Er fin Vorſtand — imchaß Juni Meg un “ ſtalt. vollzäh E erſugt Vorſtan en, enlath enlach e Sun —ͤ — fung. tterit aliden Juni 100 42000 M ind Lie J. cli eneralagel aue 0 emüſe x Laderheg — ner u berni ettel, unt — En putk⸗ Aa Anzeigen: frei ins Haus. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Das ſüdafrikaniſche Problem. Mit dem Friedensabkommen von Pretoria hat nun zwar der faſt dreijährige Krieg zwiſchen den Engländern und den Buren ſeinen Abſchluß erhalten, aber ob dies auch zugleich die Cöſung der ſüdafrikaniſchen Frage ſelbſt bedeutet, das erſcheint doch noch recht zweifelhaft. Gewiß, die Burenrepubliken ſind jetzt als ſelbſtſtändige Staatengebilde verſchwunden und werden künftig nach einer gewiſſen Seit der engliſchen Militär⸗ herrſchaft einen Theil des rieſigen Colonial- beſitzes Englands bilden, ſei es mit größerer, ſei es mit geringerer Selbſtverwaltung. Aber ob es je gelingen wird, wenn nicht eine Ver⸗ ſchmelzung, ſo doch wenigſtens eine gegenſeitige Anpaſſung zwei ſo verſchiedenartiger Volks⸗ elemente, wie ſolche einerſeits die Transvaal⸗ und Oranjeburen, anderſeits die Engländer ſind, zu bewirken, das iſt noch eine große Frage. Beſteht doch ſelbſt in der Capcolonie, trotzdem daß dieſelbe nun ſchon ſeit beinahe 90 Jahren definitiv aus holländiſchem in engliſchen Beſitz übergegangen iſt, noch heute ein ſcharfer Ge⸗ genſatz zwiſchen den Nachkommen der ehema⸗ ligen holländiſchen Herrn des Landes in Afrikandern, und den Eagländern, welcher Gegenſatz ja auch in dem beendeten ſüdafrika⸗ ſchen Krieg wieder ſcharf hervorgetretren iſt, wie namentlich der Aufſtand eines nicht g ringen CTheils der Capburen gegen die britiſche Herr⸗ ſchaft erkennen ließ. Schwerlich jedoch iſt an⸗ zunehmen, daß die knorrigen, zähen Transvaal⸗ und Granjeburen ſich engliſchem Weſen und engliſcher Art beſſer anſchmiegen lernen ſollten, als ihre Stammesbrüder im Caplande. Iſt doch in der Bevölkerung der bisherigen Buren⸗ ſtaaten die Abneigung, ja der Haß gegen England und die Engländer tief eingewurzelt, Famstag, den 7. Juni Erſcheint sehen Dienstag und Freitag Abend Breis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. 1902 jene tapfere Männer, welche ſo löwenmutig, wenn auch erfolglos die Unabhängigkeit ihres Landes gegen die britiſche Weltmacht vertheidigt haben, wiſſen noch ſehr wohl wie ihre Väter und Großväter von den Kothröcken, immer erneut angegriffen, verfolgt und bis in die Wildniſſe am Vaal und Oranjefluſſe zurück⸗ gedrängt wurden. Die brutale Vergewaltigung der Burenrepublicken durch Großbritanien konnte dieſe Empfindungen wahrlich nicht vermindern, und durch die verhältnißmäßig günſtigen Be⸗ dingungen, welche den Buren für ihre Unter⸗ werfung unter England vom Sieger zugeſtanden worden ſind, werden ſchwerlich eine Austilgung der bitteren Gefühle der Helden vom Tugela und vom Modderfluſſe, und von Plackfontein gegen ihre nunmehrigen Herren herbeizuführen vermögen. Allerdings, die Seit heilt viele Wunden, von Maagersfontein hergeſtellte ununterbrochene politiſche Herrſchaft vom Cap bis zum Matabeleland mit den waffen zu behaupten! Dann jedoch würde es ſich vermutlich der Geſammtheit des Buren⸗ elements gegenüberſehen, und ob der britiſchen Weltmacht die Niederwerfung des vereinigten Burenthums gelingen würde, nachdem ſoeben die Unterjochung nur eines Bruchtheils des⸗ ſelben mit größter Mühe bewerkſtelligt werden konnte, dies möchte ſchon jetzt zu bezweifeln ſein. Treten doch in verſchiedenen Londoner Blättern voran in der „Times“, bereits die verhängnißvollen imperialiſtiſchen Tendenzen wieder auf, die mit zum Ausbruche des Buren⸗ krieges führten, ſchon wird es verkündigt: „Südafrika durchaus den ſiegreichen Eng⸗ ländern!“ Falls ſich Großbritanien bei ſeinem ferneren Auftreten in Südafrika wirklich von derartigen Beſtrebungen leiten laſſen ſollte, dann und ſo iſt es denn immerhin möglich, daß die 5 Engländer bei einer klugen und milden Be⸗ handlung des Burenelements vor Allem in den neuen Colonien eine allmäliche Aus ſöhnung der Volksgenoſſen des greiſen Krüger und des edlen Stein mit ihrem Schickſal, das ſie jetzt gleich ihren Brüdern Natal zu britiſchen Unterthanen gemacht hat, zu Stande bringen könnte. engliſche Politik unter dem Einfluſſe der Jingo⸗ partei daheim und in Südafrika in blindem Chauvinismus darauf ausgehen, dem Angel⸗ ſachenthum in Südafrika zum entſchiedenen Uebergewicht gegenüber der holländiſchen Kaſſe e zu wollen, die derſelben zukommende wirthſch aftliche, culturelle und politiſche Stellung im Lande möglichſt zu untergraben und zu be⸗ ſchneiden, ſo würde ſich England zweifellos früher oder ſpäler genöthigt ſehen, ſeine unter ſo ungeheuren Anſtrengungen und Opfern im Caplande und in Sollte aber die würde ſich allerdings das ſüdafrikaniſche Prob⸗ lem immer kritiſcher geſtalten, und ob nachher ſeine kaum vermeidliche Cöſung durch die Waffen günſtig für England ausfallen würde, das erſcheint mindeſtens unſtcher. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 4. Juni. Bei pracht⸗ vollem Wetter erfolgte heute nachmittag halb 5 Uhr die Abfahrt des Großherzogs und der Groß⸗ herzogin, ſowie der Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen und des Prinzen Max von Baden nach Mannheim auf dem Schiff „Badenia IX“, auf welchem der Großherzog auch bei der Eröffnung des Karlsruherz Rheinhafens die Feſtfahrt mit⸗ gemacht hatte. In der Begleitung des Groß⸗ herzogs befanden ſich Staatsminiſter von Brauer und der preußiſche Geſandte Eiſendecher. Die höchſten Herrſchaften wurden mit lebhaftem Hoch⸗ rufen begrüßt. Die im Hafen liegenden Schiffe Geopferte Herzen. Erzählung von F. b. Pückler. 2. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Herr von Viſcher war öfters in ertönte, fühlte Felicie, wie das Blut jählings in „Bin ich ſchön?“ frug Prinzeß Emilie mit eitlem Lächeln und blickte unverwandt in den hohen, ſilbernen Stehſpiegel, Die Toilette war wundervoll, doch für ſie viel zu jugendlich und zart. Lichtblauer Moree umkniſterte in ſchweren Falten ihre ſchon zum „Goldhorn“ geweſen, und ſobald der Hufſchlag ſeines Pferdes f ihre Wangen ſchoß; auch bemerkte ſie mit dem feinen Empfinden des Weibes ſehr bald, daß er ihre Nähe aufſuchte, daß ein einziges Wort, ein Lächeln von ihr ihn erfreute. „Wenn er mich liebte,“ hauchte ſie traumverloren dem Monde zu, wenn er Abends in