Früh 5½ Uhr in Folge eines aſthmatiſchen Anfalls entſchlaſen. — Heidelberg, 30. Mai. Ein Finanz⸗ beamter aus Darmſtadt und ein Dienſtmädchen, die ſich in einem hieſigen Hotel einlogirt hatten, ſtürzten ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in der Nähe der alten Brücke in den Neckar, zogen es jedoch vor, ſich ſelbſt wieder ans Land zu retten. Hoffentlich iſt die Liebesgluth des Pärchens jetzt abgekühlt. — Karlsruhe, 27. Mai. Vom herr⸗ lichſten Wetter begünſtigt fand heute gleichzeitig als letzterer Akt der Jubiläumsfeſtlichkeiten die feierliche Einweihung des Karlsruher Rheinhafens ſtatt. Gegen 10 Uhr vormittags verſammelten ſich die Feſtteilnehmer. — Spitzen der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und militäriſchen Behörden, Mitglieder des Landtages, der Handelskammer ꝛc. — auf dem Hauptbahnhof, von wo bald darauf die Ab⸗ „ 8 8 c „ Friſche ſeinen 80. Geburtstag gefeiert hat, iſt heute war ein vorzügliches kaltes Büffet für die gäſte aufgeſtellt, während auf jedem der Dampfer Militärkapellen konzertierten. Kurz vor 11 Uhr wurde die Schiffbrücke geöffnet und die ſtattliche Fottile, voraus der Vordampfer und ihm folgend das Schiff mit dem Großherzogspaar, begann die Fahrt nach dem Rheinhafen, woſelbſt die Ankunft kurz vor 12 Uhr erfolgte. Zu beiden Seiten des Ufers, wie auch am Rheinhafen ſelbſt wohnte eine zahlreiche Menſchenmenge dem glänzenden Schauſpiele bei. Nach der Landung beſichtigten die hohen Herrſchaften und ein großer Theil der Feſtgäſte die Hafenanlagen insbeſondere die Werft⸗ halle und das Elektrizitätswerk. Die Rückfahrt der Gäſte nach der Stadt erfolgte mit Extrazügen der Straßenbahn. — Neunkirchen, 28. Mai. Von Wild⸗ dieben ermordet wurde geſtern Nachmittag im Bilöſtocker Wald der Hilfsförſter Roth aus Simmerthal. Schon längere Zeit war der Förſter fahrt mittels Extrazugs nach Maxau erfolgte. Das Großherzogspaar ſowie sämtliche hier weilende Mitglieder des großh. Hauſes nebſt den fürſtl. Gäſten waren vom Schloß aus mittels Equipagen über Mühlburg und Kneidlingen nach Maxau gefahren. Beide Orte hatten reichen Feſtſchmuck angelegt. In Mühlburg wurde der Großherzog von Herrn Stadtrat Gauſer mit einer kurzen Anſprache begrüßt. Vereine und Schulen hatten während der Durchfahrt der hohen Herrſchaften durch oben genannte Orte Aufſtellung genommen. Böllerſchüſſe, ſowohl von den oberhalb und unter⸗ halb der Maxauer Schiffbrücke aufgefahrenen Schiffen, als auch von beiden Ufern des Rheius begrüßten das Erſcheinen des Großherzogspaares. An der Feſtfahrt beteiligten ſich insgeſammte 20 Schiffe nämlich 3 Ehrenſchiffen, 16 andere Dampfer, welche die große Schifffahrtsgeſellſchaften in Mannheim, Mainz, Ruhrort, Müllheim ꝛc. geſtellt hatten, ſowie ein Vordampfer, der dem 1. Schiffe, dem der Mannheimer Lagerhaus⸗ geſellſchaften gehörige große Dampfer „Badenia IX“ auf welchem ſich das