20g Von dat ſik umann. ee 12 prakliſchen 9 ohn eL. ehen) i ochweinen ndlager il 5 . AKAI aun d endes W 1 , Gartenlabele Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. a und Umgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme Bei größeren Aufträgen Rabatt. 5 5 Mittwoch, den 10. September 1902. iſt Herr Gemeinderath und 500 Tagen gemeldete Durchſuchung des deutſchen 19 Verſchiedenes. Phil. Weißbrod. Dampfers „Markomannia“ durch das Kanonen⸗ adenburg, 2. Sept. — Karlsruhe, 7. Sept. Unter dem boot „Crete a Pierrot“ und der Beſchlagnahme Aheigen Preis ſchießen der hieſigen Schützen⸗ Vorſitze des Herrn Präſidenten Eckhard aus der Waffen als Seeraub anzusehen iſt. Dem geſellſchaft erhielten folgende Mitglieder des Hereins Preiſe. I. Preis Guſtav Wirth Neckarhauſen 2. Auguſt Bover mann 5. Auguſt Jôſt Heddesheim 4. Friedrich Kuntz 5, Karl Lehlbach 6. Max Hohn 7. Schnittſpan 8. Louis Brehm 9. Georg Herr mann 10. Aug. Faller 11. Schmitt Michael 12. Eberle Peter. — en. 6 Sept. Auf der Bau⸗ felle des neuen Amtsgerichtsgebäudes beim alten Uymnaſium, wo man gegenwärtig mit dem Aus⸗ heben der alten Fundamente beſchäftigt iſt, ereig⸗ nete ſich heute Nachmittag ein ſchwerer Uuglücks⸗ fall. Arbeiter waren damit beſchäftigt, von einem großen Mauerblock die Steine auszubrechen, als der Plock plötzlich nachgab und der unten ſtehende Taglöhner Heinrich Heinbrücher aus Muſtadt i. O. unter denſelben zu liegen kam und kodtgedrückt wurde. — Weinheim, 6. Sept. Feuer ver⸗ kündete geſtern Nachmittag halb 11 Uhr die Skürmglocke hier. In dem früheren Brauhaus der an der Hauptſtraße gelegenen Wirthſchaft zum „Badiſchen Hof“ war ein Großfeuer aus- gebrochen, deſſen Entſtehungsärſache bis jetzt nicht bekannt geworden iſt. Das Feuer griff äußerſt kaſch um ſich, ſodaß in wenigen Minuten die an⸗ foſtende vollgefüllte Scheune in hellen Flammen ond. Um 1 Uhr waren Brauhaus und Scheune Vollſtändig ausgebrannt, die übrigen Gebäude aber Dank dem umſichtigen Eingreifen der Feuerwehr gesichert. Ein Schaden an Menſchen oder Thieren iſt nicht 5 8 8 des Braudobjekts Georg Mannheim fand heute Engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei ſtatt. An der Berathung nahmen auch die Land⸗ tagsabgeordneten und die Reichstagsabgeordneten Baſſermann und Blankenhorn theil. Die Er⸗ klärung welche die Fraktion in der Kloſterfrage durch den Abg. Wilckens in der Kammer abgab, wurde einſtimmig gut geheißen. Es wurde be⸗ ſchloſſen, den Landesausſchuß auf den 28. Sep⸗ tember nach Baden einzuberufen mit folgender Tagesordnung: 1. Gedächtnißrede auf Herrn v. Bennigſen, 2. Ordensfrage, 3. Wahlrechtsfrage, 4. Beſchickung des Delegirtentags in Eiſenach. — Eppelheim, 6. Sept. Geſtern ſtarb Zimmermann Merdes von hier. Er hatte ſich vor einigen Tagen an einem Fuße durch eine vderroſtete Klammer verletzt und mußte, da Blut⸗ vergiftung eingetreten war, in das academiſche Krankenhaus nach Heidelberg überführt werden, wo ein Starrkrampf ſeinem Leben ein