n Schlüſſel eten denſelhe zugeben. — anzeige 0 0 . Mah . 2 10 ef Meng dba Hass den ige F. Itoli Preiſe 6 Pfeung 35 uſt ab verlag L. Sen he auber gewaste I. Cehfr, Anna Mu esheimtrvielk Aufträge gen nit Hochachm D. 0. — ü cht haben be rl Neffen. — 0880 aufgeſelt werden. ib Ern, niedemeiſt. — idchel lle soft 1 t. et, i ee Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der fcrbunge Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend Hofbuchdrumerei Karl Molitor, Ladenburg. Ar. 71. Mittwoch, den 3. Heptember eren Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 1 welche am Tage des Erſcheinens bis Bei größeren Aufträgen 1 5 7 Volitiſches 0 Berlin, 31. Aug. Der Antritts beſuch des Königs Hiktor Emanuels III. am deut⸗ ſchen Raiſerhofe iſt nunmehr nach mehrtägiger Dauer wieder zu Ende gegangen. Das Er⸗ eignis hat ſich durch ſeinen geſammten Verlauf zu einer Bekundung der ſympathiſchen Bezieh⸗ ungen zwiſchen den Häuſern Hohenzollern und Savopen, wie zwiſchen den beiderſeitigen Reichen und Völkern, dann aber auch beſonders zu einer abermaligen Bekräftigung des Dreibundes gestaltet. Die zwiſchen Haiſer Wilhelm und ſeinem hohen italieniſchen Gaſt an feſtlicher Tafel im Berliner Keſidenzſchloſſe gewechſelten Trinkſpruche haben auch dieſe Bedeutung des llalſeniſchen Königsbeſuches in Potsdom und Berlin ein helles Licht geworfen, denn ſie bilden ein mächtiges Zeugniß für den unerſchütterlichen Weiterbeſtand des mitteleuropäiſchen Bündniſſes worüber die Friedensfreunde allerorten in Hin⸗ blick auf die bekannten Zwecke und Siele der deutſch ⸗öſterreichiſch⸗ italſeniſchen Allianz nur innigſte Genugthuung empfinden können. Im Uebrigen iſt es allerdings nicht ſehr wahr⸗ scheinlich daß anläßlich des Beſuches König Viktor Emanuels III. bei Kaiſer Wilhelm II. irgendwelche ſpecielle politiſche Abmachungen getroffen worden ſind, es dürfte daher weder an den Empfaug des Keichskanzlers Grafen Bülow durch den Hönig Viktor Emanuel, noch an die Audienz des italieniſchen Miniſters Prinetti beim Kaiſer und ebenſowenig an die Unterredungen der genannten beiden Staats⸗ männern mit einander beſondere Vermuthungen zu knüpfen ſein. Hervorragende Momente während der Anweſenheit des Königs Viktor Emanuel am 0 kaiſerlichen Hofe bildeten ſein in Begleitung des Haiſers vollzogener glänzender Einzug in Berlin, des am Abend des Einzugstages ſtatt⸗ gefundene Halamahl mit den hierbei gewech⸗ ſelten bedeutſamen Trinkſprüchen des Kaiſers und des Königs Victor Emanuel, ſowie die große am Sonnabend Vormittag vor ſich ge⸗ gangene Herbſtparade des Gardecorps auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin, bei welcher der Haiſer ſeinem erlauchten italieniſchen Gaſt und Verbündeten das 1. Garde⸗Regiment z. F. vorführte. Im Laufe des Freitag beſuchte der König von Italien vom neuen Palais aus zunächſt das Mauſoleum Kaiſer Friedrichs und legte am Sarkophage des verweigten Haiſers einen Kranz nieder. Alsbald nach der Kück⸗ reiſs ins Palais unternahm er eine erfolgreiche Pürſche im Wildpark. Gegen 1 Uhr mittags begab ſich Hönig Victor Emanuel in Begleit⸗ ung ſeines kaiſerlichen Gaſtgebers in einem vom Kaiſer ſelbſt gelenkten Dogcart zum Prinzen Friedrich Leopold von Preußen auf Schloß Hlein⸗Glienicke, wo unter