hatten Flaggenſchmuck angelegt. Der „Badenia IX“ folgte das Begleitſchiff „Badenia X.“ — Auf der ganzen Fahrt bis Mannheim wurden die Großherzoglichen Herrſchaften von der Be⸗ völkerung der am Ufer gelegenen badiſchen und bayeriſchen Ortſchaften mit begeiſterten Kund⸗ gebungen begrüßt. Schulen, Vereine und Militär haben in den Orten, die das Fürſtenſchiff paſſierte, am Ufer Aufſtellung genommen und brachten dem badiſchen Herrſcherpaar durch Hochrufe, Muſik und Böllerſchüſſe begeiſterte Huldigungen dar. Gegen 8 Uhr erfolgte die Einfahrt der „Badenia“ in den Mannheimer Hafen. das um 6 Uhr von Coblenz eingetroffen war. Zum Empfang waren auweſend, die Spitzen der Nach herz⸗ ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. licher Begrüßung begaben ſich die hohen Herr⸗ chaften zu Wagen nach dem Schloß. Die Stadt prangt im reichſtem Feſtſchmuck; der Fremdenzu⸗ fluß iſt ſehr groß; Wetter günſtig. — Mannheim, 4. Juni. Ueber die Rheinfahrt am Samstag wird Folgendes bekannt gegeben: Die Feſtſchiffe „Mannheim VII“ und „Elſa“, ſowie die Regierungsdampfer legen links, die Feſtſchiffe „Deutſchland““ „Stachelhaus“ und „Buchloh II“ rechts im Neckarhafen unterhalb der Friedrichsbrücke an den hier errichteten An⸗ landebrücken an. nehmen die Führung, ihnen folgen die 4 Feſt⸗ ſchiffe, begleitet von 3 Schraubenbooten, von denen eins die Muſikkapelle führt. Die Fahrt geht neckarabwärts in den Rhein nach dem Floß⸗ hafen und hier an den am rechten Ufer in Parade liegenden, an der Feier theilnehmenden Dampf⸗ booten vorüber bis zur Drehbrücke, woſelbſt an⸗ gelegt und in die zur Befahrung des Induſtrie⸗ hafens bereitliegenden Feſtſchiffe umgeſtiegen wird. Aus dem Floßhafen geht die Fahrt rheinauf⸗ ſchiffe abwärts der Eiſenbahnbrücke und legen⸗ am rechten Ufer zwiſchen dieſer und dem Hafen⸗ kanal an. und der Großherzogin, des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin, des Prinzen Max und Prinzen Karl von Baden, ſowie der Damen und Herren des Gefolges und zahlreicher geladener Gäſte, Hier wurde das Großherzogspaar vom Erbgroßherzogpaar begrüßt, halb Die Regierungsdampfer über⸗ obgleich die ganze — Mannheim, 5. Juni. Heute Mittag 12 Uhr fand in Anweſenheit des Großherzogs darunter die Mitglieder der beiden Kammern, die feierliche Eröffnung der Landwirthſchaftsaus⸗ ſtellung ſtatt. Als der Großherzog und die Groß⸗ equipage in der Ausſtellung erſchienen, ertönten 0 e vieltauſend köpfigen Menſchen⸗ menge. Vor der Haupttribüne wurden die höchſte⸗ Herrſchaften vom Direktorium der deutſchen Land wirthſchaftsgeſellſchaft empfangen. Auf der Tribüne hatten ſich inzwiſchen die geladenen Ehrengäſte, ferner die Miniſter von Brauer, Dr. Schenkel, Miniſterpräſident von Duſch, Finanzminiſter Dr. Buchenberger ſowie der preußiſche Geſandte von Eiſendecher u. a. eingefunden. Als das Groß⸗ herzogliche Paar die Tribüne beſtieg, brachen die Anweſenden wiederum in lebhafte Hochrufe aus. — Mannheim, 5. Juni. Die Deutſche Lan dwirtſchafts⸗Geſellſchaft wird zum erſten