Kurſe (für Damen u. Herren) dürfen noch näher angegeben werden. Bei der Wichtigkeit der oben angebenen Geſetzesbeſtimmungen dürfte eine rege Betheiligung junger Lente ſehr am Platze ſein, umſomehr da wir hier eine Handelsſchule entbehren. — Ladenburg, 3. Oct. Die Eiſen⸗ bahndirection Mainz hat eine Eiſenbahnbetriebs⸗ Inſpection 3 mit dem Sitze in Darmſtadt er⸗ richtet, über deren Bezirk und deren Functionen die Direction in Mainz heute im Inſeratentheil nähere Angaben veröffentlicht. — Laden burg, 2. Oct. der Südweſtlichen Baugewerks⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft ſind vom 1. Januar 1902 in dem Lohn⸗ buch und der Lohnnachweiſung nur noch die wirklich verdiente Löhne einzutragen und findet ſomit ein Abzug von den Löhnen, welche 5 Mk. täglich überſteigen, oder eine Erhöhung der Lehr⸗ lingslöhne auf den ortsüblichen Tagelohn nicht mehr ſtatt. Gleichzeitig wurde ein neues Lohn⸗ buchformular eingeführt und kann für die Folge nur noch dieſes neue Lohnbuch als vorſchrifts⸗ mäßig angeſehen werden. Dieſes Lohnbuch iſt nur durch die Section 3 in Freiburg i. B. zu beziehen und iſt gegen Nachdruck geſchützt. Auf dieſe Neuerung wird im Intereſſe der Mit⸗ glieder dieſer Genoſſenſchaft aufmerkſam gemacht. — Mannheim, den 2. Oct. So raſch wie der Verkauf des Sandblattes ging, vollzog ſich Herbſttabakſorten in der Vorderpfalz und zwar zu ſehr hohen Preiſen in Folge des vollſtändigen Mangels alter Herbſttabake. Verkauft wurden: Hanhofen zu 32 Mark, Harthauſen zu 30 Mk. Iggelheim 30—32 Mk, Waldſee 28 —30 Mk., Neuhofen 25 Mk., Haßloch 25 Mk., Mechtersheim 25 Mk., Gommersheim und Geisheim zu 25 und 26 Mk. — Sämmtliche Tabake hängen noch am Dache und ſind erſt halbgetrocknet, zeigen aber bereits hübſche Farbe und Süße. — Alte Tabacke ſind ſehr feſt. Für Einlagen werden bis 45 Mk. gezahlt. Zu dieſem Preiſe kamen am 30. September Abſchlüſſe zu Stande. Feine Rippen (loſe) wurden heute zu 101 / Mk. gehandelt. hat dem Generaldirektor der Staatseiſenbahnen, Staatsrath W. Eiſenlohr auf ſein Anſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treuen und er⸗ Dr. Begrüßungsanſprache, ſeit Anfang der Woche auch der Verkauf der ſämmtl. — Karlsruhe, 3. Oct. Der Großherzog ſprießlichen Dienſte und unter Ernennung zum Geheimen Rath erſter Claſſe in den Ruheſtand verſetzt und den Vorſtand der Verkehrsabtheilung der Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, Geheimen Oberregierungsrath Auguſt Roth, zum Generaldirector der Staatseiſenbahnen ernannt. Der Grof herzog hat ferner den Oberregierungs⸗ rath Julius Schulz bei der Großh. General⸗ direktion zum Vorſtand der Verkehrsabtheilung dieſer Stelle und den Oberlandesgerichtsrath Heinrich Könige zum ſtändigen Erſatzrichter bei dem Verwaltungsgerichtshofe ernannt. Laut Beſchluß — Freiburg, 2. Okt. Geſtern trat hier im Kornhausſaale die katholiſche Kirchenſteuer⸗ vertretung zuſammen, um für 3 Jahre den Kirchen⸗ ſteuervoranſchlag für den badiſchen Antheil der Erzdiözeſe Freiburg