Jahrhundert. 6. Der katholiſche Glaube u. die wiſſenſchaftliche Forſchung. 7. Katholicismus und Kunſt. 10. Der Katholik und das moderne Erwerbsleben. 11. Aufgabe des Bonifatius⸗ vereins. 12. Werth und Beteutung der katholiſchen Oeden in der Gegenwart. 13. Religiöſer und politiſcher Katholicismus. 14. Antiduellbewegung. Bemerkt ſei, daß für die Reden die Reihenfolge, in der ſie hier verzeichnet ſind, nicht maßgebend iſt. Zu den öffentlichen Verſammlungen haben u. A. Erzbiſchof Dr. Thomas Nörber von Freiburg und Biſchof Ehrler von Speyer ihr Erſcheinen zugeſagt. f — Mannheim, 9. Aug. der Leiche des am 5. ds. Mts. im Neckar hier geländeten Landwirths Martin Heſſenmer von Rittersbach hat nicht die geringſte Anhaltspunkte auch geſtanden, daß er ſich auch mit der Abſicht getragen habe, das Anweſen des Bürgermeiſters und Rathſchreibers anzuzünden und daß er nur durch Zufall au der Ausführung ſeines Vor⸗ habens verhindert worden ſei. Z wurde in das Amtsgeſängniß in Heidelberg überführt. — Bretten, 9. Aug. Die Sparkaſſe⸗ Bretten erzielt nach dem auf 31. Dezember 1901 Die Section darfür ergeben, daß an ihm eine Gewaltthat ver⸗ Der Reſerfeſond betrug am Schluſſe des Jahres übt worden iſt. Sein Tod iſt wahrſcheinlich durch Ertrinken eingetreten. im Gange. — Heidelberg, 9. Aug. Geſtern Abend hat ſich in Mittelbuchen bei Hanau im Hauſe ſeiner Eltern der Heidelberger Student der Chemie Friedrich Becker, erſchoſſen. Selbſtmordes ſoll nach der „Fſt. Ztg.“ amerikaniſches Duell ſein. — Heidelberg, 10. Ang. Am 7. Auguſt wurde in Bammenthal fallener älterer Herr aufgefunden und in das akademiſche Krankenhaus dahier überführt. einigen Tagen zum Bewußtſein zurückgebracht, benahm ſich der betreffende ſo renitent gegen die ihn pflegende Krankenſchweſter, daß ſeine Ueber⸗ führung in die Irrenklinik angeordnet werden mußte. Die Urſache der Schlafſucht konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden; doch vermuthet man, daß der Kranke ein betäubendes Mittel zu ſich genommen hat. Hinſichtlich der Perſonalien gelang ein es der Polizei feſtzuſtellen, daß der Herr Angehörige in Karlsruhe beſitzt, welche beſſeren Geſellſchafts⸗ kreiſen angehören. — Eppelheim (b. Heidelberg), 10. Aug. Wegen Brandſtiftung wurde der Taglöhner Johann Zimmermann von hier verhaftet. Zimmermann hat um ſich an der hieſigen Ortsbehörde für ſeine Ueberführung in die Beſſerungsanſtalt Sinsheim zu rächen, auf dem Felde lagernden Hafer an⸗ gezündet, in der Meinung, derſelbe ſei das Eigen⸗ thum des Bürgermeiſters, während er in Wirklich⸗ keit dem Gaſtwirth Treiber gehörte. Zimmer⸗ Nachforſchungen ſind noch Der Grund des ein in Schlafſucht ver⸗ aufgeſtellteu 51. Jahresbericht im Jahre 1901 einen Reingewinn von 56,421.99 Mk. Die Aktiva der Kaſſe betragen 9,107,517,52 Mk. Darunter befinden ſich: Darlehen auf Hypotheken 6,754,783,80 Mk. Schuldſcheine an Gemeinden und Private 346,732 Mk., Staatspapiere 214,230 Mk., Güteraufſchlillinge 1,415,263,90 Mk. Die Einlagen betrugen am Schluſſe des Jahres 1901 8,331,122,75 Mk. und haben ſich gegen das Vorjahr um 1,0 10,414,611 Mk, vermehrt. 