. ingereinheſ „21. Mal obe. 0 lotter ie e e 0 Invali 8 M. 42 — — reer eee eee ere . Adenburger Wochen Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. reis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Son ntagsblatt frei ins Haus, 0 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Truck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. Famstag, den 24. Mai 00 M. 5 eto und N 857 5 Pfg. cxtia r, G ige. Anter Ar. 42 . Irloſſeh Zum Stande des deutſchen mache aufn Erwerbsblebens. en Kafesz Die ſchwere wirthſchaftliche Criſis, unter Preislage h, welcher Deutſchland ſchon ſeit längerer Seit 179 leidet und die namentlich im vergangenen Jahre pol 2 1 eine Reihe größerer Hataſtrophen in unſerem hle eine f Erwerbsleben herbeiführte, machte ſich noch N DU 5 immer in erheblichem Maße geltend, wenn⸗ penn il, gleich es an Anzeichen einer allmählich ein⸗ 8 tretenden Beſſerung nicht fehlte. Aber vorerſt 3 Plg. dm iſt dieſelbe nur in einzelnen Sweigen der vater⸗ len enkgegenſche ländiſchen Fabriks⸗ und Sewerbethätigkeit zu Hochachtend! verſpüren, hauptſächlich der Textilinduſtrie, wo eb. Müll, beſonders die Wirkerei⸗ und die Stickereibranche, Kirchgaſſe. hie und da auch die Wollſpinnerei und die — — Peberei, ganz paſſabele Aufträge haben, wenn N auch lange noch nicht in dem Umfange der neunziger Jahre. Sieht man indeſſen von dieſen doch immerhin nur vereinzelten Erwerbs⸗ zweigen ab, ſo muß geſagt werden, daß die Cage des deutſchen Wirthſchaftslebens im All⸗ gemeinen immerhin eine ſchlechte iſt, der Abſatz der Producte und Waaren iſt meiſtens ein ſehr mangelhafter, ſtockender, ſo daß die Lager wachſen, obwohl in vielen Betrieben im Ver⸗ 2 28 eee e L 2 N 5 2 255 8 e gleich zu den letzten Jahren die Production erhebliche Einſchränkungen erfahren hat. Dem entſprechend ſind Abkürzungen der täglichen Arbeitszeit und Arbeiterentlaſſungen mangelnder Beſchäftigung etwas Gewöhnliches, Igeſchmack, A die amerika aber nur dien infolge Beſchäftigung und einigermaßen Verdienſt zu finden. Höchſtens in ſolchen Etabliſſements, in denen eingelernte tüchtige Arbeiter nothwendig ſind, ſollen die hergeſtellten Erzeugniſſe nicht an Qualität einbüßen, und hiermit weniger concurrenzfähig auf dem Weltmarkt werden, können es die Arbeiter wagen, in einen erfolg⸗ verheißenden Streik zur Abweiſung ihnen etwa zugemutheter Lohnabzüge einzutreten, indeſſen iſt dies jetzt auch lediglich die Ausnahme von der Kegel. Solchen unleidigen Verhältniſſen kann man allenthalben auf den verſchiedenſten Gebieten des gegenwärtigen gewerblichen und induſtriellen Lebens in Deutſchland begegnen, in den Haupt⸗ induſtriezweigen ſowohl z. B. in der Eiſen⸗ induſtrie, in der Maſchinenbranche, in der Montaninduſtrie, in der Holzinduſtrie, in den mancherlei Lebensmittel wie Cuxusinduſtrie uſw. als auch in zahlreichen kleineren Erwerbs⸗ zweigen. Ueberall iſt daſſelbe Bild und ertönt das gleiche Ulagelied: Schlechte Preiſe und mangelnder Abſatz, ſo daß ſich ſchier um jeden größeren Auftrag ein förmlicher Wettbewerb in den einzelnen Induſtriezweigen entſpinnt, der dann meiſtens zur Folge hat, daß der erhoffte Nutzen für den ſchließlichen Sieger wieder ver⸗ loren geht, weil er