loren. mutzbörſchtsbung f ht verloren gegangen nutzbörſchtfinder wit abzugeben, da N. ehr unentbehrlich ul. Jichſchtenſellt, fiſche: dern, per St. 25 f, e Bücklinge, Häringe g. 9 1 t C. L. Sten Eine hnung 1. Dezember zu nu ob Katzenmit, eee hnung Zimmer, ah 1. Oktober zu i Karl Sell, Schreinemeil immer m 3. Stock und Wohnungen 3 gebr. erwagen au 8 Schwei nung sc . begrüßt. Neue Ai 5 Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. — Ar 72. Samstag, den 6. September Politiſches. Berlin, 6. Sept. Gerade an dem für Deuiſchland ſo bedeutſamen nationalen Gedenk⸗ lage des 2. September haben der Kaiſer und die KHaiſerin ihren Einzug in die feſtlich ge⸗ ſchmückte Stadt Poſen gehalten. Hoffentlich i dies ein gutes Anzeichen für die Wirkungen welche von dem Kaiſerbeſuche in Poſen auf die Stellung des Deutſchthums im Oſten des Reiches in der Richtung einer nachhaltigen Stärkung deſſelben gegenüber der immer mehr anſchwellenden polniſchen Hochfluth erwartet werden. Der Einzug der Majeſtäten in Poſen vollzog ſich übrigens ohne den geringſten ſtören⸗ i den Mißton oder Swiſchenfall, das in den Einzugsſtraßen an dichten Maſſen aufgeſtellte Publikum aus Stadt und Land brachte dem Herrſcherpaare unausgeſetzt ſtürmiſche Huldig⸗ ungen dar. Die Kaiſerin ſaß in einem offenen Hlerſpänner, zu deſſen Seite der Haiſer in der Uniform der Garde du Corps ritt, gefolgt dom Kronprinzen. Am Berliner Thor wurden die Majeſtäten von den ſtädtiſchen Behörden Oberbürgermeiſter Witting gedachte in ſeiner Anſprache des genau vor hundert Jahren erfolgten Einzuges des Königs Fried⸗ lich Wilhelm III. und der Königin Cuiſe in Poſen und wies auf die unter preußiſcher Hereſchaft gemachten Fortſchritte in dem ehemals polniſchen Candestheile Poſen hin. Weiter hob der Sprecher die verſchiedenen Huldbeweiſe des jetzigen Haiſers für die Stadt Poſen hervor und betonte wie dieſelbe nur im Schutze des Reiches und in den Bahnen preu⸗ hiſchen Kegimes gedeihen können. Der Ober⸗ hürgermeiſter ſchloß mit loyalen Verſicherungen namens der Poſener Deutſchen. Der Haiſer Heimathlos Roman von L. Ideler⸗Derelli. 10. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Sie gingen beide in die Wohuſtube, und Thekla N ſetzte der verblendeteu Mutter den wahren Sachverhalt kurz und bündig auseinander; ſie ſchloß mit den Worten: „Eutfremden Sie ſich nicht das Herz Ihres guten Kindes, indem Sie Anna ſo unverdient ſtrafen, wie es heute der Fall war.“ Frau Stein war ganz conſternirt; ſie eine gutmüthige Frau und hatte ſchließlich ihr älteſtes Kind ebenſo lieb, wie das andere. „Wiſſen Sie,“ ſagte ſie endlich, „daß die Emma lügt, daß habe ich ſchon öfter gemerkt, ſie hat auch mich ſchon belogen. Aber wenn ſie weinend und ſchreiend ankommt, dann muß ich doch denken, daß die Schweſter ihr wirklich etwas Schlimmes gethan bat. Das iſt ja aber ein abſcheuliches Betragen. Was ſoll ich nun machen?“ „Beſtrafen Sie Anna nie wieder auf eine bloße Anklage von Emma hin, ſondern nur dann, wenn ſie ſelbſt ſehen, daß ſie etwas Unrechtes thut.“ „Das iſt auch wahr; Sie haben recht, Fräulein, und Sie meinen es gut mit den Kinden, das merke ich. Ich will der Anna heute Gutes thun, wenn ich ihr Unrecht gethan habe.