Anzeiger für Ladenburg und Amgebung. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Preis vierteljährlich Mark 1.— e Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Redaktion, Druck und Verlag der . a Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis . Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Mittwoch, den 30. Juli i 2 5 210 5 1902. bedacht war. Ebenſo kann man deſſen Be⸗ evangeliſch, 57 katholiſch, 2 altkatholiſch und 8 f 885 ſtrebungen zur Entwicklung der Stadt auf 22 israelitiſch Aus Ladenburg ſelbſt ſind 54, Ladenburg, den 29. Juli. Der induſtriellen und ſonſtigem Gebiete volle Aner⸗ aus Baden 94 und außerbadiſch 5 Schüler. Der Gemeinderal der Stadt Ladenburg überſandte kennung nicht verſagen. Das der Gemeinde Unterricht wurde einſchließlich des Vorſtandes, an Herrn Hauptmann Petermann bei ſeinem in hochherzigſter Weiſe in Aus ſicht geſtellte Herrn Profeſſor Metzger von 6 etatmäßigen und Amtsrücktritte nachſtehendes Dankſchreiben: Vermächtniß bildet gleichfalls einen Beweis 2 nicht etatmäßigen Lehrern, der Religionsunter⸗ 88 1 opferfreudigen Edelmuthes. Solche Handlungen richt von 5 Religionslehrern ertheilt. Die öffent⸗ g Die Niederlegung Ihrer ſämtlichen Ehren- ſowie ſein ſeitheriges Wirken im Intereſſe lichen Prüfungen finden am 30. Juli, die Schluß⸗ ämter mußte in unſerm Collegium die Ueber⸗ unſerer Stadt verdienen eine unbegrenzte Dank feier am 31. Juli, Vormittags 9 Uhr, im Saale kugung hervorrufen, daß Ihr Entſchluß als barkeit, welcher wir uns geſtatten Ausdruck zu des Gaſthauſes „zum Schiff“ ſtatt. Das neue Oberhaupt unſerer Stadt ebenfalls zu demiſſio verleihen. Wir hoffen daß unſerem ſcheidenden Schuljahr beginnt am 11. September. 8 mien ein unabänderlicher ſei. Ihre Thälig⸗ Oberhaupt eine baldige Wiederherſtellung ver⸗ — Handſchuhsheim, 26. Juli. Ein frecher keit als Bürgermeiſter für das Wohl der Ges gönnt ſei und ſchließen mit dem Wunſche, es Einbrecher wurde am letzten Mittwoch hier feſtgenommen 0 Heinde wirkte anregend und wurde bei großer möge derſelbe ſeinem lieben Ladenburg auch Der bekannte Einbrecher Seldner aus Wießlingen, . Meigennützigkeit dur eiſerne Schaffenskraft fernerhin ſein Wohlwollen zuwenden. welcher erſt am Tage zuvor aus dem Gefängniß 5 unterstützt. . heutiger Sitzung Ladenburg, 28. Juli. Die Antwort, zu Bruchſal entlaſſen wurde, wo er wegen des 9 850 be l . welche Herr Bürgermeiſter Petermann auf den gleichen Vergehens 18 Monate abgeſeſſen hatte, . T 1 0 1 0 ſeinen Rücktritt behandelnden Artikel gegeben, iſt war gegen 1 Uhr Nachts in die Wohnung des Ueberzeugung hervorrufen, daß in den pon zu weitgehender Beſcheidenheit dictiert. Landwirths Döll eingeſtiegen. Durch das verurſachte ur Erbauung tation Groß , Schrein. f 0 1 auern Cadenburgs der Sinn für Dankbarkeit 1 . a 005 0 a ben werd lioch nicht erloſchen iſt. Unſer Gemeinderats⸗ Ladenburg verliert an ſeinem Bürgermeiſter einen Geräuſch wurde Döll aus dem Schlaf geweckt, er Buteau des ö 5 85 Mann von durchaus vornehmen Charakter größter machte ſich ſofort an die Verfolgung des Diebes, a 1 1 iſt dagegen 175 dem innigen Uneigennützigkeit