billigſte Preiſe für den Auftraggeber ſtellen mußte. Vielfach ſind denn auch die Unternehmer thatſächlich ſchon zufrieden wenn ſie auf die Selbſtkoſten kommen, gar nicht ſelten iſt jedoch nicht einmal dies der Seitz dada die in den Betrieben verbleibenden Arbeiter —— iedoch müſſen ſich nur zu häufig Cohnreductionen en Sohn gefallen laſſen. Bezeichnender Weiſe wird ver⸗ 2 hältnißmäßig ſelten von den Arbeitern gegen de Linſen die Cohnkürzungen durch Streiks angekämpft, und, bei 5 e, die Arbeitgeber haben ja für einen Streikenden fünf, zehn Erſatzmänner zur Hand, die froh ſind, zu den ihnen gebotenen reducirten Töhnen Fall, ſo daß die Betriebskoſten die Einnahmen aus den abgeſetzten Erzeugniſſen überſteigen; gewöhnlich wird dann in den betreffenden Be⸗ trieben nur deshalb weiter gearbeitet, um die Kundſchaft nicht ganz zu verlieren und um außerdem den Arbeitern wenigſtens etwas Be⸗ ſchäftigung zu gewähren. deutſchen Vaterlande im Großen und Ganzen Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe andau⸗ ernde ungünſtige Conjunctur in der deutſchen Induſtriethätigkeit auch auf die nichtinduſtrieellen Erwerbsſtände zurückwirkt, nicht zum Wenigſten auf das Handwerk, letzteres iſt ja in ſeinen Exiſtensbedingungen geradezu auf den wirth⸗ ſchaftlichen Stand der Großinduſtrie angewieſen, ſo daß Criſen und Kückſchläge in derſelben ganz ſicher auch das Kleingewerbe treffen. Die wirthſchaftliche Miſere greift ſchließlich in alle Unternehmungen lähmend ein und nicht ſich auch in den Drivathaushaltungen mehr oder weniger bemerklich, ſchechte Seiten wirken eben überall hin, ihnen muß man ſelbſt in den Häuſern der Wohlhabenden Rechnung tragen, wie viel mehr nicht in den ärmeren und ärm⸗ ſten Schichten der Bevölkerung! Höchſtens im landwirthſchaftlichen Gewerbe, in welchem doch ſonſt immer ſo geklagt wird, und keinesweg⸗ ſtets mit Unrecht, iſt die Cage grade jetzt eine etwas beſſere, inſofern, als infolge des vor⸗ wiegend kühlen und feuchten Frühjahrs die Saaten, Wieſen uſw. vortrefflich ſtehen und einen vorzüglichen Ertrag verheißen. Sonſt aber ſind die wirthſchaftlichen Verhältniſſe im . ee 8 e noch immer ernſt genug, und man kann nur wünſchen und hoffen, daß es gelingen werde, den höhepunkt der Criſis baldigſt zu über⸗ winden, und daß die Rückkehr regelmäßigen Bedarfs das Käderwerk der deutſchen Volks⸗ wirthſchaft wieder mehr und mehr ia ſchnellere Bewegung ſetzen werde. Verſchiedenes. — Ladenburg, 23. Mai. Die Gewerbe⸗ ausſtellung im Großh. Schloß in Mannheim er freut ſich einen fortgeſetzt ſteigenden Frequens An den beiden Pfingſtfeiertagen wurde dieſelbe 5 Roman von A. Peters. 24. Fortſetzung. (Nachdruck verboten. Elfriede! Ich gebe Ihnen dafür ein anderes Verſprechen! Ich gelobe Ihnen feierlichſt,“ fuhr er in immer ſich ſteigernder Leidenſchaft fort, „Sie nie, nie wieder zu verlaſſen, bis der Tod uns trennt — es ſei denn, Sie ſchickten ſelbſt mich fort!“ „Was . was ſoll das heißen?“ ſtieß ſie leiſe und athemlos hervor. „Was das heißen ſoll? — daß iſt des Lebens ohne Dich, Du armes, liebes Kind müde bin, und daß auch Du mir angehören willſt! Iſt's nicht ſo, Elfriede?