ing der E t auf nächte um al orgenonng ahres, fem lattern ü einet Pie te Leben in den lig hat oder noch ü folg ge flegebeſchl an Geld zinder, vat rer Juſſch er Gesunde em Jupfaß iden u . ur Nose vie Schul tige kuh inge zul n zul 9 rn a 8 5 0 oon 0 Saulus. N N Ken N r an Preis vierteljährlich Mark 1. Redaktion, Druck und Verlag der 54 5 27 Anzeiger für Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Tadenburg. Samstag, den 27. Jeptember . Berlin, 24. Sept. Der Tod der Uö⸗ gin Henriette der Belgier hat nicht das ge⸗ Kngſte politiſche Intereſſe, iſt aber doch geeignet, tein menſchliche Symphatien mit der Ver⸗ lerbenen wachzurufen, und das iſt namentlich der Fall in Anbetracht des Verhaltens des Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 P Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Bei größeren Aufträgen Rabatt. 1902. Gräfin Lonpay, darbrachte, als ſie von ihrem Vater vom Sterbelager der Mutter fortgetrie⸗ Nönigs Leopold bei dem Tode ſeiner Gemahlin. Es iſt ja weder in Belgien noch im Auslande ein Geheimniß geweſen, daß zwiſchen den Eniglichen Ehegatten das denkbar kälteſte Verhauniß beſtand und König und Hönigin ſen Jahren ſich kaum ein oder zwei Male im Jahre bei beſonderen officiellen Veranlaſſungen sahen, aber dieſes kalte Verhalten des Königs beim Tode der Frau, mit der er ſo manchen herben Elternſchmerz getheilt hat, muß den peinlichſten Eindruck machen. Berichte ſtimmen darin überein, daß die über⸗ klärtzte Art und Weiſe, mit welcher das Leichen⸗ begängniß der Hönigin angeordnet und aus⸗ gefährt wurde, im Publikum allgemeines Be⸗ fremden erregt hat, ebenſo wie die geſuchte Einfachheit der Beiſetzungsfeierlichkeiten und die Ablehnung der Theilnahme von Abgeſandten fremder Höfen an denſelben. Man giebt in Belgien die Schuld an dem Serwürfniß zwiſchen den Ehegatten weit mehr dem Vöniglichen Kibertin als der Hönigin Henriette, die ſtill für ſich ihren harmloſen Ciebhabereien lebte. Dieſem offenbaren Haſſen über das Grab hinaus, welches in dem Benehmen des Hönigs gefunden wird, wendet der todten Königin die Semphatie des Volkes nur in verſtärktem Maße zu. Das zeigte ſich recht deutlich bei den Ovationen, welche die Volksmenge in Brüßfel der Prinzeſſiin Stephanie, der jetzigen Heimathlos. 5 Roman von L. Ideler⸗Derelli. 16. Fortſetzung. (ẽNachdruck verboten.) Als ſie mit einem Moll⸗Accord wehklagend ge⸗ ſchloſſen hatte, fragte Herr von Grünow erregt uach dem Titel der Kompoſition. ich nie“, ſetzte er hinzu, und ſeine Stimme verieth tiefe Bewegung. „Es iſt ein altes, ruſſiſches Volkslied, das ich bor Jahren einmal hörte,“ erwiederte Thekla, „und ich weiß den Text nicht mehr, mir blieb nur die lezte Zeile im Gedächtniß; ſie! lautete: „So ſpäte Liebe thut niemalen gut.“ „Das iſt nicht richtig“, war die in faſt leiden⸗ ſchaftlichem Tone gegebene Antwort. „Je. ſpäter die Neigung, deſto tiefer wird ſie. Jugendliebe iſt wie ein füßer Traum, der flüchtig durch das Herz zieht, und wohl eine glänzende Erinnerung, aber keinen bleibenden Eindruck hinterläßt.