Male in dieſem Jahre am Sonnabend, den 7. Juni, am 3. Ausſtellungstag, morgens von halb 8 bis wertvolle Zuchttiere zu erwerben. Die Intereſſenten ſeien daher auf dieſe Verſteigerung beſonders auf⸗ merkſam gemacht. — Wieblingen, 4. Juni. Heute früh wollte das 13 Jahre alte Töchterchen des Kiſten⸗ machers Valentin Benz hier im Hauſe des Ludwig Treiber mittels Petroleum Feuer anmachen. Die entſtandene Flamme ergriff alsbald die Kleider des Mädchens, wodurch daſelbe ſchreckliche Brand⸗ wunden erlitt. Die Unglückliche wurde ſofort in das acad. Krankenhaus nach Heidelberg ver⸗ bracht, wo ſie ſchon bald ihren Wunden erlegen iſt. — Leimen, 5. Juni. Ein furchtbares Gewitter entlud ſich geſtern Nacht, wobei der Blitz in die Leitung der Elektricitätswerke Wies⸗ wärts bis zur Fahrt in den Luitpoldhafen. Nach der Rückkunft von hier fahren ſämmtliche Feſt⸗ loch einſchlug. Der Verkehr der Elektriſchen Straßenbahn Heidelberg — Wiesloch ſtockt infolge deſſen und weil auch die Geleiſe durch den wolken⸗ bruchartigen Regen unter Waſſer ſind, vollſtändig, Nacht ununterbrochen ge⸗ arbeitet wurde. — Waibſtadt, 5. Juni. Infolge eines ſchweren Gewiters, welches ſich heute Nacht über die Gegend zwiſchen hier und Eberbach, Mosbach, Wimpfen entlud, fielen große Wolkenbrüche. Ort⸗ ſchaften wurden dadurch unter Waſſer geſetzt, herzogin in einer à la Daumont beſpannten Hof⸗ Uhr im großen Ring eine Verſteigerung von Zuchtrindern abhalten. Va naturgemäß nur vo rzügliches Zuchtmaterial auf die Ausſtellung ſebſt gebracht wird. wird auch hier Gelegenheit ſein, Brücken fortgeriſſen, Telegraphen⸗ und Telephon. leitungen unterbrochen, Felder und Wieſen ſchrec⸗ lich verwüſtet. Schwer beſchädigt wurden an die im Bau befindlichen Eiſenbahnanlagen Neckar- biſchofsheim⸗Hüffenhardt. Hochwaſſer nur durch Ueberſchwemmung eines Theils des Wieſenthales infolge Austritts der Krebsbach Schaden verurſacht. Lampertheim, 5. Juni. Eine ruch⸗ loſe That wurde in einer der letzten Nächte auf dem iſrael. Friedhofe verübt. Dortſelbſt wurden von noch unbekannten Thätern eine größere An⸗ zahl Grabſteine umgeworfen und über dem ganzen Friedhof zerſtreut. Der Vorſtand der igel Religionsgemeinde ſetzte 100 Mark Belohnung zur Ermittelung des oder der Thäter aus — New⸗Nork, 4. Juni Bei den großen Schnelligkeits⸗Proben des Automobil⸗Klubdz in Staten⸗Island rannte einer der Kraftwagen, nach⸗ dem eines ſeiner Pneumatiks geplatzt war, mitten in die Zuſchauer hinein und tödtete einen der⸗ ſelben, während 10 Damen und Herrn ſchwer und eine Anzahl anderer leicht verwundet wurden, Einem der erſteren wurden beide Beine zer⸗ ſchmettert, einem anderen der rechte Arm gebrochen, ein dritter wurde von den Rädern erfaßt und eine Strecke Wegs fortgeſchleppt, wobei er ſehr ſchwere Contuſionen dovontrug. — New⸗ York, 5. Juni. Nachrichhey übereinſtimmend vulkaniſche Ausbrüche. Die e ſorgniß wächſt, und Neu⸗York ſoll ebenfalls ge fährdet ſein, denn verſchiedene Geologen wolle bei Peekskill, 60 Kilometer oberhalb