“ Dabei reichte ſie Thekla die Hand und ging wieder hinaus. Als ſie die Thür öffnete, ſtrich Emma an derſelben herum wie eine e, ihr war bei dieſem Zwiegeſpräch folgte Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 5 Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. 1902 dankte in warmen Worten für den freundlichen Empfang in Poſen und die prächtige Aus⸗ chmückung der Stadt und reihte die Mittheil⸗ ung an daß er am heutigen Tage eine die Aufhebung des Rapongeſetzes für Poſen ver⸗ fügende Orden vollzogen habe. Se. Majeſtät gab dann der Hoffnung Ausdruck, daß die Stadt ſich dieſer großen Wohlthat würdig erweiſen und mit Eifer an ihrer ferneren Ent⸗ wickelung arbeiten werde. Die Nachricht an der ſeitens des Kaiſers befohlenen Aufhebung der bisheriger Raponbeſchränkungen iſt von allen Bevölkerungskreiſen der Stadt Poſen mit Genugthuung aufgenommen worden. Nach der halb ? Uhr Abends erfolgten Ankunft der Majeſtäten im Heneralcommando ihrem Abſteigequartier, fand daſelbſt großer Civilempfang ſtatt, zu welchem auch der Erz⸗ biſchof von Stablewski erſchienen war. Es Abendtafel beim UKaiſerpaare nach, während derſelben ſang die vor dem General⸗ commando verſammelte Volksmenge patriotiſche Lieder. Wiederholt zeigten ſich die Kaiſerin und der Kronprinz auf dem Balkon, von der Menge jedesmal ſtürmiſch begrüßt. Die Stadt war prächtig illuminirt. In Poſen ſind von Fürſtlichkeiten ferner eingetroffen Prinz⸗Regent Albrecht von Braun⸗ ſchweig, Prinz Friedrich Ceopold von Preußen, Prinz Ludwig von Bapern und Herzog Ernſt Günther von Schleswig⸗Holſtein. Auch der Keichskanzler Graf Bülow iſt unter abermaliger Unterbrechung ſeines Norderneyer Erhohlungs⸗ aufenthaltes in Poſen anweſend. Verſchiedenes. E Ilvesheim, 5. Sep. Neckarthal⸗ ſängerbund: Die am Sonntag, 31. 1 915 in Eberbach getagte Hauptverſammlung des Neckar thalſängerbundes hat beſchloſſen, im Jahre 190 das dritte, mit Wettgeſang verbundene Gauver bandsfeſt abzuhalten. Der Feſtort iſt Eberbach. Als Preischöre wurden gewählt: Für Landvereine „Wie ich ſie einſt geliebt“ von Max Thiede Für Stadtvereine, „Naditzauber“ von Lu dwi Himmelsbach und „Wenn man beim Becher klang von Conrad Kreutzer. Der jährlich Bundesbeitrag, wie auch der einmalige Feſtbeitra betragen 20 Pfg. pro Mann. Die vorgenommen Vorſtandswahl ergab die einſtimmige Wiederwah des engeren Vorſtandes, mit Herrn Julius Mal ſch in Eberbach als J. Präfidenten. D Neckarthalbundesfeſte waren noch immer in jeder Beziehung wohlgelungene, und handeln die Vereine unſerer Gegend in ihrem eigenen In tereſſe, wenn ſie dieſem Bunde beitreten. — Mannheim. 3. Sept. Die hieſig Fleiſcherinung ſetzte in ihrer geſtrigen Verſammlun den Preis für Schweinefleiſch auf 90 Pfg. (bis her 80 Pfg.) feſt, für Kotelettes auf 1 Mar für Rindfleiſch bleibt der Preis von 70 Pfenni — Mannheim, 2. Sept. Wieder wird ein Einbruchsdiebſtahl bekannt welcher währen der Badereiſe der beſtohlenen Familie ausgefüh worden iſt. Als nämlich am Sonntag Her Stadtrath Denzel mit ſeiner Familie aus Enge berg zurückkehrte, mußte er die unangenehm Endeckung machen, daß während ſeiner