1901 46,734,49 Mk, was gegen das Vorfahr eine Vermehrung um 35,256,99 Mk bedeutet. Der Geſchäftsverſehr der Sparkaſſe erſtreckt ſich nicht nur auf den Amtsbezirk Bretten, ſondern iſt auf verſchiedene Amtsbezirke ausgedehnt, ſo befinden ſich die Darlehen auf Hypotheken in 166, die Güteraufſchillinge in 136 Gemeinden vertheilen ſich a) in Baden: auf die Amtsbezirke Bruchſal, Karlsruhe, Pforzheim, Wiesloch, Heidel⸗ berg, Eberbach, Mannheim, Schwetzingen, Mos⸗ bach, Eppingen, Weinheim, Durlach ꝛc. und b) Nach in Württemberg: auf die Oberämter Maulbronn, Vaihingen. Brackenheim Heilbronn, Weinsberg, mann hat dem ihn verhaftenden Ortspolizeidiener Als am andern Abend der kleine dicke Stabs⸗ arzt, das Geſchehene großmüthig verzeihend, an ihrer Seite ſaß und ſie mit Artigkeiten überſchüttete, nahm Thekla höflich ſeine Unterhaltung an, warf aber dem Oberleutnant von Palmer einen vielſagenden Blick zu und dieſer runzelte die Stirn. Daun aber wurde ſie auf Frau von Rieben aufmerkſam. Dieſe Dame befand ſich in einem Zuſtaude ſellſamer Erregung. Es war offenbar, daß ſie die Unterhaltung mit Herrn von Palmer allen anderen vorzog, und ſo gemeſſen ſonſt ihr Weſen war, bei dem Erſcheinen des ſtattlichen blonden Mannes wich ihre Ruhe. Thekla betrachtete erſtaunt die Frau, die offenbar nur mit Mühe ihre Leidenſchaft bekämpfte. Der Offizier war ſehr zuvorkommend gegen ſie, ſein Weſen zeigte die höchſte Berehrung für die Dame, aber er blieb durchaus unbefangen. „Sollte ſie ihn lieben?“ fragte ſich Thekla, „ſie, den fünf bis ſechs Jahre jüngeren Mann 2“ Die Briefe aus Bonn, die häufig kamen, erfüllten Theklas Herz mit hoher Freude. Klärchen ſchrieb ſehr glücklich. Sie freute ſich darauf, daß der Winter zu Ende gehen würde, und daß ſie dann den herrlichſten der deutſchen Ströme in Frühlings⸗ glanz erblicken könne. „So viele Geſellſchaften, wie Du mitmachſt, kaun ich allerdings nicht aufzählen“, ſchrieb ſie, „dennoch haben vir viel angenehmen Verkehr, und ich habe mehrere Mädchen in meinem Alter gefunden, die ich gern mag. Seit einigen Wochen kommt ein Bekannter von Onkel zu uns, ein Herr v. Grünom. Er iſt wohl ſchon dreißig Jahre alt, aber er iſt intereſſauter als die andern jungen Herren alle; Du ſollteſt ihn einmal erzählen hören. Mit mir unbedeutenden Perſon ſpricht er viel und iſt ſehr freundlich gegen mich. Er kommt oft, und ich freue mich auf die Abende, wo er da iſt. Nur ſchade, daß ſie immer ſo ſchuell vergehen“. f 1 Beſigheim ꝛc. — Pforzheim, 10. Aug. Die Stadt gewährt einen recht impoſanten Anblick, beſonders die Straßen, die der Feſtzug berührt, ſind ſehr geſchmackvoll und reich decorirt. Tie geſtrizen Morgenzüsde brachten ſchon viele Turner, die Nach⸗ mittagszüge aber noch mehr, Geſtern Nachmittag 3 Uhr fand Sitzung der Kampfrichter, ſowie Sitzung des Berechnungsausſchuſſes ſtatt. Von 6 Uhr Abends ab trafen mehrere Extrazüge ein. Die Turner wurden am Bahnhof ven einer tauſendköpfigen Menge empfangen. Abends 8 Uhr fand im ſtädtiſchen Saalban ein großartiges Bankett ſtatt. Gleichzeitig bewegte ſich ein coloſſaler Fackelzug durch die Straßen der Stadt nach dem Feſtplatz hinaus, woſelbſt