Theilnahme der Haiſerin Familienfrühſtück ſtattfand. Dann unternahm der König nebſt der kaiſerlichen Familie an Bord der Nacht „Alexandria“ eine Partie auf den Havelſeen. Abends war in Schloß Babelsberg, Tafel beim Kaiſerpaare zu Ehren des Hönigs von Italien, Schloß und Park Babelsberg, ſowie die Villen an den Havelſeen waren prächtig beleuchtet. Am Freitag Vormittag hatte Hönig Viktor Emanuel im Neueu Palais den Keichskanzler Grafen Bülow in längerer Audienz empfangen. Am Sonnabend Mittag gab der Reichskanzler zu Ehren des Miniſters Prinetti ein Frühſtück, zu welchem die Mitglieder des diplomatiſchen Corps Einladungen erhalten hatten. * Ladenburg, 2. September. Dieſer Tage begeht unſer Mitbürger, Herr Reallehrer Schmitthelm dahier, das 40jährige Jubiläum ſeiner Thätigkeit als Lehrer. Wenn ja Glück⸗ wünſche bei einem derartigen Jubiläum gerecht⸗ fertigt ſind, ſo ſind ſie dies bei dem Dienſtfeſte eines pflichtgetreuen und fleißigen Lehrers um ſo mehr am Platze. Herr Schmitthelm, der ſeinen edlen Beruf mit richtigem Verſtändniß erfaßt hat, und nun auch zugleich auf eine nahezu 40jährige ſegensreiche Thätigkeit in hieſiger Stadt im erhabenen Dienſte der Jugenderziehung und Volksbildung zurückblicken kann, ſteht nicht nur in der Achtung, Liebe und Verehrung ſeiner vielen dankbaren Schüler, ſondern Jedermann iſt dem wackeren Lehrer mit freundſchaftlicher Liebe und Achtung zugethan, und auch die Eltern ſeiner Schüler bringen ihm an ſeinem Ehrentage die herzlichſte Dankbarkeit entgegen. Allein nicht blos in der Schule zeigte ſich Herr Schmitthelm als Meiſter, ſondern er ſtellte ſeine Tüchtigkeit und Kraft in ſelbſtloſer Hingabe auch in den Dienſt der Pflege des Ge⸗ ſanges. Was er in edlem Wettkampfe mit ſeiner wackeren Sängerſchar ſeit ebenfalls nahezu 40 Jahren geleiſtet und errungen, ſteht in aller unſerer nie verlöſchenden Dankbarkeit. Möge der noch wackere Jubilar, den ſchon ſeit vielen Jahren der dreifach ſilberne Ehrenkranz ſchmückt, in Geſundheit, Glück und Segen in ſeinem ſchwierigen Berufe und in gemeinnütziger Weiſe, wie ſo viele Mal bereitwilligſt gethan, weiter wirken, und zu dem ſilbernen, einſtens den goldenen Ehrenkranz er⸗ halten. Dies iſt unſer innigſter Wunſch. — Schwetzingen, 1. Sept. Heute Nacht / 1 Uhr explodirte hier der Dampf⸗ Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. 9. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Der Hausherr krug langes, gelocktes, bis auf die Schultern herabfallendes Haar, er hatte ein bartloſes Geſicht und eine ſpitze Naſe. Er war am frühen Morgen ſchon ſehr fein gekleiget. Er wollte gern für einen Gelehrten gehalten werden, aber man ſah ihm den ehemaligen Regierungsſecretair auf hundert Schritte au. „Guten Morgen, mein Fräulein! Wir begrüßen Sie in unſerem Hauſe!“ begann Herr Stein feierlich. 3 Es war die Art dieſes Mannes, das Unbedeutendſte mit einer außerordeutlichen Wichtigkeit hervorzubringen, allen ſeinen Reden lag ein Hauptgedanke zu Grunde und dieſer war: „ich habe es geſagt!“ Trotzdem war Herr Stein nicht affectirt; er war urſpringlich ein geſcheidter Kopf, nur in große Eitelkeit war er allmählich verfallen. „Das ſind unſere Kinder,“ fuhr er fort, auf die beiden kleinen Mädchen deutend, „Anna, 11 Jahre, und Emma, 9 Jahre alt; ſie werden ſich beſtreben, Ihre Zufriedenheit zu erringen.