Großherzogspaar be⸗ fand, voranfuhr. Auf dem 2. Feſtſchiffe befand ſich Prinz Max, auf dem 3. Prinz Karl mit Gemahlin. Sämmtliche 3 Ehrenſchiffe waren reich mit Flaggen und Gewächſen geſchmückt. Auch die auf der bayriſchen Seite in Parade⸗ aufſtellung ſtehenden anderen Schiffen prangten im reichen Feſtſchmuck. Auf den 3 Ehrenſchiffe Anzeige erſtattet. Roth mit mann u. Hecker ab. den Wilddieben auf der Spur, und hatte bereits Geſtern Nachmittag traf Förſter dem Oberförſter Morant und noch einem Forſtbeamten im Walde in der Nähe von Gaisheck zuſammen; von da ging Roth allein durch das Gebüſch, während der Oberförſter und der Gehilfe eine andere Richtung einſchlugen. Kurze Zeit ſpäter hörte der Oberförſter einen Schuß und einen Schrei; er eilte zur Stelle und fand Roth ſterbend in ſeinem Blute liegen. Er konnte nur noch ſagen: „Sie ſind mir zuvor⸗ gekommen“. Der Stutzen eines Wilderers und ſein eigenes Gewehr lagen abgeſchoſſen neben ihm. Von dem Mörder war keine Spur zu finden. Roth hatte eine Kugel in der Bruſt und zwei Meſſerſtiche bekommen. Die eine Hand war zer⸗ ſchnitten, der Daumen fehlte. Es muß ein kurzer, aber verzweifelter Kampf ſtattgefunden haben. Die Leiche wurde ins Lazareth nach Neunkirchen gebracht. Von der Gendarmerie wurde der Wald — Zell im Wieſent hal. 29. Mai. Heute Nacht brannte die Baumwollſpinnerei von Feß⸗ Der Schaden beläuft ſich abgeſucht, jedoch ohne Erfolg. auf 350.000 Mk. — Hemsbach, 27. Mai. Geſtern Abend ſtürzte dahier ein 4¼ altes Söhnchen des Herrn G. Förſter aus dem dritten Stockwerke auf das Straßenpflaſter; das Kind iſt äußerlich voll⸗ kommen unverletzt, klagt aber über innere Schmerzen. 92 aiſerslautern, 30, Mal Wie aus Waldmoor meldet, wurden durch Exploſton ſchlagender Wetter auf der Grube Nordfed g Arbeiter getödtet, 1 ſchwer verletzt. — Paris, 26. Mai. Der interimiſtiſche Gouverneur von Martinique, Lhuerre, hat an den Kolonialminiſter einen zuſammenfaſſenden Bericht über die Eruption des Mont Pelee gerichtet. In demſelben heißt es: Der erſte Aſchenregen erfolgte am 3. Mai über den Gebieten von Preſcheur und St. Philomene. Die Bewohner flüchteten Am 5. Mai zerſtörten Ströme heißen Schmutz waſſers eine Fabrik. 340 Perſonen kamen um. In St. Pierre entſtand eine große Aufregung. Man alaubte jedoch nicht, daß die Kataſtrophe unmittelbar bevorſtehe. Am 6. Mai Nachts ſteigerte ſich der Sturm und die Schlammwaſſer breiteten ſich aus. Die Bevölkerung war entſetzt und begann den Ot zu verlaſſen, während Geſindel die Häuſer plünderte Die Nacht des 7. Mai verlief ruhig. Am 8. Ma Morgens zwiſchen 6 und 8 Uhr brach die Kataſtrophe herein, welche die Stadt und die Bevölkerung vernichtete. Um 8 Uhr traten plötzlich außerordent⸗ liches Emporſchwellen des Meeres, Steinregen und andere Erſcheinungen ein. Die Zahl der Umgekommenen giebt der Bericht auf 30000 Per⸗ ſonen an. — Paris, 28. Mai. Wie aus Fort