vorzeitiges Ende bereitete. Der Verſtorbene hinterläßt eine Wittwe und zwei unmündige Kinder. — Berlin, 6 Sept. Profeſſor Rudolf Virchow iſt heute Nachmittag zwei Uhr ge⸗ ſtorben. — Berlin, Sept. Ein Telegramm aus Kap Haitien meldet, das haitianiſche Re⸗ bellenkanonenboot „Créte à Pierrot“ wurde durch das deutſche Kriegsſchiff „Panther“ an der Hafen⸗ einfahrt von Gonalves an der Nordweſtküſte von Haiti in den Grund gebohrt. Die Beſatzung rettete ſich. Es konnte nach neueren Nachrichten nicht mehr daran gezweifelt werden, daß die vor einigen hier eine Sitzung des deutechen Kanonenboot „Panther“ fällt die Auf⸗ gabe zu, die Sühne für dieſen Frevel herbeizu⸗ führen. Offiziös wird noch geſchrieben: Zu wieder⸗ holten Malen hat der verkommene haitiſche Neger⸗ ſtaat durch ſeine Nichtachtung von Recht und Ge⸗ ſetz die Mächte nud unter ihnen auch Deutſchland herausgefordert. Wiederholt haben auch wir ſchon zu militäriſchen Zwangsmaßregeln greifen müſſen, das letzte Mal als unſere Schulſchiffe „Stein“ und „Charlotte“ durch die Androhung eines Bombardements und der Vernichtung der haitiſchen Kriegsſchiffe die Zahlung einer Ent⸗ ſchädigung erzwangen, die einem deutſchen Reichs⸗ angehörigen rechtswidrig verweigert wurde. Die damalige Lektion ſcheint nicht genügend gefruchtet zu haben, und da die Bewohner von Haiti von jeher ſich nur dem äußerſteu Zwange beugten, ſo erſchien es nothwendig, daß ihnen diesmal eine beſonders ſcharfe Beſtrafung zu Theil werde. — Berlin, 8. Sept. Ueber die ſchnelle Erledigung, welche der „Marcombunia⸗Zwiſchen⸗ fall“ durch den Eingriff des deutſchen Kanonen⸗ bootes „Panther“ gefunden, liegen hier noch weitere amtliche Einzelheiten vor. Der Kommandant der „Panther“ hatte Befehl erhalten, das ſee⸗ räuberiſche Kanonenbot „Pierrot“ aufzubringen. Der ſelbe überraſchte den „Pierrot“ vor Gonaives und ſtellte folgendes Ultimatum: Die Flagge innerhalb / Stunde zu ſtreichen, das Schiff und keinerlei Gefechts vorbereitungen zu treffen, ſouſt erfolgt ſofortiger Angriff. Die Flagge des „Pierrot“ wurde darauf geſtrichen und der „Pierrot“ von den Mannſchaften verlaſſen. Die Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗ ere 11. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Einige Tage darauf ſaß ſie mit Emma am Rabier. Das Kind war unaufmerkſamer den je, und da ſie nicht die geringſte muſikaliſche Befähigung hakte, wurden dieſe Stunden Thekla zur Qual. Da Würde ihr ein ſchwarzgeränderter Brief gebracht — aus Bonn. Nur zu gut wußte ſie ſchon, was in dem Briefe ſtand. Frau Stein ſaß mit einer Näherei, am Fenſter, ie hatte die ganze Sache gar nicht beachtet. Als Euma entlaſſen war, überflog Thekla das Schreiben, war die kurze Anzeige des Todes ihrer Schweſter. Ein Lungenſchlag hatte dem fliehenden Leben eher ein Ende gemacht, als Arzt und Verwandte erwartet hatten. Theklas Brief hatte die geliebte Schweſter nicht mehr erreicht, ſie war hinübergegangen in jenes Land, in welchem Glaube und Hoffnung die