“ Dieſe Kinder waren nun nicht gerade ſehr ergötzlich. Mutter, Emma die ſpitze Naſe des Vaters. reichte beiden Kindern die Hand und richtete einige freundliche Worte an ſie, die von Anna mit einem berlegenen Grinſen, von Emma gar nicht beantwortet wurden; dann erhielt ſie ihren Platz am Kaffeetiſch nach Königsberg und Frau von Rieben. beſtellte die Grüße, die ihr aufgetragen waren, und der Bürgermeiſter ſagte verbindlich: „Meine Couſine hat Sie uns ſo warm empfohlen, daß wir uns freuen, daß ſie zur rechten Zeit aufſtehen, neben dem Hausherrn. Sie als unſere Hausgenoſſin zu haben.“ Thekla erwiederte das Kompliment und gerieth mit dem Herr in eine lebhafte Unterhaltung; die Frau ſprach gar nicht, ſondern nickte zu allem, was ihr Gemahl ſagte. Anna hatte das dicke, rothe Geſicht der Thekla alles; er kümmert ſich wenig um die Kinder. Der Kaffee war getrunken, und der Herr Bürger⸗ meiſter ging an ſeine Amtsgeſchäfte. Er verabſchiedete ſich von den Damen mit einer Feierlichkeit, als ge⸗ dächte er zunächſt einige Jahre fortzubleiben. Kaum war er hinaus, davon. merkte den Blick. klagte ſie; „ich bin zu kränklich; nun haben ſie ſich gewöhnt, gar nicht mehr auf mich zu hören.“ „Woran leiden Sie denn, Frau Bürgermeiſter?“ 9 f kt, 0 f überſchätzung machte den Unterſchied zwiſchen ihnen ſagte Thekla mit theilnehmender Artigkeit. „Ach, an allem. Es ſind die Nerven, es iſt der Magen, dann habe ich einen Druck im Kopfe und Rheumatismus überall. Ich kann mich um die Kinder nicht bekümmern. Mein Mann iſt meiſtens nicht hier, er geht auf das Rathhaus, dann Bürgerverſammlung und ich weiß nicht, was noch iſt Klage in der Schule über ſie, ſie lernen nichts Dieſer erkundigte ſich gewandt Thekla ſich nicht immer auf der Straße mit den Arbeiter⸗ i ſo ſtürmten die Kinder Thekla ſah ihnen uach. Die Mutter be⸗ „Ich kann ſie nicht zwingen“, Herr Stein mit Reden ſehr viel gewandter war als ſeine Frau, und alles, was er ſagte, viel gewählter hat er Nun tauſendſte; das Hauptthema war ihre Krankheit. und machen ihre Arbeiten nicht; ſie müßten mehr zu Hauſe angehalten werden; wer ſoll ſie anhalten? Ich kann's nicht, mein Mann thut's nicht. Das müßten Sie nun thun, liebes Fräulein. Ich verlange gar keine Hausarbeit von Ihnen, Sie können ſonſt machen, was Sie wollen. Bekümmern Sie ſich darum, daß ſie ſauber angezogen zur Schule kommen, daß ſie vor allen Dingen ihre Arbeiten machen; die Lehrerin iſt ſchon ſo ſehr unzufrieden. Sie müßten auch mit ihnen ſpazieren gehen und etwas auf ſie achten, damit ſie kindern herumtreiben; ſie kommen in ganz ſchlechte Geſellſchaft, und in der ganzen Stadt heißt es: Bürgermeiſters Kinder ſind die ſchlimmſten.“ Thekla verſprach, dieſe Pflichten zu erfüllen. Es war ein ſeltſamer Haushalt, in den ſie hier Einblick gewann. Die Frau Bürgermeiſter war nun aber einmal ins Reden gekommen; das ging ihr immer ſo, wenn ihr Mann fort war. Vor ihm hatte ſie einen gewaltigen Reſpekt, und ſeine Selbſt⸗ noch größer, als er in Wirklichkeit war. Und da vorbringen konnte, ſo hatte ſie ſich angewöhnt, in ſeiner Gegenwart ganz zu ſchweigen, obwohl ſie eigentlich eine redſelige Frau war. So kam ſie auch jetzt vom hundertſten in's