de France gemeldet wird, iſt der Vulkan wieder andauernd in Thätigkeit. Dichte ſchwarze Wolken durchzuckt von Blitzen in eigenthümlicher Form, lagern über der Stadt. Die Einwohner ſind angſtvoll auf dem Marktplatz verſammelt. Meter hohe Wellen ſchlagen gegen die Schjffe. Das Meer kocht. Vom Pelee⸗Berge her dringen noch immer dichte gelbe Wolken hervor. Fort de Fro ſcheint zwor nicht unmittelbar gefährdet zu fei, aber man befürchtet, daß das Niedergehen eier Feuerwolke ähnlich derjenigen, welche St. Plerze zerſtörte, auch Fort de France vernichten werde. — Wien, 29. Mai. Heute ſind dei Aufſtieg auf die Rax zwei Touriſten, ein Ei jährig⸗Freiwilliger und ein Chemiker beim Rage kopf abgeſtürzt. Beide ſind todt. Julius Maggi, der Erfinder der bekannte Maggi⸗Erzeugniſſe und Chef der Maggi⸗Geſel ſchaften, wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, Er war 1889 und 1900 Preisrichter auf de Weltausſtellungen in Paris. haus hälteriſch mit ihrem Gehalt umgehen, wenn ſie auskommen wollte. Inzwiſchen war der alte Fürſt geſtorben, und ſein Sohn Arnold zur Regierung gekommen, der noch unverheirathet geblieben und ſeine Schweſter Emilie ſehr liebte. Die Beziehung zwiſchen dem Hofe und „Goldhorn“ waren denn auch wieder ſehr lebhaft, nur ließ ſich die Prinzeſſin nicht überreden, in die Stadt zu ziehen. „Ich bin hier ganz zufrieden,“ lächelte ſie, wenn ihr Bruder in ſie drang, das Waldſchlößchen zu verlaſſen, „auch Felicie gefällt es außerordentlich, und wenn Du ſo oft wie möglich zu mir kommſt, ſo fehlt mir nichts zum Leben.“ „Aber Du wirſt dieſen Winter doch einmal wieder die Geſelligkeit bei uns mitmachen?“ frug Fürſt Arnold lebhaft; „es iſt ganz unmöglich, daß ich ohne weibliche Beihülfe die Honneurs am Hofe mache.“ ö „Ja, ſiehſt Du, Arnold, Du wirſt ſehr bald heirathen müſſen,“ nickte die Prinzeſſin vergnügt, „das gehört zu Deinen Pflichten als Landesvater.“ „Hm, aber wenn ich es nur morganatiſch wollte?“ „Das hilft nichts, würde vielmehr nur allerhand Wirren ſchaffen. Nein, gehe auf Reiſen und ſuche Dir irgend eine ſchöne Prinzeſſin, die Du Deinem getreuen Volke als Landesmutter bringen kannſt.“ „Emilie, laß mit Dir reden, unterbrach der Fürſt die Sprecherin etwas Uungeduldig, „Du ſollſt mir Deine Hülfe zu Theil werden laſſen.“ „Nun, ſo ſprich; ich glaube zu wiſſen, was Du mir zu ſagen haſt.“ 5 „Ich — intereſſire mich mit Gräfin Bronnen.“ „Weiß ich ganz genau, Herr Bruder, aber ſie wird wohl kaum einwilligen, Deine morganatiſche Gemahlin zu werden.“ „Hm, die Bronnens ſind eine uralte, vonehme Familie, ſo daß es nicht ganz unmöglich wäre, Gräfin Felecie ſpäter zur Fürſtin zu machen,“ „Du mußt Dich ihr langſam nähern; ſie iſt eine eigenthümliche Natur, die ſich leicht verletzt fühlt und dann ſich gänzlich in ſich verſchließt.“ „Kannſt Du mir nicht helfen?“ „Nein,“ entgegnete die Prinzeſſin kurz, „ich verſtehe mich nicht darauf, will Dir aber nicht im b Wege ſtehen.