zur Errichtung eines Gemeinde⸗ grundbuchsamts erhalten ſollen, während für alle übrigen Gemeinden die Grundbuchführung an die Amtsgerichte oder Notariate zu über weiſen iſt. Als Gemeinde⸗Grundbuchbeamte ſollen nicht nur Voll⸗Juriſten zugelaſſen werden, ſondern auch andere Beamte, die in einer Prüfung ihre Quali⸗ fication erwieſen haben. Ferner ſollen die Hilfs⸗ arbeiter der ſtaatlichen Grundbuchämter die Be⸗ fugniß erhalten, in eiligen Fällen den Grundbuch⸗ Beamten ſelbſtändig zu vertreten; alle Koſten der ſtaatlichen Grundbuchämter ſind auf die Staats⸗ kaſſe zu übernehmen und die hohen Koſten der Grundbuchgeſchäfte nach Möglichkeit herabzuſetzen. Ein von der Stadt Eberbach geſtellter Antrag, die Großh. Regierung um eine Verordnung zu erſuchen, welche die Erlaſſung ortspolizeilicher Vorſchriften zur Sicherung einer reinlichen Behandlung der Speiſen und Getränke in Wirth⸗ 5 wirtsh gerieth in das Kammrad des Göpels. Das Kind wurde zu Tode gerädert. — Darmſtadt, 27. Okt. Die ſegensreiche Thätigkeit in Familienfürſorge für das Gaſtwirthe⸗ gewerbe, welche die Sterbekaſſe des Bundes Deutſcher Gaſtwirthe (Juriſtiſche Perſon, Sitz in Darmſtadt) ſo erfolgreich entfaltet, hat auch in unſerer Gegend Wurzel gefaßt und ſchöne Früchte gezeigt. So wurde den Angehörigen der kürzlich verſtorbenen Gaſtwirthe E. Härcher, E. W. Schweickert in Pforzheim F. Widen ſohler in Freiburg und F. Ronecker in Oberkirch das anſehnliche Sterbe⸗ geld im Betrage von z Mk. 3 975 durch die Bezirks⸗ Ortsrechner, wenige Stunden nach Einlauf der Sterbeakten ausbezahlt. Wir verfehlen auch bei dieſer Gelegenheit nicht, auf den guten Stand und das erfolgreiche Wirken dieſes J angeſehenen und weitverbreiteten Juſtitutes aufmerkſam zu machen. Den dieſer Sterbekaſſe noch nicht als Mitglieder angehörenden Gaſtwirthen? dürfte der Hinweis auf obige anſehnliche Auszahlung ein Anſporn zum Beitritt zu einem ſo ſegensreichen Juſtitute ſein. — Koblenz, 26. Okt. Dem Erbgroß⸗ herzog von Baden wurde geſtern Abend anläßlich tens der Bürgſchaft dargebrachl. ſchaften ermöglicht, wurde unter Hinweis auf Selbſtſchutz des Publikums abgelehnt. Endlich wurde der Ausſchuß mit der Prüfung der Frage betraut, ob, wie in Preußen, eine größere Selbſt⸗ ſtändigkeit des Gemeinde⸗Waiſenraths anzuſtreben ſei. Als Vorſitzender des geſchäftsführenden Aus- ſchuſſes wurde Dr. Weiß⸗Eberbach beſtimmt, als Verſamlungsort für den nächſten Städtetag Triberg gewählt. Um 2 Uhr fand ein gemeinſames Eſſen der Delegirten im Gaſthof zu den „3 Königen ſtatt. — Bretten, 27. Okt. Dem bei Brandkataſtrophe in Gölshauſen ſchwer verwundeten Feuerwehrmann Bierbrauer Ferdinand Neff wurde nunmehr im ſtädtiſchen Krankenhauſe das rechte Bein oberhalb des Knies gänzlich abgenommen. Sein Zuſtand im Allgemeinen iſt ſehr bedenklich. Dieſer Fall iſt um ſo tragiſcher, weil der junge Mann vor ſeiner Verlobung ſtand und in Kurzem das Geſchäft ſeines Vaters übernehmen ſollte der auch ſchon längere Zeit auf ſchwerem Krankenlager liegt. — Eberſtadt (A. Bächen), 26. Okt. Das vier Jahre alte Töchterchen des hieſigen Kronen⸗ ſeines Scheidens von Koblenz eine Ovation ſei⸗ 5 Eine große Zahl von Vereinen der Stadt hatte ſich zur Veranſtaltung eines Fackelzuges vereinigt und die vereinigten Geſangvereine brachten dem erb— großherzoglichen Paare eine Serenade. Bürger⸗ meiſter Ortmann hielt eine Anſprache. Der Erbgroßherzog dankte und verſprach, die Stadt Koblenz für alle Zeiten in dankbarem und freund⸗ lichen Andenken zu behalten. — Bonn a. Rh., 27. Okt. Prinz Eitel Friedrich iſt geſtern Abend um 11½ Uhr hier Fer eingetroffen. Zur Begrüßung am Bahnhof hatten ſich der Kronprinz, der bereits um 10 Uhr aus Blankenberg eingetroffen war, ſowie die Char⸗ girten des Corps „Boruſſia“ eingefunden. Eine nach Tauſend