an die engliſche Induſtrie, welche ſich früher oder ſpäter ein thatſächliches Monopol in Süd⸗ afrika ſicher wird, verliert. ö Verſchiedenes. — Ilvesheim, 9. Juni. Auf dem am Sonntag, den 8. Juni in Mutterſtadt abgehaltenen großen Geſangswettſtreit errang ſich der hieſige Geſangverein „Aurelia“ unter der tüchtigen Leitung ſeines Dirigenten Herrn Lehrer Himmels⸗ bach bei ſtarker Konkurrenz den 1 Preis, beſtehend in einem ſilbernen Bierkrug, goldener Medaille und Ehrendiplom. Der Verein trug den ſchönen ſelbſtgewählten Chor „Nachtzauber“ von Storch vor. — Mannheim, 7. Juni. Geſtern Vor⸗ mittag wurde im Neckar in der Nähe des Fried⸗ hofes dahier die Leiche eines noch unbekannten Mannes geländet und in die Leichenhalle auf den Friedhof hier verbracht. Im Beſitze des Verlebten fand ſich u. A. eine ſilberne Remontoiruhr, in die der Name „Friedrich Ganzenmüler“ eingravirt iſt. ein Steuerzettel der Gemeinde Neckarſulm, auf den Namen „Hermann Ganzenmüller“ lautend, und ein Zahlungsbefehl, auf den gleichen Namen ausgeſtellt. — Bei der elektriſchen Wagenhalle am Neckar hier wurde geſtern Abend die Leiche der 16jährigen Marie Eliſabethe Chriſtine Mörtz aus Feudenheim, welche ſich aus noch unbekannter Urſache am 2. d. M. unterhalb der Feudenheimer Fähre im Neckar ertränkt hat, geländet und in die hieſige Leichenhalle verbracht. — Heidelberg, 8. Juni. Heute hielt der im Jahre 1874 gegründete Verband ſüdweſtdeutſcher Gabelsberger Stenographen Verein ſeinen Verbandstag Hier ab. Bereits geſtern abend ging eine geſchloſſene Sitzung der 70 gewählten Vetreter von verſchiedenen Vereine voraus. Es wurde hierin bekannt gegeben, daß dem Verbandsgebiete 122 Vereine mit 3973 Mitglieder angehören, von denen 8 Vereine mit 317 Mitglieder außerhalb des Verbandes ſtehen. Innerhalb des Berichtsjahres erlernten an 96 Lehranſtalten 2441 Schüler die Kunſt Gabelsbergers gegen 1879 im Vorjahre, was ganz beſonders als ein erfreulicher Aufſchwung zu verzeichnen iſt. Heute vormittag 91 2 Uhr fand in den Sälen des Großherzogl. Gymuaſiums ein Wettſchreiben ſtatt, an welchem ſich in 6 Klaſſen mit Geſchwindigkeiten von 75 bis 220 Silben 240 Damen und Herrn beteiligten. Hierauf ſchloß ſich im ſtädtiſchen Saalbau die öffentliche t 2 5 Herr Bürgermeiſter Dr. auptverſammlung an. N g in überaus herz⸗ Walz begrüßte die Stenographen des Verbandes entgegen gebracht wird. und den nächſtjährigen Verbandstag, verbunden mit der Enthüllung einer Gabelsberger Gedenktafel, in Landau abzuhalten. Herr Kammerſtenograph Feſke aus Karlsruhe hielt einen äußert beifällig aufge⸗ nommenen Vortrag über „Weſen und Ziel der ſtenographiſchen Bewegung der Gegenwart.