“ Mittag eſſen. Auf wiederſehn, liebe Schweſter.“ Vor dem Schloſſe hielt indeß ſein Adjutant ernſten Manne, eine Stimme erwachte in ihren Innern, erſt leiſe, dann lauter und dringender. „Aber wird er Dich auch lieben? Du biſt hich mehr jung, biſt verblüht, und er? Doch ja, es wut und muß ihn ſchmeicheln, wenn eine Prinzeſſin ſich für ihn intereſſirt. Eitel ſollen ja alle Männer ſein. Nous verryus! Morgen will ich beginneh, ihn heranzuziehen. Mein Himmel, wenn ich nu nicht zu verblüht ausſehe!“ „Nun wohlan! Morgen werde ich bei Dir zu Und haſtig eilte ſie zum Spiegel, um das nich ganz hübſche Ge ſicht, dem allerdings die erſte Friſche zu Pferde, ein Reitknecht hielt das Roß des Fürſten. Hauptmann von Viſcher war ein ſtattlicher Mann mit dunklem Bart und Haar, ernſtem, geiſtvollem Antlitz und von liebenswürdigem Weſen. Er hatte erſt kürzlich ſeine auszeichnende Stellung angetreten, Park, ohne zu ahnen, daß zwei Damen ihn vom Schloſſe aus aufmerkſam beobachteten. „Welch' ein ſtattlicher Mann,“ flüſterte Felicie bewundernd, „ein Ritter ohne Furcht und Tadel; wer mag es ſein? Ich ſah ihn mit dem Fürſten kommen. Ah, da iſt dieſer; nun weiß ich, es wird ſein neuer Adjutant ſein.“ Auch die Prinzeſſin blickte hinter einer Gardine hervor mit heißen Wangen zu dem ſchönen Offizier hin und um ihre Lippen ſpielte ein eigenthümliches Lächeln. „Hm,“ meinte ſie ſinnend, „mag doch Arnold Felicie erorbern; wenn der regierende Fürſt ſich morganatiſch vermählt, wird es Niemand wundern, wenn ſeine Schweſter ebenfalls eine unebenbürtige Wahl trifft. Ich habe ſo lauge auf Lebensglück warten müſſen.“ Starr und unverwandt ſchaute ſie nach dem ſo daß er noch garnicht der Prinzeſſin vorgeſtellt worden war. Er blickte während er ſeinen Gebieter erwartete, ſinnend in den grünen, ſonnbeſchienenen und ein liebenswürdiger Ausdruck eingehend zu betrachten. (Fortſetzung folgt.) Wahn und Wahrheit, Roman von A. Peters. 1 (Nachdruck verboten. gänzlich fehlten, 25. Schluß. „Wo denkſt Du hin ?“ „Du verſprichſt auch, mich nie damit zu neckeng“ „Nie! Niemals!“ f „Du ärgerſt mich auch nicht damit, wenn wir uns einmal gezankt haben?“ f g „Wie? Du meinſt, daß wir uns je zanken würden?“ „Natürlich,“ lachte Elfriede munter, „wie wäxe das anders möglich bei zwei ſo eigenſinnigen Menſchen, wie wir beide ſind!“ f „Nun, Zank oder nicht Zank,“ rief er, ihren kleinen Mund zärtlich küſſend, „genug, daß wir uns endlich beſitzen. Laß uns Freud' und Leid, Gli und Sorgen getreulich theilen, bis der Tod uns trennt!“ 05 „Bis der Tod uns trennt!“ hauchte Elft mit von glücklichen Thränen erſtickter Stimm, e Ende a ee Ader Funnlunft i. 2 Uhr. unit gahlreic in Fumilteranget 9000. Vegen ahne den groß J aidersto Ia herabg einen Poſt unkle wr 28. J nahende Talis ge und ba5 Pfund 18 0 duptſtraße gn, Aatag den 1. Var n dnn ber a uml finla