der Stadt, ferner am unteren Hudſon und den angrenzenden Höhenzügen vulkaniſche Spuren gefunden haben, Die abnormen Wetterverhältniſſe ſind anſcheinend durch die Vorgänge im Erdinnern bewirkt. Zum Einmachen der Früchte, Um Schimmelbildung aufeingemachten Früchten zu verhindern hat ſich ſeit Jahren Dr. Deller Salicyl à 10 Pfg. bewährt. Die An wendig iſt ſo einfach, der Nutzen ſo auffallend, die Aug gabe ſo klein, daß jede Hausfrau es verſucheg und dann ſtets wieder verwenden wird. Ein Verderben der Früchte iſt dann ausgeſchloſſeg, Man verlange beim Einkaufen ausdrücklich Dr. Oetker's Salicyl mit Recept und jede Hals; frau wird ſich im Winter über den Wohlgeſchmag des Eingemachten freuen. leichtſinnigen Prinzeſſin vollſtändig aus dem Gedächtniß ſchwanden, und ſie voll ſtrahlender Huld Hauptmann von Viſcher die Hand zum Kuſſe reichte. „Sie ſehen, wir ſind pünktlich, Herr Hauptmann,“ lächelte ſie ſo liebenswürdig, wie man ſie nur ſelten ſah, „aber wo befinden ſich mein Bruder und Vetter?“ Die Thüren zu dem großen Gartenſaal öffneten ſich weit und Fürſt Arnold nebſt ſeinem Vetter eilten heiter den angekommenen Damen entgegen, ſie ritterlich begrüßend. Bald fanden ſich denn auch die Gäſte ein und das Konzert begann, Prinzeß Emilie ſaß zwiſchen den beiden Fürſten, und Hauptmann von Viſcher durfte endlich an Felicies Seite Platz nehmen. Es war eine ſchöne, Beiden unbergeßliche Stunde und mit lebhaftem Bedauern erhoben ſie ſich beim Schluß des Konzerts, um zu den Herrſchaften zu treten. „Ich hoffe, nun wird unſere Gräfin ſo gütig ſein und uns ein Lied ſingen,“ rief der Fürſt zu Gräfin Bronnen tretend, „Sie können ja meine Vorliebe für ſchwermüthige Weiſen; bitten ſingen Sie doch: Nur einmal noch will ich Dir ſagen.“ Dass ſchöne Mädchen erröthete und ſchaute wie hilfeſuchend nach ihrer Gebieterin hinüber; dieſe jedoch war in ein lebhaftes Geſpräch mit Herrn von Viſcher vertieft und ſah garnicht auf, fo daß Felicie nichts übrig blieb, als des Herzogs Arm zu nehmen und ſich von ihm zum Flügel geleiten zu laſſen. „Wenn Sie wüßten, wie glücklich Sie mich machen,“ flüſterte er ihr zu und ſchlug das Noten⸗ blatt auf. Sie begann mit bebenden Tönen zu ſingen, ihr Herz zog ſich in unbeſtimmter Angſt zuſammen. „Sehen ſie doch, gnädigſte Couſine,“ bemerkte der Prinz Otto, welcher zum Beſuch am Hofe war, „wie Arnold in goldenen Feſſeln liegt. Er ſcheint nur Aug und Ohr für Ihr reizendes Hoffräulein zu haben, und in der That, ich begreife das vollkommen.“ Er hob ſein Mouocle ans Auge und die Prinzeſſin lachte. „Meine kleine Felicie wird klug genug ſein und dieſe Vorliebe Arnolds gut benutzen; ſie wäre wohl nicht die erſte Hofdame, welche — Hauptmann von Viſcher hatte ſo unſanft mit der Haud eine Stuhllehne feſtgehalten, daß ſie ſplitternd zerkrachte; ſein Anlitz war plötzlich aſchfahl geworden. Prinz Otto ſchaute ihn prüfend an und dachte bei ſich: „Armer Kerl! Dir göunte ich dies liebliche Geſchöpf auch am liebſten!