und allzeit bewährtem Wohlthätig⸗ der ſeinen Weg durch das Fenſter nahm. An der 99 1 0 3 1 5 8 e keitsſinn. Seinen reichen Kenntniſſen und unbegrenzter Wilhelmſtraße konnte Seldner mit Hilfe zweier ber Aüſſärſ ige 9 9 1 5 85 25 129 — 5 15 Arbeitsfreudigkeit iſt das raſche Aufblühen der anderer Männer feſtgenommen werden. Von zwei uhr pen e bret äußerſt angegriffenen Geſund⸗ Stadt zu danken. Seine Gerechtigkeitsliebe und Gendarmen wurde er am nächſten Tage nach Heidel 5 ken, Toleranz, ſowie ſein richtiges Verſtändnis für berg eingeliefert. 5 die Aufgaben und die Leiſtungsfähigkeit der — Karlsruhe, 28. Juli. Herr Verlags⸗ Det Bürgerausſchuß faßte in ſeiner letzten [Gemeinde werden in den Herzen aller Gebildeten buchhändler Joſef Bielefeld, e 5 . Sitzung folgende Keſolution: . a und Gutdenkenden unvergeſſen bleiben. Wir Konſul, früher Vorſitzender des deutſchen Verleger⸗ ektor. Dem verſammelten Bürgerausſchuß fällt] wünſchen Herrn Petermann, daß ſein durch dienſt⸗ vereins, iſt heute früh nach langem ſchweren Hilfe es ſchwer, Herrn Hauptmann Petermann aus Ae 7 in Leiden an einer Herzlähmung geſtorben. Die ſeiner seitherigen Stellung als Bürgermeiſter ländlicher ille un zurückgezogenheit eine unerwartete Todesnachricht wird in weiten Kreiſen Hie zufolge ſeiner leidenden Geſundheit ausſcheiden . und dauernde Wiederherſtellung finden lebhafte Theilnahme hervorrufen, da der Ver⸗ am 14. cut zu ſehen. Deſſen Abgang bedauern wir möge! ſtorbene ſich überall eines großen Anſehens und 5 Uhr Abende umſomehr als ſolcher während ſeiner Dienſtzeit Ladenburg, 28. Juli. Die Großh. vieler Beliebtheit erfreute und ſich namentlich einem Sul ſewohl durch außergewöhnlichen Eifer als auch] Realſchule wurde im abgelaufenen Schuljahre nach auf dem Gebiete von Kunſt und Wiſſenſchaft und u Hau übe durch möglichſte Sparſamkeit im ſtädtiſchen dem Stand am Schluſſe deſſelben von 140 landsmannſchaftlicher Wohlthätigkeit der Dahin⸗ glichſte Sparſ ſtädtiſ f 15 f . i . . 5 Häuſer, d. Haushalte jeweils auf das Wohl der Gemeinde Schülern beſacht. Der Confeſſian nach ſind 72 geſchiedene vielfach auf das Schönſte bewährte. men. Da die rrte Holz de Hänſer fit er ganz arm r war ſie auf loſten Dorfkirchhof und knieten betend an einem Grabe. aber die Erinnerung an ihn wird uns über manche „Kurt von Brandow, Königlich preußiſcher Rittmeiſter“, Stunde in unſerm künftigen Leben forthelfen.“ ſtand auf dem einfachen eiſernen Kreuz. Sie ſprachen Die Sprechende beugte ſich zu dem Kreuz hinab Nachdrit heidoltn nicht, daun aber erhob die jüngere die thränenſchweren und berührte es mit ihren Lippen. „Schlaf wohl!“ i (Nachdruck verboten.) Augen und klagte: „Ach, Thekla, wie bitter iſt dieſer ſagte ſie leiſe, „vielleicht kommen Deine beiden Kinder, : Untern. Der Oktoberſturm pfiff über die kahl gewordenen Abſchied!