zu berathen. Knecht eröffnete die Tagung mit einer kurzen Der Jahresdurchſchnitt der Einnahmen beträgt 21,850, der Ausgaben 519,516 Mk., ſo daß durch Kiſchenſteuern jähr⸗ lich 497,666 Mk. aufzubringen ſind. Als Steuer⸗ ſätze ſind vorgeſchlagen für das Jahr 1903, 1904 und 1905; von den Kapitalrentenſteuerkapitalien 1 Pfg. von 100 Mk., von den Grund⸗, Häuſer⸗, Gefäll⸗ und Gewerbeſteuerkapitalien 1,5 Pfg. von 100 Mk., von den Einkommenſteueranſchlägen 20 Pfg. von je 100 Mk. Geſtern wurden zwei Poſitionen erledigt: Aufwand für das Erzbiſchöfliche Ordinariat 40 000 Mk. pro Jahr und für den katholiſchen Oberſtiftungsrats 5711 Mk. — Offenburg. 2. Oct. Architekt Greff einen Neubau in Greff, recht bedenklich verletzte fluß des brennenden Gasſtromes. — Reilingen, 3. Oct. überreicht. Es waren meiſt Bücher und Noten. Eine tiefe, ſtille Freude empfand ſie bei dem Anblick der Gedichte von Emanuel Geibel in Prachtausgabe mit Illuſtrationen von Künſtlerhand, und bei den Worten: 155 O, gönnet ihm den Frühlingstraum, In dem's voll roſ'ger Blüthen ſteht, lag ein feingemaltes Leſezeichen. tief. Sie ſah daraus, daß Herr von Grünow das Geſpräch an jenem Vorfrühlingsabend nicht vergeſſen hatte. Sie hatte in ihrer ſchroffen Anſichten wegen um Entſchuldigung gebeten, und daß er ihr nicht zürnte, wußte ſie. Es war jetzt ſein Herz, das voll roſiger Blüthen ſtand; ſie ſah es an dem aufleuch⸗ tenden Blick der tiefen Augen. Sie bezwang die Bewegung, die ſich ihrer bemächtigen wollte, und übergab ihm mit einigen ſcherzenden Worten auch ihr Geſchenk für ihn. Es war eine zierlich geſtickte Jagdtaſche, elegant und geräumig. „Die Ihrige war zu klein,“ ſagte ſie lachend; „das arme Häschen konnte nicht föllig darin placirt werden, und die Begegnung koſtete mir ein Paar guter Handſchuhe. Fortan ſoll kein Blut zwiſchen uns ſein.“ Es war ein Scherz und die Dame lachte. Sein Geſicht aber wurde für einen Moment farblos . 72 e „ 1 pochte leiſe mit der Weide grünenden Kätzchen an ſchmolzen zuſammen. An einem trüben Frühlings⸗ tage hatte Herr von Grünow ſo viel zu ſchreiben und zu rechnen, daß er nicht fertig wurde und den kurzen Abend noch zu Hilfe nehmen mußte. wollte durch den Diener die angezündete Lampe in das Arbeitszimmer des Hausherrn ſchicken. Thekla erröthete Wieder wurden die Tage länger, die Oſterzeit die winterlichen Herzen. Die traulichen Abendſtunden Thekla Dieſer wehrte es jedoch ab. „Laſſen Sie mich hier im Wohnzimmer bleiben; das Alleinſitzen behagt mir gar nicht mehr. Ich werde meine Bücher und Papiere Sie ſind dann vielleicht ſo freundlich, mir Einzelnes zu dictiren und auch bei dem Geld⸗ zählen zu helfen; ich muß einen genauen Kaſſenab⸗ ſchluß machen.