Staaten bereitete herzliche und glänzende Auf⸗ nahme daran erinnert, daß Friedrich der Große der damals im Entſtehen begriffenen jungen ſtein zu den heutigen guten Beziehungen Deutſch⸗ lands zu der Union gelegt habe. In Anknüpfung hiervon erklärt der Kaiſer, daß er dieſem Beiſpiele ſeines großen Ahnen folgen und den Vereinigten die Staaten Bronceſtatue Friedrichs des Großen zur Erinnerung an den Beſuch des Prinzen Heinrich zum Geſchenk machen wolle. Der Kaiſer erſucht den Präſidenten, den Platz für die in Waſhington zu errichtende Statue auszuwählen, und ſchließt mit dem Wunſche, daß dieſe Gabe als ein dauerndes Zeichen der zwiſchen der deutſchen und der ameri- kaniſchen Nation herangebildeten innigen Bezieh⸗ ungen betrachtet werden möge. In ſeinem Ant⸗ worttelegramm dankt Mr. Rooſevelt dem Kaiſer in ungemein warmen Worten für deſſen groß⸗ artiges Anerbieten und den hierin liegenden neuen Beweis der freundlichen Geſinnung des Kaiſers für Amerika. Weiter betont der Präſident, wie man amerikaniſcherſeits beſtimmt hoffe daß die Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Amerika in den kommenden Jahren immer ſtärker und feſter werden würde, ſei es doch ein Zeichen der Wohlfahrt, des ganzen Menſchengeſchlechts daß am Anfange des neuen Jahrhunderts das ameri⸗ kaniſche und das deutſche Volk in treuer Freund⸗ ſchaft zuſammenarbeiteten. Inzwiſchen hat Prä⸗ ſident Rooſevelt dem Cabinet von Waſhington das erwähnte Anerbieten Kaiſer Wilhelms unter⸗ breitet, worüber das Cabinet am Freitag unter⸗ handelte, doch wurde noch kein beſtimmter Beſchluß gefaßt. Verſchiedenes. Doſſenheim, 18. Mai. Heute Nach⸗ mittag halb 3 Uhr zog ein Gewitter über unſer Dorf; dabei ſchlug der Blitz in die Stallung des Landwirths Friedrich Möll und tödtete deſſen Pferd, während das übrige Vieh, das daneben ſtand, zum Glück verſchont blieb. Das Pferd hatte einen Werth von 1000 Mk. Am Dach, durch welches der Blitz ſeinen Weg nahm, zer⸗ ſchlug er eine größere Anzahl Ziegel und zer⸗ trümmerte etliche Balken. Am Pferde ſelbſt iſt nicht die geringſte Verletzung zu ſehen. — Mannheim, 19. April. Die Gewerbe⸗ amerikaniſchen Republick gegenüber ſtets eine ſym⸗ pathiſche Haltung bekundet und dadurch den Grund wurde vor einigen Tagen von einem genauen Kenner der gewerblichen Verhältniſſe und warmen Freund des Handwerks als ein „voller Erfolg“ bezeichnet und auch Perſönlichkeiten, die ſonſt nicht auf dieſer Seite ſtehen, ſind voll des einſtimmigen Lobes über die erſte Ausſtellung des organiſirten Handwerks im Handwerkskammer⸗ bezirk Mannheim. Sie wird allgemein als eine vollkommen gelungene angeſehen, von der, nicht nur das Publikum, ſondern, auch der einzelne Handwerker, indem er die modernen Betriebs⸗ formen des Handwerks vor Augen geführt erhält, unendlich viel lernen kann. In einer Zeit, in der es nicht an Stimmen fehlt, welche die Anſicht K ausſtellu vertreten, daß das Handwerk dem Untergang geweiht ſei und daß es kein Mittel gibt, das drohende Verhängnis abzuwenden, verdient dieſes Anternehmen, das der Initiative des Gewerbe⸗ vereins und Handwerkerverbandes Mannheim ſeine Entſtehung verdankt. allſeitige Beachtung, nicht nur des ganzen Gewerbeſtandes, ſondern beſonders auch des kaufkräftigen Publikums. Wenn jemals das moderne Handwerk bewieſen hat, daß in ihm noch eine Fülle ungeſchwächter Kräfte ruht, ſo iſt es durch dieſe Ausſtellung geſchehen. Dieſelbe beweiſt klar und anſchaulich, daß das Handwerk noch nicht unzeitgemäß geworden iſt und daß es noch viel zu leiſten vermag, wenn es einig iſt. Einigkeit iſt das Zauberwort, in welchem die Wurzeln alter Kraft des Handwerks ruhten und immerdar ruhen werden. Ohne die Einigkeit, ohne gemeinſames Handeln unter ziel⸗ bewußter Führung hätten die Handwerker nie und nimmer etwas erreicht, ohne Einigkeit werden ſie auch in Zukunft nie etwas