Boten ſind. Thekla faltete den Brief zuſammen, dann trat ſie auf Frau Stein zu. „Meine Schweſter iſt ge⸗ ſtorben, Frau Bürgermeiſter“, ſagte ſie mit völlig kuhiger, aber ganz klangloſer Stimme. „Ich bitte war alles, was ſie ſagen konate. Sie ſtreckte Thekla beide Hände entgegen. Das nun gänzlich vereinſamte Mädchen empfand ſehr wohl die warme Freundſchaft, die in dieſer Bewegung ſich ausſprach. Sie erwiderte den Händedruck der freundlichen Frau; daun aber, unfähig ihren Schmerz länger zurückzu⸗ drängen, wandte ſie ſich raſch ab und verließ das öffnete. Zimmer. Frau Stein verbot ihren Kindern, laut im Hauſe umherzuſpielen, damit das Fräulein nicht geſtört würde; ſie ſandte ihr das Mittagbrod auf das Zimmer und überließ die Trauernde ſchonend ganz ſich ſelbſt. Als das Dienſtmädchen nach einer Stunde wieder in Theklas Zimmer trat, um abzuräumen, fand ſie das Eſſen ganz unberührt. „Sie ſollten doch etwas genießen, Fräulein,“ ſagte ſie mitleidig. Thekla antwortete nicht, das Mädchen konnte auch ihr Geſicht nicht ſehen, ſie zögerte noch etwas; als aber das Fräulein eine abwährende Handbewegung machte räumte ſie das Geſchirr zuſammen und ging hinaus. Anna ſchlich ſich in die Wohnſtube. Vor kurzem war der zwölfte Geburtstag des Kindes geweſen, und Herr Stein hatte ſeiner Tochter eine größere Photographie geſchenkt, ein Ausſprechendes, hübſches Sie, mich für heute von der Beaufſichtigung der Kinder dispeuſiren zu wollen.“ Die Augen der kleinen, gutmüthigen Frau füllten ſich mit Thränen. „O, liebes Fräulein!“ Genrebild. Die Eltern hatten das Bild in einen ſchönen Rahmen faſſen laſſen, nun hing es in der Wohnſtube, dem Platz gegenüber, auf dem Anna gewöhnlich ſaß, und ſie hatte eine ganz unausſprech⸗ liche Freude daran. Jedem, der in das Zimmer trat, zeigte ſie es mit dem ſtolzen Zuſatz: Das iſt mein Bild.“ Heute ſtand ſie vor dem Bilde und ſah es lange nachdenklich an, dann ſtieg ſie entſchloſſen auf einen Stuhl, nahm es vom Nagel und verbarg es unter der Schürze. Dann lief ſie die Treppe hinauf und klopfte ganz ſchüchtern an Theklas Thür. Dieſe Sie ſah ſehr verweint aus. „Was willſt Du, Kind ?“ fragte Thekla freundlich. Anna war verlegen; ſie wickelte das Bild aus der Schürze und hielt es Thekla hin. „Ich — ich wollte das Bild Ihnen ſchenken, weil — Ihre Scheſter geſtorben iſt,“ ſtotterte ſie. Ein wehmüthiges Lächeln überflog Theklas Antlitz. „Du meinſt es gut,“ ſagte ſie; „aber hehalte nur dein Bild, an dem Du ſo große Freude haſt. Sei überzeugt, daß ich Dir dieſe Freundlich⸗ keit nie vergeſſen werde.“ Sie küßte das Kind auf die Stirn und ſchob es ſanft zur Thür hinaus. — Am anderen Morgen eilte Thekla mit dem Schnellzuge nach Bonn, um der geliebten Schweſter das letzte Geleit zu geben, und dann reiſte ſie ſofort nach O. zurück. Der Winter kam, und in den kurzen, trüben Tagen, die Thekla in tiefem Kummer verlebte, dachte ſie manchmal an den vergangenen Winter in Königs⸗ berg. Damals bewegte ſie ſich in Geſellſchaft und