2, 8, — —— urg. 9 Uhr in dall ug. fadier-Regimel nheit am Sato kal ſtattſuden ung ſorſtaud. — er. 2 en) 57 bbwewen 7 mdlager — Preis vierteljährlich Mark 1. Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. und 10 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. Bei größeren Aufträgen Rabatt. —ů— — — —— Samstag, den 20. e eee Wonnements⸗Eiuladung. Mit dem 1. Oktober beginnt wieder ein neues Abonnement auf das ullenburger Woch eublatt mit der wöchentlich gratis erſcheinenden Beilage Illuſtriertes Sonntagsblatt welchem wir hiermit ganz ergebenſt einladen. Beſtellungen werden von der Expedition. ſowie von allen unſeren Zeitungsträgern ent⸗ gegengenommen. 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Es heißt, daß die Stimmung im Centrumslager den TCom⸗ miſfionsbeſchlüſſen erſter eſung im Großen und Ganzen günſtig ſei, der agrariſch geſinnte Theil der Fraction ſcheine überwiegend ent⸗ ſchloſſen zu ſein, durchaus an den von der vereinbarten Sollſätzen für Vieh und Getreide feſt zu halten. Die bayeriſchen Fractionsmitglieder ſollen nament⸗ lich Werth darauf legen, daß der Gerſtenzoll nach den Commiſſionsbeſchlüſſen feſtgelegt werde. Sollte das Tentrum in ſeinen begon⸗ nenenen Berathungen über die bisherigen Commiſſtonsbeſchlüſſe wirklich den Vorſchlägen der Solltarifcommiſſion bezüglich der künftigen Normirung der Sollſätze für Getreide und Vieh zuſtimmen, ſo würde dies bei der aus⸗ ſchlaggebenden Stellung der Centrumspartei einerſeits der ablehnenden Haltung der ver⸗ bündeten Regierung gegenüber den genannten Commiſſionsbeſchlüſſen anderſeits freilich recht ungünſtige Ausſichten auf eine Verſtändigung in der Solltariffrage eröffnen. rr Gee eee Die Solltarifcommiſſion ſelbſt nimmt be⸗ kanntlich ihre Arbeiten mit der zweiten Leſung des Tarifentwurfes am nächſten Montag 75 5 Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. 14. Fortſetzung. Nachdruck verboten.) „Die Hauptſache iſt mir die Pflege des Kindes“, antwortete der Hausherr; „ihre große Kränklichkeit erfüllt mich mit ſteter Sorge. Sie wurde zu früh geboren und ihr Daſein koſtete der Mutter das Leben.“ ö „Wie heißt die Kleine?“ fragte Thekla. ö „Klärchen,“ antwortete Herr von Grünow, ohne aufzublicken. Ein ſeltſamer Ausdruck lief über das Angeſicht der Dame; es war wie ein Aufblitzen; überraſcht ſah ſie den ihr gegenüberſitzenden Mann au. Aber ſein trübes, unbewegtes Geſicht ließ keinen Verdacht zu. „Wenn er es wäre, niemals würde er mich engagirt haben, und niemals würde er ſeinem Kinde den Namen der um ihn Geſtorbenen gegeben haben. lara iſt ja ein Name, der faſt in jeder Familie Deutſchlands vorkommt; und das ein ſo kleines, kränkliches Kind von ſeinem Vater mit Zärtlichkeit Klärchen genannt wird, iſt nur natürlich. „Ich habe noch mehrere Güter zu beaufſichtigen“, fuhr Herr von Grünow nach einer Pauſe fort, „und bin viel auswärts. Darunter leidet natürlich das ſchafterin habe. Sie müßten nun die Güte haben, mein Fräulein, die Oberaufſicht des ganzen Haus⸗ Folge leiſten. ö Hausweſen, obwohl ich eine ſehr erprobte Wirth⸗ halts zu übernehmen. Die Wirtſchafterin iſt bereits informirt, ſie wird Ihren Anordnungen unbedingt Hier ſind die Schlüſſel.“ Damit ſchob er der Dame über den Tiſch ein mächtiges Schlüſſelbund zu. „Sie vertrauen mir ſehr viel an, Herr von Grünow“, ſagte Thekla überraſcht. „Bitte,“ entgegnete er mit einer faſt ungedul⸗ digen Handbewegung. „Ich ſetze mein Vertrauen auf die Nobleſſe einer Dame.“ „Selbſtverſtändlich werde ich Ihr Vertrauen rechtfertigen,“ entgegnete Thekla mit kühler Höflich⸗ keit. Sie ſah in dem ihr gegenüberſitzenden Herrn nur den neuen Prinzipal. „Selbſtverſtändlich. Noch eins, mein Fräulein. Sie werden es verzeihen, wenn ich fortau nicht mit Ihnen ſpeiſe. Wie ſchon erwähnt, bin ich viel außerhalb, und auch wenn ich in Mannshagen an⸗ weſend bin, iſt meine Speiſeſtunde eine ſo unregel⸗ mäßige, daß ich es keiner Dame zumuthen darf, ſich danach zu richten.