zählende Menſchenmenge brachte dem Prinzen Eitel ein begeiſtertes Hurrah dar. Die Immatriculation des Prinzen Eitel Fried⸗ rich erfolgte am Dienstag in der Aule der Univerſität. — Hamburg, 28. Okt. Der engliſche Dampfer „Seangleong“ iſt während eines Teifuns in der Nähe von Swavow untergegangen. Die ganze Beſatzung, ſowie 800 an Bord be indiſche Arbeiter (Kulis ſind ertrunken. — Livorno, 28. Okt. 3 Kinder fanden auf dem Domplatz beim Biſchöflichen Palais einen rauchenden Gegenſtand, der, während ſie ihn mit Staunen betrachteten, mit furchtbarem Knall ex⸗ plodirte. Ein Knabe wurde mit aufgeriſſenem Unterleib mehrere Meter fortgeſchleudert. Zwei andere wurden ſchwer verletzt. Die Stücke der Bombe richteten am Kirchenportal und den um⸗ liegenden Gebäuden furchtbare Verwüſtungen an. und durchſchlugen Mauern und Zäune, ſodaß 0 ſindliche u Laden lei 17 aus allen Häuſern die Menſchen auf die Straße 5 a flüchteten. Ein Mann will kurz vor der Erlösen une Aittws eine feingekleidete Dame an der Unglücksſtelle öffnet 7 geſehen haben, die fluchtähnlich davongelaufen ſei. geb iccher — Catania, 26. Okt. Infolge Wolken⸗ 9. i bruchartiger Regen iſt der Fluß Simeto aus den Ufern getreten. Die Eiſenbahnverbindung nach Siracuſa iſt unterbrochen. Auf den Feldern hat 9 die Ueberſchwemmung großen Schaden angerichtet, inner Eutaln beſonders bei der Ortſchaft Bicocca. Man be⸗ 8 ſſiſche fürchtet, daß auch Menſchen verunglückt ſind. 5 Caramel Ein Hilfszug und Truppen ſind in das Ueber⸗ aaugnitkl b 115 L000 ſchwemmungsgebiet abgegangen. 175 ſowie — Catania, 26. Okt. Nach weiteren fle- Laramel Meldungen iſt die Eiſenbahnlinie Catania⸗Siracuſa aul zu baben bei auf einen Kilometer in der Nähe von Bicoc g üller, B. zerſtört. Die Behörden und das Militär, die Ftanz N 5 ſich an die Unglücksſtätte begaben, mußten in Kähnen heranfahren. Das Waſſer erreichte eine Höhe von fünf Metern und überſchwemmte das Land in einer Ausdehnung von acht Kilometern. Die Landleute der umliegenden Ortſchaften ſind auf die Dächer ihrer Häuſer geſtiegen und bitten um Hilfe, indem ſie Flintenſchüſſe in die Luft feuern. In anderen Theilen der Provinz ſind die Flüſſe gleichfalls ausgetreten und verurſachten mehrfachen Schaden, namentlich in den Wein⸗ bergen. ſußer Vor aum Bren ulius Fried 8 Weinhein Wünzn rimmtt entgeg . h. 4 15 12 fe- Deb Breite PFPEPECC(C(CC(cC(C(C(((( (T(ToTbTTbTbTbTbTbTbTT Man laſſe ſich durch nichts beirren! Eiermanns Backpulver iſt und bleibt das Beſte laut Urteil erſter Autoritäten. FFC ͤ KT d Stöße und Wim ui bestem Lederzen 1 Oel nur möglich. Dennoch lag in der ganzen Faſſung der Antwort der deutlich ausgeſprochene Wunſch der Dame, über dieſen Punkt nicht weiter gefragt zu werden. ſonen aus und begann ſofort ein Geſpräch mit Fräulein Urſula ließ auch ſofort die Sache fallen; ſie bat, in has Schloß zurückzukehren, da ſie längeres Gehen ermüde. Auf ihren Wunſch ſetzte ſich Thekla an den Flügel und ſpielte, dann ſpielte die alte Dame ſelber und zwar ebenſo vorzüglich wie Thekla. Es wurden nun Noten zu vier Händen herausgeſucht, und der Vormittag verging den Damen im Fluge beim vierhändigen Klavierſpiel. Später am Tage ſagte die Hausherrin: „Heute Abend kommen der Rath und der Doctor zu unſerer gewöhnlichen Whiſtpartie. Wir waren immer nur zu dreien und mußten ſtets mit dem Strohmann ſpielen; das war langweilig. Können Sie den vierten Mann abgeben, Fräulein?“ „Ich denke, daß es gehen wird,“ erwiederte dieſe. „Mir hat das Whiſtſpiel von klein auf Vergnügen gemacht, Papa nannte mich ſcherzend oft ſeine Spielratte.“ „Das iſt ja ſehr ſchön,“ rief das Fräulein vergnügt; „wie gemüthliche Abende werden wir nun fortan haben!