aus allen Theilen des britiſchen Reiches, ſowie Abordnung fremder Herrſcher und Regierungen, waren nach London geeilt, um an der Feier theil⸗ zunehmen. Ein ſchweres Schickſal iſt in letzter Stunde dazwiſchen getreten. König Eduard wurde von einer ernſten Krankheit ergriffen. Statt froher Feſtesſtimmung herrſcht ſeit geſtern bange Sorge im engliſchen Volke. Der Kaiſer, der als Ueber⸗ bringer ſeiner Glückwünſche ſeinen erlauchten Bruder nach London geſandt hat, iſt mit dem ganzen königlichen Hauſe durch die Erkrankung des Königs Eduard tief gerührt. Mit ihm vereinigt ſich das deutſche Volk in aufrichtiger Theilnahme mit dem Wunſche, daß dem kranken Fürſten eine raſche und völlige Geneſung beſchieden ſein möge. Verſchiedenes. 2 Ladenburg, 27 Juni. Am ver⸗ gangenen Sonntag (22 Juni) machte der „Krieger⸗ bund“ bei recht zahlreicher Betheiligung und vom ſchönſten Wetter bepünſtigt, ſeinen diesjährigen Familien⸗Ausflug nach Weinheim unter Vorantritt der Feuerwehr⸗Kapelle. Von der Station Groß ⸗ ſachſen aus wanderte man nach dem ſchattigen Garten des Wirthes Epp, wo kurze Raſt gehalten wurde. Alsdann begab ſich der Verein über Liützelſachſen nach dem herrlichen Kaſtanien⸗Wald und dem Gorxheimer⸗Thal, von wo aus man nach dem Lokale zum „Gorxheimer⸗Thal“ in Weinheim marſchirte. Während des ganzen Nach⸗ mittags herrſchte eine äußerſt kameradſchaftliche, gemüthliche Stimmung und allzu ſchnell ver⸗ ſchwanden die ſchöne Stunden. Einem jeden Ausflügler wird die Tour eine ſtete Erinnerung ſein. Um 7 Uhr 48 Miu. wurde die Rückfahrt nach Ladenburg angetreten. — Karlsruhe, 26. Juni. Neue Loko⸗ notiven werden in den nächſten Tagen die Großh. Bad. Staatseiſenbahnen in Betrieb ſtellen. Es ind dies die größten und ſtärkſten Schnellzugs⸗ okomotiven, die mit einer Geſchwindigkeit bis zu 120 Kilometer in der Stunde in Baden ver⸗ ehren werden. — Aus dem ba d. Unterland, 25. Juni. Die Halmfrüchte ſind überall ſchon recht erfreulich oran. Es bedarf nur noch einiger ſonniger Tage, m die Körnerentwickelung herbeizuführen. Roggen, eweſene Höhe erreicht, zur Freude unſerer Land- virthe, die eine große Garbenzahl einzuheimſen Arbeiter Familienvater,. hoffen. Die Futtergewächſe ſtehen gut und man gedenkt in erhöbtem Maße ſich wieder der ein⸗ träglichen Viehzucht zuzuwenden. An Obſt dürfte nur ein mittelmäßiger Ertrag zu erwarten ſein. — Murg, 25. Juni. Ein ſchweres Un⸗ glück hat ſich heute Nachmittag halb 6 Uhr da⸗ hier ereignet. Im Steinbruch des Baumeiſters Ortſtein hier arbeiteten heute zwei Italiener, während auf der Straße ein Fuhrwerk ſtand, das mit Steinen beladen werden ſollte. Plötzlich ging ein Sprengſchuß los, der durch die geſprengten Felsſtücke die Arbeiter ſchrecklich zurichtete: der eine war ſofort todt, während der andere nur noch für Augenblicke Lebenszeichen von ſich gab. Beide Getödeten werden als brave und fleißige geſchildert; der eine derſelben war — Frankfurt, 26. Juni. In den D⸗Zügen von Frankfurt nach London treiben gegenwärtig Hochſtapler ihr Unweſen und halten reiche Ernte. Vorgeſtern wurden einem Reiſenden auf der Strecke Frankfurt⸗Amſterdam 250 ungariſche Kronen entwendet. In der Nacht vom Mittwoch meldete einer der Reiſenden den Verluſt ſeiner Brieftaſche, die 100,000 M. engliſche und amerikaniſche Banknoten enthielt, der Behörde an. — Plauen i. V., 26. Juni. Ein frecher Attentatsverſuch wurde in der Nacht von Sonntag zum Montag auf den um 2.12 Uhr von Hof hier eintreffenden D⸗Zug verübt, welcher mehrere für Fürſtlichkeiten reſervirte Salonwagen mit ſich führte. Vor der Station Schönberg wurde der Zug mit Steinen beworfen. Ein Fenſter wurde dabei zertrümmert. Ein Stein fiel in das Coupee des Herzogs von Urach (Württemberg). Im Zuge befanden ſich u. A. noch Herzog Karl Theodor in Bayern, Prinz Ludwig von Bayern und der Fürſt von Hohenzollern. — Cuxhaven, 25. Juni. Der kurz nach Mitternacht