Tonkünſtlerfeſt wird hier vom 24. bis 26. ds. Mts. als Nachfeier des Regiernngsjubiläums des Großherzogs abgehalten werden, bei welchem hervorragende Soliſten und das Herrmann'ſche Streichquartet aus Frankfurt mitwirken werden. elix Weingartner wird am erſten Tage „die Schöpfung von Haydn dirigiren. 8 — Mannheim, 9. Okt. Bei der bean⸗ tragten Uebernahme des Rheinauhafens in ſtaat⸗ iche Verwaltung kommt ein beſonderer Umſtand in Betracht. Das Hafengebiet liegt auf der Ge⸗ markung Seckenheim, ſo daß die Stadt Maun⸗ heim von der Zunahme der dortigen Induſtrie keinen direkten (steuerlichen) Vorteil hat, wenn nicht das Rheinaugebiet in die Mannheimer Ge⸗ markung einverleibt wird. Bisher wollte die Gemeinde Seckenheim davon nichts wiſſen, da ſie ie Zunahme der Steuerkraft ſelbſt ausnützen zu können glaubte. Die „N. B. L.“ meldet aber un, Seckenheim dürfte ſich geneigter zeigen, da ie der Gemeinde durch die ſociale Geſetzgebung rwachſenden Laſten, z B. für Kirchen und Schulen, Irmen⸗ und Krankenweſen uſw. bedeutende Auf⸗ vendungen nothmendig machen würden. Das Mannheimer Blatt hofft, daß die Eingemeindung etzt gelingen werde. Jedenfalls würde ſich adurch die Frage der Verſtaatlichung verein⸗ achen. — Mannheim, 9. Okt. Bei der eſtrigen Eröffnung der Submiſſion auf die Tüncherarbeiten für die Schulhauserweiterung uf dem Waldhof lautete das Höchſtgebot, ein⸗ gelegt von Hrn. Tünchermeiſter Geißler, auf 9720,50 Mark, das niedrigſte Angebot, eingelegt von Herrn Tünchermeiſter Lellbach, auf 4828,63 Mk., alſo 15 Unterſchied von nicht weniger als 4901,87 Mark. — Karlsruhe, 9 Ott. In der Nacht zum 29. v. Mts. gegen 2 Uhr bekamen zwei Studierende in einem hieſigen Café Differenzen, n deren Folge der eine von ſeinem Gegner hätlich beleidigt wurde. Es erfolgte eine For⸗ derung auf Piſtolen, mit dreimaligem Kugel⸗ wechſel, wobei die Bedingungen endgiltig auf weimaligen Kugelwechſel feſtgeſetzt wurden. Das Duell wurde geſtern früh auf den Schießſtänden der Unterofficierſchule in Ettlingen cusgetragen, wobei der Beleidigte beim erſten Gang in den Unterleib getroffen worden iſt. Nachdem die Aerzte den ſchwer Verletzten verbunden, wurde er nach dem ſtädt. Krankenhauſe überführt, woſelbſt er trotz der alsbald erfolgten Operation geſtern Abend 9 Uhr ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Der Thäter, namens Ruf aus Blieskaſtell, wurde bereits verhaftet. Der Getödtete iſt der 19. Jahre alte Sohn des hieſigen Architekten Reiß. — Sinsheim, 7. Okt. Der Kartoffel- verſandt iſt zur Zeit ein recht lebhafter. Dem Vernehmen nach gehen die Sendungen vorzugs⸗ weiſe nach der Pfalz. Zu bedauern iſt nur der enorm niedere Preis, — 1 Mk. 50 Pfg. pro Zentner, umſomehr, als die Qualität der Frucht durchweg eine vorzügliche iſt. — Kirchheim, 8. Okt. Unſer neues Waſſerwerk welches am 29. September in Betrieb geſetzt wurde, functionirt gut und wird, wenn noch einige Nebenarbeiten erledigt ſind, den vollen geregelten