“ Die Dame erklärte ihre Bereitwilligkeit und ſetzte ſich mit Klärchen an den großen Tiſch, der in Die Kleine ſpielte mit einer Puppe. Sie war ſehr vergnügt, ſchwatzte luſtig und hatte tauſend kleine Anliegen an Thekla, auf die dieſe ſtets mit liebevoller Freundlichkeit ein⸗ Als Herr von Grünow mit den Papieren und einer Geldkaſſette unter dem Arm wieder in das Zimmer trat, blieb er einen Augenblick ſtehen. Der trauliche Schein der Lampe beleuchtete das ver⸗ gnügte Geſichtchen ſeines Kindes und ſchimmerte auf War es nicht, als wäre ſie die Hausfrau, des Hauſes Schatz und des Mannes Krone? Sie mußte ſein Eigen werden, Ohne ſie war ihm ein Weiterleben nicht mehr denkbar, und er entſchloß ſich, ſobald wie möglich ſie nun zu bitten, für immer bei ihm und ſeinem Kinde zu bleiben. Vorſichtig und ſchonend wollte er den dunklen Punkt, der zwiſchen ihnen g, berühren; dann würde ſie ſich an den Gedanken ewöhnen, und mit ihm zuſammen die Erinnerung herüberholen. der Mitte des Zimmers ſtand. ging. Theklas blondem, krauſem Haar, das ſtand feſt. an die Theure Tote heilig halten. Er ſetzte ſich an den Tiſch und reichte ihr ein Bündel Papiere, ſie anweiſend was ſie mit deuſelben unterzog ſich eifrig der Aufgabe und rechnete und ſchrieb mit großem Ernſt. „Wie eine Hausfrau“, dachte er, ſie heimlich von der Seite anſehend; „wie meine Hausfrau“, vollendete Sie mußte wohl etwas Aehnliches denken, denn eine leichte Röthe färbte ihre Wangen, als ſie mit freundlichem Blick die vollendete beginnen ſollte. Thekla er entzückt den Gedanken. Weihbiſchof Als der hieſige der Bühler⸗ ſtraße beſichtigte, nahm er einen ſtarken Gas⸗ geruch wahr und beeilte ſich, mit dem Licht die Quelle dieſer Ausſtrömung feſtzuſtellen. Er öffnete den Abort und wurde ſofort von einer gewaltigen Gasexploſion niedergeworfen, welcher ganz erheb⸗ liche Zerſtörungen in dem Neubau anrichtete und den eben von einer Krankheit geneſenen Herrn In ſeinem gräß⸗ lichen Zuſtande kroch der Verletzte noch zur Stelle, wo der Einlaßhahn des Gaſes ſich befindet und verhütete durch den Abſchluß, einen weiteren Ein⸗ Am Kirchen⸗ neubau hier ereignete ſich geſtern früh ein Un⸗ fall dadurch, daß das oberſte Innengerüſt des Thurmes, wahrſcheinlich infolge von Ueberlaſtung durch Baumaterialien, brach. Drei auf demſelben dem Aufſammeln behilflch. „Da liegt noch etwas“ 1 52 1 0 beſchäftigte Perſonen, 2 Italiener und ein junger Techniker von hier, ſtürzten mit ab, blieben jedoch am 2. Gerüſt hängen und erlitten ſo glücklicher weiſe nur ganz unbedeutende Verletzungen. — Am Abend vorher wurde das Richtfeſt durch eine kleine Veranſtaltung gefeiert, das auch in ſchönſter und gemüthlichſter Weiſe verlief. — London, 1. Oct. Als heute 8 Perſonen in dem Schacht des Kohlenbergwerks Pantypool in der Grafſchaft Monmonth hochfuhren, riß das Seil kurz vor dem Ausgang. Sie ſtürzten un⸗ gefähr 275 Meter hinab und waren ſofort todt. — Großgartach, 30. Sept. Um der Mäuſeplage zu ſteuern, wurde auch hier für das Vertilgen der Nager eine Belohnung ausgeſetzt. Die Gemeindekaſſe wurde aber ſehr ſtark in Anſpruch genommen. Bis jetzt ſind etwa 4000 Mk. aus⸗ gegeben worden, für das Stück zuerſt 2 Pfg., ſpäter 1 Pfg. Mancher Mäuſejäger konnte pro Tag 8—10 Mk. im ganzen ſogar 400 Mk. Schüler in einem halben Tag 3—4 