erreichen. Iſt nun dieſe Ausſtellung in erſter Linie der untrüglichſte Beweis dafür, daß ſich durch Einigkeit etwas er⸗ zielen läßt, ſo beweiſt, ſie insbeſondere auch die gute Wirkung des neuen Handwerlergeſetzes. Wie anders wäce es möglich geweſen, die zerſtreuten Kräfte zu ſammeln und zu einem geſchleſſenen Ganzen zu vereinigen, als durch dieſes Geſetz? Nie wäre die Ausſtellung zu Stande gekommen, wenn wir nicht unſere gewerblichen Vereinigungen und die Handwerkskammer hätten. Allerdings hat es viele Mühe und Arbeit gekoſtet, das Unter⸗ nehmen in die rechte Wege zu leiten und auch die Einzelwünſche der Ausſteller nach Möglichkeit zu berückſichtigen. Doch darüber wollten wir nicht ſprechen; wir möchten nur den Wunſch aus⸗ drücken, daß auch die Handwerker ſelbſt von ihrer zu bringen. Dies geſchieht um ſo ſchneller angerichtet. Ausſtellung lernen, wie durch die Einigkeit ſich am beſten verwirklichen läßt der Wille zur positiven That. Dafür wird die Ausſtellung einen wichtigen Markſtein bilden in der Geſchichte des neuzeltigen Handwerks. — Straßburg, 19. Mal. In nachher Zeit am 13. und 14. Juni 1902 findet die If, und letzte Ziehung der II. Badiſchen Invaliden Lotterie ſtatt, deren Geſammteinnahme zur Unter ſtützung bedürftiger Invaliden und deren Familſeg verwandt wird. Es wird daher an die Güte und Mildthätigſeit aller appeliert, den Unterſtüzungs, bedürftigen die ſeiner Zeit ihr höchſtes aufs Spi geſetzt haben, um Leben Hab und Gut Ihre Mit bürger zu ſchützen, durch Ankauf von Loſen die Mittel zu beſchaffen und damit die erſehnte Hale mehr Loſe verkauft werden. — Es kommen 42000 Mk, Haupttreffer 20000 Mk., 5000 Mk., ete, bage ohne Abzug zur Verloſung, trotz dem geringen Einſatz von nur 1 Mk. das Los; für 10 I, erhält man 11 Loſe Porto und Liſte koſten 25 Pfg. extra. Bei dieſem billigen Preiſe iſt es Jeden 10 in hr ermöglichſt ſich an dem edlen Werke zu betheiligeg, 10 Lmadung Man hat außerdem die freudige Genugthuung uten Selbe dieſem gemeinützigen Unternehmern beigetragen een ba haben und eventuell die Möglichkeit eine Hue e uf mit Mk. 20000, Hauptgewinn belohnt zu wee, de, Die Loſe finden den edlen Zweck entſprechend gas . Abnahme. Kurz vor Ziehung mehren ſich die are Beſtellungen ſo, daß dieſelben nur ſchwer zu e us ledigen ſind. Invaliden Loſe ſind zu beziehe 4 durch das Generaldebit J. Stürmer Straßburg au dir nechtzei in Elſaß. Näheres iſt aus Inſerate und Be au, 1 lagen zu erſehen. 4 10 — Neuß a. Rh., 20. Mai. Geſtern, Moß f be en en tag, Abend 11 Uhr fuhr in Folge eines falschen c Signals der Vorzug des Perſonenzuges 417 90 . Rath nach Düſſeldorſ bei der Einfahrt in de enn der g Bahnhof Neuß einem Güterzug in die Flanke und P en der hahe derichni en feiteſens ! — uneim, den entgleiſte. 8 Wagen wurden zertrümmert, 1 Re ſender iſt todt, 4 ſchwer und 44 leicht verletzt Hilfe und Aerzte waren gleich zur Stelle. de Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten — Goliad (Texas), 18. Mai. Ein Wirbel ſturm hat geſtern Abend hier großen Schade Drei Kirchen und etwa 100 Häuſe wurden zerſtört, 90 Perſonen wurden getödte Gegen 100 erlitten Verletzungen. Die Telegrapheg linien ſind unterbrochen. ihr nicht noch mehr Grund zu ihren böſen Verleum⸗ dungen!“ Und er ging. 22. Nachdem Marianne ihr Zimmer wieder aufgeſucht und noch eine Weile über das eben Geſchehene nachgedacht hatte, legte ſie ſich wieder zur Ruhe und ſchlief den Schlaf der Gerechten. Nicht ſo Ralph und Elfriede. In ihrem Innern Ralph lief hunderte von Malen in ſeinem Zimmer auf und ab, ſinnend und überlegend, nicht welche Schritte er thun ſolle — darüber war er völlig klar mit ſich — wohl aber, wie Elfriede Mariannens höhniſche Auslegung ſeiner unwarſcheinlichen und i wahrheitsgetreuen Erzählung aufnehmen würde. Elfriede ſelbſt hatte ſich, in ein warmes Tuch gehüllt, an's Fenſter geſetzt