Betrieb aufnehmen. Der „Süddeutſchen Baugeſellſchaft für Feuerungs⸗ anlagen und Schornſteinbau in Mannheim“ er⸗ ſtellte Waſſerthurm hat eine Höhe von 60 Meter und nimmt die gewaltige Belaſtung von 250 000 Liter Waſſer (5000 Zentner) auf. — Aus der Pfalz, 8. Okt. Bohrver⸗ ſuche nach Rohöl werden ſeit Anfang ds. Jahres in der Bergzabener Gegend in der Gemarkung Dierbach, unter Leitung des badiſchen Landes⸗ geologen Dr. H. Thürrach⸗ Heidelberg vorge⸗ nommen. Dieſe Verſuche ſcheinen gekrönt zu fein, weil man ſtch auch auf die Ge⸗ meinden Hergersweiler, Oberhauſen, Barbelroth Kapellen und Niederhorbach in nächſter Zeit ausdehnen will. Pachtverträge zu dieſem Zwecke ſind ſchon in dieſen Gemeinden in den letzten Tagen abgeſchloſſen worden. In Dierbach waren vor einiger Zeit die Arbeiten in Folge Brechens des Bohrers ins Stocken gerathen, während der letzten Tage aber konnte man die Bohrungen thatkräftig fortſetzen, ſodaß man bis etwa 260 Meter Tiefe erreicht hatte. — St. Goarshauſen, 8. Okt. Bei einem geſtern Mittag in Niederwallmenach aus⸗ gebrochenen Brande wurden 3 Wohnhäuſer und 8 Scheune eingeäſchert. Ein beim Löſchen thätiger Mann wurde durch einen niederſtür zenden Balken getödtet. — Frankfurt a. d. O. 9. Okt. Der Arbeiter Wockenfaß in Arnswalde flößte geſtern 4 1 ſeinen 4 Kindern Salsſäure ein und erhängte ſich darauf. Ein Säugling und ein 3 Jahre altes Kind ſind todt, die beiden andern ſind außer Gefahr. Die Veranlaſſung zu der That iſt in mißlichen Familienverhältniſſen zu ſuchen. — Berlin, 8. Okt. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: In einer Reihe von Blättern wurde geſtern behauptet, daß die Audienz der Burengenerale bei dem Kaiſer nunmehr entgiltig feſtſtehe. Dem gegenüber ſind wir in der Lage, Folgendes mitzutueilen: Nachdem es zur Kennt⸗ niß des Kaiſers gelangt war, daß die Führer der ehemaligen Burenarmee, Botha, Dewet und Delarey nach Berlin kommen würden, erging am 18. September der kaiſerliche Befehl, die Ge⸗ nerale dahin zu verſtändigen, der Kaiſer ſei bereit, ſie zu empfangen, vorausgeſetzt, daß ſie ſich in Deutſchland jeder antiengliſchen Agitation würden. an de enthielten und beim Kaiſer durch Vermittlung des engliſchen Botſchafters ſich anmelden laſſen Hierauf erklärte General Dewet für ſich und ſeine Kameraden, daß ſie mit den Be⸗ dingungen, unter denen der Empfang beim Kaiſer ſtattfinden ſollte, einverſtanden ſeien. Nach einer am 6. October aus dem Haag eingegangenen amtlichen Meldung ſind die Generale jedoch in⸗ zwiſchen anderen Sinnes geworden. Sie erhoben jetzt Bedenken dagegen, die Audienz nachzuſuchen, Sie erwarteten vielmehr eine Berufung durch von Erfolg den Kaiſer. negativem Sinne entſchieden und erledigt. — Berlin, 9. Okt. eines Hauſes hierſelbſt kamen 3 Kinder in den Flammen um. Mehrere andere, die aus dem Fenſter ſprangen, erlitten Verletzungen. — Bremen, 8. Okt. Nach telegraphiſchen Nachrichten kollidirte der deutſche Dampfer „Kron⸗ prinz Wilhelm“ heute Morgen bei Beachy Head im Kanal bei Nebel mit dem engliſchen Dampfer „Robert Jugham“ wobei letzterer ſank. Dit Mannſchaft wurde bis auf zwei, welche ver⸗ unglückten, vom „Kronprinz Wilhelm“ an Bord genommen und in Southampton gelandet. „Robert Jugham“, ein kleiner Dampfer von 272 Regiſter⸗ tons, war nach Tyne beſtimmt. Der „Kronprinz Wilhelm“ erlitt keinen Schaden und ſetzte heute Nachmittag die Reiſe von Southampton nach Cherbourg fort. cheidend an mich richtete, hat ſich unauslöſchlich in nein Herz gegraben! ich betrachtete dieſe Bitte als in Vermächtniß der theuren Toten, und ich hielt es ſeitdem für meine heilige Pflicht, für Sie, die Einſame, zu ſorgen.“ 8 Die dunkle. Röthe der Empörung ſtieg langſam der Dame in das ſtolze Geſicht. „Alſo Pflicht?“ ſagte ſie ſchneidend. „Mich dünkt, mein Herr, Sie haben den Brief meiner Schweſter gar nicht ver⸗ ſtanden, ſonſt könnten Sie wiſſen, daß auch Klärchen viel zu ſtolz war, um einem fremden Herrn in Bezug auf ihre Schweſter eine Verpflichtung aufzu⸗ erlegen. Ich überhebe Sie fortan jeder Verpflich⸗ tung gegen mich und bedauere unendlich, daß die freie Wahl Ihrer Hausdame durch dieſes Mißver⸗ ſtändniß ſo beeinträchtigt wurde.“ Er ſtarrte ſie erſchrocken an, der unglückſelige Ausdruck „Verpflichtung“ hatte alles verdorben. Er ſah in das zornbleiche Antlitz. „Wie können ſie mich ſo mißverſtehen?“ fragte er traurig. . Sie lachte kurz auf. „Ich denke, wir beenden nun die Unterredung, ſonſt wird ſie zur Scene. Kann ich nun fort, Herr von Grünow? Ich weiß zwar, daß Sie das Recht haben, mich bis zum 1. October hinzuhalten, doch denke ich, daß ſich Ihre vielerwähnte Verpflichtung gegen mich vor allen Dingen ſo weit erſtrecken wird, daß Sie mich als Dame behaudeln und mir geſtatten, Ihr Haus un⸗ 5 verzüglich zu verlaſſen.“ Sein Geſicht wurde bei dieſen harten Worten immer finſterer. Der Zorn ſtieg auch ihm auf die Stirn. Ohne zu antworten öffnete er das Fenſter und rief einem vorübergehenden Knecht zu, ſofort anzuſpannen. Thekla zögerte noch einen Augenblick. Ihr Herz wand ſich vor Qual, als ſie bedachte, wie ſie von dem Maune, den ſie mehr liebte als ihr Leben, für immer ſcheiden wollte; aber bei ihrer trotzigen Willenskraft war der Kampf bald vorüber. Sie machte ihm aus der Ferne eine ſtumme, aber ehrerbietige Verneigung, die er ebenſo wortlos erwiederte; dann verließ ſie das Zimmer. Als ſich die Thür hinter ihr geſchloſſen hatte, ſchlug der ſtarke Mann die Hände vor das Geſicht. Aber nur einen Augenblick; dann richtete er ſich hoch auf. „Biſt du ſo ſtolz, ich bin es auch; wir wollen ſehen, wer von uns beiden der Stärkere iſt.