“ Auf die Abendunterhaltung erfreute ſich eines recht zahl⸗ reichen Beſuches. — Wiesloch 8 Juni. dem Freihofwirt Steidel bedienſtete Martin Schleich von hier heute Nacht ſich zu Bett begeben wollte, gerieth er in die Dunggrube, die zur Zeit mit etwas Jauche angefüllt iſt, und ertrank. Der Verunglückte war mit Epilepſie behaftet, und ſo nimmt man an, daß er, von einem Au⸗ falle überraſcht, in die Grube fiel und ſo ſeinen Tod fand, denn nur mit ſeinem Kopf war er in dem Dungwaſſer, während der übrige Körper außerhalb desſelben war. — Pforzheim, 7. Juni. Wiederum ein Bauunglück ereignete ſich geſtern, und zwar Mittags halb 3 Uhr auf einem Neubau in der Erbprinzen⸗ ſtraße. In Folge mangelhafter Abrüſtung löſten ſich die Hebel des Gerüſtes im zweiten Stock, das Gerüſt ſtürzte und riß eine friſch aufgeführte Stockmauer um. Zwei auf dem Gerüſt ſtehende Maurer ſtürzten mit ab und erlitten ſchwere äußerliche Verletzungen. — Freiburg, 8. Juni. Wie der „Freib. mann D. der Lebensverſicherungsgeſellſchaft „Teutonia“ verhaftet worden. D. hat die für die Witwe eines im März d. J. verſtorbenen Maures beſtimmte Lebensverſicherungsſumme von nahezu 3000 Mark für ſich verwendet. Da die ſchon Quittung ertheilt hat, iſt die Frau um die Summe ſchmählich betrogen, wenn die Geſellſchaft ſich nicht großherzig zeigt. — Villingen, 6. Juni. Ein ſchreck⸗ liches Unglück paſſirte geſtern Nachmittag in Marbach, eine halbe Stunde von hier. Der ca. frat erſtaunt näher. Wer hatte dies Etui, mit elfenbein⸗ arbenem Sammet ausgeſchlagen, hingeſtellt? Alles Blut ſchoß ihr jählings zum Herzen und ſie preßte beide Hände darauf, voll heißer, namen⸗ loſer Qual. Sie ahnte, von wem dies Armbaud kam — und ſie empfand es als tiefſte Beleidigung! Aber es gab ihr auch von neuem den verlorenen Muth zurück! Stolz hob ſie das blonde Köpfchen, zornig flammten die blauen Augen und eine Thräue rann über die glühende Wange. „Er ſoll mich ſchützen,“ murmelte ſie, „er iſt Wenn ich ein Edelmann, und ich vertraue ihm. dann dieſen Hof verlaſſen habe, dann — gebe ich ihm ſeine Freiheit wieder — damit er zur Prinzeß zurückkehrt wenn er mich nicht lieben kann und nicht erkennt, daß ich ihn liebe.“ „Glühend barg ſie das Antlitz in den Händen, dann ſchellte ſie der Zofe; verlegen trat dieſe vor die hochaufgerichtete Gebieterin. „Wer hat dies Etui hierhergebracht?“ frug ſie ernſt, „weißt Du darum, Liſette?“ „Ich — ich — gnädige Gräfin; es war ein Lakai, welcher das Packet hier abgab und mir auftrug e auf gnädigen Gräfius Toilette zu ſetzen. Ich habe nur gethan, wie mir geheißen. „So nimm daß Armband wieder fort. Es gehört mir nicht.“ „Aber guädige Gräfin.“ „Gieb das Etui bei der Durchlauchtigſten rinzeſſin ab: ich werde ihr das Weitere melden.“ Das Kammermäbchen ergriff das Etui, ſchloß es und verließ das Gemach. Felicie ſauk in einen Seſſel und ſchluchzte bitterlich. „Hab' ich das verdient? Bin ich den ſo ſchlecht,“ murmelte ſie vor ſich hin, „o Gott, mein Gott hilf Du mir in Gnaden. Laß mich fort, damit man nicht ſagt, ich habe mich durch Gold und Brillauten einfangen laſſen. Nein, o nein, ich heirathe nur dann, wenn ich liebe — ſonſt niemals.