“ „Das möchte ich doch beſtreiten“, entgegnete Thekla ruhig. „Wohl mögen ſie recht haben, wenn Sie meinen, daß eine ſpäte Neigung das ganze Herz ergreift und ſich vielleicht niemals daraus verdrängen läßt, aber ſo werthlos und flüchtig, wie ſie die Jugendliebe darſtellen, iſt ſie nimmermehr. Ach, im Gegentheil; ich erinnere Sie nur an die Worte Emanuel Geibels: 5 Alle Brüſſeler „Solches Spiel hörte ben, ohne der Beiſetzung bewohnen zu können, wie eine Landflüchtige Belgien wieder verließ. Nicht einmal am Sarge der Mutter und Gattin konnte der König den Haß gegen die Tochter vergeſſen, die das ungeheure Verbrechen begangen hatte, daß ſie nach einem Leben voll Trauer und Freudloſigkeit auch einen beſchei⸗ denen Antheil am Lebensglück ſuchte und dem geliebten Manne, der allerdings nur ein Graf und kein Prinz war, die Hand zum Lebens⸗ bunde reichte. Maiſer Franz Joſef, der Vater des erſten Gatten der Gräfin Lonyvap, hat die Wiedervermählung der Schwiegertochter, wenn vielleicht auch mit ſchwerem Herzen, gebilligt. Hönig Leopold blieb unverſöhnt. „Nieder mit dem Hönig!“ rief die Volksmenge in Brüſſel beim Anblick der verſtoßenen Prinzeſſin Stephanie. Das iſt kein ehrendes Seichen für den Witt⸗ wer und Vater! 5 Verſchiedenes. I Ladenburg, 25. Sept. Herr Actuar Otto Reinmuth wurde zum hieſigen Stadt⸗ rechner gewählt. — Feudenheim, 23. Sept. Bei der geſtrigen Bürger meiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Herr Joh. Bohrmann, Privat⸗ mann, mit 55 von 65 abgegebenen Stimmen zum dritten Mal wiedergewählt. Der Gegenkandidat Herr Gg. Bühler, Mälzereibeſitzer, erhielt nur 10 Stimmen. Am Abend wurde dem Neugewähl⸗ ten vom Geſangverein Frohſinn ein Ständchen gebracht, wobei deren Vorſtand Her Bock die Verdienſte des Herrn Bürgermeiſters pries. — Karlsruhe, 24. Sept. In Beſprechung des Miniſters des innern Dr. einer Schenkel mit dem Oberbürgermeiſter Schnetzler⸗Karlsruhe und Bürgermeiſter Martin⸗Mannheim über die Frage der Fleiſchpreisſteigerung erklärte der Miniſter, nach den bisher auf Anordnungdes Miniſteriums erfolgten Feſtſtellungen ſei ein gewiſſerz Rückgang des Auftriebs, insbeſondere von Schweinen und eine Steigerung der Fleiſchpreiſe nachgewieſen. Die Regierung ſei demgemäß in eine Prüfung der Frage eingetreten, ob nicht etwa durch eine Milderung der beſtehenden Vorſchriften die Mög⸗ lichkeit einer Einfuhr lebender Schweine herbeizu⸗ führen ſein werde. — Aus dem Manöver, 24. Sept. Die „Hohenzoll. Blätter“ bringen eine anſchauliche Schilderung über die Neuheiten auf militäriſchem Gebiet. Ueberall iſt Neues und Anregendes zu ſehen und mancher ältere Kriegsmann findet ſich ſchier nimmer zurecht über den Umſchwung auf allen Gebieten. Da iſt die Infanterie, die ſich anſchickt, ihre dünnen Schützenketten noch dünner auseinander zu ziehen, um ſich ganz unſichtbar zu machen. Da kriechen ſie, jede Geländefalte benützend, im feindlichen Feuer vorwärts, ſchmiegen ſich an jede Furche und verſtecken ſich hinter jedem Maulwurfshaufen, um dem Kugelregen, der über ſie hinfegt, zu trotzen. Da iſt die Ar⸗ tillerie, die ihre ſchönen Schnellfeuergeſchütze in die Erde gräbt, daß kein Gegner ahnt, welch' donnernder Empfang ſeiner erwartet. Schuß auf Schuß, Blitz auf