im Werthe von 25000 Mark, gewann Herr Architekt Herm. Koopmann dahier. — Dieſer F. Mohr, im Ballhans ihr 25fähriges Dienſt⸗ jubiläum gefeiert. ſelbſt nahm den ſchönſten Verlauf. — Maunheim, 25. Juli. Schäfer ernannt. Mannheim und Karlsruhe. Die Polizeidirektoren einer Dienſtzulage von 500 Mark. — Seckenheim, 25. Juli. Geſtern Nachmittag hald 6 Uhr ſtarb Alt⸗Bürgermeiſter Jakob Seitz im Alter von 74 Jahren und wenige Stunden darauf, Nachts halb 2 Uhr, folgte ihm die treue Lebensgefährtin Marie Seitz geb. Mieg im Todte nach. Zahlreiche Kinder, Enkel und Urengel trauern an der Bahre der Dahingeſchiedenen, die ein glückliches Familienleben viele Jahrzehnte lang vereinte. Gemeinſam ſind ſie durchs Leben gewandert und gemeinſam ſind ſie hinüberge⸗ ſchlummert, fürwahr ein ſchönes Schickſal eines edlen Menſchenpaares. des „Bereins zur Rettung ſittlich verwahrloſter Kinder im Großherzogthum Baden“ iſt dem 24 Jahresbericht zufolge auch im Jahre 1901 eine unermüdliche und ſegensreiche geblieben. Der Verein beſitz Rettungsanſtalten in Durlach, Hüfingen und Sinsheim ausſchließlich für Knaben. Von Vereinsfürſorge befanden ſich am 1. Januar 1901 Von den am 1. Jau. 1902 in Vereinsfürſorge katholiſch, 7 anderer Confeſſionen oder Religionen. Die Ergebniſſe der Erziehung, waren nicht ungünſtig. Nur bei 11 Procent aller Entlaſſenen war die Arbeit des Vereins unwirkſam. Die Einnahmen Die Ausgaben 83 363 86 Mk. Die Landescollecte betrug 1900 1401417 Mk., 1901 1355403 Mk. Tage haben 4 Mannheimer Locomotivführer, die Herren W. Kemm, J. Trabold, F. Fäßner und Die Einführung der Jubel⸗ paare erfolgte durch den Vorſtand des Locomotiv⸗ beamten⸗Vereins der Station Mannheim unter Vorantritt weißgekleideter Mädchen; das Feſt Zum Polizei⸗ direktor in Mannheim wurde Herr Oberamtmann Der Titel Polizeidirektor iſt im letzten Nachtrag zum Beamtengehaltstarif neu ge⸗ ſchaffen worden und zwar borerſt für die Städte erhalten die Bezüge, eines Amtsvorſtandes nebſt — Aus Baden, 21. Juli. Die Thätigkeit Zwei andere Beamte kamen mit leichteren Ver⸗ 1903 ab ſiedelte die Durlacher Anſtalt in einen Neubau in der Nähe von Weingarten über. In ſtrafe, Schröder Meyer und Wölker zu je 18 000 Mk., 269 Knaben, am 1. Januar 1902 165 Knaben, in Zwangserziehung waren 144 bezw. 241 Knaben. des Verfahrens auferlegt. — In der Urtheils⸗ befindlichen Knaben waren 84 evangeliſch, 174 des Vereins betrugen im Jahre 19018410124 Mk. Auch in dieſem Berichtsjahr ſind dem Verein von Gönnern nahmhafte Gaben zugegangen, für die der Verein ſeinen Dank ausſpricht. — Bretten, 23. Juli. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern Abend bier. Der Müller Pieper auf der Weißhofer Mühle wollte geſtern Abend mit einem mit Furchtgarben ſchwer beladenen Wagen nach Hauſe fahren. An einer Anhöhe kam er zu Fall und gerieth unter den Wagen, der über den Bedauernswerthen hinwegfuhr. Ein Bein wurde ihm faſt ganz abgefahren und auch an der Schulter erlitt er bedeutende Verletzungen. — Neuſtadt a. d. H. 23. Juli. Ein Einbruchdiebſtahl wurde heute in dem Reiſe⸗ güterſchuppen des hieſigen Bahnhofs entdeckt. Zehn große Reiſekörbe waren erbrochen oder auf⸗ geſchnitten, und ihr Inhalt war auf einem Haufen zuſammengeſchüttet. Die Diebe hatten es an- ſcheinend auf Schmuckgegenſtände und ſonſtige Werthſachen abgeſehen. Wie viel entwendet worden iſt, kann erſt durch die Unterſuchung feſtgeſtellt werden. ö — Diedenhofen, 23. Juli. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich heute Nacht zwiſchen 5 und 6 Uhr auf der Strecke Diedenhofen⸗ Deutſch⸗Oth. Zwei Güterzüge ſtießen in Folge falſcher Weichenſtellung zuſammen; 7 Wagen und beide Maſchinen wurden zertrümmert. Zwei Beamte ſind ſchwer verletzt; dem einen wurden die Beine abgefahren, dem anderen der Unterleib aufgeriſſen, letzungen davon. Die Trümmer liegen haushoch übereinander an der Unfallſtelle. — Leipzig, 23. Juli. Der Gerichtshof verurtheilte Exner zu 5 Jahren Zuchthaus und 5jährigen Ehrverluſt. Gentzſch zu 3 Jahren Gefängniß, beide unter Anrechnung von 7 Monaten Unterſuchungshaft, Dodel zu 15000 Mk. Geld⸗ Fiebiger zu 8000 Mk., Vörſter und Wilken, zu je 5000 Mk. Den Angeklagten wurden die Koſten begründung wird ausgeführt, Exner habe durch ſchmählichen Mißbrauch des in ihn geſetzten Ver⸗ trauens großes Unglück über Tauſende herbei⸗ geführt und durch ſein Vorgehen hätten Treue Glauben im Handel und Verkehr tiefe Erſchütterung erfahren. Wohl habe er nicht aus Habſucht, ſondern aus Ehrgeiz gehandelt, da er aber immer⸗ hin eine niedrige Geſinnung an den Tag gelegt habe, ſei auch auf Ehrverluſt erkannt worden Auch Gentzſch täuſchte das in ihn geſetzte Ver⸗ trauen aufs Aergſte, ſtand aber vollſtändig unter Exners Einfluß und hatte wohl auch nicht daz volle Bewußtſein der Strafbarkeit ſeiner Hand⸗ lungsweiſe. Die übrigen Angeklagten hätten, oh, gleich auch ihnen dieſes Bewußtſein fehlte, durch unverantwortlichſte Pflichtverletzung zur Herbei⸗ führung der Kataſtrophe beigetragen. — Hamburg, 24. Juli. Die Geſammt⸗ zahl der Verunglückten ſcheint mit 112 feſtzuſtehen. Als gerettet ſind einſchließlich der Schiffsmann⸗ ſchaft, von der nur der Heizer Steffen ertrunken iſt, 86 gemeldet. Bis heute früh ſind 31 Leichen geborgen. — London, 25. Juli. Lukas Meyer trift morgen in Southampton ein, Reitz am Montag in Neapel, Botha, Delarey, wahrſchein⸗ 5 2 lich auch Dewet, kommen am 6. Auguſt in London Walch en an. Es iſt ziemlich ſicher, das die Barenführer inmag, 5 ſacaſet! 466 der Bil eine Unterredung mit Chamberlain über die Ver, n. Ane waltung der neuen Colonien haben werden. ihr geholt — London, 23. Juli. Hier wurde ein Der? großer Juwelen-Diebſtahl verübt Ein Angeſtellter der Firma Gebrüder Joans war damit beſchäftigt, 3 Diamanten im Werthe von 4000 Pfund zun hablattri Verſandt nach Amſterdam zu verpacken, als er ans Telephon gerufen wurde. Bei ſeiner Rückkehr 60 hifer 1 aus dem Telephonzimmer waren die Diamanten zu ſeiner größten Beſtürzung verſchwunden. — Petersburg, 23. Juli. Die Skadt Mukden in der Mandſchurei wurde amtlich für choleraverſeucht erklärt. — Aus Charbin wird ge⸗ meldet, daß vom 3. bis zum 14. ds. M. 284 Ruſſen und 523 Chineſen an der Cholera erkrankt und 81 Ruſſen und 363 Chineſen geſtorben ſind. — Madrid, 