ausgehende Kohlendampfer „Firsby“ ſetzte in der Nähe des 4. Elbfeuer⸗ ſchiffes gerade ſeinen Elblootſen ab, als ihm das von Helgoland hereinkommende Torpedoboot „S 42 vor den Steven kam. Es erfolgte ein ſo heftiger Zuſammenſtoß, daß dem Torpedoboot die Back⸗ bordſeite vollſtändig aufgeſchnitten wurde. Se⸗ fort begann das Boot zu ſinken und mit größter Eile mußten die Mannſchaften und mehrere an Bord befindliche Gäſte ſich zu retten ſuchen. Es waren die Lords Edward Bickett, Robert Guinneß und Sommerville, ſowie Herr Geh. Rath Busley — aus Kiel, die der Ankunft der Hach ten vo beigewohnt hatten. Den engliſchen S 35 es, ſich an Bord des „Firsby“ zu retten 8 heimrath Busley legte ſofort einen Neſzun gürtel an und ſprang ins Waſſer. Ein 1100 herbeieilendes Boot vom Leichter „Mexeur“ nah ihn und 9 Mann auf und brachte ſie nach 0 „Alten Liebe“. 14 Perſonen retteten ſich auf den „Firsby“. Ertrunken ſind der Commandant und 4 Mann der Beſatzung des Torpedoboctz; der Steward des Torpedoboots wurde heim gu. ſammenſtoß zerquetſcht. 8 3 durch Dampf, der in Folge des Abſpringenz des Mannlochdeckels ausſtrömte, ſtark debe Sie wurden ins Lazareth gebracht. Die übrigen Mannſchaften gingen an Bord des kleinen Kreuzerz „Nymphe“, der im Hafen liegt. Geheimer Rath Busley erzählt, daß er gerade im Begrjff geweſen iſt, dem Steward ein Trinkgeld zu geben, 4 er mit einem Mal von einem Engländer erfaßt wird, der nach oben zeigte, da ſah er den Bug des des „Firsby“ über ſich. Umgekommen ſind außer dem Comandanten Roſenſtock von Rhöneck, de Obermaſchiniſtenmaat März, der Maſchiniſſen, maat Keilwagen, ein Heizer und der vorerwähntz Steward. Die Beſatzung betrug 24 Mags Wodurch der verhängnißvolle Zuſammenſtoß verſchuldet wurde, konnte bisher noch nicht fe geſtellt werden. — Madrid, 26. Juni. Im Militärlager von Carabanchel fand heute eine Pulperexploſſo ſtatt. Zahlreiche Menſchen liegen unter den Trümmern, Dichter Rauch bedeckte das Lager während einige Zeit. Die Detonation wurde in ganz Mahr, ſowie in den umliegenden Ortſchaften vernommen — Valparaiſo, 26. Juni. Geſtern Früh ſtürzte die Brücke über den Rio Claro hei Falch ein, als ein Bahnzug über dieſelbe fuhr. Eine große Anzahl von Perſonen wurden gelöde, Andere, denen es gelang, auf das Verdeck der iy den Fluß geſtürzten Wagen zu gelangen, wurden gerettet. a Schweinemarkt Seckenheim, Der heutige Schweinemarkt war mit 22 Stig Milchſchweine aufgeführt, welche ſämmtliche zun Preiſe von 31 bis 35 Mark pro Paar verkauft wurden. Der Markt war ſtark von Käufer beſucht, ſo daß nicht alle Beſucher befriedigt werden konnten. eigen, ſo war das ihrerſeits ein Irrthum, denn ie Herrſchaften genügten ſich ſeltſamer Weiſe bei ieſer glänzenden Einrichtung ganz allein. Die Damen auf Löwenfelde machten feine Hand; eiten, laſen deutſche, engliſche und franzöſiſche ücher, fuhren aus und gingen ſpazieren. Der Hausherr aber hatte wenig zu thun, da er in Herrn Franz Gutmann einen vorzüglichen Ober⸗Inſpector eſaß, der die ganze äußere Wirthſchaft wie am a Schnürchen leitete. Kaltenborn war eine wenig mittheilſame Natur, er lebte äußerſt zurückgezogen, klagte ſtets über Kopfſchmerzen, ſprach oft den ganzen ag kein Wort und war oft ſo verſtimmt, daß er ch auch häufig ſeiner Familie entzog und viel in einem eigenen Zimmer blieb. Sein Zuſtand wurde mmer bedenklicher, ruhelos trieb es ihn von einem rt zum andern. Dieſes krankhafte Weſen hatte altenborn übrigens ſchon früher gezeigt,, Es hatte nichts geholfen, daß er ſeinen früheren Beſitz, das ſchöne Rittergut Dammdorf, mit allem lebenden und odten Inventar für einen billigen Preis verkauft ind das ferne Löwenfelde erworben hatte, denn es eigte ſich, daß auch dieſer Wechſel keinen beſonders uſtigen Einfluß auf Kaltenborns trübe Stimmung ervorgebracht hatte, wie er und die Seinigen gehofft. Doppelt freudig wurde daher eines Tages