Mk. verdienen. — Gumbinnen, 1. Oct. Das größte Dampfmühlen - Etabliſſement Oſtpreußens, der Firma A. Prang gehörig, ſteht ſeit heute Früh in Flammen. Das große fünfſtöckige Dampfmühlen⸗ Gebäude brennt in ſeinem ganzen Umfange und iſt unrettbar verloren. Große Menſchenmengen umlagern die Brandſtätte. Ueber die Entſtehung des Brandes iſt noch nichts bekannt. — Budapeſt, 2. Okt. Auf der Straße nach Lumkarpojen wurde ein Voſtwagen von Räubern überfallen und der Poſtillon erſchoſſen. Die Räuber bemächtigten ſich ſodann der eiue große Summe repräſendirenten ſtaatlichen Gelder, welche die Poſt mit ſich führte. Litterariſches. Die Regeln für die deutſche Rechtſchreibung nebſt Wörterverzeichnis, für Baden im Auftrag des Großh. Miniſteriums des Innern herausgegeben von Großherzoglichem Oberſchulrat, wird demnächſt im Verlage von Moritz Schauenburg in Lahr erſcheinen Das neue Büchlein wird in Preis und Umfang dem bisherigen gleich bleiben. Die Einführung der be⸗ kanntlich auch für Oeſterreich und die Schweiz an⸗ genommenen Rechtſchreibung wird in Baden am 1. Jauuar k. J., in den badiſchen Schulen vom nächſten Schuljahr ab vorausſichtlich erfolgen. Rechnung Herrn von Grünow zur Durchſicht über reichte. Da ſtieß er unabſichtlich an ein Päckcher Papiere, die er mit der Kaſſette zugleich aus ſeine Schrauk geholt hatte. Die Blätter waren nur loſe zuſammengebunden und fielen theilweiſe zu Boden Mit einem freundlichen Scherz war ihm Thekla be ſagte ſie und langte ein kleines Blättchen aus einer Ecke hervor. Es war eine Photographie in Viſtten kartenformat, und Thekla erblickte — die Züge ihrer verſtorbenen Schweſter. Herr von Grünow war todtenbleich geworden Klärchen hatte ihm dies Bild einſt in Bonn geſchenkt weil er ſie darum gebeten hatte; daun war ihm der Anblick des Bildes peinlich geworden, und er hatte es in ſeinen Geheimſchrank gelegt, in dem er ſeil Vermögen verwahrte, und zu dem nur er die Schlüſſe beſaß. Nun hatte ſich die kleine Karte zwiſchei Papiere und Rechnungen geſchoben, und er hatte ſi aus Verſehen hierher mitgebracht. Was für eil Zufall! Er hatte ja nun mit Thekla von Klärcher ſprechen wollen, aber doch erſt nach gehöriger Ueber legung. Jetzt verſtummte er. Er zitterte vor dem was der nächſte Augenblick ihm bringen würde. Thekla legte wortlos das Bild vor ſich auf den Tiſch. Dann richtete ſie ihre hellen Augen langſam auf Herrn von Grünow. Was hatten dieſe Augen plötzlich für einen andern Glanz! „Sind Sie der Mann, der meine Schweſter tödtete? fragte ſie. Die Worte klangen kalt und ſcharf wie eiſiger Froſt durchſchnitten ſie das Herz des vor ihr ſitzenden Mannes. Er fuhr ſich mit der Haud über die feuch gewordene Stirn. „Getödtet? welch ein hartes Wort!“ murmelte er. „Nein, getödtet habe ich ſie nicht, ſte iſt geſtorben “px — . en 1. Oktober 7 chice e Bocks wi ige guterhaltene Oefen ihrankofe dale und brau nch ſihtikat, pro nd Mk. 2— e nrenhandlung L ſrankheite n Ratten und M Want. „Ackerl 1 0 Latenbu 5 Mleld-Verkau 3 —