25. Juli. Die „Daily Mail“ meldet von hier: Durch herabſtürzende Felsmaſſen des Calatayna in Aragonien wurde eine große Anzahl Häuſer zerſtört, zahlreiche Menſchen ſind getödtel, viele ſchwer verletzt. — In Pico im caſtiliſchen Hochlande hat ſich ein Krater genöffnet, der rieſige Maſſen auswirft. Die Panik iſt unbeſchreiblich. Eine Meldung von den Azoren⸗Inſeln he⸗ ſchreibt furchtbare unterirdiſche Erdſtöße. Auf der Horta⸗Inſel löſten ſich große Felsſtück, die ſich in glühendem Zuſtande befanden und wurdez hoch emporgeſchleudert. — Hongkong, 25. Juli. Auf dem Weſt⸗ fluſſe iſt ein Paſſagierdampfer ontergegangen, wobei 200 Perſonen ertranken. Thauſtherden ſellgard. Aulus au 00 8. Mk. barl Zan Schön s and 60 Pig. Ke roh 155 bi Adalbe Fel Korn. el fit Strohſe Auge fand doch noch etwas heraus, was er ſich anders wünſchte. Hier und da hatte er an den Ausſchmückungen etwas auszuſetzen, was ſofort geändert wurde, denn man reſpektirte auch nach dieſer Richtung ſeinen Willen. Der Wagen, der das Brautpaar zum Standesamt bringen ſollte wurde ſchon angeſpannt, als man die Kunde vernahm, der alte Laſcheit ſei von einer Leiter geſtürzt und lebensgefährlich verletzt worden. Man hatte ihn vorläufig bei Mahnkes unterbracht und wartete dort auf den Pfarrer, der reichen ſollte. kein Glück. gut bekannt. eines großen Herrn gefürchtet hätte. deun ſeine Ausſage zu Protokoll. ihm vor ſeinem Todte das heilige Abendmahl Da das Unglück gerade an dem Hochzeitstage des Fräulein Kaltenborn ſtattfand, meinte Hanna Mahnke, das ſei ein böſes Ohmen für die Braut; den jungen Herrſchaften von Löwenfelde blühe ſicher Als der alte Laſcheit in ſeinen großen Schmerzen dalag und laut ſtöhnte, wurden allerlei Stärkungs⸗ mittel von Löwenfelde für ihn abgegeben, denn der alte Mann war bei Kaltenborns als Viehmakler Der gute Wein, den ihm Frau Kalten⸗ born ſchickte, und noch mehr die drohende Todesnoth hatten bei dem ſterbendskranken Laſcheit aber noch eine ganz andere Wirkung, ſie bewegten ſein Herz und ſein Gewiſſen, und als der Pfarrer an ſeinem Lager ſaß, um ihn zum Sakrament vorzubereiten, da ſchluchzte Laſcheit plötzlich laut auf und beichtete, was er bisher verſchwiegen, da er ſich vor der Rache Nun der Todt ihm nahe war, wollt' er das furchtbare Geheimnis doch nicht mit in's Grab nehmen, und ſo gab er Die Angaben Laſcheit lauteten folgendermaßen: Als Herr von Weltenegg au jenem Abend bei kahnkes geweſen und erzählt hätte, daß die Koſaken angewieſen ſeien, ein doppelt ſcharfes Auge auf die 4 Schmuggler zu haben, da hätte er, Laſcheit, es mit der Angſt gekriegt und ſei an der Grenze umgekehrt. Als er den Wald erreicht, hätte er vorſichtig ſchleichende Schritte gehört, in Folge deſſen hätte er ſich verborgen, um abzuwarten, was ſich da ereignen würde. Im nächſten Augenblick ſei Herr Kosmar von Welleuegg aus dem Gebüſch getreten, hätte ſich dicht an eine Tanne geſchmiegt, und ſich mäuschenſtill verhalten. Darauf ſei leiſe vor ſich hinſingend der junge Herr Alfred Kaltenboru den Grenzpfad entlang gekommen, und kaum, daß er an dem Platze, an welchem Herr von Weltenegg ſtand, vorüber war, als auch