“ „Wie Sie wünſchen, Herr von Grünow“, war die Antwort. Damit war das Geſpräch beendet und die Tafel aufgehoben. Nach einer ſtummen Verbeugung zog ſich Thekla in ihr Zimmer zurück, um auszu⸗ packen und ſich heimiſch einzurichten. Herr von Grünow blieb allein. „Wie ſtolz ſie iſt!“ murmelte er. „Sie beugt ſich nicht; ſie bricht eher. Mit wie wenigen Worten nahm ſie mein Vertrauen an, und ihre Augen blitzen über wieder auf. Noch vorher tritt der von ihr gewählte Unterausſchuß zuſammen, um die Be⸗ ſchlüße der erſten Commiſſionberatung zu redigiren. — Nach Meldungen aus holländiſcher Quelle iſt es zwiſchen den Burengenerälen Botha, Dewet und Delarey einerſeits, Krüger, Leits und Keitz anderſeits zu einer ſcharfen Spannung gekommen, weil es die Generäle mit Copalität gegenüber England verſuchen wollen, während Krüger und ſeine Partei von unverſöhnlichem Haſſe gegen England beſeelt ſind. Wie es heißt wollen die Burengeneräle wegen dieſer Differenzen mit Krüger und deſſen Getreuen ihren Aufenthalt in Europa abkürzen und baldigſt nach Südafrika zurückkehren, und dem Burenvolke ſelbſt die Entſcheidung zu überlaſſen. Jedenfalls kann dieſer Zwiſt unter den Führern der Buren nur tief bedauert werden, er iſt nur zu ſehr geeignet, die engliſche Politik in ihrem fragewürdigen Verhalten gegenüber den unterworfenen Buren zu beſtärkeu. Berlin, 17. Sept. Wie der „Nat.⸗ Stg.“ mitgetheilt wird, iſt die deutſche Kegier⸗ ung entſchloſſen, etwaige anti⸗engliſche Kund⸗ gebungen auf deutſchem Boden, anläßlich der bevorſtehenden Anweſenheit der Burengenerale nicht zu dulden. Dem „Berl. Tgbl.“ zufolge lief bei dem hieſigen Buren⸗Hilfscomitee die Nachricht ein, daß die Keiſe der Burengenerale nach Berlin mit Kückſicht auf die Empfänge in Holland verſchoben werden müſſe. Nun⸗ mehr hat ſich ein Vorſtandsmitglied des hie⸗ ſigen Buren⸗Comitee's nach Holland begeben um die Angelegenheit entgiltig zu regeln. — Der „Voſſ. Stg.“ wird noch aus dem Haag berichtet, daß der Plan der Burengenerale, im Auslande öffentliche Vorleſungen zu halten, in keinem Falle zur Ausführung kommen wird. mich hin, als ſei ſie die Für ſtin und ich der Vaſall. Nun gut ich will ſie ſo wenig wie möglich ſehen; man könnte ſonſt in Verſuchung gerathen, an die⸗ ſem Stolze zu meſſen, wer der Stärkere von uns beiden iſt.“ Seine Züge nahmen einen finſtern Ausdruck an, und die Augen glüthen dunkel auf. Nach einer Stunde der Erholung ging Thekla zu dem Kinde, das fortan ihrer beſonderen Pflege anbefohlen ſein ſollte. Es war ein großes, freund⸗ liches, wohldurchwärmtes Gemach, das beſte im ganzen Hauſe, wo ſich die Kleine für gewöhnlich aufhielt, wo ihr Bettchen ſtand, und wo ſie ſpielte. Ihre Wärterin, ein junges Bauernmädchen, von angenehmem Weſen trug ſie auf dem Arme und ſtand mit ihr am Fenſter. Als Thekla eintrat, wandte die Kleine den Kopf nach ihr um. „Sie wird nicht alt“, das war der erſte Gedanke der Thekla bei dem Anblick dieſes Kindes durchzuckte. Aus einem abgezehrten, bleichen Geſichtchen blickten zwei tiefdunkle, traurige Augen, in die Welt, mit jenem Ausdrucke, der ſolchen Kindern eigen iſt, die unbewußt das körperliche Unvermögen fühlen, und deren Seele nur darauf zu warten ſcheint, ſich von dem Irdiſchen loszulöſen. „Wie alt iſt das Kind?“ fragte Thekla die Wärterin. „Anderthalb Jahre; ſie kann noch gar nicht gehen, dazu iſt ſie zu ſchwach. Aber ſie verſteht jedes Wort, das man zu ihr ſagt, und ſpricht ſehr niedlich. Nicht wahr, Klärchen “?