ſus! nzimmer.) d Umgebung beabſichligte, beginnend, hen Curſus: 24 reſp. 30 ol a, ſowie die Ciebens⸗ ungen ebenſo (in Bilanz) einfache und und doppell⸗ rStruktut Stand der 20 Mk. nſchaften, ttags, —̃ʃ— 1 unter eit hielt die Feſtrede. Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. 53 3 50 9 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. — ——— r Mittwoch, den 22. Gktober Ar 85. — —— 1902. Verſchiedenes. — Mannheim, 19. Okt. Heute fand er die Feier des 50jährigen Jubiläums des 2. Jadiſchen Grenadier⸗ Regiments Kaiſer Wilhelm uad in Verbindung damit die Enthüllung des Moltkedenkmals auf dem Zeughausplatz ſtatt. Der Großherzog mit Gefolge, ſowie der Erb⸗ großherzog und Prinz Karl von Baden trafen zur Theilnahme an dieſer Feier am Samſtag 988 Uhr von Karlsruhe hier ein und nahmen in groß herzoglichen Schloſſe Wohnung; die Groß⸗ herzogin folgte heute. Der Feier ging am Sams⸗ dag Abend ein Feſtbankett im Saalbau voraus, an welchem das Regiment ſowie die Kriegervereine des badiſchen und des Neckarkreiſes theilnahmen. dem Denkmalskomitee für rere rene me hielt der Großherzog eine Anſprache. Er dankte ſeine Mühewaltung und feierte die nn vergänglichen Thaten Moltkes als Feldherr, gedachte der großen Zeit Kaiſer Wilhelms J. und ſchloß mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. Darauf begaben ſich die großherzoglichen Herr⸗ ſchaften ins Schloß zurück, Um 5 Uhr Nach⸗ mittags fand im Exerzierhaus der neuerbauten Der Regimentskommandeur, Oberſt von Safft, Die Feſtvorſtellung im Hof⸗ thegter war um 5 Uhr mit der Ouvertüre des Feldlagers in Schleſien“ eingeleitet worden. Heute früh Marktplatz die Parade über das Regiment und Aſprache. Von da bewegte ſich der Zug, wel⸗ chem ſich ſämmtliche Vereine Mannheims an⸗ Moſſen, nach dem Zeughausplatz zur Enthüllung des von Profeſſor Uphes⸗Berlin geſchaffenen Moltkedenkmals. Anweſend waren die großher⸗ nahm der Großherzog auf dem Kaſerne des Regiments ein großes Feſtmahl ſtatt, an dem der Großherzog, der Erbgroßherzog, die meiſten aktiven und Reſerve⸗Offiziere, ſowie die früheren Komandeure des Regiments theilnahmen. Abends 9 Uhr 27 Minuten fuhren die groß⸗ e Herrſchaften wieder nach Karlsruhe zurück. — Mannheim, 19. Okt. Mit der Uebernahme der Regierung unſeres Landes durch Großherzog Friedrich im Jahre 1852 iſt auch die Neugeſtaltung unſeres badiſchen Heerweſens eng verbunden. Wenn auch ſchon unter ſeinem 5 Vater, dem Großherzog Leopold, nach den ge⸗ Aber 4000 Veteranen ab und hielt eine läugere Joglichen Herrſchaften, ferner u. A, der Flügel⸗ Adjutant des Kaiſers, Graf Moltke, der frühere Nommandeur des Regiments, jetziger General⸗ Mfppekteur der Feldartillerie Generalleutnant von Perbrandt. Die Feſtrede hielt Generalkonſul Reiß. Nachdem die Hülle des aus Bronce her⸗ gestellten, auf einem Marmorſockel Denkmals unter Salutſchüſſen und Fanfaren ge⸗ fallen das Denkmal im Namen der Stadt. ruhenden war, übernahm Oberbürgermeiſter Beck Hierauf machten Erfahrungen im Repolutionsjahr der Grund zu einer Neuorganiſation der Armee ge⸗ legt wurde, ſo war es erſt ſeinem Nachfolger vergönnt, die fertige Ausgeſtaltung des begonnenen Baues zu ſehen. In jene