die Pforz⸗ heimer Turner ein Hrillantes Schauſpiel, das Fackelſchwingen, boten. Der heutige Tag brachte uns das ſchönſte Wetter. Früh um 5 Uhr weckte eine Reveille die Einwohnerſchaft und die „Die Kleine ſchwärmt,“ ſagte Thekla lachend und legte den Brief zuſammen. In Bonn dachte man bereits an den Frühling; in Königsberg war noch tiefer Winter und Frau von Rieben erſuchte Thekla, ſie auf einer Schlitten⸗ fahrt zu begleiten. Sie wollten ſpazieren fahren und dann einige Einkäufe machen. Zur feſtgeſetzten Stunde hielt der zierliche Schlitten mit den ſchönen Pferden und dem prächtigen Geläut vor der Thür. Die Damen in eleganter Wintertoilette hüllten ſich in die koſtbaren Decken, und fort ging es, den Steindamm entlang zum Thore hinaus die Hufen hinunter auf der ſchön gebahnten Chauſſee. „Es iſt doch eine öde Landſchaft,“ meinte Thekla, um ſich ſchauend. „Die Felder ſind faſt noch flacher als in Weſtpreußen. Iſt Königsberg ihre Heimath, Frau General?“ f „Nein,“ entgegnete dieſe freundlich, „ich bin Mein eine Ruſſin und in Petersburg geboren. Vater war Oberſt in der ruſſiſchen Armee und hatte in der Reſidenz ſeinen Wohnort. auch meinen Mann kennen, der damals Attaché bei der preußiſchen Geſandtſchaft war. Ich war erſt achtzehn Jahre alt, als wir heiratheten. Später trat Rieben in die Armee zurück; ſo verließ ich mein Vaterland und kam nach Königsberg. Das Leben hier wurde mir ſympathiſch, und ich habe Preußen lieb gewonnen.“ N „Sie haben in keiner andern preußiſchen Stadt längere Zeit gelebt?“ fragte Thekla. „Ich habe Berbin, Danzig und Breslau nur vorübergehend kennen gelerut. Das Leben in Königs⸗ berg iſt gemüthlich, die Leute ſind verträglich und geſellig, liebenswürdig überſehen ſie einer des andern Schwächen, die wir doch nur einmal alle haben, und Gaſtlichkeit iſt einer der Hauptvorzüge des Oſt⸗ bpreußen. Das hat mir gefallen. Mein Maun hat als junger Offizier in verſchiedenen Provinzialſtädten Turner aus dem Schlummer und nun zog Ab⸗ f teilung um Abteilung mit Muſik nach dem Feſt⸗ platz. Um 6 Uhr nahm daſelbſt das Vexeins⸗ wettturnen vor unzähligen Zuſchauern ſeinen Anfang. Während des Vormittags kamen noch Turnerſchaaren mit der Bahn, ſowie aus dem Pforzheimer Gau zu Fuß an. Nach dem Mittag. eſſen war großer Feſtzug, der ein glärzendes Bild bot. Beſonders vorteilhaft durch ihre geſchmackvolle Kleidung fielen die Elſäſſer Vereine auf. Im Feſtzuge zählte man über 200 Fahnen und ca. 8000 Theilnehmer. Nachdem der Feſtzug auf dem Feſtplatze an⸗ gelangt war, ſtellten ſich die aktiven Turner ſofort auf den Uebungsplatz zu den allgemeinen Stab⸗ übungen auf und betheiligten ſich dabei ca. 4500 Turner. Ein überraſchender Moment war es, als auf Kommando des Kreisturnwarts Herrn Lang ⸗Neuſtadt die Turner ihre Oberkleider ah⸗ legten und plötzlich alle in weißen Turnkoſtümen daſtanden. Die nunmehr folgende Stabübungen wurden exakt und ſchneidig ausgeführt und mit großem Beifall ausgezeichnet. Nach Abſingung eines allgemeinen Turnerliedes fand ſodann der Abmarſch ſtatt und wurde daran anſchließend das Vereins⸗Wettturnen zu Ende geführt. — Bern, 11. Aug. La t