“ ſchloß er zärtlich. rel Mx. g. Genesende und Kranke. Sie aber, die Hand vor das heiſerglühende Terkauf Geſicht gedrückt, blieb ſtumm. 6 Nachfolg „Iſt es nur thörichte Einbildung von mir, wenn Schork ch meine, Deine erſchütterte Geſundheit, Deine bleichen . Wangen hätten ein klein wenig mit Deiner Liebe burg. zu mir zu thun? — Rede Elfriede, ſag, daß auch Du mich noch liebſt, daß Du mein ſein willſt fürs 55 0 2“ ſo drang Ralph jetzt mit zärtlicher Leidenſchaft in ſie. — mmer Zubehr fi ieh Scl ries heimer Himmel drohende tiefſchwarze Wolke öffnete ihre Schleuſen und es ergoß ſich ein ſo heftig ſtrömender ö g Regen, daß die Beiden eilends in den Gartenpavillon Zuflucht ſuchen mußten. Hier wiederholte Ralph ſeine Bitte in über⸗ zeugenſten Worten. Ein melancholiſches Lächelnzglitt über Elfriedes Züge und ſie ſagte: „Haben ſie ganz jenen Abend in Rodenburg vergeſſen, wo Sie mir ſagten, Sie würden mir nie vergeben können, weder in dieſer noch in jener Welt? — Was habe ich ſeitdem gethan, um Ihren Sinn ſo zu ändern?“ Damals war ich viel zu erregt, um zu wiſſen, was ich ſagte! — Wenn Sie wüßten, was ich ſeit jener Zeit gelitten habe, beſonders in den letzten Wochen hier, wo ich mit aänſehen mußte, wie Sie in der Qual Ihrer traurigen Pflichten Ihr junges Leben opferten, dem launiſchen alten Herrr vorleſen mußten, bis Sie kein Wort mehr aus der Kehle brachten, da ſtieg meine Seelenqual bis zum Unerträg⸗ lichen. Wollen Sie dieſem Looſe nicht ein Leben an meiner Seite vorziehen?“ Wehmüthig lächelnd ſchüttelte ſie den Kopf. „Nein 2, frug er erſchrocken. „Heißt das: Sie wollen nichts mehr von mir wiſſen? — Einſt liebten Sie mich — das weiß ich, wenn ich es auch in meiner bliuden Wuth damals nicht ſehen wollte! Ehe es aber zu einer Antwort kam, erhob ſich Iſt dieſe Liebe todt, vorbei?“ plötzlich ein orkauartiger Sturm, eine ſchon lang am „Warum quälen Sie mich mit ſolchen Fragen? — Iſt meine Liebe todt, daun um ſo beſſer für Sie, ſte hat uns beiden ja doch nur Kummer bereitet. Aber todt oder nicht todt, ich wünſche nicht mehr die Ihre zu werden.“ „Sie wollen nie die Meine werden“ wiederholte Ralph, kaum ſeine Ohren trauend; „und weshalb nicht?“ 5 „Weshalb? Weil nur Mitleid Sie zu Ihren Worten drängt! Im Stillen denken Sie doch: Sie war einſt jung und hübſch; jetzt iſt ſie alt und häßlich und unglücklich geworden, das wurde ſie aus Liebe zu mir. Iſt das nicht Mitleid? — Und was würde die Welt zu unſerer Ehe ſagen“ fuhr ſie in bitterem Tone fort, „wenn Sie eine Geſellſchafte rin . heiratheten? — Der arme Mann hat eine böſe Mesalliance gemacht, wird man höhniſch überall ſagen und ich werde ſchließlich das Quälende dieſer Ehe tragen müſſen. Glauben Sie mir, Sie werden es mir dereinſt Dank wiſſen, daß ich Sie jetzt zurückweiſe!“ „Und ich ſage Ihnen, ich laſſe Sie nicht — Sie mögen jetzt thun, was Sie wollen!“ erklärte Ralph. 8 „Dann muß ich ſofort aus dem Schloſſe gehen — keine Nacht mehr will ich noch unter einem Dache mit Ihnen weilen! Leben Sie wohl!? 0 Mit dieſen Worten ſtürmte ſie fort und lief eilends in ſtrömendem Regen dem Schloſſe zu. . „Elfriede! Elfriede!“ rief er ihr flehend nach Aober der ſchwer zur Erde fallende Regen war die einzige Antwort auf ſein Rufen und die Fliehende war verſchwunden. 8