Blitz fährt aus den Röhren. Dann das Neuſte von allem Neuen: die Maſchinen⸗ gewehre: Es iſt intereſſant, zu beobachten, wie raſch und mühelos die ſchmucken Maſchinenjäger zahlloſe Kugeln in unglaublich kurzer Zeit ver⸗ ſenden und wie eine Unmaſſe von neuen Patronen durch die neueſten Kampfthiere der deutſchen Armee, die Mauleſel, herangeſchleppt wird. Auch bei der Cavallerie ſieht der Beobachter Neues. Da ſind die Meldereiter, faſt wie Wallenſtein'ſche Wenn's irgend auf dem Erdenrund Ein unentweihtes Plätzchen giebt, So iſt's ein junges Menſchenherz, Das fromm zum erſten Male liebt. O gönnet ihm den Frühlingstraum, In dem's voll roſ'ger Blüthen ſteht! Ihr wißt nicht, welch ein Paradies Mit dieſem Traum verloren geht.“ Sie hatte die letzten Worte mit vor Bewegung zitternder Stimme geſprochen. Sie dachte an ihre früh verklärte Schweſter. Herr von Grünow hatte die Hand über Stirn und Augen gedeckt, das ſchmerz⸗ liche Zucken ſeines Mundes verbarg der dichte Bart. „Ich hatte eine theure Schweſter“, fuhr Thekla er regt fort; „ſie iſt an der Zerſtörung eines ſolchen Traumes zu Grunde gegangen. Sie liebte mit der L ſolch ein Herz hat auch der Sänger gekannt —, es würde voll Haß und Finſterniß werden.“ Das war's! Haß und Finſterniß da, wo ſein Herz nach Liebe ſchrie. Er liebte das Mädchen, das vor ihm ſaß. Er hatte dieſe Liebe kommen ſehen von der Stunde an, wo Thekla ſein Haus betrat. Darum war er ihr aus dem Wege gegangen, um der mächtig emporkeimenden Neigung nicht durch neues Begegnen neue Nahrung zu geben. Er wußte es dennoch, daß er nicht leben konnte ohne ſie, und ganzen Kraft ihres jungen Herzens und glaubte ſich wieder geliebt; doch der Mann, in dem ſie ihr ganzes Glück ſah, trieb ein frevelhaftes Spiel, und das brach ihr Herz. Sie ſtarb früh.“ ſchwieg und ſtarrte finſter vor ſich hin. Eine Pauſe trat ein; man hörte das leiſe Ticken des Regulators im Polyſandergehäuſe. „Sie würden nicht an gebrochenem Herzen ſterben ?“ fragte der Herr endlich tonlos. „Ich glaube nicht, ich bin ſtärker als meine unglückliche Schweſter es war. Aber wenn mein Herz ſich von dem Gegenſtande ſeiner Neigung ab⸗ wenden müßte, weil es ihn für unwürdig erkennt Thekla er ſagte ſich, daß ſie ihn verabſcheuen würde, ſobald das Geheimniß zwiſchen ihnen enthüllt war. Walter von Grünow war längſt kein junger Mann mehr, und die ſpäte Neigung, die ihn ergriffen hatte, konnte nur mit ſeinem Leben vergehen. „So ſpäte Liebe thut niemalen gut. Sie hatte doch recht“, dachte er. „So wandeln wir an einem Abgrunde hin. Welcher Tag wird die Binde von ihren Angen reißen?“ Eine Menge der bitterſten Gefühle be⸗ ſtürmten ihn, als er endlich langſam erwiederte: „So bleibt den Menſchen, die ſich an den Herzen anderer vergingen, nur die Reue.“ „Kein Geſchehenes macht die Reue gut“, ant⸗ wortete Thekla kühl. „Fräulein, bitte, ſprechen Sie nicht ſo!“ rief er erregt. „Wohl weiß ich es, keine Thräne heißer Reue macht eine welke Roſe blühn; aber die Menſchen, die noch hier auf Erden leben, dürfen den Bruder nicht zurückſtoßen, wenn er feuchten Auges mit den Worten vor ſie hintritt: „Es iſt mir bitter leid.“ (F. f.)