“ Der Abend kam bald und mit ihm die beiden Herren. Sie wurden Thekla vorgeſtellt. Amts⸗ gerichtsrath Ebel war ein großer, ſtattlicher Herr mit vollem, aber ganz weißem Haar und einem wohlgepflegten, ebenſo weißen Backenbart, den er fortwährend durch die Finger zog. Er war elegant, faſt jugendlich gekleidet und trug eine Roſenknoſpe im Knopfloch. Doctor Lüricke hingegen erſchien als ein grau in grau gemaltes Mäunchen mit einem vertrockneten, krank ausſehenden Geſicht, in dem ein biſſiger Zug lag. Er ſchnupfte aus einer ſchönen Elfenbeindoſe und hielt den Kopf ſchief, als könne er nicht gut hören; in Wahrheit hörte er aber ſtets mehr als andere Leute. Er fragte gar zu gern fremde Per⸗ Thekla über ihre früheren Stellungen. Sie autwor⸗ tete ihm artig, aber mit einer ſolchen Vorſicht, daß der Doctor ſeinen Zweck durchaus nicht erreichte. Mißmuthig ließ er die Unterhaltung fallen und wandte ſich an die alte Dame, um ſie mit Klatſch⸗ geſchichten aus Tutzau zu regaliren. Der Rath unterhielt uun Thekla und führte ein recht gewandtes, wenn auch oberflächliches Geſpräch mit der Dame. Er erſchien ihr doch ſehr viel feiner als der Doctor, und wenn ſie das Stutzerhafte ſeiner Erſcheinung überſah, war er ein angenehmer Mann. Der Bediente rückte den Spieltiſch zurecht, und die Geſellſchaft nahm Platz. a „Bürgermeiſters haben ſchon wieder ihre Dienſt⸗ magd fortgejagt“, erzählte der Doctor, indem er die Karten miſchte. „Die Frau Bürgermeiſter war im Recht“, entgegnete der Rath ruhig; „denn das Mädchen hatte ihr den Gehorſam verweigert.“ „Ja, aber das Mädchen ſoll kein ordentliches Eſſen bekommen haben,“ wiederſprach der Dotor und ſah noch grauer als ſonſt. Fräulein Urſula warf ihrer Geſellſchafterin einen, bezeichnenden Blick zu, und beide Damen unterdrückten mühſam ein Lächeln. Der Doktor ſah es recht gut; er wußte, daß Fräulein von Hambach über ſein endloſes Klatſchen ſehr gering dachte, aber er konnte es nicht laſſen. „War der Kaplan in dieſen Tagen bei Ihnen, meine Gnädige?“ fragte der Rath. „Nein, ich habe ihn ſchon lange nicht mehr geſehen,“ war die Antwort der alten Dame. „Dann iſtiler wieder Fräuleins von Brandows wegen nicht gekommen; es fällt ihm unendlich ſchwer ſich an fremde Geſichter zu gewöhnen, Aber trotz dieſer Eigenthümlichkeit iſt er ein ganz vorzüglicher Maun. Er bat mich für eine arme Familie um Unterſtützung, und ich habe ſie ihm gern gegeben.“ „Er ſoll doch zu mir kommen,“ rief das Fräulein eifrig; „ich gebe ihm ſtets, was er ver⸗ langt, und habe ihm noch niemals etwas abge⸗ ſchlagen.“ „Er ſchickt immer Geld durch die Poſt nach Wien,“ ſagte der Doktor; „an eine Dame.“ Fräulein Urſula legte die Karten hin und ſah dem Sprechenden ſtarr in das aſchfarbene Geſicht. „Woher wiſſen Sie das?“ fragte ſie erregt. „Ich war neulich auf der Poſt, als er die Einzahlung machte, und konnte ſehen, was de Secretair für einen Namen auf den Schein ſchrieb. Ich hörte, dieſe Einzahlungen ſeien regelmäßig.“ „Das ſind ſie auch,“ ſagte die alte Dame. Sie hatte ganz rothe Wangen bekommen. „Und wenn ich Ihnen einen Rath geben ſoll, Doctor, ſprechen Sie wenigſtens nie mit den Kaplan ſelber von dieſen Geldſendungen. An das Lebensleid unſerer Mitmenſchen ſollen wir nicht rühren. Er iſt einer der edelſten und beſten Menſchen, die ich je kennen lernte; wir alle können ihn uns zu Vorbild nehmen.“ i „Auch ich weiß, um was es ſich handelt,“ ſagte der Rath ernſt; „viele möchten es wohl nicht thun, aber er hat vergeben.“ Der Doklor ſah neugierig lauernd umher. Es that ihm ſichtlich ungemein leid, daß er dieſe Sachen nicht herausbringen konnte; da aber die Andern beharrlich ſchwiegen, ſo nahm er eine Prieſe und ſchwieg ebenfalls. f Gaskoks luthracitkoh Nl . 2. 4. ſtrankheit ien ütlapt. Acker. l Haft ſchnell un n Gffhein ethältlic 0 Fiz. in der nun in J. Stad. einen T. Wohnu Ahen Prof. Weigbar i 1. Junuar u (Fortſetzung folgt.) e 125 1 2