Zeit der Vervoll⸗ kommnung des badiſchen Heeresweſens fällt auch der Geburtstag des 110. Grenadier⸗Regiments, dos ſeinen 50. Jahrestag heute feſtlich begeht. — Wie alle damals neugegründeten badiſchen Regimenter, ſetzte ſich auch das hieſige aus zwei Bataillonen mit je vier Compagnien zuſammen, ausgerüſtet mit dem Miniégewehr mit einer Tragweite von 750 Mtr. Die Garniſonsſtadt war zunächſt Raſtatt; von 1857 an Mannheim bis zur Mobilmachung anläßlich der italieniſchen Ver wickelungen 1859, worauf das 2. Regiment nach Konſtanz überſiedelte, um nach den 66er Gefechten mit kurzem Verweilen in Karlsruhe indgiltig in Mannheim zu garniſoniren. Von hier aus ging's zum ernſten Kampf gegen Frank⸗ reich. Bei der Belagerung von Straßburg ſollte ſich die Tüchtigkeit der Badener zeigen, u. als dieſe Stadt die weiße Flagge hißte, wartete den Truppen ein ungemein grimmiger Feind in den Vogeſen. Bei Dijon fiel der leutſelige Oberſt des Rigiments, v. Renz; ſchwere Kämpfe und anſtrengende Märſche vollbrachten die badiſchen Soldaten unter Werders Commando. „Wir laſſen den Feind nicht durch“, lautete die Loſung der badiſchen Landeskinder: die ernſte drohende Ge⸗ fahr eines Ueberfalles unſeres badiſchen Heimath⸗ landes war beſeitigt. Dies iſt das ehrungsvolle Ruhmesblatt der 110. — Karlsruhe, 17 Okt. Der Erbgroßherzog hat, wie die amtliche „Karlsruher Ztg.“ meldet, am 1. Oktober au den Kaiſer die Bitte geſtellt, ihn von ſeiner Dienſtleiſtung als kommandierender General des 8. Armeekorps zu entheben und die ſes Geſuch mit dem Wunſche begründet, ſich in voller Unabhängigkeit den Intereſſen ſeiner Heimat widmen zu können, was mit den Verpflichtungen des General⸗ kommandos des 8. Armeekorps nur ſchwer verein⸗ baren ließ. Der Kaiſer hat die Bitte des Erbgroß⸗ herzogs genehmigt. Infolge deſſen iſt derſelbe geſtern abend nach Koplenz gereiſt, um ſofort den Dienſt zu übergeben. — Bretten, 20. Okt. In der Gemeinde Gölshauſen brach in der vergangenen Nacht Großfeuer aus. Dasſelbe entſtand im Gaſthaus zum Löwen und äſcherte in kurzer Zeit die An⸗ weſen der Landwirthe Friedrich Pfitzenmeyer, Karl Fürſt, Karl Rempfer, Ludwig Pfitzenmeyer vollſtändig ein. Wegen des Waſſermangels konnten die anweſenden Feuerwehren nicht vlel löſchen. Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. 23. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Thekla ſah bei einer Biegung des Weges die Poſt vor ſich. Der große, gelbe Kaſten mit dem Agiſerlichen Adler am Schlage war ſchließlich kaum Heganter als die Omnibuſſe der Mark, aber der Poſtillon hatte ſich einen grünen Zweig an den Hut geſteckt, und die Strahlen der tiefer ſinkenden Sonne ſpiegelten ſich in dem blanken Poſthorn und herklärten das ernſte Geſicht des Mannes, während e die alte Volksmelodie blies. Das herrſchaftliche Gefährt hatte bald die Poſt erreicht und fuhr vorüber; Thekla blickte neugierig in den Wagen hinein. Er war leer. Fräulein bon Hambach hatte den Blick bemerkt und ſagte: „Die Poſt wird nicht viel benutzt, die Leute unſerer Gegend ſind wenig reiſeluſtig, ſie leben und ſterben auf der Scholle, auf der ſie geboren wurden.