ſchon ein Schuß fiel und Hern Kaltenborn niederſtreckte. Mit einem einzigen Schrei ſei der junge Herr zuſammen⸗ gebrochen, er müſſe auf der Stelle todt geweſen ſein. Herr von Weltenegg habe die Leiche dann tiefer in's Gehölz gezogen, um wahrſcheinlich die Entdeckung der Mordthat zu verzögern. Als der Herr aber aus dem Dickicht hervortrat, ſagte ich „Guten Abend, gnädiger Herr,“ „und da wurde er ganz erdfahl verſprach mir, wenn ich nichts gegen ihn ausſagen wollte, tauſend Thaler nach ſeiner Hochzeit. Das war ſehr viel Geld für einen ſo armen Menſchen, wie ich einer bin, und ich war es zufrieden, denn der junge Herr war doch todt und nichts weckte ihn wieder auf. Nun ich aber ſterben muß, will ich das ſchändliche Geheimniß doch nicht mit ins Grab nehmen, zumal es einen Unſchuldigen aus ſeinem Gefängniß befreuen muß, und auch hindert, daß das gute Fräulein an einen ſo verbrecheriſchen Menſchen geräth, wie Herr von Weltenegg einer iſt.“ „Herr Gott!“ ſchrie Hanna Mahnke auf, die das Geſtändniß des alten Laſcheit mitangehört, „der Gendarm muß ſich ſputen, daß er den ſaubern Herrn noch vor dem Standesamt erwiſcht. Ich ſah vorhin, daß der Brautwagen ſchon aus der Remieſe gezogen wurde.“ berichtete Laſcheit weiter, im Geſicht, und Laſcheid kümmerte das Alles nicht mehr, er war nach ſeinem Geſtändniß zum Frieden gekommen er hatte das Abendmahl genommen und ſein Her hatte den letzten Schlag gethan. Vor dem Standesamt bildete eine neugierige Menge Spalier, um das Löwenfeld'ſche Brautpaar zu ſehen. Der elegante, vornehme Bräutigam führte die blaſſe Braut am Arm und eilte förmlich, um die Treppenſtufen zu erreichen, die ihm bald den Blicken des Publikums entzogen. Dieſe ganze ſtandes⸗ amtliche Handlung war ihm widerwärtig, er ſehne das Ende herbei. Die Formalitäten dauerten auch nicht ſo lange. Er hatte ſein „Ja,“ ſchos laut erſchallen laſſen, und als die übliche Frage an die Braut erging, ob ſie ihren Bräutigam Herkn von Weltenegg ehelichen wolle, da zitterten ihr die Lippen ſo heftig, daß man keinen Laut vernahm aber da ſie doch hergekommen war, um die Ehe zu ſchließen, ſo wurde angenommen, ſie hüte „Ja“ geſagt und zur Unterzeichnung des ehelichen Contracts geſchritten. Lothar Kosmar von Weltenegg hatte ſeinen Namen ſchon unterſchrieben und denſelben auch noch mit einem prächtigen Schnörkel umgeben er trat jetzt zurück und reichte ſeiner Braut die Feder zur Unterſchrift. In dieſem Augenblick geſchah etwas Furchtbares, etwas Unerhörtes. 8 Ein Gendarm trat ein, der dem Bräutigan im Namen des Geſetzes verhaftete. Kosmar vo Weltenegg hatte in dieſem Augenblick wohl am aller wenigſten erwartet, daß die Strafe ihn in dem Moment ereilen würde, da er ſo nahe dem großen Ziele war und bald Erbe von Löwenfelde ſein würde Nun hatte er doch ſein ſchändliches, gemeines Spie verſpielt und mußte die Folgen ſeiner verbrecherische Thaten tragen. Als Kosmar von Weltenegg 0 Kaltenbornn vorüberging, warf er ihm einen finſtere! 91 ychnen nd buchene Mie licht dehnen il nd Baumat N An ethältl a * 71 e U uma gut in be Blick zu, deſſen Sprache beredter war, 1 4 N i N Baume (Schluß folgt. l