“ Am nächſten Morgen, als die Prinzeſſin im Frühſtücksſalon erſchien, blickte ſie fragend in das verweinte, übernächtige Antlitz ihrer Hofdame. „Aber, liebe Gräfin,“ meinte ſie unmuthig, „Sie faſſen dieſe Huldigung meines Bruders mit dem Armband zu ſchroff auf. Mein Himmel, er ſchwärmt für Sie, er will Sie zu ſeiner Gemahlin machen, und ſendete Ihnen zur Werbung dies kleine Schmuckſtück.“ ö „Ich vermag aber trotzdem das Letztere nicht anzunehmen.“ „Und weshalb nicht, beſte Felicie? Es muß Ihnen doch ſchmeicheln, wenn der regierende Fürſt um Sie wirbt.“ g „Da ich Seine Durchlaucht jedoch nicht lieben kann, ſo iſt es mir unmöglich, ſeine Gemahlin zu werden — auch wenn ich über die Beleidigung dieſes anonymen Geſchenkes mich wegſetzen wollte.“ „Beleidigung?“ frug die Prinzeſſin ſpitz, „das klingt ja ſehr von oben herab. Das Armband iſt Tauſende werth, und würde eine Königin begeiſtern.“ „So bitte ich Ew. Durchlaucht gehorſamſt, daſſelbe zurück zu nehmen, da ich es nicht als mein Eigenthum betrachten werdt — niemals!“ „O, Felicie, ſeien Sie vernünftig. Der Fürſt hat Ihnen einen Beweis feiner Bewunderung und Verehrung geben wollen “ keine Schauspielerin oder Tänzerin iſt,“ meinte Felicie Die Ver⸗ licher Weiſe, wobei er das lebhafte Intereſſe betonte, welches ſeitens der Stadtverwaltung den Beſtrebungen 0 ſammlung genehmigte den Vorſchlag der Vorver⸗ ſammlurg den Vorort nach Pforzheim zu verlegen Als der bei Ztg.“ mitgetheilt wird, iſt der Bezirksagent Her⸗ bezugsberechtigte Witwe der Verſicherung gegenüber 24. Jahre alte Sohn der Wittwe Buck in Hurt heim wollte ein durchgehendes Gefährt anhalten wurde aber von den Pferden zu Boden geworfen und von denſelben todtgedrückt. — Konſtanz, 7. Juni. In den Rhein geſtürzt iſt geſtern Vormittag halb 11 Uhr beim Spielen zwiſchen der Rheinbrücke und Nheinthor⸗ turm der 6 jährige Philipp Rebſtein. Er wurde von der Störmung ergriffen und war ſchon 6 Meter vom Ufer entfernt, als der verheiratete Schreiner Joſeph Götz nachſprang und ihn erfaßte; er konnte jedoch das Land nicht gewinnen, und ſo ſprang der gerade von Patronille heimkehrende Gendarm Bausback in erhitztem Zuſtande ebenfalls nach und retteten gemeinſchaftlich den Knaben. — Cadinen, 6. Juni. Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin ließen ſich heute durch den Director der Motorenfabrik Oberurſel, Blumenthal, die auf Seiner Majeſtät Herrſchaft Cadinen verhandenen Spiritusmotore und Locomtipe in den verſchiedenen Betrieben vorführen. Daz Intereſſe Sr. Majeſtät concentrirte ſich in Sonder⸗ heit auf den ſehr hügeligem Terrain im vollen Betriebe vorgeführten Spiritnusflug, womit die Aufgabe des Pflügens mit Spiritus durch Ober⸗ urſel als gelöſt und bahnbrechend bezeichnet werden kann. Se. Majeſtät äußerte ſich über die Leitungen höchſt anerkennend und zeichnete den Director Blumenthal durch Ueberreichung des Könglichen Kronenordens aus. — Paris, 7. Juni. Ein