“ 1 die Du, ſo ſehr liebteſt, niemals wieder zu Deinem ib⸗ und Bel Rluren; er fand keine Blume mehr, und der früh Die Augeredete, ein Mädchen von etwa 23 Grabe. e richtete ſie ſich wulſchloſſen 15 ö . gs mitt hereinbrechende Abend hüllte die flache, weſtpreußiſche Jahren, faßte liebkoſend die Hand der kaum erwachſenen mit gewaltſamer uſtreugung den Schmerz zurück⸗ a Tchleſchaft in dämmerndes Grau. Ein ärmliches Schweſter. Das blaſſe Mondenlicht brach jetzt durch drängend. „Komm jetzt, Klärchen,“ ſagte ſie, „es nagen 10 f Ohrſchen lag mitten in der lautloſen Ebene. Das die zerriſſenen Wolken und beleuchtete ein regelmäßiges wird dunkel. Es nüt nichts, hier noch länger zu 15 lleten “ felkesbild am Eingange des Dorfes verrieth katholiſche dieſe Thekla von Brandow. Hellblondes Haar kräuſelte wir ſein Grab nicht mehr ſehen können. . a 1 5 ſezut wohner; aber auch viele Proteſtanten zählte die ſich um Stirn und Schläfen, und hellbraune Augen Gehorſam folgt die jüngere Schweſter; Sie n Ge 11 Gemeinde, und die Leute lebten gut und friedlich gaben dem Antlitz einen eigenthümlichen Reiz. Sie ſchloſſen die Kirchhofspforte und traten auf die dunkle, das Pfamt 0 Mleinander, denn die Armuth war das Band, das war nicht groß, trotzdem begegnete ihr jedermann ſchweigende Dorfſtraße. „Daß wir uns trennen ſie alle verknüpfte. Faſt ſchien es ein Spott, daß unwillkürlich reſpektvoll. Es lag etwas in dieſeu müſſen, Thekla,“ begann flärchen, „kann ich noch dies armſelige Dörflein. den Namen Roſen führte; ſcharf geſchnittenen Zügen, das großen Eindruck gar nicht denken, und mir wird ſo ſehr bange, wenn Heimathlos. Roman von L. Ideler⸗Derelli. rläufig in den auch im Sommer blühten hier keine Roſen, höchſtens machte. Die jüngere Schweſter erſchien neben dieſem Du nun fortan um die eigene Exiſtenz arbeiten an der grauen Kirchwand. Zwei Mädchen ſchritten ſchöuen Mädchen unbedeutend. Noch ſehr jung, kaum mußt.“ —— nuch zum Dorf hinaus an den Häuſern vorüber, ſiebzehnjährig, hatte ihr Antlitz etwas Weiches, „Ich lernte arbeiten, Kind, das weißt Du,“ : Ihle ſich umzuſehen. Ihr Gewand ſtreifte die alte Unvollendetes; die großen braunen Augen blickten] war die ruhige, freundliche Antwort Theklas. 5 ell Hollunderhecke, und der Saum ihrer Kleider wurde ſanft, faſt klagend empor, und leiſe ſchluchzend fuhr „Ja, aber Du als Geſellſchaftsfräulein! Natürlich auß vom Abendthau. Doch achteten ſie es nicht, ſie fort: Papa, warum haſt Du Deine Kinder ſchon ] biſt Du doch wieder ſehr viel vornehmer, als die ule. Am ihre Augen waren naß von Thränen. Es waren, verlaſſen?“ Frau General von Rieben ſelbſt, und dann genirſt . mie Kleidung und Weſen deutlich zeigte, vornehme 9 8 e, a Damen; ſie hatten ſich feſt an die Hand gefaßt, „Tröſte Dich, mein Kläcchen,“ entgegnete die] Thekla lächelte. „Als Excellenz muß ſie doch — und obwohl der Alter sunterſchied zwiſchen ihnen Aeltere leiſe; „Papa iſt bei dem lieben Gott wohl ſelbſt äußerſt vornehm ſein.“ mehrere Jahre betrug, ſo ließ doch der Geſichtsſchnitt aufgehoben und ſieht nun von oben, ob ſeine Mädchen „Wie ſie wohl ſein mag?“ fragte Klärchen der beiden auch den Fremden ſofort die Schweſtern auch brab und ehrlich durch die Welt kommen. Du neugierig. „Ob es ſchon eine alte Dame iſt?“ kennen. Sie betraten eilig den kleinen, verwahr⸗ s nicht hinterlaſſen, „Iſt das nicht ganz gleich? Wie ſie iſt, muß 1 2 725 9 7 e 5 0 0 enn 5 85 f lion d. . 5 8 2 92