und erwartete mit Ungeduld das erſte Morgengrauen. Trotzt der herrſchenden Kälte waren ihre Hände heiß und trocken; ſchon ſeit mehreren Tagen fühlte ſie einen heftigen Schmerz in der Seite, der ſich in der Nacht bedeutend verſchlimmert hatte und ihr jetzt zeitweiſe das Athmen erſchwerte. Mehrere Stunden ſchon ſaß ſie auf derſelben Stelle, als endlich ein zartes Roth im Oſten den nahenden Tag kündete. Vielleicht hatte die Aufregung der Nacht das Fieber bei Elfrieden veranlaßt, vielleicht that die kalte friſche Morgenluft ihr gut. Sie wartete noch eine halbe Stunde bis es völlig Tag war, dann begab ſie ſich, gut verwahrt gegen die Kälte, die Treppe hinab in den Garten, um an der friſchen Luft ſich zu erholen. Es war völlig windſtill, nur ſchwere Wolken hingen am Himmel und ließen d nicht durchdringen. tobte und wüthete es zu ſehr, um Ruhe zu finden. Elfriede war nicht weit gegangen; eben ſtand ſie auf einer kleinen Anhöhe und blickte gedanken⸗ voll auf den kleinen Teich zu ihren Füßen, als ſich nahende Schritte vernehmen ließen. In der nächſten Minute ſtand Ralph neben ihr. Elfriede erſchrak bei ſeinem Anblick heftig und zitterte am ganzen Körper. „Was wollen Sie? Weshalb folgten Sie mir in den Garten?“ ſtieß ſie in nervöſer Haſt hervor; Fräulein Marianne kann uns von ihrem Fenſter aus hier ſehen, und ich bin in ihren Augen ſchon genug compromittirt.“ „Und wenn ſie aus nun ſieht?“ ſagte Ralph in ſeltſam ruhigem Tone. „Sie wird nie und nimmer glauben, daß wir uns nur zufällig hier imGarten traufen,“ erwiderte Elfriede geäugſtigt. „Da hätte ſie heute auch ganz recht“, erklärte Ralph. „Mich hat die Sorge um Sie hierherge⸗ trieben. Sie ſind letzte Nacht unſchuldig in Ver⸗ dacht gekommen. Aber mag die Welt, mag Marianne denken was ſie will. „So können wohl Sie reden; Sie als Mann können dem Urtheil der Welt trotzen, aber was ſoll ich anfangen?“ entgegnete Elfriede mit zittern⸗ den Lippen. „Kann es Ihnen nicht ebenſo wie mir gleich⸗ giltig ſein, wie ſie über uns denkt? Sie haben dieſe Nacht doch mit eigenen Ohren gehört, wie Marianne mir den Abſchied gab.“ „Das geſchah in der Aufregung; es wird ihr leid thun, und ſie wird Ihnen heute verzeihen.“ „Das glauben Sie?“ verſetzte er lächelnd, „ich mag aber gar nicht verziehen haben.“ „Die Verzeihung müſſen Sie haben“ ſprach Elfriede eifrig, „Sie müſſen ihr klar machen, daß das Geſchehene gar kein Grund ſein kann, Ihre Verlobung aufzuheben. — Das müſſen Sie ſchon allein um meinetwillen!“ „Sie meinen wohl, wenn ein Sklabe 09 ſeinen Feſſeln befreit wird, ſo muß er ſie ſich m eigener Hand wieder anlegen?“ erwiderte Nag ſtirnrunzelnd. „Warum haben Sie ſich überhaupt feſſe laſſen?“ gab Elfriede heftig zurück, „wer zwan Sie denn jemals dazu?“ „Warum?“ wiederholt er mit Nachdruck e ich unter dem Schlage, den Sie mir damals gegeh hatten, ſchwer litt, und jedem hübſchen noch ſo i ſchuldigen Geſicht mißtraute. Und da en d dringende Wunſch meiner Eltern war, daß ich heirathete, da ſagte ich mir: Marianne it ſtandesſtolz, um mich zu betrügen, und leidenschaft los meine Ehre zu gefährden. Meine Wahl f daher auf ſie, weil ich mußte, daß ſie unter all del mir bekannten jungen Damen diejenige ware die mit ihrer Kälte und Eigenliebe am wenigſten Gefühle in mir erregte, die mich nur noch mehr hätzen leiden machen.“ Nach dieſer in nervöſer Haſt hervorgeſtoßenen Vertheidigung Ralphs blickte Elfriede eine Minute nachdenklich vor ſich hin. „Herr Stöckert“, ſagte ſie daun, bittend u ihm aufſehend, mit unſicherer Stimme die vierund: zwanzig Stunden Friſt, die Sie ſich geſtern erbaten, ſind faſt verſtrichen. f Was haben Sie beſchloſſen 2 Jedenfalls mit jetzt Adien zu ſagen? — Sie wiſſen, was Sie mir verſprachen?“ l „Das weiß ich wohl,“ erwiederte er langſam, „aber ich habe beſchloſſen, mein Verſprechen zu ie mi icht f urfsvoll an. a V auße 0