“ Thekla trat in das Kinderzimmer; Klärchen ſtreckte ihr mit einem Freudenruf beide Arme ent⸗ gegen. Das Kind ſah erſchreckend bleich aus. Thekla nahm die Kleine auf den Arm uud küßte ſie mit warmer Zärtlichkeit. Nun liefen ihr aber die hellen Thränen über die Wangen. Es wurde ihr unſäglich ſchwer, von dem kleinen, ſchwachen Weſen zu ſcheiden. Mit heimlichem Selbſtvorwurf betrachtete ſie das kleine, blaſſe Geſicht mit den großen Augen. Sie hatte dem Kinde die Mutter erſetzt und es geliebt wie ihr eigenes; würde die Kleine ohne Sie die Pflege finden, die ſie bei ihrem ſchwachen Körper nöthig hatte? Noch einmal ſchloß ſie das Kind feſt an ihr Herz, daun ſetzte ſie es behutſam in ſein Stülchen zurück und ging zur Thür. „Kommſt Du bald wieder?“ fragte Klärchen ängſtlich. Thekla nickte mit einem Verſuch zu lächeln; ſie fand nicht den Muth, dem Kinde die Wahrheit zu ſagen: „Ich komme nie wieder.“ Der Wagen war vorgefahren, und der Bediente lud Theklas Sachen auf. Herr von Grünow ließ ſich nicht mehr ſehen; doch ſah er Theklas Abreiſe wohl; er ſtand in ſeinem Zimmer. Sie ſah ſich nicht mehr um, als der Wagen fortrollte. Sie hörte das Rauſchen der See herübertönen, ſie ſah in der Ferne den Buchenwald, den ſchon der Früh⸗ ling mit einem zarten, grünen Schimmer umzog, und ſie gedachte der Stunde, wo ſie unter jenen Buchen gehofft, das heimathloſe Mäden würde die Heimath finden. Ihre Faſſung brach, ſte weinte bitterlich, aber der Wagen rollte raſch weiter, und das Rauſchen der Wogen verklang bald. Und weiter, immer weiter ging dann die Fahrt. Der Eiſenbahnzug näherte ſich der Reſidenz. Immer deutlicher traten die Fabrikſchornſteine in dem klaren Frühlingsabend hervor. Thekla ſaß ſchweigend in einer Ecke des Wagens, der ein raſ⸗ ſelndes Glied in dem ungeheuren Leibe der Eiſen⸗ bahnſchlange ausmacht; ſie dachte an Vergangenheit und Zukunft. Seit wenigen Jahre drei Stellen, und nun ohne jede eupfehlung wieder in die Welt hinaus! Würde es ihr noch einmal glücken, würde ſie die vierte Stellung finden? Und doch hatte ſie es noch nicht ſchlecht gehabt. Wie viele arme Mädchen, die ſich ihr Brod als Geſfellſchafterinnen verdienen müſſen, werden in den Häuſern, in denen ſie nach vieler Mühe Stellung finden, mit unfreund⸗ licher Geringſchätzung behandelt, ſo daß ſie das er⸗ worbene Stückchen Brod mit Thränen eſſen. Den immer wieder aufſteigenden bitteren Gedanken au das verlorene Glück wies ſie entſchloſſen von ſich. Und wenn ſich unwillkürlich aller der Liebe gedachte, die der Mann ihres Herzens ihr gezeigt, und die ſie ſo hoch beſeligt hatte, ſo fragt ſie ſich wohl: „Warum mußte es ſo kommen? was führte mich ein böſer Stern in jeues Haus, daß ich den ein⸗ zigen Mann, den ich auf der Welt haſſen muß, lieben kerute?“ Dann wurden wohl ihre Augen feucht und ihr Herz begann zu klopfen; aber bald ſetzte ſie dieſen Gedanken ihr conſequentes „ich will nicht“ entgegen, und ihr Geſicht nahm wieder den harten, ſpöttiſchen Ausdeuck an. Demnach iſt die Angelegenheit in Bei dem Brande l gaaluter iſt! i 4 des kn, 187 n d. Oltobet buinnt. beh. t gochen 5 lutt Hein. u umblchſt ein 7 Baume ſahrilat, pro I N. 2— en burg Pan aabendlung Le 0 danaterialien: Wahutg d. N. I in der bee a ahb. b wulle g 0 aldi Manas chin,