die Ankunft des Sohnes Alfred begrüßt. Der junge Mann vollte ſich einige Wochen nach der eben beendeten Dienſtzeit und nach den Strapazen des Manövers usruhen und die neue Heimath kennen lernen, die hn aber gleich von Aufaug an langweilt; auch er erſtummte von Tag zu Tag mehr und ging dem ater aus dem Wege, vor dem ihn eine ihm ſelbſt merklärliche Scheu erfüllte, die ihn unabläſſig hinaus us Freie trieb, Stundenlang wanderte Alfred oft im Walde mher, vorüber an den Hütten der armen Dorfbewohner, mit einem Sohne und einer bildſchönen Tochter Hanna, ſtanden Gäſte anzuziehen. hier ihre Herberge und vertranken bei Mahnkes einen 755 die vielfach vom Schmuggel lebten, der hier mächtig im Gange war. Dicht an der Grenze, in einem kleinen unſchein⸗ baren Häuschen wohnte die Wittwe Urte Mahnke die ihr die Wirthſchaft beſorgen halfen und es ver⸗ Die Schmuggler hatten guten Theil ihres Verdienſtes. Die ſchöne Tochter Hanna verſtand es wie keine andere, ſich im Umgange jedem Gaſt anzupaſſen, mit den Landleuten und Schmugglern derb, mit vornehmeren Herren aber fein zu verkehren. Sie konnte ſogar ganz feine, beſtrickende Mauiren annehmen und ſich ſo gewandt und reizend unterhalten, daß auch die Herrenſtube über dem Fluhr ſich häufig des Beſuchs vornehmer Gäſte erfreute, beſonders da drüben alles ſo blitzſauber war und Bier und Wein ſo gut aus Hanna's Hand ſchmeckten. Auch Alfred hatte eines Tages den Weg hierher gefunden, und es behagte ihm in dem netten Herren⸗ ſtübchen, in dem nichts an die Schmuggler und deren lichtſcheues Handwerk erinnerte und die hier haupt⸗ ſächlich des Nachts aus⸗ und eingingen. (Fortſetzung folgt.) Geopferte Herzen. 71 Erzählung von F. b. Pückler. Schluß. (Nachdruck verboten.) Der Sterbende war in das neue Krankenhaus gebracht und bald darauf neigte ſich Felicies bleiches, aber ſtill ergebenes Antlitz über den einſt ſo heiß geliebten Mann. Auch er erkannte ſie, und ein himmliſcher Friede breitete ſich über ſeine Züge. „Felicie“, hauchte er, „ſo darf ich noch Ihre Vergebung erflehen — ehe ich ſterbe. . n U Freundſchaft. „Still, mein Freund,“ flüſterte ſie, ſich über ihn neigend; „Sie dürfen nicht reden, nur Ihre Hand will ich halten und Sie ſegnen.“ „Und — das goldene Armband? frug der Verunglückte unruhig, ich habe es ſtets in meien Schreibtiſch gehabt, um mich zu erinnern — be Unrecht ich Ihnen gethan.“ „Laſſen wir jenes Geſchmeide, Haben Si, mein Freund, irgend Jemand Grüße zu beſtelleng“ „Nur — dem Fürſten. Er iſt — ein edler Mann.“ „Nicht — ſeiner Schweſter.“ . Das dunkle Auge des Sterbenden flamme a „Nein“, ſagte er ſchroff, „ich hoffe nur, daß ich ſie nicht wiederſehen werde drüben im Jenſelks!“ So gingen die Stunden langſam gin, Alz der Morgen graute, hatte Hauptmann von Biche ausgelitten; ſein letztes Wort an Schwester Maze hatte gelautet: Komm bald nach — ich erwarte dich droben.“ Das goldene Armband aber mußte man ihn ins Grab mitgeben. — Prinzeſſin Emilie war nicht zugegen, als man die ſterblichen Ueberreſte ihres Gatten in das Gia ſenkte; ſie reiſte, in tiefſte Wittwentrauer gehüll, nach dem Süden ab, wo ſie dann auch einen welke Gemahl fand und denſelben ebenſo glücklich machte als den erſten. Fürſt Arnold ward auch nicht alt, Er fat unter der treuen Pflege Schweſter Marias mit Worten des innigſten Dankes. Und pun wanderte die fille ſanfte Frau faſt täglich zu dem mit einem Mart“ kreuz geſchmückten Hügel Viſchers und dem fürſtlichen Mauſoleum, wo die beiden ruhten, die ihren Lebens pfad gekreuzt, der eine durch Liebe, der andere burt Von den Gerekteten ſind 6109 felge des f onmen. Mureten pls n wird heſtra gemäß Maut 6b. Jul de. 95 0 A anienwald hn Theater, 5 0 Luftballons et. deim Waldf gunshauſen ohne 5 Sammlung 1 2 Uhr. Die 1 hh! aeppan J Reich alen Stärke Pau 0 Großes Lag Hobelb Mederln Thon⸗ U. Ce Falgieg KL 2 . S — 22 duss wn vorzügli Aude — chen in 4