Ab weſenheit Diebe ſeiner Wohnung (Louiſenring 35 einen Beſuch abgeſtattet und faſt alle Schmu und Werthſachen von nicht unbedeutendem Werth geſtohlen haben. Auch hat man in dieſem Fall von den Thätern noch keine Spur. — Mannheim, 3. Sept. (Panorama Am 1. September erreichte die Zahl der Pan ramabeſucher ſeit deſſen Ende Mai erfolgt licht recht wohl und ſie hatte offenbar gelauſcht. Die Mutter beachtete ſie den ganzen Abend kaum, aber als Auna gute Nacht ſagte, ſchloß ſie das Kind in die Arme und küßte es herzlich. So ſpann ſich das Leben dort ab, einen Tag wie den andern. Der Bürgermeiſter ging Abend für Abend fort und ſah ſeine Familie nur bei den Mahlzeiten. Thekla ging mit den beiden Mädchen oft ſpazieren; ſie ſah nun auch das Königliche Schloß, das freilich erſt ſehr ausgebaut werden mußte, wenn der Kaiſer Sonſt war es groß, mit vielen darin wohnen ſollte. Fenſtern und ſchönen Thürmchen auf dem Dache, aber ſehr verfallen und verwildert. Der Garten war theils Wald, theils Feld geworden, das Ganze wurde nicht mehr als herrſchaftliches Beſitzthum erhalten, und es hieß, es ſollte eine Schule darin eingerichtet werden. Dann begannen auch die Muſikſtunden, und Thekla erkannte bald, daß auch hier die Mutter die beiden Kinder falſch beurtheilt hatte. Emma hatte geſchicktere Finger und klimperte ein paar eingelernte Stücke raſch ab, aber von Takt und Melodie hatte ſie gar keine Ahnung, wogegen Anna, wenn ihr auch das Einüben Mühe machte, daſſelbe nachher mit richtigem muſikaliſchem Verſtändniß vortrug. Sie lernte bei dem guten Unterricht, der ihr jetzt zu Theil wurde, bald mehr und hatte eine große Freude daran. Von Klärchen hatte Thekla die letzte Zeit recht ſelten etwas gehört. Seit jenem betrübenden Briefe, ſie eben angetreten, und ihr fehlten auch die Mittel zu einer ſo großen Reiſe. den ſie noch in Königsberg erhalten hatte, ware die Nachrichten nur ſpärlich gefloſſen; die Kran ſchrieb nicht oft, und dann meiſtens nur ein paa Worte. Aber die Sache zog ſich doch hin, un Thekla faßte von neuem leiſe Hoffnung. Hatte doch der Arzt geſagt: „Wenn wir die Krankheit nur aufzuhalten vermögen, dann iſt noch Rettung möglich. Thekla hätte ſo gern einmal die geliebte Schwerſt geſehen, aber es war nicht möglich. Sie konnte hier ihre Stellung nicht plötzlich verlaſſen, nachde 5 So blieb ſie ruhig in den ihr beſtimmten Verhältniſſen und dachte nun täglich und ſtündlich mit banger Sorge an das Einzig was ſie auf Erden hatte. 5 So war der September gekommen und m ihm ein ſchöner, ſonniger Herbſt. Thekla fühlte ſich allmählich ganz behaglich in O. Sie hatte früh gelernt, ſich in Andere zu ſchicken, und Steins behande ten ſie ſtets mit artiger Freundlichkeit. Anna ſchlo ſich mit ſchüchterner Zärtlichkeit an ſie an, Emm entfremdete ſich ihr ganz. Die letztere hatte no einmal eine Anklageſcene bei der Mutter verſucht, diesmal wohlberechnet in Theklas Gegenwart. Anna wurde gerufen und Thekla fragte auf einen Win der Mutter, die ſich der Situation nicht recht gewachſe fühlte: „Haſt Du Emma geſchlagen ?“ „Nein,“ war die offene Antwort; „aber f ſagt das immer.“ 5 Jetzt hörte Emma ſofort mit Weinen auf; man