“ So fuhren ſie weiter, aber noch immer tönten durch den Frühlings nachmittag halbverwehte Poſthornklänge zu ihnen hinüber. O Straßburg, o Straßburg, du wunderſchöne Stadt! Ein Städtchen lag im Thal vor ihnen. „Iſt das Tutzau 2“ fragte Thekla. „Nein, das iſt Friedburg; nun haben wir noch eine Stunde zu fahren. Aber wir müſſen in Friedburg etwas Aufenthalt nehmen. Dort wohnt zu erledigen habe. wichtigen Mann nicht aufzuweiſen. Da die Beſprechung mein Rechtsanwalt, bei dem ich einen Geſchäftsgang Tutzau hat nämlich einen ſolchen doch ungefähr eine Stunde dauern wird, kann der Wagen nicht ſo lange auf der Straße halten, und Sie können auch nicht in demſelben ſitzen bleiben. Karl ſoll in den Gaſthof fahren, wo ich gewöhnlich ö mein Abſteigequartier nehme; dort trinken wir eine Taſſe Kaffee. Der Anſtand erfordert es, daß man in dieſen kleinen Städten etwas verzehrt, wenn es auch nicht immer ſchmeckl.“ Der Wagen hielt in einer engen krummen Straße vor einem ſchiefen Hauſe, das die ſtolze Be⸗ zeichnung „Hotel zum goldenen Löwen“ führte. Der Wirth ſprang dienſteifrig herbei und öffnete den Schlag; er zog freundlich grüßend die Mütze. „Ah, die Herrſchaft aus Tutzau!“ ſagte er; „wie geht's dem gnädigen Fräulein?“ Die Dame dankte und reichte dem Wirth die Hand; er ſchien eine gute Bekanntſchaft. Dann ſagte ſie zu Thekla: „Ich bitte Sie, ſo lange hier zu bleiben, bis ich wiederkomme, was in ungefähr einer Stunde geſchehen wird; Herr Schumann wird unterdeſſen die Güte haben, für uns beide Kaffee aus der Thier des Gaſthauſes in den nächſten Materialwaarenladen und kam gleich darauf mit zu beſorgen und auch meinen Kutſcher nicht ver⸗ geſſen.“ 1 Herr Schumann äußerte ſeine Bereitwilligkeit hielt. Es war ungeſchickt gemahlt; es ſah aus, als und führte Thekla in das kleine Damenzimmer des Gaſthofes, das ſich durch ungemeine Schmuckloſigkeit auszeichnete. Thekla wurde es bald müde, aus dem g Kaffee. einzigen Fenſter des Zimmers auf einen ſchmutzigen, kleinen Hof zu ſehen, auf dem ſich Karl zwiſchen einigen Hühnern und Enten auch nicht eben ſehr zu amüſiren ſchien. Sie ging wieder hinaus. Vor der Thür des Gaſthauſes hatte ſie eine Bank bemerkt und wollte Straßenbeobachtungen anſtellen. Gerade gegenüber lag das Poſtgebäude. Thekla nahm auf der Bank Platz und betrachtete mit leiſem Lächeln das ſchöne, bunte Schild, anf dem der Kaiſerliche Adler in ſeinen Fängen ein Poſthorn ob der Adler ſich in den Schnüren des Poſthorns die Klauen verwickelt habe; er macht ein ganz jammervolles Geſicht. Da tönte das bekannte Poſt⸗ ſingnal, das beſſer zu einem kleinen, träumeriſchen Städtchen paßt, wie der ſcharfe Pfiff der Lokomotive; die Poſt kam raſſelnd die Straße herab und hielt mit einem plötzlichen Ruck ſtill, ſo daß der große Kaſten ordentlich ſchwankte. Die Pferde wurden abgeſpannt, einige Packete ausgeladen, dann blieb der Wagen ſtehen, und die Kinder, die ſich bei ſeinem Erſcheinen aufgeregt verſammelt hatten, ſpielten wieder ihre alten Spiele. Ein nett angezogenes Dienſtmädchen ſchlüpfte 2 Packeten Cichorien zurück. Ein leiſer Schauder überlief Thekla bei dem Gedanken an den beſtellten Vor der Thür des Nachbarhauſes ſpielten ein halbes Dutzend barfüßiger, blonder Kinder in