goldener Pracht in ihre Fenſter blickte; aber ſo raſch wie er gekommen, mußte der Gedanken unterdrückt werden, ſie empfand dann eine unbeſtimmte Ahnung, als ob das Unglück heranſchleiche, grau, eiskalt, unabwendbar! Der Tag des Feſtes war gekommen. Felicie hatte ein ſchlichtes elfenbeinfarbiges Cachemirkleid gewählt, dazu einen goldenen Gürtel und eine lichte Moosroſe im Haar und an der Bruſt. Gedankenvoll ſchaute ſie ihr Spiegelbild an, dann ſeufzte ſie und ergriff Handſchuh und Federfäſcher. „Ob ich wohl mit ihm tanzen werde,“ murmelte ſie vor ſich hin, und Hauptmann von Viſchers Antlitz tauchte vor ihrer Seele auf. zu 5 begann! Es benahm ihr faſt den Athem. Da rief die Prinzeſſin und haſtig eilte ſte hinab, um ihre fürſtliche Gebieterin nicht warten zu laſſen. Embonpoint neigende Figur; Brüſſeler Spitzen und mattblauer Schwan bildeten die beinah überladen reiche Garnitur der Robe, und im Haar funkelte eine prachtvolle Brillantſpauge, die an der Seite durch einen Tuff Vergißmeinnicht den Abſchluß erhielt. Felicie war aufrichtig entzückt über die koſtbare Toilette und rief bewundernd aus: „Durchlaucht ſehen wie eine Königin aus.“ „Meinen Sie, liebe Felicie?“ rief die eitle todtenbleich und hob ſtolz das Haupt empor; „Ich zürne Ihnen nicht, denn Sie haben ja nichts gethan, dieſe Liebe zu erwecken.“ „Gnädigſte Prinzeſſin,“ und flehend hob die junge Dame die Hände, um des Himmels Barmherzigkeit willen, helfen Sie mir, daß — daß — der Fürſt ſich nicht mehr um mich bekümmert.“ „Aber, liebe Gräfin, er will Sie ja zu ſeiner Gemahlin machen,“ platzte die Prinzeſſin heraus; „wie viele Andere wären ſeelig über ſolch' eine Auszeichnung.“ „Ich nicht, Durchlaucht,“ ſagte Gräfin Bronnen „ich werde nur einen Mann heirathen, den ich liebe und Prinzeſſin, vergnügt, „wenn ich nur auch heute meinen Wunſch erfüllt ſehen möchte, nämlich Herrn von Viſcher in meiner Nähe zu ſehen. Haben Sie ſchon bemerkt, daß — er — mir den Hof macht?“ „Durchlaucht, wie könnte das ein einfacher Edelmann wagen?“ bewußt um ſich; „wenn ich will, kann ich ganz nach Gefallen heirathen, denn ich bin nicht regierend. Anders iſt es — mit meinem Bruder.“ Wie ihr Herz ungeſtüim niederſchlug. „Nun, Felicie, ſollten Sie noch nichts bemerkt haben, daß der Fürſt Sie auszeichnet??? „Durchlaucht!“ e — dies kann in dem Falle nie geſchehen.“ „Sie ſind ein edles Mädchen, liebe Felicie,“ nickte die Prinzeſſin beifällig, „und ich werde mich dieſer Ihrer Worte ſeiner Zeit erinnern. Wenn ich einmal etwas für Sie thun kann, ſo wenden Sie ſich nur unbeſorgt an mich. Aber nun kommen Sie, der b Wagen wartet.“ „Weshalb nicht,“ und die Dame blickte ſieges⸗ „Durchlaucht werden die Gnade haben, Sr. Durchlaucht dem Fürſten dieſe meine Anſicht mitzu⸗ theilen?“ wagte die Gräfin mit bittendem Blick noch zu fragen. Ein forſchender Blick Emiliens haftete an ihrer jungen Hofdame, welche heiß erglühend die Augen vergeſſen, darauf zurück zu kommen. „Ja, ja, meine Liebe Gräfin. Ich werde nicht Aber kaum war der Wagen in den Schloßhof der Reſidenz gerollt, kaum war der dienſtthuende Flügeladjutant vorgetreten, um die ankommenden Dam en zu begrüßen, als Felicie und ihr Flehen der