“ „Wie Dich, ſo laug mein Herz wird ſchlagen. Auch meine Seele nie vergißt.“ So klangen ſüß zitternd die Töne von Felicies Lied herüber und Prinzeß Emilie wiederholte ſie ſchmachtend mit einem langen Blick auf den Adjutanten. „Na“, dachte der fremde Prinz weiter und es zuckte beluſtigt um ſeine Mundwinkel, „älſo für den ſchönen Hauptmann wäre auch geſorgt, aber er thut mir leid, denn wenn die aufgeputzte alte Jungfer ſich abſchütteln wird, dann giebt's allerhöchſte Un⸗ gnade!“ „Wo ſind Sie zu Hauſe, Herr von Viſcher ?“ fragte die Prinzeſſin, „leben Ihre Eltern noch?“ „Ja, Durchlaucht, mein Vater beſitzt ein Majorat, welches ſpäter auf mich übergeht. Viſcher wußte kaum, was er ſprach; es dunkelte vor ſeinen Augen, in ſeinem Herzen, am liebſten wäre er fort, weit fortgeeilt in die dunkle Nacht hinaus, um jenes Bild drüben am Klavier nicht mehr zu ſehen. Prinz Otto war jetzt zu der ſchönen Sängerin getreten, um ihr einige Schmeicheleien zu ſagen und 5 die Prinzeſſin fuhr in ihrem Geſpräche fort: würde mich in der That herzlich freuen, wenn Arnold glücklich wird, und weshalb ſollte ein Fürſt nich auch ſein Herz fragen?“ 5 „Liebt die Gräfin Sr. Durchlaucht?“ frug der Hauptmann tonlos. „Weshalb ſollte ſie nicht? Einem jungen Mädchen ſchmeichelt die Bewunderung eines regierenden Fürſten doch ohne jede Frage und zudem iſt es nicht ausgeſchloſſen daß ſie eines Tages ebenfals den Titel einer Fürſtin erhalten könnte. Wir ſtehen ja ſo einſam am Throne, man würde es uns nicht mißgönnen, wenn wir guch einmal die Hand nach dem Glücke ausſtrecken. Ich bin ebenfalls ſo verlaſſen —“ . Er überhörte gänzlich den zitternden Seufzer, er mußte ja genug mit dem eigenen Herzen kämpfen, um es ſtill zu machen. Wie ein Hohn auf ſeig zerriſſenes Gemüt erſchien ihm das nun folgende Feuerwerk, das Lachen, Plaudern und Schwirren ug ihn herum; er reichte mechaniſch der Prinzeſſin deg Arm, ohne zu bemerken, wie zärtlich ſie ſich auf denſelben ſtützte, wie ſie ihn mit immer verſtändlicheren Blicken anſah. War's denn möglich, hatte er ſich getäuſcht? Dies reizende Mädchen, die auch ihn, wie er meinte, gern geſehen, ſollte den Huldigungen; den Fürſten ein Williges Ohr leihen ? Fürſt Arnold, den er bis dahin ſo hoch gehalten, ſank in feinen Augen um ein Beträchtliches, obwohl er ſich nicht 5 verhehlte, daß derſelbe durchaus ehrenhaft handle, 5 Es liegt in Süd deutſchland, nahe bei einem großen Badeort.“ Aber ſie, Felicie, würde der goldenen Verſuchung wohl nicht Wiederſtand leiſten konnen. l Das Feſt neigte ſich ſeinem Ende zu, Die fürſtlichen Herrſchaften zogen ſich zurück und die Prinzeß befahl ihren Wagen, um fortzufahren. „Sie werden doch morgen zum Hofball wieder kommen, Gräfin Felicie?“ frug Fürſt Arnold halblaut und beugte ſich nieder zu dem ſchönen Mädchen. n (Fortſetzung folgt.) a In Waibſtadt hat dag aus Mittel⸗Amerika, Bolivia und Alaska melden 1 Af 17 daral 0 der % le an e 42 iner 1 Stadt i 1 trtin 1 12 allt, . d . 9 1 ö ſpötrein 8 glg, 7. 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