Telegramm aus New⸗York meldet, daß geſtern ein neuer Ausbruch des Mont Pelée auf Martinique er⸗ folgte. Eine dichte Wolke lagert über dem Berge und dehnte ſich bis über Fort de France hinaus aus. Steine wurden nicht ausgeworfen. — Fort de France, 7. Juni. Geſtern erfolgte ein neuer furchtbarer Ausbruch des Mont Pelèe Fort de France blieb mehere Stunden lang in Dunkelheit gehüllt. Das Gelände von Morner⸗ onpe wurde mit heißem Schlamm bedeckt. Eine Anzahl Fiſcher werden ſammt ihren Boten vermißt i — Budapeſt, 7. Juni. Der Berg Tabor im Ofener Bezirk von Budapeſt iſt in ziemlich rapidem Sinken begriffen. Bisher wurden bereits mehrere Häuſer und Villen vollſtändig zerſtört⸗ Die Bewohner mußten fluchtartig die Behauſungen verlaſſen und die Behörden treffen alle Vorkehr⸗ ungen, um ein größeres Unheil zu verhüſen. ein. Das Frühſtück verlief ziemlich ſchweigſam, dann erhob ſich die Prinzeſſin und ſagte zerſtreut: Ich will ein Stündchen ausreiten, liebe Gräfin; ſetzen Sie ſich doch etwas in den Park, das wird Ihnen gut thun. Auf Wiederſehen zu Mittag.“ Ja, es that Felicie wirklich gut! Hier ii der freien, ſonndurchleuchteten Morgenluft zu fie, den blauen Maienhimmel zu ſchauen und den zwilſcher den Vogelſtimmen zu lauſchen, beruhigte des armen Mädchens erregte Nerven, ſo daß ihre Augen wieder heller leuchteten und neuer Muth in das ver zagle Herz einzog. 5 „Ich will Viſcher alles ſagen, ich habe ſo großes Vertrauen zu ihm; es wird und muß gut werden!“ Und der, an den ſie gedacht, ſtand ſchon nach zehn Minuten vor ihr; er brachte einen Byfef seines Fürſten für die Prinzeſſin und da dieſe ausgerſtte zeſſ wenn berukigend, „doch bleibt meinen Auftrag war, wies man ihn an die Hofdame. Wie fei Herz pochte, als er die ſchlanke Geſtallt vor ſich ſtehen ſah, als er in ihre ſchäuen blauen Augen blickte. Gnädigſte Gräfin werden mir nicht zürnen, ich Ihre Einſamkeit ſtöre,“ begann er ſich mir nur dieſer Weg, un auszurichten und ich bin s i . 1905 glücklich, Ihnen gegenüber zu ſtehen.“ „und hat vergeſſen, daß eine Gräfin Brounen bitter; „eine ebenbürtige Dame würde Se. Durchlaucht anders behandeln.“ „Nun, denn. Wenn Sie unerbittlich ſind, liebe Kleine, ſo ſtellen Sie das Etui auf meinen Schreibtiſch; Arnold ſoll es Ihnen ſelbſt überreichen.“ Eine Minute ſchien es, als wolle die ſchöne das Schmuckſtück an den bezeichnet wie ſie gewöhnlich that, ihrer Seine Stimme klaug wärmer, ſein Auge ſüchle das ihrige, und Felicie reichte ihm erröthend die Hand, welche er ehrerbitig an die Lippen drückte. „Herr Hauptmann“, antwortete ſie befangen, „Sie ſind mir willkommen, ſehr willkommen, und wenn Sie eine Viertelſtunde Zeit haben, ſo schenken Sie ſie mir — ich werde Ihnen zu größtem Danke 15 verpflichtet ſein.“ Gräfin etwas erwiedern, dann aber ſetzte ſie nun 7 5 1 (Fortſetzung folgt.) 15 18 Stett lumonin peru 6 Chi 0 9 Ian betschat Datumſte ſowie Abrikmarkt darmſtä Rehung