Berichten gus Chamounix ſind am Col de Dom 2 franzöſiſche Alpenklubiſten, derren Namen nicht feſtgeſtellt ſind während eines Unwetters erfroren. Ihre zwei Führer die Hilfe holen wollten, ſtürzten in Glet⸗ ſchergründe und ſind ebenfalls todt. In Chamounix find Führerkarawannen aufgebrochen. — Brüſſel, 9. Auguſt. Der Buren⸗General Lucas Meyer, der ſich anf der Fahrt nach Karlsbad einige Tage hier aufhielt, erlag, geſtern Abend in einem Familien⸗Hotel der Eintrachtsſtraße einem Herzleiden, das er aus dem Kriege mitgebracht hatte. Gattin und Tochter des Generals, die ſich erſt kürzlich mit demſelben wieder vereinigt hatten, weilten, wie man der „Frkf. Ztg..“ meldet, an ſeiner Seite. Auch Frau Botha und Frau Reitz, die Tochter des ehemaligen Staatsſecretärs von Transvaal, befaaden ſich am Sterbelager. — Brüſſel, 9. Aug. Die Einbalſamirung der Leiche des Generals Meyer findet heute ſtalt. Der Körper wird nach Transvaal überführt. Zu der Leichenfeier werden auch die Kriegskameraden des verſtorbenen Generals: Botha, Dewet und Delarey erwartet, die heute in Southampton ankommen ſollen. Die Theilnahme der Brüſſeler Geſellſchaft an dem plötzlichen Ende des Buren⸗Feldherrn iſt ſehr groß, der Mark in Garniſon geſtanden, da ſind die Honoratioren oft mit einander verfeindet geweſen.“ „Ich dachte, ſagte Thekla lachend, „ſolche Ar Feindſchaft wäre eine große Thorheit.“ „In dieſer Anſicht bin auch ich erzogen worden, eutgeguete Frau von Riehen. „Ich kaunte bis jetzt nur ländliche Verhältniſſe, eutgegnete Thekla; „dort hatten die Leute keine Zeit, mit einander böſe zu ſein. Auch ſahen ſich die Familien zu ſelten, die Geſelligkeit meiner Heimath war gering.“ Die Geueralin ſchwieg, dann fragte ſie plotzlich „Mögen Sie den Stabsarzt Doctor Kreſting leiden?“ „Nun,“ meinte Thekla, „ſehr ſympatiſch iſt mir ein Mann nicht, der in ſeiner Jugend ſchon eiuer Kugel gleich ſieht.“ Dort lernte ich „Aber er iſt eine gute Partie,“ ſagte die Generalin. a Die beſte Frau für ihn wäre entſchieden Fräulein Froben; ſie haben Aehnlichkeit mit einander, befinden ſich beide in fortwährender Auftegung.“ Die Worten klangen ſehr ſpöttiſch. „Sie ſollten ihn doch nicht ſo von der Hand weiſen, Thekla,“ ſagte die Generalin ernſt. Dieſe ſah ſie erſtaunt an und fragte: „Was meinen Sie damit?“ f „Doctor Kreſting bezeigt Ihnen ernſtliche Auf⸗ merkſamkeiten und er iſt imſtande, ſeiner zukünftigen Gemahlin ein angenehmes und ſorgenfreies Leben zu bereiten.“ „Sie denken, daß Doctor Kreſting ſich um meine Hand bewirbt?“ ſagte Thekla und der ſpöttiſche Zug trat in äußerſter Schärfe hervor. „Er macht mir den Hof, aber zu heirathen gedenkt er die Tochkek von Fräulein Frobens Hauswirth, dem reichen Deſtillateur auf dem Sackheim.“ „Nicht möglich!“ rief die Generaliu. (Fortſetzung folgt). n bin 1 baus Hare. N scheuen * 1 1 Ihen 019 1. herſte 9. Gelln Tuch 0 gilgetcagele au Auftrage . b kuf unten ſämn ſer unter Ar erſuchen! % dic del 9 eh bolonb , Auskunft b ide von di benburg, —— Ga Zunerſlag, Gro a ell fl act einladet — An heute ab nina Nu 1 M5 8 ſlückr. . dtr. frei vor“ Auf Lager Maul Dag, dub. und Ta ce und viel